piwik no script img

Massenproteste in ThailandDemonstranten blockieren Regierung

Oppositionelle in Thailand besetzen den Regierungssitz. Die Premierministerin Yingluck soll damit weiter an ihrer Arbeit gehindert werden.

Bauern protestieren vor dem temporären Büro Yingluck Shinawatras in Bangkok am 17. Februar 2014. Bild: reuters

BANGKOK afp | Oppositionelle Demonstranten haben am Montag in der thailändischen Hauptstadt Bangkok den Regierungssitz besetzt. Tausende Demonstranten versammelten sich vor dem Gebäude. Einige schütteten Zement auf einen Wall aus Sandsäcken, der vor einem Tor zum Regierungssitz aufgebaut war, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

„Wir werden sie (die Regierung) nicht zur Arbeit zurückkehren lassen, denn wir wollen sie nicht“, sagte der Anführer der Proteste, Suthep Thaugsuban. Regierungschefin Yingluck Shinawatra werde „nie wieder im Regierungssitz arbeiten“. Yingluck kann wegen der Proteste seit zwei Monaten nicht ihren Amtssitz nutzen und hält Sitzungen in wechselnden Gebäuden in Bangkok ab.

Am Freitag hatte die Regierung angekündigt, die von der Opposition besetzten Plätze und Gebäude zurückzuerobern. Tausende Bereitschaftspolizisten zogen durch die Straßen der Hauptstadt und räumten Zelte und Sandsäcke fort. Dabei stießen sie kaum auf Widerstand. Doch nur wenige Stunden später kehrten die Demonstranten zurück und bauten – ebenfalls ohne Widerstand – ihre Absperrungen wieder auf.

Die Massenproteste gegen Yingluck dauern seit November an. Die Opposition fordert den Rücktritt der Ministerpräsidentin. Yingluck hatte im Zuge der Proteste eine vorgezogene Parlamentswahl am 2. Februar abhalten lassen. Diese wurde jedoch von der Opposition boykottiert. Demonstranten blockierten 10.000 Wahllokale und hinderten so Millionen Bürger an der Abstimmung. Sie sollen nun am 20. und 27. April wählen können. Die Wahlkommission will Ergebnisse erst dann bekanntgeben, wenn alle Bürger abstimmen konnten.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Die Feudalisten können an ihren Machtstrukturen nicht länger festhalten. Die Schreihälse werden langsam müde und das Volk unterstützt sie nicht. Vielleicht gehen sie ja bald von allein nach Hause.

  • K
    Kaboom

    ziemlich seltsam die Entwicklung in Thailand. Die Demonstranten, in Kenntnis der schlichten Tatsache, dass die bei demokratischen Wahlen keine Chance haben, lehnen diese ab. Und die Regierung lässt sie im Großen und Ganzen gewähren.

    • H
      Hans
      @Kaboom:

      Klar, wenn Sie es nicht tun würden, hätte das Militär einen Vorwand endlich wieder putschen zu können, wie auch die Male davor.