Maskenpflicht an Berliner Schulen: Ein bisschen absurd, aber …
Bislang drückte sich die Schulverwaltung um die Maskenfrage. Die neue Vorgabe lässt zwar Lücken – doch das hat sie mit anderen Coronaregeln gemein.
G eht es … nach Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), sieht der Alltag von SchülerInnen ab Schulbeginn am 10. August so aus: Während der morgendlichen Anfahrt mit den Öffentlichen wird Maske getragen, für die letzten hundert Meter zu Fuß darf sie abgesetzt werden; vom Schultor bis zur Klasse wird sie wieder aufgezogen, aber im Unterricht bleibt der Mund-Nase-Schutz unten; beim anschließenden Treffen mit SchülerInnen im Haus muss er getragen werden, bis er im Hort nach der Schule endgültig in der Hosentasche verschwinden kann. Das klingt nicht schlüssig, wenn die konsequente Reduzierung des Ansteckungsrisikos mit Corona das Ziel sein sollte. Trotzdem ist die Regelung, die die Senatorin am Donnerstag verkündete, ein richtiger Schritt.
Bisher hatte sich die Schulverwaltung nämlich um die wichtige Maskenfrage gedrückt: Man empfehle keinen Maskengebrauch für Schülerinnen und Schüler, rate aber auch nicht davon ab. Die Folge: Ratlosigkeit. Was sollten also SchulleiterInnen tun, wenn Eltern das Tragen von Masken vehement einforderten? Oder umgekehrt, wenn sie die von manchen Berliner Schulen eigenständig vorgegebene Maskenpflicht ablehnten?
Nun, da die Vorgabe so zum Schulstart kommt, sind die RektorInnen von diesen Fragen entlastet, und die Schulsenatorin kommt ihrer Verantwortung zumindest in dieser Hinsicht nach. Natürlich bleiben viele Fragen offen, was Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen bisweilen absurd vorkommen mag. Doch der Grund dafür ist, dass sich Coronaregeln und -vorgaben häufig widersprechen.
In Schulen gilt keine Abstandsregelung mehr
Die Schulen sind dafür das beste Beispiel: Dass dort die Abstandsregelungen nicht mehr gelten, konterkariert den Infektionsschutz. Gleichzeitig ist klar, dass das Tragen einer Maske während des Unterrichts dessen Charakter grundlegend verändert und zumindest jüngeren SchülerInnen nicht zuzumuten ist. So muss sich nach dem Trial-and-Error-Prinzip eine praktikable und gleichzeitig sichere Umgangsweise in den Schulen – und woanders – langsam herausbilden.
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