Literatur-Nobelpreisträgerin: Doris Lessing ist tot
Die britische Schriftstellerin Doris Lessing schrieb über Afrika, Frauenrechte, Politik. 2007 erhielt sie den Literatur-Nobelpreis. Im Alter von 94 Jahren ist sie verstorben.
LONDON ap/afp/dpa | Die Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Das teilte ihr Verleger HarperCollins in London mit. Lessing sei am frühen Sonntag friedlich eingeschlafen. Die 1919 im heutigen Iran geborene britische Schrifstellerin war 2007 mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet worden. ie Schwedische Akademie würdigte die „Skepsis, Leidenschaft und visionäre Kraft“ ihres Werkes.
Lessing schrieb mehr als 50 literarische Werke, darunter auch Sachliteratur und Lyrik. Eines ihrer bekanntesten Werke ist „Das goldene Notizbuch“ (The Golden Notebook), das 1962 erschien. Afrika ist Hauptthema ihrer ersten Werke. Auch Feminismus, Politik, Terrorismus und Science Fiction bestimmten ihr Werk.
Ihre Eltern zogen sechs Jahre nach Lessings Geburt nach Rhodesien, dem heutigen Simbabwe, wo sie rund 25 Jahre blieb. Bereits mit 19 Jahren heiratete die Autorin zum ersten Mal und bekam einen Sohn und eine Tochter.
Später verlies sie die Familie. Im Left Book Club, einer Gruppe sozialistischer und kommunistischer Literaten, lernte sie ihren zweiten Ehemann Gottfried Lessing kennen, mit dem sie ebenfalls ein Kind hatte. Die Schwester ihres Mannes, Irene, war die Mutter des heutigen Linken-Politikers Gregor Gysi.
Doch auch diese Ehe scheiterte, Lessing ging im Alter von 30 Jahren nach Großbritannien - im Gepäck das Manuskript ihres ersten Romans „The Grass Is Singing“ („Afrikanische Tragödie“). „Es war ein Privileg, für sie zu arbeiten, und wir werden sie sehr vermissen“, erklärte ihr langjähriger Agent und Freund Jonathan Clowes.
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