Linker Protest gegen Pandemiemaßnahmen: Lockdown statt Ausgangssperre
Gegen Coronaleugnung und autoritäre Ausgangssperren: Bremer Antifas demonstrieren für einen Lockdown des Kapitals.
Damit gilt jetzt auch in Bremen und Bremerhaven, wo die Inzidenz weit über 100 liegt: Zwischen 22 Uhr und 5 Uhr darf niemand mehr sein Grundstück oder seine Wohnung ohne triftigen Grund verlassen, bis Mitternacht darf man zumindest noch allein spazieren gehen oder joggen.
Bloß „autoritärer Populismus“, kritisiert die Bremer Basisgruppe Antifaschismus. Denn wie wirksam nächtliche Ausgangssperren sind, ist umstritten: Nicht einmal acht Prozent der Mobilität fallen in den entsprechenden Zeitraum, Aerosolforscher:innen warnen zudem, dass Ausgangsbeschränkungen Menschen in die aus infektiologischer Sicht viel gefährlicheren Innenräume treiben könnten.
Ausgangssperren seien eine der „autoritären Ersatzhandlungen“ des Staates, die an den falschen Hebeln ansetze, kritisieren die Bremer Antifaschist:innen. Weil das Virus nicht nachts spazieren gehe, aber tagsüber arbeite, sei die Rede von der Solidarität nur Gelaber. Stattdessen wolle die Bundesregierung „mit Law and Order ihre faktische Durchseuchungsstrategie kaschieren“.
Schließung von Betrieben gefordert
Der staatlichen Pandemiepolitik halten die Bremer:innen, ausdrücklich ja Kommunist:innen, den guten alten „Lockdown des Kapitals“ entgegen. Gefordert werden ganz im Sinne der Kampagne „Zero Covid“ die sofortige Schließung aller nicht systemrelevanten Betriebe bei voller Lohnkompensation, außerdem die Freigabe der Patente für die Impfstoffe und am besten gleich die Vergesellschaftung der Pharmaindustrie. Und natürlich ein beherztes Vorgehen gegen Coronazis und andere Pandemieleugner:innen aller Couleur.
Dafür wird am Montagabend in Bremen demonstriert, angemeldet, Coronamaßnahmen-konform und ausdrücklich mal nicht in den üblich verdächtigen Vierteln, sondern mit Helm, Maske und Fahrrad nebst Licht ausgerüstet durch Peterswerder, Hastedt und Sebaldsbrück. Treffpunkt für die Demo ist pünktlich zur Ausgangssperre am Montagabend um 21.45 Uhr am Weserstadion.
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