Lektionen über Wasser: Wasser ist…
…gefährlich, günstig und knapp. 5 Dinge, die wir diese Woche über Wasser gelernt haben.
1 Wasser kühlt ab
Der Frühsommer bleibt heiß, das Freibad ruft. Doch dort lieferten sich zuletzt immer häufiger junge Männer körperliche Auseinandersetzungen. Die Bild titelte deshalb: „Gewaltalarm in unseren Freibädern“, sorgt sich um „unsere Freibad-Idylle“ und behauptet „Früher Pommes, heute Prügel“. Wir empfehlen: Statt den ganzen Tag am Beckenrand zu posen und zu randalieren einfach mal ins Wasser springen und die Gemüter abkühlen.
2 Wasser ist gefährlich
Wer lieber friedliche Erfrischung am Badesee sucht, wird dort zum einen auch nicht allein sein und sich zum anderen vielleicht 20 Tage lang kratzen müssen. Immer häufiger finden sich Zerkarien in Seen, zuletzt in Berlin und Hamburg. Die Larven von Saugwürmern, die vor allem Enten befallen, bohren sich auch in Menschenhaut und führen zu juckenden Quaddeln. Wie man sich schützt? Ordentlich abtrocknen und keine Enten füttern.
3 Wasser ist günstig
Egal wo man am Wochenende badet, man sollte ausreichend trinken, am besten Wasser. Nur welches? Die Stiftung Warentest hat 32 Mineralwasser getestet. Besonders gut haben die Eigenmarken der Discounter abgeschnitten, die meist nur 17 Cent pro Liter kosten. Fast alle wurden mit „sehr gut“ bewertet und damit besser als einige teure Markenprodukte. Noch günstiger: Wasser aus dem Wasserhahn – solange es noch fließt.
Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk, im praktischen Wochenendabo und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.
4 Wasser ist knapp
In Norditalien etwa herrscht derzeit die heftigste Dürre seit 70 Jahren. Weil der Po kaum Wasser führt, drohen bis zu 40 Prozent Ernteeinbußen. Viele Wasserspeicher sind leer, einige Gemeinden müssen von Lkws mit Trinkwasser beliefert werden. Der Gardasee soll nun Wasser für die Poebene liefern, doch den Gardasee-Gemeinden gehen die Probleme ihrer Landsleute am Popo vorbei. Sie fürchten, dass nach dem Po auch der Gardasee krank würde.
5 Wasser führt zu Streit
Auch in Deutschland gibt es immer mehr Verteilungskämpfe ums Wasser. Correctiv hat rund 350 Verfahren zu Wasserkonflikten recherchiert. Das Ergebnis: In den letzten 10 Jahren haben derartige Auseinandersetzungen stark zugenommen. Vor Gericht kämpfen etwa Kommunen für sauberes Trinkwasser, Bauern fordern mehr Wasser, und Naturschützer gehen gegen zu hohe Entnahmerechte für die Industrie vor.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind
Scholz und Pistorius
Journalismus oder Pferdewette?
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen