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Leipziger Enthauptungs-Schauspiel„Islamisten“ wohl tatsächlich Nazis

Nach der Enthauptungs-Performance in der Leipziger Innenstadt deuten Indizien darauf hin, dass nicht Salafisten verantwortlich waren – sondern Neonazis.

Neonazis bei Aufmarsch in Leipzig Bild: dpa

DRESDEN taz | Die kurze Szene einer „Scharia-Polizei“ am Dienstagnachmittag in der Leipziger Innenstadt sorgt für anhaltende Verwirrung. Eine kleine Gruppe schwarz gekleideter und vermummter Männer stellte offensichtlich eine Hinrichtung nach, wie sie von der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ praktiziert wird. Ein Augenzeuge informierte die Polizei darüber, dass ein am Boden liegender und mit Kunstblut übergossener Teilnehmer einen Getöteten simulierte, während ein anderer über ihm „eine Art Machete“ schwang, wie es im Polizeibericht heißt. Ein Akteur habe eine orangefarbene Warnweste mit der Aufschrift „Scharia-Polizei“ getragen.

Nach dieser kurzen Aktion verließ die Gruppe den zentralen Marktplatz, bevor die Polizei eintraf. Auch nach dem öffentlichen Aufruf der Polizeidirektion Leipzig gingen nur „ganz wenige Hinweise“ von Zeugen ein, bestätigte Sprecher Uwe Voigt. Das Schauspiel sei sehr schnell abgelaufen, auch auf dem belebten Platz hätten es nur wenige Passanten wahrgenommen. Deshalb wisse man noch nicht, welchen Inhalt die Plakate und die wenigen verteilten Flyer hatten. Man ermittle in alle Richtungen. Verwertbare Beweismittel fehlten allerdings noch, sagte der Sprecher am Donnerstag.

Indizien deuten darauf hin, dass keine Salafisten wie vor drei Wochen in Wuppertal hinter der Aktion einer angeblichen Scharia-Polizei steckten. Kurz nach der Provokation tauchte ein Foto davon auf der Facebook-Seite der „Jungen Nationaldemokraten Leipzig“ auf. Darauf zeigen Vermummte ein Banner mit arabischen Schriftzeichen. Diese Inschrift ergibt jedoch nach Recherchen des Focus keinen Sinn und stammt keinesfalls aus arabischer Quelle. Das Foto stammt aus einem Kurzvideo, das mit einem Handy aufgenommen wurde und der Polizei inzwischen offenbar vorliegt.

Beobachter der Rechten Szene haben kaum Zweifel an der Urheberschaft der JN. Vorbild der Aktion seien nicht etwa die Verhaltenskontrollen einer Scharia-Polizei wie in Wuppertal. Die Leipziger Inszenierung habe vielmehr einen Vorläufer in Wien, hinter dem die aus Frankreich stammende nationalistische „Identitäre Bewegung“ stand. Die JN knüpfe sehr stark an Ideen und Verhaltensmuster der Identitären an. Auch im Landtagswahlkampf hatte die NPD mit spektakulären Blitzaktionen auf sich aufmerksam machen wollen. Mit einem starken Beamer wurden beispielsweise nachts Inschriften an bekannte öffentliche Gebäude wie die Frauenkirche projiziert.

Die Leipziger simulierte Hinrichtung passt außerdem zu einer laufenden Aktionswoche der JN gegen angebliche Islamisierung. Am Sonnabend soll sie in Döbeln mit einer Kundgebung abgeschlossen werden, zu der etwa 400 Teilnehmer und Redner auch aus dem Ausland erwartet werden. Die Polizei prüft inzwischen die strafrechtliche Relevanz des Leipziger Auftritts. Die öffentliche Darstellung einer Hinrichtung in dieser Form kann als Stimulans zur Tötung von Menschen gewertet und verfolgt werden.

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65 Kommentare

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  • das interessante ist, in meinen augen, die erste reaktion. die ist nicht etwa: oh, eine gauklertruppe, sondern: iiih, islamisten.

    unabhängig davon, ob da npd oder dergleichen selbst gegaukelt oder sich 'nur' draufgesetzt haben - zuallererst gehört selbst-kritisch gefragt, woher diese allererste reaktion kommt! und wieso als nächstes dann nur übrig bleibt, dass wenn nicht IS dann volksverhetzung (was ich garnicht ausschließen will).

    anders gefragt: geht auch noch analyse oder kann man nur noch feindbild-anbieten?

    • 9G
      9076 (Profil gelöscht)
      @christine rölke-sommer:

      Feindbild ist einfacher.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Schnmuddelnazis, bäh!

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    "Leipziger Enthauptungs-Schauspiel"

     

    Schauspiel ist ja ein sehr moderater Begriff für eine volksverhetzende Aktion, welche zum Ziel hatte, Ängste und Hass zu schüren und diese dann pauschal auf Muslime jeder Art zu lenken.

  • Ein guter Titel. Islamisten sind tatsaechlich sowas wie die neuen Nazis.

  • Die Verbrechen der sogenannten "IS", erinnern doch aber gerade an die Französische Revolution. Oder die vermeintliche Rußlands. Ganz zu schweigen vom Gemetzel in den deutschen Ostgebieten. Für meinen Geschmack, ist dann langsam auch mal wieder gut mit Humanismus, auf wessen Kosten auch immer, ja, bevor's vielleicht gar noch gegen den Jud geht, gell!

     

    Aber zum eigentlichen Punkt:

     

    Die JN lassen mit solch einer dummfrechen und schäbigen Aktion äußerst tief blicken. Diese Gruppierung jetzt noch in die Nähe des Nationalsozialismus zu rücken... Nunja, seis drum - ist die Sorge unterm Strich ja dennoch nicht fehl am Platze, wenngleich der sogenannte "Staat" hier ganz offensichtlich alles im Griff zu haben scheint... hohoho... :)

     

    Apropos: Ist es nicht bemerkenswert, wie die Auswurf- und Umsturz-Teufel plötzlich synchron gehen und eine Verbindung - ob nun direkt oder indirekt - zwischen Asylanten und IS herstellen? Seien es die ach so brüderlichen Tschandala-Apostel zu Bonn und Berlin, die Feuerhunde hiesiger Leidmedien oder die Schläfer im Schauspielhaus 'Erbschuld': aus dem Rauschen wurde unlängst ein Dröhnen, Hektik macht sich breit - ja man kommt nicht umhin, sich an die Worte eines Bernhard von Bülow - seines Zeichens deutscher Reichskanzler - zu erinnern, der da 1909 zu konstatieren wußte:

     

    “Die meisten Konflikte, welche die Welt im Laufe der letzten Jahrzehnte gesehen hat, sind nicht hervorgerufen worden durch fürstliche Ambitionen oder ministerielle Umtriebe, sondern durch leidenschaftliche Erregung der öffentlichen Meinung, die durch Presse und Parlament die Exekutive mit sich fortriss.”

     

    Was nun, Dichter und Denker!?

    Die Moral von der Geschicht'?

     

    "Nicht um die Erfinder von neuem Lärme: um die Erfinder von netten Werten dreht sich die Welt, unhörbar dreht sie sich ..."

     

    Kommentar: "Sehr richtig."

     

    Glück auf!

    ...und 'nen schönen Gruß aus Sachsen!

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Im Ruhrgebiet formiert sich eine Bewegung namens HOGESA.

    HOoligans GEgen SAlafisten.

    Einschlägig bekannte Nazigrößen wie z. B. SS-Siggi befinden sich auch darunter. Hier ein Video aus dem Netz:

    http://www.youtube.com/watch?v=bBMUDa6nbvg

    • @9076 (Profil gelöscht):

      Von mir aus können sich rechtsextreme Hooligans und Salafisten bis zum Umfallen gegenseitig die Köpfe einschlagen. Sinnvollerweise finden wir dafür irgendwo einen unbesiedelte Fläche, wo sie dies machen können, damit die nicht extremistischen, nicht gewalttätigen Menschen davon verschont bleiben.

    • 9G
      9076 (Profil gelöscht)
      @9076 (Profil gelöscht):

      hier ist noch ein Video von offensichtlich rechts angehauchten Gestalten.

      http://www.youtube.com/watch?v=YBY5rBHX-ls

  • Das Richtige ist nicht falsch, nur weil es die "Falschen" sagen. Wenn das, was die "Falschen" sagen, automatisch falsch sein muß, dann würde man diesen einen negativen Unfehlbarkeitsanspruch zugestehen.

    Nachdenken sollten vielmehr die "Richtigen", warum solche totalitären, menschenverachtenden Strömungen wie IS und deren Ableger in D, also vor vor der eigenen Tür, keinen Protest von "linker" Seite hervorrufen, wieso da bisher scheinbar das Wegsehen dominiert. In welchen Einrichtungen Leute für IS rekrutiert werden, ist ja nicht mehr unbekannt.

    • @KW40:

      Das war ganz gewiss keine "Protestaktion", und es wurde auch nicht "das Richtige" gesagt.

       

      Bilder der widerlichen Aktion wurden von den Nazis mit dem Text

      "Ist dies unsere Zukunft? Die weitere Islamisierung stoppen!"

      im Netz verbreitet.

       

      Es ging also ganz klar darum, Stimmung gegen Moslems zu machen. (Jede andere Annahme wäre ohnehin absurd.)

       

      Die Leipziger Internetzeitung dazu:

      "Offenbar in Ermangelung echter Motive vollverschleierter Muslime, der Scharia-Polizei oder gar Terroristen in Leipzig scheinen sich nunmehr bereits Neonazis in die Vollverschleierung zu begeben, um auf eine Gefahr in Leipzig hinzuweisen, die sie selbst dafür schauspielerisch darstellen müssen.“

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @KW40:

      Man muß Prioriäten setzen. Solange das Naziproblem in Deutschland größer ist als das Islamistenproblem, wird man sich ersterem stärker zuwenden. Eigentlich logisch, oder? Inhaltlich sind weder Nazis noch IS mit linken Überzeugungen vereinbar.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Es ist durchaus möglich, beides abzulehnen und absolut nicht nötig, eine dieser beiden Ideologien und Tätergruppen zu verteidigen. Noch ein interessantes Beispiel aus Leipzig: Vor einiger Zeit führte die NPD eine Demo vor der Rahman-Moschee durch. Die Rahmans erhielten Unterstützung von der Antideutschen Seite, obwohl diese Antideutschen klar pro Israel auftreten und die Rahmans genau entgegengesetzt. Von sonstiger "Linker" Seite gabs keine Unterstützung und bei den Antideutschen kräftige ideologische Verbiegungen. Die Rahmans sind aktuell auch bei den Anwerbern für IS aufgefallen.

        Prioritäten setzen: Die IS sorgt für riesige Flüchtlingsströme, terrorisiert und bedroht mit dem Tode Millionen Menschen. Das sollte man nicht mit irgendetwas aufwiegen und relativieren wollen, nur weil man hier größere Antpathigefühle gegen NPD hat.

        Gerade in Berlin werden aktuell Flüchtlinge von einer Besetzung zur nächsten gebracht. Statt wie zuletzt den DGB hätte man mal die in B reichlich vorhandenen Propagandisten des IS-Terrors zum Ziel nehmen sollen (welche für Flüchtlingsströme verantwortlich sind, der DGB wohl kaum), auch wenn das nicht so gemütlich ablaufen würde (bzw gerade deswegen).

        • @KW40:

          immer wieder luschtisch zu lesen, wie manche leutz sich gründe dafür zusammenbasteln, weshalb sie flüchtlinge (von strömen kann in 'schland keine rede sein, eher von äußerst vertröpfelten rinnsälchen) nicht haben wollen.

          aber hier ist nicht ort+zeit, sich mit der genese der flüchtlingsströme näher beschäftigen. deshalb nur so viel: nicht IS bringt die hervor, sondern das, was R.Kurz mal weltwirtschaftsordnungskriege nannte - dass an denen auch die bekriegten teilnehmen, sollte nicht wundern. oder?

          im übrigen begannen die flüchtlingsströme aus dem nahen+mittleren osten heraus mit der nakba und dem CIA-putsch gegen Mossadegh, das mal als eckdaten verstanden.

           

          vor dem hintergrund gibt's nicht so wahnsinnig viele möglichkeiten, wer hinter der performance steckt. denn dass die eher nicht als aufklärung über den mehr als bigotten umgang mit enthauptung - gern auch mal als enthauptungsschlag im großen militärischen stil ausgeführt - gemeint war, drängt sich auf.

          • @christine rölke-sommer:

            Man könte auch die Frage stellen, wieso es die Irakis nicht hinkriegen innerhalb von 12 Jahren und unterstützt durch massive Geldüberlieferungen nicht hingekriegt haben einen souveränen wehrhaften Staat zu etablieren.

            • @ben sobel:

              ganz einfach: weil es die besatzungsmacht us-army nicht hingekriegt hat, das wieder aufzubauen, was seit 1991 durch krieg und anschließende sanktionen an infrastruktur zerstört worden war. bis heute nicht.

            • @ben sobel:

              Von der gigantischen Verschwendung beim Wiederaufbau im Irak haben vor allem US-Firmen profitiert

              Die USA an einen Abzug gar nicht dachten. Die Ölfelder waren für die Vereinigten Staaten viel zu attraktiv, als dass sie bereit gewesen wären, sie allein den Irakern zu überlassen. Zugleich erwiesen sich die US-Besatzungsbehörden als völlig unfähig, das Land wieder aufzubauen, Arbeitsplätze zu schaffen und elementare öffentliche Versorgungsleistungen wie Wasser und Strom bereitzustellen.

              Als die Sommerhitze einsetzte, vergaben die US-Stellen umfangreiche und sehr lukrative Aufträge für langfristige Bauprojekte an US-Unternehmen. Es fehlte an elektrischem Strom für Ventilatoren, für die Trinkwasserversorgung und Kläranlagen, ja sogar für die Kühlschränke, in denen die Krankenhäuser wichtige Arzneimittel lagerten. Plünderer verschonten weder archäologische Stätten noch Kinderkliniken. Abwässer strömten weiterhin ungeklärt in die irakischen Flüsse. Und mangels einer ausreichenden Wasseraufbereitung kam es im Hochsommer häufig zu Durchfallepidemien.

              Viele Iraker waren zutiefst enttäuscht. Es herrschte die verbreitete Überzeugung, die USA mit ihrem enormen Reichtum und ihrer Macht könnten alles wieder in Ordnung bringen. Selbst unter Saddam Hussein waren bis 1990 rund 95 Prozent des Landes mit Trinkwasser versorgt, war die Analphabetenquote gesunken und hatte die Mehrheit der Bevölkerung einen erheblich besseren Lebensstandard

              • @H-G.-S:

                US-Repräsentanten im Irak bezeichnen die Saddam-Hussein-Regierung gern als "Kleptokraten-Regime". Doch dieser Begriff scheint ebenso auf den Wiederaufbau zuzutreffen, der seit 2003 unter US-Hoheit stattfindet. Zu Beginn der Besetzung lag die Verantwortung für den Wiederaufbau beim Development Fund of Iraq (DFI). In diesen Fonds flossen alle Einnahmen aus den Ölexporten und die Restsummen aus dem Oil-for-Food-Programm. Der DFI unterstand vollständig der Kontrolle der obersten Besatzungsbehörde, der Coalition Provisional Authority (CPA), die mit den irakischen Geldern Riesenaufträge an US-Firmen (und einige wenige Unternehmen aus Ländern der "Allianz der Willigen") vergab. Sie schloss auch langfristige Verträge ab, die über die Besatzungszeit hinaus reichten, also finanzielle Verpflichtungen auch für alle späteren irakischen Regierungen begründeten. Während der 14-monatigen Amtszeit der Besatzungsbehörde verfügte der DFI über eine Gesamtsumme von 21 Milliarden Dollar. Die USA hatten von diesen Geldern bereits 18 Milliarden Dollar ausgegeben und darüber hinaus die irakische Nachfolgeregierung verpflichtet, weitere Milliarden auszuzahlen, von denen ein Großteil ebenfalls an US-Unternehmen ging.

        • @KW40:

          So langsam verstehe ich nun doch @christine rölke-sommers bösen Argwohn gegen Sie.

           

          In der Konsistenz Ihrer Kommentare erweist es sich, so nach und nach, dass es Ihnen wohl doch weniger um zwischenmenschliche Anteilnahme am Leid der Flüchtlinge gehen dürfte. Sondern dass Sie echt, wie @christine rölke-sommer bemerkt, ein deutsch-rechter Hardliner sein dürften, dem es scheint´s eher um die nationale "Reinhaltung" D´s von Flüchtlingsströmen gehen dürfte. Und nun haben Sie soviel Chuzpe, Ihre diesbezüglichen Wunschvorstellungen auch noch bei den Linken reklamieren zu wollen.-Wohl den Knall nicht gehört?

          • @H-G.-S:

            Ich habe auf die Ursache von Flüchtlingsströmen hingewiesen (und daß man diese Ursachen bekämpfen sollte, was beste und nachhaltigste Flüchtlingshilfe wäre), Sie unterstellen daraufhin, man wäre deutsch-rechter Hardliner. Ursprünglich war das Denken in überregionalen, komplexen Zusammenhängen mal links verortet, die "einfachen" Antworten kamen aus der anderen Ecke. Da scheint mancherorts einiges durcheinander gekommen zu sein im politischen Koordinatensystem.

            • @KW40:

              ich tät ja sagen: Sie gehören zu denen, die alles tun+vorbringen (und sei es noch so unsinnig), um die ursache/n von flüchtlingsströmen zu verschleiern - und zwar, indem sie die ursache/n in die flüchtenden selbst hineinverlagern.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @KW40:

          Nochmal: In Deutschland überwiegt das Naziproblem das Islamistenproblem bei weitem und muß daher höhere Priorität bei der Bekämpfung haben. Alles andere, insbesondere der Verweis auf internationale Konflikte, die Deutschland gar nicht direkt betreffen, sind Ablenkungsmanöver von interessierter Seite. Wo die Naziseuche auftritt, muß sie bekämpft werden.

           

          Die Probleme syrischer Flüchtlinge sind nur zu lindern, indem man Flüchtlinge aufnimmt und nicht, indem man Nazis duldet.

          • @90191 (Profil gelöscht):

            Das Problem syricher Flüchtlinge ist nicht zu lindern, indem man die ethnisch (religiös) motivierte Vertreibung unterstützt. Und es ist ebenso nicht darstellbar, daß man meint, irgendwo ein pro zwischen Nazi und IS setzen zu müssen, statt beide kompromißlos abzulehnen. Falls es Motive gibt, aufgrund derer Sie meinen, die IS unterstützen zu müssen (und gleichzeitig deren Opfer), so können Sie diese Motive gern einbringen. Widerspricht nur komplett irgendeiner Logik. Und daß diese Konflikte D nicht betreffen (also uns die Folgen egal sein können), wie Sie anmerken, widerspricht Ihrer Argumentation, denn ansonsten würden Sie auch guten Gewissens jegliche Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien etc ablehnen.

            • 9G
              90191 (Profil gelöscht)
              @KW40:

              Is schon gut, Süßer. Hier haste Dein Schnulli, mach schön nucki-nucki-nucki... :)

            • @KW40:

              Wie Sie hier, die Argumente des @linksnormal in Ihre persönliche, absurde Mangel nehmen wollen, ist übrigens auch typisch für Rechte-Möchtegern-Ideologievertreter.

               

              Sie verquirlen hier eifrig @linksnormals Originalaussagen, mit Ihren persönlichen Beifügungen, zu einer andersartigen inhaltlichen Verfassung. Um es dann, als ein von Ihnen konstruiertes Strohmannargument, abstrus dekonstruieren zu wollen.--Irre.

    • @KW40:

      ist, wer so fragt, bekennender rechter?

      einer, der wem anders gern mal mit springerstiefeln auf den kopf springt, von anderen wehrsportübungen nicht zu reden?

      oder ist es nur einer, der lieber per knopfdruck metzelt?

      • @christine rölke-sommer:

        Ihre erste Frage ist nachvollziehbar!!

         

        Die beiden folgenden wirken deutlich niederträchtig.

        Warum begnügten Sie sich nicht mit der ersten?

        Haben Sie den Papp auf oder sowas ähnliches?-Läuft Ihnen die Galle über??

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @christine rölke-sommer:

        Die (Lippen-)Bekenntnisfrage erübrigt sich. Es zählen allein die Absichten.

    • @KW40:

      es wirkt einfach etwas lapidar und ohnmächtig, gegen etwas so gewaltvolles wie das vorgehen des IS eine kleine süße demo zu machen. aber glaub mir, thema ist das in der linken auf jeden fall. Z.b. in themenschwerpunkten in der AK und anderen zeitungen, und einer gerade laufenden solidaritätswoche mit dem kurdischen widerstand in berlin. mehr info: http://arab.blogsport.de/

  • Hat bei so einer Flash-Mob Aktion ernsthaft einer gedacht es seien echte Muslime?

  • Naja, eigentlich sollten solche Aktionen schon angemeldet werden, wenn man sie an Plätzen durchführt, wo viele Menschen sind.

     

    Es könnte ja auch mal ein Muttchen mit Kind dabei sein, die das dem Kind nicht zumuten möchte oder irgendjemand, der solche Szenen aus anderen Gründen nicht verträgt.

     

    Scheint aber hier ja alles nicht der Fall gewesen zu sein. Insofern alles im grünen Bereich. Ich hoffe aber, dass das Kunstblut auch weggewischt wurde. Obwohl: Kaugummis sind schlimmer.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Ist ja nicht das erste Mal in unserem Vaterschland, gelle, daß man reflexartig Muslime beschuldigt und hinterher waren´s die Glatzköpp.

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Ja, stimmt! Bei den NSU-Morden war es ja genau so. Ganz übel!!!

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @Schlonzke:

        Drum ist es ja so praktisch, wenn man die Mehrheit gegen eine Minderheit in Stimmung bringen kann. Dann hat man immer einen mehrheitsfähigen Prügelknaben.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @90191 (Profil gelöscht):

          P.S. @ SCHLONZKE

           

          Nein, mit der Minderheit meine ich nicht Euch.

  • Ihr Denkfehler ist der Beißreflex nach links: Dieses Aber-die-linken-sind-viel-schlimmer-als-die-rechten-Rumgeheule ist nichts anderes als Revisionismus und Verharmlosung rechter Straftaten. Setzen sie die Scheukappen ab: Wenn sich die Salafisten Warnwesten anziehen, äußert sich 2 Tage später der Innenminister in der Tagesschau! Da hat niemand was von Religionsfreiheit gefaselt!

    • @mo:

      1.) Wo war da nun eine rechte Straftat?

      2.) Ich werde den Teufel tun, rechte Straftaten zu verharmlosen. Aber sooo was von garantiert nicht! Hören Sie bitte auf mir so ein Unsinn zu unterstellen. Das ist billigste Diskussionsmanipulation auf tiefstem Niveau.

      3.) Wird oft genug von Religionsfreiheit gefaselt. Dass das mal bei den Warnwesten nicht der Fall war, schön und gut, aber um die geht es hier nicht. Und schon wieder ihr billiger Manipulationsversuch.

      Bleiben Sie sachlich!

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @Schlonzke:

        :)

      • @Schlonzke:

        wo war denn da überhaupt eine straftat?

        • @christine rölke-sommer:

          Das weiß ich nicht!

          • @Schlonzke:

            eben!

            • @christine rölke-sommer:

              Ja, ich sach doch nix anderes!

  • präzise offensiv genau auf den Punkt keine Bauchschmerzen klarer Kopf

  • Könnte mir mal jemand bei meinem Verständnisproblem helfen?

    Würde eine solche Aktion eine linke Gruppierung durchführen, währen sie die Helden der Nation! Machen das Rechte, ist es eine Stimulans zur Tötung von Menschen?

    Rufen Muslime in Deutschland zum heiligen Krieg auf, zum Töten von Ungläubigen, so ist das Religionsfreiheit. Protestieren Rechte dagegen, ist das Stimulans zur Tötung von Menschen?

    Wo ist da nun mein Denkfehler?

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Schlonzke:

      "Könnte mir mal jemand bei meinem Verständnisproblem helfen?"

       

      Manchen Leuten kann man gar nicht helfen.

    • @Schlonzke:

      Erstens möchte ich wetten, dass solche geschmacklosen, empathielosen Schauhinrichtungen nicht von Linken gemacht werden.

      Aber, egal von wem, es zeugt von Verrohung und Verhöhnung der vielen Opfer, die tatsächlich auf grausame Weise ihr Leben lassen mussten.

      • @Randi Roch-Keßler:

        schon mal was von V-effekt gehört? von action-theatre und minimal art?

         

        im übrigen: glauben Sie, eine nahaufnahme davon, wie ein lasergelenktes geschoß einem menschen den kopf abreißt, tät Ihnen besser gefallen?

        • @christine rölke-sommer:

          Sie sagen es!

           

          Genau das sind doch die doppelseitigen Widerwärtigkeiten: Die Einen töten mit Showeinlage, die Anderen tun alles, um ihr Morden nicht ans Licht kommen zu lassen. (Wikileaks und Bradly Manning sollen dann gerne mal, als die wirklich üblen Schandtäter gebrandmarkt werden.)

  • Wahrscheinlich eine Solidaritätsbotschaft der Nazis an den Islamischen Staat. Es ist ja nicht gerade neu, dass Nazis und Islamisten sowohl ideologisch als auch methodisch kamerdschaftlich sehr verbunden sind. Man ist sich einig im Hass auf Israel und die Juden und man fährt voll auf die Ungleichwertigkeit von Frauen und Homosexuellen ab. Auch in der Verfolgung von Menschen mit anderem Weltbild/Glauben stimmen Nazis und Islamisten überein. Und auch der Terror als Methode wird von beiden geteilt. Liste lässt sich fortsetzen. Also wollten die Nazis vermutlich symbolisch darauf hinweisen, dass sie den Methoden des IS vieles abgewinnen können. Ekelhaft.

  • Ich bin Leipziger und ich glaube niemand hat ernstlich angenommen dass Islamisten diese Aktion durchgeführt hätten, sondern eher anti-islamische oder anti-islamistische Gruppen.

    Was ich aber viel interessanter finde ist die Diskussion darüber. Auch als "Linker" muss ich sagen, dass die Einschaltung des Staatsschutzes und das Aufheben das um diese Aktion gemacht wird schon hinterfragt werden sollte. Und so wie Flüchtlingstote und tote Tiere in Aktionen nachgestellt werden, werden hier die Menschenrechtsverletzungen des IS dargestellt. Selbst wenn dahinter Nazis stecken, und so sehr ich sie verachte, so haben sie dennoch das Recht auf freie Meinungsäusserung (im bekannten Rahmen). So entsteht nur der Eindruck, dass gegen bestimmte Dinge nichts gesagt werden darf. Auch bei der Beurteilung solcher Aktionen sollte man sich Kants Kategorischen Imperativ mal wieder ins Gedächtnis rufen und nicht die Freiheit Andersdenkender einschränken, die man für sich selber aber reklamiert.

    • @Almir:

      vielleicht sollte man sich mal Gedanken über das Motiv derer machen, die diese Aktion durchgeführt haben. Ich denke mal nicht, dass diese islamophoben JN Leute groß zwischen Islamisten und dem Islam an sich bzw der in Deutschland lebenden Muslime machen. Und deswegen ist das eigentlich nicht tolerabel

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @Almir:

      Hallo Almir

      Der "bekannte Rahmen" ist bei solchen Mätzchen allerdings weit überzogen. So geht es nicht und ein Eingreifen dagegen ist völlig richtig. Aber keine Sorge, wenn die sächsischen Behörden gegen Rechts ermitteln, wir da nix draus...

      • @1714 (Profil gelöscht):

        Formulieren Sie mal Ihre juristischen Einwände gegen diese Aktion: Wem wurde geschadet, welcher Paragraph könnte zur Anwendung kommen?

      • @1714 (Profil gelöscht):

        Es ist ja wohl keiner zu Schaden gekommen und es wurde auch nicht zu Gewalt aufgerufen, sondern auf Gewalt aufmerksam gemacht. Dass hieraus überhaupt so ein Skandal gemacht wird, spricht Bände über dieses Land.

  • Natürlich sind Islamisten Nazis, jedenfalls in der totalitären Auslegung ihrer "Lehre".

  • Für alle die nicht mit Nazis oder Islamisten zu tun haben wollen ist der Unterschied eher marginal.

    Von den negativen Folgen her geben sich Nazis und Islamisten nicht viel...

     

    Nazis = Islamisten...

     

    Glück auf!

     

    Karl

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @KarlM:

      Na, um die 10 Millionen von den Nazis Ermordeten zu erreichen, müssen die Islamisten sich aber noch ganz schön ranhalten.

  • Guerilla Marketin at it's best. Wer auch immer der Urheber war. Was auch immer man von der Aktion denken mag. Aus Marketingsicht war es auf jeden Fall ein Erfolg. Bleibt zu hoffen, dass es eher ein Zufallsprodukt der JN war.

     

    Ansonsten sollten die NPD, da die Einnahmen aus den Parlamenten wegfallen, eine Werbeagentur gründen. Z.B: Goebbels und Partner. Da lässt sich immer noch gutes Geld machen.

    • @JC Kay:

      ernsthaft? Die Aktionsform ist ja nun keinesfalls auch nur im entferntesten als neu zu betrachten. Schauen Sie einfach mal in die Tierrechtsbewegung, die seit Jahren in Tierkostümen steckende Menschen "abschlachtet" oder aber andere eher bürgerliche Protestbewegungen, die mit dieser "künstlerischen" und provokativen Form des Widerstandes auf sich aufmerksam machen wollen.

      Man sollte schon genau schauen in wie weit man den Dödeln von der NPD Kompetenzen zuschreibt. Diese Aktion fand ich eher langweilig. "Witziger" und werbetechnisch deutlich besser, sind doch da Sprüche wie "Geld für die Oma, statt für Sinti und Roma" oder das Plakat "Maria statt Scharia", die durch ihren "Witz" in Kombination mit "das wird man ja wohl mal sagen dürfen"Charme schon eher den Plebs für sich zu begeistern wissen.

      over and out.

  • Leute, das ist doch schon wieder Schwachsinn. Die Aktion war ein Protest, der legitim ist. Und weil er nicht von Femen oder von den Grünen kommt, sondern von der JN, lehnt ihr ihn direkt ab?

     

    Niemand möchte etwas mit Nazis zu tun haben. ABER: Der Protest ist legitim und ich persönlich halte ihn für wichtig, sofern nicht Muslime pauschal mit Kopfabschneidern gleichgestellt werden. Und das scheint mir nicht der Fall gewesen zu sein. Im Gegenteil: Solch ein Protest richtet sich auch an Muslime selbst, nach dem Motto: Schaut her, was in eurer Religion Namen gemacht wird! Wer sich als Moslem davon angegriffen fühlt, ist selbst schuld. Oder fühlen sich Christen pauschal durch antichristliche Demos angegriffen?

     

    Übrigens [...] Die Moderation: Kommentar gekürzt. Bitte baechten Sie die Netiquette. : Enthauptungen sind in unseren Ländern leider häufige Praxis. So etwas passiert wirklich!!! Das ist umso mehr der Fall, je mehr Einfluss die Religion auf das Politische in den Ländern hat. Ich bin Marokkaner und bei uns ist das allenfalls eine Randerscheinung, kommt aber trotzdem vor - und zwar mit Berufung auf die Religion.

     

    Ich verstehe nicht, wieso die Diskussion um muslimische Einwanderer immer an den muslimischen Einwanderern vorbeiläuft. Fragt doch mal Syrer, Libanesen oder Kataris, was für ekelhafte Verbrechen im Namen des Islam in ihren Ländern verübt werden! Sobald der Islam in der Politik mitmischt, geht es steil bergab mit den Menschenrechten. Und genau davor warnt der Protest. Da ist es mir als Marokkaner egal, von welcher Seite er kommt. Im Gegenteil: Ich finde es gut, dass es Menschen gibt, die Gefahren erkennen und mit kreativen Aktionen auf sie aufmerksam machen.

     

    PS: Die inszenierte Enthauptung als Protest gab es schon häufiger und nicht immer von Nazis, sondern auch von bürgerlichen Gruppen.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Echt jetzt?:

      Nazis sind nicht legitim, also sind es ihre Protestaktionen auch nicht.

    • @Echt jetzt?:

      Geben Sie's auf, Sie werden keinen vernünftigen Grund für das Hinnehmen vieler muslimischer Zumutungen finden, wenn Sie nicht auch etwas psychologisieren: protestantischer säkularisierter Schuldkomplex, Lust an der Unterwerfung, paternalistische Reflexe, selbsthassende Kleinstbürger, Projektionen auf das ganz Andere, der edle Wilde et. al.

      Solche Dinge bestimmen den Diskurs - oder vielmehr Nicht-Diskurs.

    • @Echt jetzt?:

      Ich persönlich kann mich an keine selbst oder medial miterlebten Demonstrationen/Aktionen erinnern, in denen eine Enthauptung dargestellt worden ist. Und was Sie und einige Andere anscheinend gar nicht bedenken, ist die Tatsache, dass dies offensichtlich eine False-Flag-Aktion war. Es ging hier ja nicht um "brave Bürger, die auf das IS-Unrecht aufmerksam machen wollten", sondern (vermutlich) um Nazis, die vor dem Hintergrund islamistischer PR-Gags wie der "Shariah Police" die Enthauptungs-Darbietung Islamisten in die Schuhe schieben wollten. Und wie schon jemand hier sagte: seit wann unterscheiden Nazis bei anti-islamischer Propaganda zwischen Fundis und Normalos? In ihrer Überfremdungs- und Islamisierungspropaganda dienen ihnen Gräueltaten von Fundis doch nur als Beleg für die Gefahr, die von Muslimen insgesamt ausgeht.

      Und desweiteren ist Protest von Nazis gegen Islam-Fundis nicht ernstnehmbar, weil die Nazis sich gar nicht glaubhaft von den Fundis distanzieren können, bzgl. jeglicher Gedanken die wir mit der Aufklärung oder dem Humanismus assoziieren.

      • @Kawabunga:

        Die Aktion war von Anfang an für jeden denkenden Menschen erkennbar eine Art Protest und keine false-flag-Aktion. Wie kommen Sie auf so einen Gedanken?

    • @Echt jetzt?:

      sehr guter Beitrag