Lehrer:innen und Erzieher:innen: Bremen will Corona-Impfpflicht
Bremens Bildungssenatorin Sascha Aulepp fordert als erste Kultusministerin eine Impfpflicht gegen Corona für Personal in Kitas und Schulen.
Deshalb müssten diejenigen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sich zu deren Schutz impfen lassen, sagte Aulepp während des Bremer Kinder-Corona-Gipfels, einer Online-Konferenz mit 180 Teilnehmer:innen.
Damit ist Aulepp die erste Kultusministerin, die die Impfpflicht in Schule und Kita fordert. Sie wolle dieses Anliegen nächste Woche in der Kultusministerkonferenz anbringen, sagte ihr Sprecher Aygün Kilincsoy der taz. „Sie liefert damit einen Anstoß, das Thema auf Bundesebene zu behandeln, denn da gehört es hin“, so Kilincsoy. Eine Impfpflicht könne eventuell auch auf Landesebene eingeführt werden, aber das sei überhaupt nicht sinnvoll. „Dann gehen die ungeimpften Lehrer:innen und Erzieher:innen nach Niedersachsen, damit wäre niemand geholfen.“
Die Impfpflicht müsse nach Aulepps Überzeugung für alle Beschäftigten gelten, sagte Kilincsoy, also auch für Hausmeister:innen und Köchinnen.
Als nächsten Schritt solle jetzt im Senat geklärt werden, ob und wie der Impfstatus der in Schule und Kindertagesstätten Beschäftigten abgefragt werden könne, sagte Aulepps Sprecher. „Unser Eindruck ist, dass in den Schulen die Impfquote relativ hoch ist und es in den Kindertagesstätten vergleichsweise viele Ungeimpfte gibt.“ Das sei aber nur ein subjektiver Eindruck, es brauche jetzt eine sichere Datengrundlage.
Am Donnerstag hatte das Gesundheitsamt drei infizierte Lehrkräfte und elf infizierte Erzieher:innen sowie drei weitere in Kitas Beschäftigte gemeldet. Das Bundesland hatte als eins der ersten Erzieher*innen und Grundschullehrer:innen Impfungen angeboten. Bremen hat zudem die mittlerweile mit Abstand höchste Impfquote in der Gesamtbevölkerung. Vollständig geimpft waren am Donnerstag 75,1 Prozent, mindestens einmal 78,9 Prozent.
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