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Landesverband der AfD SachsenJe dümmer, desto wirksamer

Der Landesverband der AfD Sachsen hat eine peinliche sexistische Grafik gepostet. Ist das populistisches Kalkül oder einfach nur dämlich?

AfD Sachsen: Wie lässt man dem kalkulierten Tabubruch einfach die Luft raus? Foto: Sascha Steinach/imago

Dass die AfD ein rückständiges Frauenbild hat, ist weder neu noch überraschend. Trotzdem ist der Aufruhr groß, seitdem der sächsische AfD-Landesverband auf Instagram eine Grafik gepostet hat, in der zwei Frauentypen vorgestellt werden: Eine moderne Feministin in knapper Kleidung und „die tradiotenelle Frau“ (sic!) im züchtigen Kleid und Kind im Arm. Beschriftet ist die Feministin mit Aussagen wie „arbeitet im Mindestlohn – weil niemand ihren Gender-Abschluss braucht“, während die traditionelle Frau „Erziehung und Bildung der Kinder für ihre erste Pflicht“ hält.

Besonders scheint die AfD die Haarpracht der beiden zu beschäftigen: Die Feministin hat „kaputte Haare von zuviel Färbung“, die traditionelle Frau ein „Gesundes Ego durch natürliche Haut und Haare“.

Das ist ja so blöd, so verdammt blöd, dass man sich fragt … machen die das etwa mit Absicht?

Der Tabubruch ist seit jeher fester Bestandteil populistischer Strategien. Das kalkulierte Überschreiten gesellschaftlicher Normen hat viele praktische Nebenwirkungen, allen voran Medienaufmerksamkeit. Schlechte Presse gibt es für die AfD nicht, denn die größten Partei-Fans halten eh nichts von den „Mainstream-Medien“.

Deutschlandweites Fangnetz

Die Strategie funktioniert. Nicht erst, seitdem AfD-Mitglieder über Vogelschisse und Jagden sprechen. Shitstorms haben der AfD noch nie geschadet, im Gegenteil. Die Politiker können sich so als heldenhafte Tabubrecher inszenieren: Wir haben uns endlich getraut, auszusprechen, was alle denken! Bei Bedarf können sie sich selbst als Opfer darstellen, weil sie missverstanden oder in die rechte Ecke gestellt werden würden. Die Armen.

Das Problem: Während die eigenen Fans den „Mut“ bewundern, wird bei solchen Shitstorms das Fangnetz in der ganzen Republik ausgeworfen. Und Menschen, die noch nicht AfD wählen, sich aber von jungen Frauen mit kaputten, gefärbten Haaren bedroht fühlen, werden möglicherweise in den Bann gezogen. Die Grafik auf Twitter zu verbreiten spielt der AfD daher eher in die Karten, als dass es sie stört.

Vom Instagram-Feed der AfD Sachsen ist das Bild verschwunden. Trotzdem hat es sich weit verbreitet. In Zukunft gilt es, provokative Beiträge nicht ohne ausführliche Einordnung zu reposten. Selbst wenn sie mit peinlichen Rechtschreibfehlerchen locken.

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6 Kommentare

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  • "populistisches Kalkül oder einfach nur dämlich?"



    Ersteres. Solange derart billige Aktionen Aufruhr und Aufsehen produzieren, ist die Dämlichkeit nicht auf Seiten der AfD zu finden.

  • Wenn dieses Bild Rückschlüsse auf Können und Intelligenz der AfD Sachen zulässt, dann sollte endlich auch der letzte AfD Wähler erkennen, dass die Partei zu dumm zum regieren ist.

  • Selten etwas gesehen, dessen Grat zwischen Lachanfall und Kopf-Tisch-Kopf-Tisch schmaler war. Kewin (sic!) und Schantalle (sic!) haben sich da ja echte Mühe gegeben.

  • Eigentlich hätte ich mir gerne selbst ein Bild üb er den Ausguß von Intelligenz der Faschos gemacht. Durch diese Eigenschaft haben sie sich ja noch nie ausgezeichnet! In Sachsen gibt es neben vielen vernünftigen und netten Leuten eben viele, die dieser verirrten Partei nachirren.

  • Das ist ja auch graphisch so unterirdisch, dass einem schwindlig wird.

    Der Spruch zu den Haaren unten bei den Beinen statt beim Kopf.

    Bei der "Tradiotenellen" (ich musste jetzt 3x nachschaun fie tie tas schreipen...ahmmer wie dämlich man sein kann!) der Text zur Figur gleich mal doppelt, weil ihnen nichts mehr eingefallen ist?

  • Ich finde das Bild insofern Klasse, als das es den wahren Geist der AfD zeigt, die Frau als Hausfrau und Gebärmaschine. Zumndest hat sie so schon mal 50% mögliche Wählerinne vergrault. "Dumm, dümmer, AfD Sachsen" kann ich da nur sagen.

    Wer das Bild sucht und nachschauen will: pbs.twimg.com/medi...XgAEixiz.jpg:large