Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Merkel ist jetzt auch dafür.
Wie ist das mit "kein Impfzwang" zu vereinbaren?
Kurz befasst sich mehr damit die Justiz anzugreifen, als eine funktionierende Impfstrategie entwickeln zu lassen. Er macht sich mehr Sorgen um seinen lieben Freund Blümel als über Risikopatienten. Die Ü80 sollen dann jetzt so ungefähr im März oder so geimpft werden. Dann werden die Ü70 vermutlich im Sommer oder Herbst dran kommen.
Aber Personal in Privatkliniken ist schon geimpft.
Ein paar Bewohner in Alten und Pflegeheimen auch.
Im "DerStandard" verkündet der Ankündigungskanzler in seiner unreifen "Weisheit", wir befinden uns auf den letzten Metern der Pandemie. Dabei steigen die Neuinfektionszahlen fast täglich rasant. Auch verkündet er, Lockdown hat keinen Zweck, es hält sich niemand dran.
Etwas gutes hats in Ö schon, es gibt selbst in fast jeder Apotheke, selbst auf dem Land, Schnelltests zu kaufen. Verschiedene Verfahren zu Preisen zwischen 15 bis 24 Euro.
Wer will, wer kann denn einen gefälschten von einem echten "Grünen Pass"? Die Regierung Kurz putzt sich ab - wie üblich. "Fehlerhafte Fakten" sag ich nur: www.youtube.com/watch?v=Y7Sg0h4OeWY
@01022 (Profil gelöscht) * "unterscheiden" aE des 1. Satzes
Bis jetzt ist noch unklar, ob überhaupt einer der Impfstoffe zuverlässig unterbinden wird, dass Geimpfte infektiös sind. Sprich: es fehlt der Nachweis bei den meisten Impfstoffen, und bei einigen ist sogar bereits davon auszugehen, dass nicht.
Wenn man jedoch auch als Geimpfter andere Anstecken kann, dann stellt sich die Frage, wie sinnvoll ein “grüner Pass” für Geimpfte überhaupt wäre.
@Volker Birk Und auch wenn -was zu erwarten ist- Geimpfte weniger infektiös sind. Das Gleiche ist auch von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erwarten, deren Immunsystem das Virus nach den vorliegenden Daten auch ohne irgendeine Impfung so erfolgreich bekämpft, dass sie fast immer symptomlos verläuft.
Mutmaßlich Mossad-Agenten haben mit einem gezielten Angriff das Kommunikationssystem der Hisbollah lahmgelegt. Ist das legitim?
Kurz' Vorstoß für einen „Grünen Pass“: Ticket in die Freiheit
Wirtschaft und Geimpfte werden Druck aufbauen, Die Frage ist also nicht, ob, sondern wann der „Grüne Pass“ ins gewohnte Leben kommt.
Sebastian Kurz plädiert für einen EU- Impfpass Foto: Herbert neubauer/apa/dpa
Wenn du zu Hause unter Druck stehst, dann mach im Ausland Schlagzeilen. Diesem bewährten Rezept folgte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), als er auf dem EU-Sondergipfel am Donnerstag offensiv für einen „Grünen Pass“ eintrat. Das in Papierform ausgestellte oder via Handy-App gespeicherte Dokument soll Menschen, die geimpft sind, eine Covid-19-Infektion hinter sich haben oder einen frischen negativen Test vorweisen können, Zugang zu Reisen, Veranstaltungen und anderen Angeboten gewähren, die in der Pandemie zu Privilegien geworden sind.
Seit die österreichische Korruptionsstaatsanwaltschaft im engsten politischen Umfeld des Kanzlers ermittelt, wirkt Kurz auffällig nervös und nährt mit seinen unsouveränen Attacken auf die unabhängige Justiz die Erwartung, dass da noch mehr kommen könnte. Es geht um den Verdacht, dass Amtshandlungen zugunsten eines Konzerns mit Parteispenden honoriert wurden. Jede Ablenkung von den aktuellen Erklärungsnöten der ÖVP ist da nur allzu willkommen.
Unabhängig von der wohl innenpolitischen Motivation ist die Idee vom „Grünen Pass“ nicht neu. Israel setzt ihn als Eintrittskarte in die Normalität ein. Allerdings ist dort bereits mehr als die Hälfte der Bevölkerung geimpft. Davon kann man in der EU derzeit nur träumen. Länder, die vom Tourismus leben, wie Zypern, Griechenland oder Spanien, fordern schon länger ein Konzept, das den Sommerurlaub wieder möglich macht. Auch Österreich hofft nach einer verpatzten Wintersaison auf eine Rückkehr der Urlauber. Und viele haben im Lockdown genug gespart, um endlich wieder verreisen zu können.
Dagegen spricht, was etwa Frankreich vorbringt, – die mögliche Spaltung der Gesellschaft. Impfgegner wie die rechte FPÖ wittern ohnehin einen Impfzwang durch die Hintertür. Es ist aber zu erwarten, dass Wirtschaft und Geimpfte europaweit Druck zur Öffnung aufbauen werden, dem die Politik auf Dauer schwer widerstehen kann. Die Frage ist also nicht, ob, sondern wann der Pass ins gewohnte Leben kommt.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Schwerpunkt Coronavirus
Kommentar von
Ralf Leonhard
Auslandskorrespondent Österreich
*1955 in Wien; † 21. Mai 2023, taz-Korrespondent für Österreich und Ungarn. Daneben freier Autor für Radio und Print. Im früheren Leben (1985-1996) taz-Korrespondent in Zentralamerika mit Einzugsgebiet von Mexiko über die Karibik bis Kolumbien und Peru. Nach Lateinamerika reiste er regelmäßig. Vom Tsunami 2004 bis zum Ende des Bürgerkriegs war er auch immer wieder in Sri Lanka. Tutor für Nicaragua am Schulungszentrum der GIZ in Bad Honnef. Autor von Studien und Projektevaluierungen in Lateinamerika und Afrika. Gelernter Jurist und Absolvent der Diplomatischen Akademie in Wien.
Themen
Bildergalerie
Corona in Grafiken
Die Coronapandemie geht um die Welt. Welche Regionen sind besonders betroffen? Wie ist die Lage in den Kliniken? Den Überblick mit Zahlen und Grafiken finden Sie hier.
▶ Alle Grafiken