Krise bei Karstadt: Weitere Schließungen angekündigt
Die angeschlagene Warenhauskette Karstadt schrumpft weiter. Insgesamt fünf weitere Filialen sollen nach Medienberichten betroffen sein.
ESSEN dpa | Die angeschlagene Warenhauskette Karstadt plant nach Medienberichten weitere tiefe Einschnitte in ihr Filialnetz. Nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Zeitungen sollen insgesamt fünf weitere Warenhauser vor dem Aus stehen. Nach Darstellung der Gewerkschaft Verdi trat der Karstadt-Aufsichtsrat am Donnerstagvormittag an einem geheim gehaltenen Ort zu einer Sitzung zusammen. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Das Unternehmen lehnte eine Stellungnahme zunächst ab.
Nach übereinstimmenden Berichten der Westdeutsche Allgemeine Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und des Handelsblatts sollen von den Schließungsplänen knapp 500 der derzeit insgesamt noch rund 16.000 Beschäftigten betroffen sein.
Nach den Berichten sollen die Karstadt-Warenhäuser in Bottrop und Dessau zum 31. März kommenden Jahres geschlossen werden. Die Filialen in Recklinghausen, Neumünster und Mönchengladbach sollen dann zum 30. Juni 2016 ihren Betrieb einstellen, wie es weiter hieß. Insgesamt hat Karstadt derzeit noch 83 Warenhäuser. Die Schließung von zwei Warenhäusern in Hamburg-Billstedt und Stuttgart ist aber bereits angekündigt.
Die Beschäftigten der Filiale in Recklinghausen waren nach dpa-Informationen aus Belegschaftskreisen bereits am Montagabend über die Schließungspläne für das Haus informiert worden.
In Unternehmenskreisen wurde laut den Medienberichten betont, dass Umsatz und Ergebnis in den betroffenen Filialen seit Jahren negativ seien. Auch die Bevölkerungsentwicklung und die Kaufkraft seien in den jeweiligen Städten rückläufig. Eine große Rolle habe zudem die Konkurrenz von innerstädtischen Einkaufszentren gespielt.
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