Kriegsgedenken in der Ex-Sowjetunion: Kränze und Kerzen
Vielerorts wird des Überfalls von Nazi-Deutschland auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 gedacht. Die Ukraine versucht, sich von Russland abzugrenzen.
Auch Machthaber Alexander Lukaschenko war in Brest angekündigt. Veteranen, Vertreter von Jugendorganisationen, Beamte und ausländische Gäste hätten sich an den landesweiten Gedenkfeierlichkeiten beteiligt. Jede/r dritte Belarus*in, so belta.by, sei den Angreifern zum Opfer gefallen.
Auch in Russland zogen von St. Petersburg bis Wladiwostok Jugendliche, Veteranen, Beamte, Polizisten und Arbeiter mit Kerzen in den Händen zu Mahnmalen des Krieges Sie legten dort Blumen und Kerzen ab. Zahlreiche russische Medien zitierten aus dem Artikel von Wladimir Putin, den dieser anlässlich des 22. Juni für die Zeit geschrieben hatte.
Darin hatte Putin die „historische Aussöhnung zwischen unserem Volk und den Deutschen in Ost und West des vereinigten Deutschland“ hervorgehoben und betont, dass es die Völker Europas geschafft hätten, „Entfremdung zu überwinden und zu gegenseitigem Vertrauen und Respekt zurückzufinden“. Russland werde immer das Gedenken an den Großen Vaterländischen Krieg wahren, erklärte Präsident Putin bei seiner Kranzniederlegung am Grabmal des unbekannten Soldaten am Kreml.
Fahnen verbrannt
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski gedachte am Dienstagvormittag des Beginns der blutigsten Periode des Zweiten Weltkrieges mit einer Kranzniederlegung am Grabmal des unbekannten Soldaten in Kiew. In der Nacht zum 22. Juni verbrannten Aktivisten im Zentrum von Kiew Fahnen der ukrainischen Einheit „SS-Galizien“ und Fahnen mit dem rechtsradikalen Symbol der Wolfsangel.
In der Ukraine will man sich von der russischen Form des Gedenkens an den 22. Juni 1941 abgrenzen. Der Krieg habe schon vor dem 22. Juni 1941 mit dem gemeinsamen Angriff des Nazi- und Sowjetregimes auf Polen begonnen, die sich fast bis aufs Haar glichen, schreibt die Journalistin Switlana Schewzowa von der Nachrichtenagentur Ukrinform.
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