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Krieg in der OstukraineHilfskonvoi aus Moskau unerwünscht

Die Regierung in Kiew will auf keinen Fall, dass 280 russische LKWs in die Ukraine gelangen. Nahe Lugansk toben heftige Kämpfe zwischen Militär und Separatisten.

Einer der Fahrer des russischen Hilfskonvois vor der Abfahrt aus Alabino bei Moskau. Bild: imago/Itar-Tass

KIEW afp/dpa | Ungeachtet der Warnungen des Westens vor einem einseitigen Vorgehen hat Russland einen Konvoi mit Hilfsgütern in Richtung Ukraine geschickt. Russischen Medienberichten vom Dienstag zufolge starteten 280 Lkw in Richtung der umkämpften Gebiete in der Ostukraine. Kiew erklärte, der Konvoi dürfe keinesfalls auf ukrainisches Territorium, etwaige Hilfsgüter müssten an das Rote Kreuz übergeben werden.

Wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete, starteten die Transporter am frühen Morgen von der russischen Militärbasis Alabino im Südwesten Moskaus, nach dem sie von einem russisch-orthodoxen Priester gesegnet worden waren. Demnach soll der Konvoi am Mittwoch die Grenze zur Ukraine erreichen. Die etwa 2000 Tonnen Hilfsgüter waren nach russischen Medienberichten von Einwohnern Moskaus und Umgebung gesammelt worden.

Der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Dmitri Peskow, sagte, die Lastwagen seien „ohne militärische Eskorte“ unterwegs. Rund um den Konvoi waren keine Militärfahrzeuge zu sehen, lediglich weiße Lastwagen ohne Nummernschilder und zum Teil mit roten Kreuzen versehen.

Die ukrainische Präsidentschaft schloss am Dienstag jedoch aus, dass die russischen Lkws die Grenze passieren dürfen. „Wir erachten die Fahrt russischer Konvois über ukrainisches Territorium als unmöglich“, erklärte ein Vertreter des Präsidialamtes in Kiew. Die russischen Lieferungen könnten aber an der ukrainischen Grenze an das Roten Kreuze übergeben werden, damit dieses die Lieferungen übernimmt. Zudem werde die ukrainische Regierung nicht akzeptieren, dass russische Soldaten oder Mitarbeiter des russischen Ministeriums für Katastrophenhilfe die Auslieferung begleiten.

Zwar hat sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) tatsächlich angeboten, die Hilfsgüter zu den Menschen in die umkämpften Gebiete zu bringen. Doch nach Angaben des IKRK hat Russland bislang keine Angaben zu Art und Umfang der Hilfslieferungen gemacht. Zudem fehlten die Sicherheitsgarantien der Konfliktparteien, um eine Verteilung von Hilfsgütern zu ermöglichen, sagte eine Sprecherin der Organisation in Genf.

Konvoi könnte nur Vorwand sein

Nach Angaben des Élysée-Palasts telefonierte Frankreichs Präsident François Hollande wegen der jüngsten Entwicklungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Beide sähen die Lage in der Ukraine genau gleich, „insbesondere hinsichtlich der Bedingungen einer wirklichen humanitären Mission“, teilte der Elysée-Palast mit. Hollande hatte zuvor in einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin seine Warnungen vor einseitigen Hilfslieferungen ohne die Zustimmung Kiews erneuert.

Frankreichs Außenminister Laurent Fabius hatte im Gespräch mit dem Radiosender France Info die Sorge geäußert, dass der humanitäre Konvoi nur „ein Vorwand“ Moskaus zur Unterstützung der prorussischen Separatisten in der Ostukraine sein könnte.

In der Ostukraine bekämpfen sich seit Monaten Regierungstruppen und Aufständische, die sich vor allem in den selbsterklärten „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk verschanzt halten. Die Menschen in der Region leiden infolge der Gefechte auch unter mangelnder Strom- und Wasserversorgung. Nach Donezk wollte die ukrainische Armee am Dienstag auch Lugansk militärisch einkesseln. Kiew wirft der Regierung in Moskau vor, die Separatisten mit Waffen und Kämpfern zu unterstützen, die heimlich über die Grenze eingeschleust würden. Nach UN-Angaben sind in den vergangenen vier Monaten etwa 1300 Menschen getötet worden. Fast 300.000 Menschen wurden demnach vertrieben.

Rada verabschiedet Sanktionspaket

Unterdessen eroberte die ukrainische Armee eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Gorlowka und Donezk. „Das Militär setzt dort Artillerie und Luftwaffe ein“, sagte der Armeeexperte Dmitri Tymtschuk in Kiew. Auf beiden Seiten habe es Tote und Verletzte gegeben. Die prorussischen Aufständischen bestätigten den Geländegewinn der Regierungstruppen in der Region.

Beide Seiten berichteten auch von schweren Kämpfen um die Ortschaft Miussinsk nahe Lugansk. Die Armee kontrolliere dort weiter die Hauptverbindungswege, sagte Tymtschuk. Ebenso umkämpft sei Ilowaisk südöstlich der Separatistenhochburg Donezk, die ebenfalls unter Beschuss stand.

Malaysische Experten sollen nun erneut die Absturzstelle des mutmaßlich abgeschossenen Passagierflugzeugs MH17 in der Ostukraine untersuchen. Die Oberste Rada in Kiew nahm ein entsprechendes Abkommen zwischen Malaysia und der Ukraine am Dienstag mit 311 Stimmen an. Damit können sich die Spezialisten aus dem asiatischen Land den Experten aus den Niederlanden und Australien anschließen, die das Unglück vom 17. Juli untersuchen. An Bord der Maschine der Malaysia Airlines waren 298 Menschen, alle kamen ums Leben.

Die Rada hat zudem ein Sanktionspaket gegen Russland in erster Lesung verabschiedet. Die Oberste Rada nahm eine von Premier Arseni Jazenjuk vorgelegte Liste von 65 Firmen und 172 Einzelpersonen aus Russland und anderen Staaten am Dienstag an. Unklar war zunächst, ob Strafmaßnahmen die Energieunternehmen Gazprom und Transneft betreffen. Dies könnte einen Stopp russischer Öl- und Gaslieferungen nach Westeuropa zur Folge haben. Die EU hatte das wichtige Transitland vor einem solchen Schritt gewarnt. Die Oberste Rada könnte noch am Dienstag in zweiter Lesung über das Gesetz entscheiden. In erster Lesung stimmten 238 der 338 Abgeordneten zu.

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47 Kommentare

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  • Unterdessen kündigte die Regierung in Kiew an, einen eigenen Konvoi mit Hilfsgütern in das umkämpfte Krisengebiet Donbass zu schicken. Der Konvoi solle am Donnerstag aufbrechen, sagte Irina Geraschtschenk, Sonderbeauftragte für die Krisenregionen in der Ostukraine, am Mittwoch in Kiew.

    SZ heute http://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-konflikt-hilfe-fuer-den-hilfskonvoi-1.2089170

    • @Blingbling:

      Na herrlich eeh! Will sagen: die humanitäre Bereitschaft Russlands stimuliert humanitäre Bereitschaft Kiew´s... Das duftet ja nach "Annäherung" !! Frieden in Sicht so? Oder n´ Waffenstillstand..?

    • @Blingbling:

      Hoffentlich kommt der dann auch bei den Bedürftigen an. Es wäre ihnen zu wünschen.

  • Von ukrainischen Gebiet würde es sicher durchgelassen werden, einen Kiewer Konvoy meinte ich damit, ich finde es richtig den russischen Konvoy nicht durchzulassen.

  • Von ukrainischer Seite oder Gebiet würde sicher eine Hilfslieferung durchgelassen werden,

    genauso ist es richtig durch die Ukraine den russischen Konvoy nicht durchzulassen.

    Die russische Hilfslieferung könnte doch genauso den Kriegsflüchtlingen gegeben werden, 

    die nach Russland vor dem Bürgerkrieg in der Ostukraine geflüchtet sind.

    Bei der Größe des Konvoys wird bestimmt auch noch etwas für die UnO, fürs Flüchtlings Programm, übrig bleiben.

    Das ist doch eindeutig in diesem Fall, das Hilfslieferungen den Zweck haben, Abhängigkeiten herzustellen, wenn im Kriegsfall geliefert wird. Ich denke die ukrainische Regierung ist dazu bereit Hilfslieferungen durchzulassen, aber das wäre als wolle man den sezessionistischen Südstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg durch den Norden zu Hilfe kommen.

    • @Blingbling:

      Ach doch... ? Humanitäre Hilfslieferungen , ob von RK oder UNO, oder von Privaten.. oder im genannten Fall von `privaten Menschen in Russland´... sollen primär LEBEN RETTEN ! Deine- und Kiew´s Argumentation..: .." das Hilfslieferungen den Zweck haben, Abhängigkeiten herzustellen.." ist reiner kalter Zynismus!

      Gegen die Ideen der UNO, des RK und deren Moral von Nächstenliebe und Hilfe für die Leidenden gerichtet...

  • Im globalen Gefüge hört der Spass politischer Machtquerelen dann auf.. wenn notwendige humanitäre Hilfeleistungen im Namen politisch/propagandistischer Kalküle blockiert werden...

    Bei all der westlichen Hetzpropaganda gegen das böse Russland..

    wird die Hässlichkeit der Kiew´er Machtjunta exponiert:

    Russland zeigt und beweist menschliche Hilfe für die leidende Bevölkerung in Ostukraine.

    Das `Kalkül des Westens´ (zit.@FREEDOM FRIES) geht nach hinten los...

    Der moralische Sockel des Westens wackelt !

  • Aus Hilfslieferung macht Westen die widerliche Show.

     

    Will Konvoi nicht ins Land lassen. Der Westen kann auch mitmachen von Anfang an. Kann mithelfen. Aber politisches Spiel ist wichtiger.

     

    Auf einen Baum mit Früchten wirft man Steine

  • ..."Dies könnte einen Stopp russischer Öl- und Gaslieferungen nach Westeuropa zur Folge haben. Die EU hatte das wichtige Transitland vor einem solchen Schritt gewarnt."... Das ist aber gemein - wo wir unsere neuen Freunde in Kiew doch so toll unterstützen. Sanktionen gegen Russland? Ja, bitte - aber doch nicht solche, die der EU schaden könnten! Ich bin ja mal gespannt, wie das ausgeht. Daran kann man dann erkennen ob die EU ernst genommen wird oder nur als Anhängsel der USA gesehen wird.

  • "Das, was Putin jetzt versucht, wird in der Sprache des internationalen Rechts als Legalisierung der Aggression bezeichnet", meint etwa Andrej Illarionow, früherer Berater des russischen Präsidenten. Die Entsendung eines "humanitären Konvois" oder "Einheiten des Katastrophenschutzes" gehöre zur Strategie der "Eroberung fremder Territorien". Der Schritt ähnele der Strategie der Russen in Abchasien,Südossetien und Transnistrien, so Illarionow."

     

    Der Spiegel (!) denkt hier leider etwas weiter als die TAZ samt Kommentatoren:

  • „Was sind das nur für Idioten in Kiew“

     

    Denen, die jetzt in Kiew das sagen haben, ging es immer nur um das eigene Wohl. Wenn man jetzt den Konvoi passieren lässt, müsste man ihn kontrollieren. Dabei würden natürlich keine Waffen gefunden. Und wie soll man das erklären? Laut Kiew ist doch alles was aus Russland kommt, böse. Aus Sicht der Machthaber in Kiew ist es also viel besser, weiter einfach Behauptungen in die Welt zu posaunen, ohne in die Verlegenheit zu kommen, sie zu beweisen.

     

    Wie es dabei den einfachen Menschen im Donbas geht ist doch allen Beteiligten sch… egal.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Und wo waren Sie, als Putin Terroristen die Leute in die jetzige Situation herbeigeführt haben? Sie sind ein Pharisäer!

      • @Joe Montana:

        Da sind sie wieder, die Terroristen. Diesmal sogar als Putins (private?) Terroristen. Schön, dass sie sich einseitig in Kiew informieren. Auf die Idee, dass sich Menschen mit einer Jahrhunderte alten Bindung an Russland nicht mit Begeisterung Organisationen anschließen wollen, die seit Jahren eine immer stärker antirussische Politik betreiben, sind sie vermutlich noch nicht gekommen. Das soll nicht heißen, dass Putin an der Situation unschuldig ist. Aber ihn als alleinigen „Täter“ hinzustellen, ist zwar bequem, aber weit von der Wahrheit entfernt.

         

        Im Übrigen geht es in diesem Fall darum, den Menschen zu helfen, die unter dem Krieg leiden. Da bringen Schuldzuweisungen Garnichts.

         

        PS: Informieren Sie sich doch bitte mal, wer die Pharisäer waren. Aber bitte nicht einseitig im Neuen Testament.

  • Den Konvoi durch RK- Leute beider Länder in der Ost-Ukraine verteilt, würde das gegenseitige Mißtrauen bezüglich des Inhaltes aufheben und es wäre obendrein ein kleines Stück Annäherung. Verdammt, die haben im Kriegsgebiet das Zeug sicher bitter nötig und wenn es zum Propaganda- Politikum gemacht wird, dann hat Moskau gewollt oder ungewollt schon gewonnen. Was sind das nur für Idioten in Kiew ?

  • Also wie Österreich damals...

  • Ist da etwa Propaganda drin, im Text? Es heisst doch das der Hilfskonvoj aus Spenden Moskauer Bürger besteht... weisse LKW mit rotem Kreuz drauf, ohne Militäreskorte..

    Also ganz offensichtlich eine direkte, notwendige humanitäre Aktion mitfühlender Menschen der Moskauer Umgebung!

    Das die Regierung in Kiew sich querstellt und den Konvoi blockieren will...Wozu? Das ist politische Kurzsichtigkeit Kiews... dadurch wird nur die Degradierung der Menschen in den Ostukraine als Menschen Zweiter Klasse vorangetrieben..

    Dadurch wird die menschliche Spaltung -, die Gräben von Angst und Hass zwischen Ost und Westukraine , nur vertieft...

    Das hartherzige Benehmen der Regierung in Kiew schadet den Möglichkeiten des Friedens und der Annäherung...

    Zu bedauern ist, dass das zivile Volk, Frauen,Kinder, Alte und Schwache und friedliebende in den Ostukraine Opfer Machtpolitischen Stumpfsinns werden soll....

  • Was heute in Bezug auf den russischen Konvoi in den deutschen Medien an Unsinn verbreitet wurde, kann einen richtig auf die Palme bringen.

     

    Kaum war er in Moskau losgefahren und hatte noch ca. 1000 km bis zur Grenze vor sich, ereiferte sich schon alles was Rang und Namen hat, dass der Konvoi nicht angemeldet wäre. Muss er aber auch nicht sein, so lange er die Grenze noch nicht erreicht hat. Es war also noch genug Zeit, die Lieferungen, wie besprochen, mit dem Roten Kreuz und der Ukraine abzustimmen. Das soll wohl mittlerweile auch geschehen sein.

  • Richtig dumm war die Befürchtung, dass es sich um den Auftakt einer Invasion handeln könnte. Russland hat nie verlangt, dass Hilfslieferungen mit militärischem Schutz erfolgen sollen. Es hat auch nicht verlangt, dass Güter unkontrolliert über die Grenze dürfen. Dies sind alles Hirngespinste aus Kiew und Washington. Dieser ganze Zirkus, der auf dem Rücken der notleidenden Zivilbevölkerung aufgeführt wird, hat scheinbar nur das Ziel, wirksame Hilfe zu verhindern. Kiew hofft auf einen baldigen militärischen Sieg und will sich dabei nicht durch Humanität stören lassen. Es ist ja auch egal, ob ein paar hunderttausend Menschen ohne Wasser und medizinische Versorgung sind. Die EU wird natürlich unter großem Medienrummel ein Paar Kleintransporter mit Hilfslieferungen (ukrainische Flaggen?) bis kurz vor das Kriegsgebiet fahren, aber echte Hilfe für die einfachen Menschen wird verweigert.

     

    Die andere Variante ist, dass man sich den russischen Einmarsch wünscht und ihn mit aller Kraft herbeisehnt. Langsam ist das auch die einzige Lösung für Russland. Die russische Regierung kann tun und lassen was sie will. Washington ist entschlossen, durch Europa einen tiefen Graben zu ziehen. Und die Deppen in Europa machen mit.

     

    Auf die Vernunft der Regierung in Kiew kann man jedenfalls nicht setzen. Die hat heute im „Parlament“ ein Gesetz beschließen lassen, dass eine Freihandelszone auf der Krim festlegt. Weltfremder geht es nun wirklich nicht. Und das macht mir Angst.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ja, als ich von dem Kiewer Beschluß zur Freihandelszone auf der Krim las, habe ich mir auch erst einmal an den Kopf gefaßt und dann noch einmal nachgesehen, ob ich es richtig gelesen hatte. Aber VORSICHT, schließlich hatte der neue Verteidigungsminister der Ukraine in seiner Antrittsrede angekündigt, er wolle eine (Sieges-?)Parade "im ukrainischen Sewastopol" abhalten. Da kann einem schon mulmig werden bei der Frage, wie er DAS schaffen will. Bleibt eigentlich nur Krieg. :-(

      • @Der_Peter:

        Ja. Und wenn man bedenkt, dass die Kiewer Streitkräfte nicht einmal mit den Separatisten fertig werden, kann die Siegeshoffnung nur aus dem Wunsch geboren sein, andere Staaten in den Krieg hinein zu ziehen.

         

        Und mit den anderen Staaten ist auch Deutschland gemeint. Wie gruselig :-(

  • Gibt es Informationen darüber , dass auch von anderer Seite Hilfslieferungen bereits unterwegs sind ? Etwa von seiten des patriotischen Volkes in der (West-) Ukraine und seiner ehrenwerten demokratischen Regierung ?

    Gott bewahre ! Nicht doch ! Die Ehrenmänner Poroschenko , Jazenjuk et al. brauchen noch Zeit für die Ausschaltung der "Terroristen" . Vorher können sie dem IKRK auch keine Sicherheitsgarantie für die Verteilung anderer Hilfsgüter geben .

    Also , Donezker und Lugansker , das müßt ihr doch einsehen ! In ein , zwei , oder spätestens drei Wochen habt ihr's hinter euch .

    Und im Westen ? Merkel-Hollande-Cameron , ... machen die drei Affen .

    • @APOKALYPTIKER:

      Genau diese Frage stelle ich mir auch, seitdem dieser westlicher Sturm der Entrüstung wegen der russischen Hilfslieferungen losging, schon vor ein paar Tagen, als Rußland gewarnt wurde, humanitäre Aktionen "nicht für eine Aggression zu mißbrauchen". Man faßt sich nur an den Kopf.

      Dem IKRK muß/kann man zumindest zugutehalten, daß es sich im Ukraine-Konflikt bereits seit einiger Zeit humanitär engagiert, was man von Kiew nun nicht gerade sagen kann.

  • Mensch, da wollte ich doch die Einsicht des Westens in die moderne Kriegsführung loben, dass der genozidale Krieg die beste Methode sei, die russischen Terroristen zu vernichten, da bekommt man prompt "Kommentar entfernt".

     

    Aber irgendwie verständlich, man will ja nicht viel verraten, was die "pro westliche Regierung" in Kiew betreibt.

  • Es sind weder die Hilfslieferungen an sich noch der Verdacht, dass da Waffen oder Soldaten geschmuggelt werden könnten. Die Hilfskonvois anzugreifen würde zu einem hohen Imageschaden bei der ukrainischen Regierung führen. Wenn die Hilfskonvois aber in die Kampfregionen fahren, so werden sie dort einen Waffenstillstand - bzw. eine Deckung für die Rebellen darstellen. Einen Waffenstillstand will aber die ukrainische Regierung nicht.

    Sie führt Krieg gegen die eigene Bevölkerung und ihr scheint es auch nicht völlig unrecht zu sein, wenn die russisch stämmige Bevölkerung nach Russland flieht. Dies stellt Putin mit seiner Aktion an den Pranger.

    • @Velofisch:

      Ja, das erscheint plausibel.

      Und zum Problem der Flüchtlinge: Kiew appelliert ja geradezu an die Bevölkerung von Lugansk und Donezk, diese Städte zu verlassen. Das böse Wort von der "ethnischen Säuberung" scheint mir gerechtfertigt zu sein.

  • Die Regierung in Kiew will "ihre Bürger" in der Ostukraine lieber krepieren lassen bevor sie Hilfe aus Russland zulässt!

    • @antares56:

      Dabei waren die Russen auf der Krim so hilfsbereit...

      • @Joe Montana: Kommentar entfernt. Bitte unsere Netiquette.
      • @Joe Montana:

        Richtig, und dies geschah mit Zustimmung eines großen Teils der dortigen Bevölkerung. Mir ist auch nichts von getöteten Zivilisten sowie zerbombten Wohn- und Krankenhäusern auf der Krim bekannt. Überhaupt ist auf der Krim außer dem einen Heckenschützen kein einziger Schuß gefallen, und hoffen wir mal, daß es so bleibt.

  • Na was hat denn Herr Hecker geschrieben, daß sein Kommentar gelöscht wurde? Vielleicht war er ja auch so wütend wie ich, daß die "bösen Russen" nicht der bedrängten Zivilbevölkerung helfen dürfen? Sollen die Zivilisten lieber dahinsiechen, anstatt ihnen SCHNELL und unbürokratisch zu helfen? Was für eine zynische und abstoßende Welt.

    • @Der_Peter:

      Ohne Russlands bisherige "Hilfe" müsste dort kein Mensch hungern. Zuerst ein Land ins Chaos stürzen und dann als Retter auftreten. Pervers!

      • @Joe Montana:

        "Zuerst ein Land ins Chaos stürzen und dann als Retter auftreten. Pervers!"

         

        so anti-amerikanisch hätte ich Sie gar nicht eingeschätzt.

        • @MontNimba:

          ;-)

      • @Joe Montana:

        Das Land ins Chaos gestürzt haben Swoboda, Rechter Sektor, Nuland und Co. sowie ein Militär, das auf die eigene Bevölkerung schießt. DAS ist pervers.

  • Kommentar entfernt.
    • @Gregor Hecker:

      Was genau wurde denn entfernt. Das würde mich doch tatsächlich interessieren. Nachdem schon die Grünen sich jedem Diskurs zum Thema verweigern, wäre es interessant zu wissen welche Auffassungen denn die Taz zensieren möchte, jetzt wo es immer offensichtlicher wird, dass das Juntapack in Kiew die Verantwortung für den Abschuss der MH17 trägt.

      • @Jochen Rohwer:

        Würde mich auch interessieren. Also prinzipiell muss ich was die Kommentarspalte betrifft die taz aber schon loben. Sie lässt schon ein breites Spektrum an Meinungen zu. Hin und wieder wurde ich auch schon zur Ordnung gerufen.

         

        Die Grünen? Tja, ich denke die ducken sich gerade vor dem Thema weg, weil es wohl nicht so gelaufen ist wie sie sich das erhofften: schneller Regierungswechsel in der Ukraine, alle in D sind glücklich (egal was in der Ukraine vor sich geht) und die Grünen können sich, oh holdrio, als die Überbringer der besseren Welt feiern lassen - so oder so ähnlich.

         

        Nun steht Europa, wenn es ehrlich ist, vor einem verdammten Scherbenhaufen. Da kniff man noch einmal alles zusammen und erkor den Sündenbock Putin, verantwortlich für einfach alles - auch wenn morgen mein Klo verstopft ist: das war Putin!

        • @Biggi:

          Nun loben möchte ich die Taz für die Kommentarfunktion nicht. Das ist schon eher Selbsterhaltungstrieb, denn hier schreiben auch die Abonnenten. Und die könnte man mit einer Zensur endgültig los sein. Bei uns dauerte nicht mehr lange bis wir die Taz nach Bezug seit der ersten Nullnummer abbestellen. Selbst unser Lokalblatt hier am Ort berichtet objektiver. Es geht mir auch nicht um andere Meinungen, es geht schlicht um mangelhaften Journalismus und schlechte Information und sowas muss ich morgens am Frühstückstisch nicht haben.