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Krieg in Sri LankaWaffenruhe endet nach Anschlag

Mindestens 25 Menschen sind bei einer Explosion in Sri Lanka getötet worden. Tausende Menschen sollen auf der Flucht vor den Kämpfen sein.

Nach einem blutigen Anschlag endete die Waffenruhe in Sri Lanka Bild: dpa

DELHI taz Ein blutiger Anschlag markiert das offizielle Ende der Waffenruhe in Sri Lanka. Bei der Explosion eines Busses und anschließenden Schüssen in Buttala, rund 240 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Colombo, starben am Mittwoch mindestens 25 Menschen, mindestens 63 wurden verletzt. Es war unklar, ob sich in dem Bus eine Bombe befand oder eine Mine am Straßenrand die Detonation ausgelöst hatte. Unbekannte sollen danach auf die Überlebenden gefeuert haben.

Die Regierung gab an, bei den Opfern handele es sich um Zivilisten, auch Frauen und Kinder seien bei dem Anschlag gestorben, was unabhängige Beobachter jedoch bis zum Abend nicht bestätigten. Präsident Mahinda Rajapaksa, ein politischer Hardliner, machte die Rebellenorganisation "Befreiungstiger von Tamil Eelam" (LTTE) für den Anschlag verantwortlich.

Nur wenige Stunden später, um 0 Uhr Ortszeit, endete die Waffenruhe von 2002. Doch diese existierte seit zwei Jahren ohnehin nur noch auf dem Papier. Etwa 5.000 Menschen kamen in dieser Zeit bei Zusammenstößen zwischen Rebellen und Regierungseinheiten ums Leben. Erst vor einem Jahr eroberte die Regierungsarmee den Osten der Insel weitgehend von der LTTE zurück. Daher waren sich viele Beobachter einig, dass die Auseinandersetzungen 2008 in einen offenen Krieg münden würden.

Tatsächlich kam es so: Vor knapp zwei Wochen kündigte die Regierung den Waffenstillstand auf und leitete eine Offensive gegen die Rebellen ein. Die Regierung scheint zuversichtlich zu sein, den Konflikt militärisch lösen zu können. Denn die Tamil Tigers gelten als geschwächt.

Die Rebellen des LTTE-Kommandeurs Vellupillai Prabhakaran sind auch im Ausland immer mehr unter Druck geraten. Nach einem Angriff auf Vertreter der Beobachtermission für Sri Lanka (SLMM) durch die Marineeinheit der LTTE, den "Sea Tigers", hat die EU die LTTE im Mai 2006 auf die Liste der terroristischen Vereinigungen gesetzt und Konten eingefroren. Mehrere Staaten haben Vertreter der Rebellen befragt oder festgenommen.

Sorge bereitet der Abzug der norwegischen Beobachter, die den brüchigen Waffenstillstand überwacht, aber auch Berichte über die Menschenrechtslage veröffentlicht hatten. Nun gibt es Befürchtungen, die Menschen in der umkämpften Region könnten zwischen die Fronten geraten. Tausende von Tamilen sollen auf der Flucht vor den jüngsten Kämpfen sein.

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