Kreuzfahrtbetrieb startet wieder: Weniger Passagiere, gleiche Abgase
Am 24. Juli startet die „Mein Schiff 2“ der TUI Cruises von Hamburg Richtung Norwegen. An Bord gelten umfangreiche Hygiene- und Abstandsregeln.
![Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 2" läuft 2011 in Hamburg zu seiner Tauffahrt aus. Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 2" läuft 2011 in Hamburg zu seiner Tauffahrt aus.](https://taz.de/picture/4270927/14/24597310-1.jpeg)
Dass das Kreuzfahrtgeschäft seit der Ausfahrt der „Fridtjof Nansen“ aus Hamburg am 27. Juni bereits wieder in Gang ist, unterschlägt das Wort „Neustart“ etwas. Aber dessen norwegische Reederei Hurtigruten AS ist auch kein Mitglied des Weltverbandes.
Dieser hat in Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden und Hafenverwaltungen ein Hygienekonzept erarbeitet. Das sieht vor, dass die Passagiere das Kreuzfahrtschiff nicht verlassen dürfen. Entsprechend nennt TUI Cruises seine Touren „Blaue Reisen“.
Die Schiffe müssen laut Konzept sieben Tage nach Auslaufen wieder in den Starthafen zurückkehren. Für die „Blauen Reisen“ sind drei bis vier Tage angesetzt. Und die Passagiere an Bord müssen umfangreiche Abstands- und Hygieneregeln einhalten. Überhaupt dürfen die Schiffe nur bis maximal 60 Prozent ausgelastet sein.
Grüne fordern Neustart
Das Konzept der CLIA sieht in einer zweiten Phase vor, dass ausländische Häfen wieder angefahren werden dürfen. In der dritten Phase sollen die Reedereien zu ihrer gewohnten Routengestaltung zurückkehren. Wann das sein soll, ist aber offen.
Drei Bundestags-PolitikerInnen der Grünen fordern derweil in einem Positionspapier, dass der Neustart der Kreuzfahrtbranche genutzt wird, um diese zu verändern. Demnach soll beispielsweise der Einsatz umwelt- und klimafreundlicher Antriebe besser erforscht und vorangetrieben werden. Außerdem sollen pro Schiff nicht mehr als 5.000 Passagiere an Bord sein, in der Arktis und „besonders sensiblen“ Gebieten sogar nur 500.
Pauschaltourismus verbieten wolle sie aber nicht, sagt Claudia Müller, grüne Sprecherin für maritime Wirtschaft im Bundestag und Mitverfasserin des Papiers. Sie plädiere für einen Mix aus Anreizen und Regularien.
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