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Kostenlose BildungZöllner entlastet elterlichen Geldbeutel

Ab Januar wird in Berlin auch das dritte Kitajahr beitragsfrei sein. Bildungssenator sieht darin einen Standortvorteil für Berlin.

Ab Januar ist auch das dritte Kita-Jahr kostenlos. Bild: ap

Vom 1. Januar an werden in Berlin Kita-Plätze für drei- bis sechsjährige Kinder für die Eltern nichts mehr kosten. Denn mit Beginn des neuen Jahres wird der rot-rote Senatsbeschluss zur Kita-Kostenfreiheit im letzten Schritt umgesetzt. Bereits seit 2007 ist das letzte Kita-Jahr vor der Einschulung kostenfrei, seit Beginn 2010 auch das zweite. Nun werden alle Kinder zwischen drei und sechs Jahren in Berlin Kindertagesstätten besuchen können, ohne dass den Eltern dabei andere Kosten als die für das Mittagessen entstehen.

Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) sparte nicht mit Lob für seine Politik: Das sei "ein historischer Augenblick für uns hier in Berlin", sagte der Senator am Dienstag bei einer Pressekonferenz anlässlich der Neuerung: "Wenn Bildung in der Kita der Grundstein für die Bildungskarriere junger Menschen ist, darf dieser entscheidende Bereich nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen."

Doch mit der Kostenfreiheit will der Senator nicht nur Kinder in die Kitas locken, die bislang noch keine besuchen. Er sieht die "Bildungskette vom vorschulischen Bereich bis zur Hochschule", über die Berlin nun verfüge, auch als Standortvorteil für die Hauptstadt in der Konkurrenz von Städten und Regionen.

Berlin ist einem Ländervergleich frühkindlicher Bildungssysteme der Bertelsmannstiftung von 2009 zufolge nicht nur vorbildlich in Versorgungsgrad und Öffnungszeiten von vorschulischen Bildungsangeboten, sondern investiert pro Kind auch am meisten Geld. Außer Berlin bietet nur Rheinland-Pfalz eine mehrjährige beitragsfreie Betreuung von Kindern im Vorschulalter - das Bundesland, wo Jürgen Zöllner Bildungsminister war, bevor er nach Berlin kam.

Um durchschnittlich 680 Euro jährlich werde das dritte beitragsfreie Jahr Eltern künftig entlasten, teilte der Senator mit. Für das Land, das derzeit etwa 950 Millionen Euro pro Jahr in die Kitas investiert, entstünden dadurch Mehrkosten von zirka 20 Millionen Euro. Die drei beitragsfreien Kitajahre zusammen kosteten rund 57 Millionen.

Derzeit besuchen in Berlin bereits rund 90 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen eine Kita. In den Ostbezirken sowie Kreuzberg und Neukölln liegen die Quoten höher, in Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf etwas niedriger. Mit der Beitragsfreiheit will der Senator vor allem die Deutschkenntnisse der Kinder verbessern. Die sei bei jenen, die keine Kita besuchen, bei Schulbeginn oft nicht ausreichend.

Auch die Opposition begrüßt die Änderung, die mit einem Anspruch aller Kinder auf mindestens sieben Stunden täglicher Betreuungszeit einhergeht. Bisher wurden in der Regel nur vier Kita-Stunden am Tag bewilligt - etwa bei arbeitslosen Eltern. Wichtig sei nun, Kitas personell so auszustatten, dass sie dem Bildungsanspruch, der an sie gestellt wird, auch gerecht werden könnten, so die familienpolitische Sprecherin der Grünen, Elfie Jantzen. Da bestehe "erheblicher Handlungsbedarf".

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2 Kommentare

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  • LS
    Lachhafte Summe

    Was viele hier nicht wissen werden- dieser Kitabeitrag ist nach Einkommen gestaffelt, d.h. für die unterste Schicht/Hartz 4ler usw. waren das 9€ im Monat(es kommt auch darauf an, wie viele Geschwisterkinder da sind). Das ist aber nur ein kleiner Teil, was für die KITA anfällt. Da wären monatlich 23€ für das Mittagessen, was ja eine viel größere Summe ist- wie wäre es, auch diese zu finanzieren? Außerdem ist es in vielen Einrichtungen(den Kleineren nämlich)üblich, einen Beitrag für das gemeinsame Frühstück, Unternehmungen, usw. zu verlangen, das können 10-50€ im Monat sein! Aber wie immer ist es nur Augenwischerei- davon hat ein Herr Zöllner natürlich weder Ahnung, noch möchte er arme Familien in dieser Hinsicht unterstützen.

    Als Outing- unsere Tochter geht in den Kinderladen, was uns als Hartzler 45€ kostet- da ist der Anteil der Gebühr schon rausgerechnet. Diese 45€ müssen von uns aus unserem Regelsatz gezahlt werden, und fehlen am Ende. Interessiert das jemanden? Nein. Aber mit Strafen drohen und groß lamentieren über Bildungsferne, das machen alle gerne. Dass sich viele Familien diese Kosten vom Mund absparen, um ihren Kindern gemeinsame Essen zu ermöglichen, und kleine KITAs bevorzugen(keine Massenbetriebe), wird nicht erwähnt, immer nur draufgehauen. Und jetzt die Kitagebühr- was für ein Riesenerfolg......DIe Öffentlichkeit wird gerne mit Augenwischereien beruhigt, weil niemand die Hintergründe und Fakten kennt, ein Hoch auf Deutschland.

  • L
    Lincoln

    Gute Nacht,

     

    damit hat unser ach so geliebter und sparsamer Finanzsenator den Geberländer des Länderfinanzausgleichs eine Steilvorlage für eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegeben, mit dem diese den für Berlin günstigen Länderfinanzausgleich kippen wollen. Dümmer geht es wohl nicht. Doch das war noch nicht alles: Berlin droht vor dem Stabilitätsrat die Feststellung einer drohenden Haushaltsnotlage mit entsprechenden Vorgaben für Einsparungen!

    Man kann nur sagen: Dümmer geht's nimmer!