Kosten für Mobilität: Weniger Ausgaben in der Pandemie
Im Coronajahr 2020 gaben private Haushalte weniger Geld für Mobilität aus. Was nach dem 9-Euro-Ticket kommt, ist weiterhin unklar.
In der Coronakrise sind zwar viele Bürger:innen vom ÖPNV auf das Auto umgestiegen. Doch auch die Ausgaben für private Pkw sind im ersten Coronajahr gesunken, allerdings relativ gesehen weniger stark. Für den Unterhalt und die Nutzung von Pkw gaben die Bürger:innen ein Vielfaches des Gelds aus, was sie für Fahrten mit dem öffentlichen Nah- und Fernverkehr zahlten: Im Jahr 2020 war es mit durchschnittlich 185 Euro etwa für Kraftstoff, Parkgebühren, Ersatzteile, Wartung, Steuer und Versicherung rund achtmal so viel. Die Differenz zu 2019 lag bei rund 22 Euro, das sind 11 Prozent weniger.
Das Bundesamt für Statistik zog angesichts der Daten eine direkte Verbindung zum 9-Euro-Monatsticket, das noch bis Ende August gilt. „Vorschläge wie ein bundesweit gültiges Klimaticket für 69 Euro im Monat oder ein Jahresticket für 365 Euro machen deutlich, dass die Kosten ein entscheidendes Kriterium sind“, teilte es mit. Wie es nach Auslaufen des 9-Euro-Tickets weitergeht, ist unklar.
Der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) hat ein bundesweit gültiges 69-Euro-Monatsticket ins Spiel gebracht. CSU-Chef Markus Söder, die Linkspartei sowie Umwelt- und Sozialverbände fordern ein 365-Euro-Jahresticket. Eine Anschlussregelung muss schnell beschlossen werden, damit die Verkehrsunternehmen sie umsetzen können. Damit Bund und Länder mehr Zeit gewinnen, um sich auf eine Anschlussregelung zu verständigen, fordert der VDV die Verlängerung des 9-Euro-Tickets um zwei Monate. Aus den Reihen der Regierungsparteien kamen zu dem Vorstoß sowohl zustimmende als auch ablehnende Stimmen. „Die Diskussion läuft weiter“, sagte ein VDV-Sprecher der taz.
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