Konflikt zwischen USA und Nordkorea: Peking um Deeskalation bemüht
Chinas Staatschef Xi Jingping spricht mit Trump und hofft auf eine friedliche Lösung des Konflikts. Japan stationiert Raketenabfangsysteme.
Es sei sowohl im Interesse Chinas als auch der USA, dass der Frieden auf der koreanischen Halbinsel erhalten bleibe und diese ein Gebiet frei von Atomwaffen werde, sagte Xi laut chinesischem Staats-TV. Das Präsidialamt in Washington teilte mit, Trump und Xi seien sich einig gewesen, dass Nordkorea mit seinem „provokativen und eskalierenden Verhalten“ aufhören müsse. Die Beziehung zwischen Xi und Trump sei „äußerst eng und wird hoffentlich zu einer friedlichen Lösung des Nordkorea-Problems führen“. Beide stimmten überein, dass die jüngste Resolution des UN-Sicherheitsrats ein wichtiger Schritt hin zu Frieden und Stabilität auf der Halbinsel sei. China ist einer der wenigen und zugleich wichtigster Unterstützer Nordkoreas.
Trump und Nordkorea hatten sich in den vergangenen Tagen mehrfach mit Drohungen gegenseitig überzogen. Das schürte weltweit Sorgen, der Konflikt könne militärisch eskalieren. Die Börsenplätze verbuchten schwere Verluste. Bis Freitag büßten sie weltweit mehr als eine Billion Dollar an Wert ein. Russlands Außenminister Sergej Lawrow nannte die Wortwahl aus Washington und Pjöngjang übertrieben. Er kündigte einen russisch-chinesischen Vermittlungsversuch an. Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte, die Eskalation der Sprache werde nicht zu einer Lösung des Konflikts beitragen. Sie sehe auch keine militärische Lösung. Wichtig sei jetzt die internationale Abstimmung, besonders zwischen den USA und China, aber auch mit Südkorea und Japan. Trump sagte dazu wenig später: „Lasst sie für Deutschland sprechen.“
Seine Drohungen gegenüber Nordkorea bekräftigte der US-Präsident vor Reportern auf seinem Golf-Anwesen im Bundesstaat New Jersey, wo er derzeit Urlaub macht. „Ich hoffe, dass sie voll und ganz das Gewicht meiner Worte verstehen. Und was ich gesagt habe, das habe ich auch so gemeint.“ Angesprochen auf seine Formulierung „geladen und entsichert“ („locked and loaded“), sagte Trump: „Diese Worte sind sehr, sehr leicht zu verstehen.“ Der Ausdruck wurde im amerikanischen Sprachgebrauch berühmt durch den Film „Du warst unser Kamerad“ („Sands of Iwo Jima“) von 1949 mit John Wayne in der Hauptrolle, der im Zweiten Weltkrieg spielt. Er beschreibt Vorbereitungen zum Abfeuern einer Waffe.
Trump bezeichnete die Lage als sehr gefährlich. Sollte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un „irgendetwas mit Blick auf Guam oder einen anderen Ort, der amerikanischen Territorium oder ein amerikanischer Verbündeter ist, unternehmen, wird er es wahrlich bereuen – und er wird es schnell bereuen“. Trump sagte aber auch: „Niemand liebt eine friedliche Lösung mehr als Präsident Trump.“
Nordkorea hat angekündigt, dass bis Mitte August ein Einsatzplan stehen soll, um vier Mittelstreckenraketen über Japan hinweg auf Guam abzufeuern. Auf der Pazifikinsel leben rund 163.000 Menschen. Die USA haben dort eine Luftwaffenbasis, einen Marinestützpunkt mit U-Booten, eine Einheit der Küstenwache und rund 6000 Militärangehörige. In einem Telefonat mit Guams Gouverneur Eddie Baza Calvo sagte Trump, die USA stünden „zu 1000 Prozent“ an der Seite der Inselbewohner. „Sie sind sicher.“
Daraufhin hat Japan damit begonnen, Raketenabfangsysteme in vier westlich gelegene Präfekturen zu bringen. Wie das japanische Verteidigungsministerium am Freitag mitteilte, werden die bodengestützten Flugabwehrraketensysteme in Hiroshima, Kochi, Shimane und Ehime stationiert. Dies dient zur Abwehr der Bedrohung japanischen Territoriums durch nordkoreanische Raketen.
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