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Konflikt im KohlerevierLützerath soll weg

RWE will den Ort im rheinischen Kohlerevier noch im Winter räumen, um weiter Kohle zu fördern. AktivistInnen behaupten, der Konzern lüge.

Soll abgebaggert werden: Der Ort Lützerath in NRW Foto: Federico Gambarini/dpa

Berlin taz/dpa | KlimaaktivistInnen haben Ankündigungen des Energiekonzerns RWE widersprochen, noch in diesem Winter müsse der Ort Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier abgebaggert werden, um Kohlekraftwerke in Gang zu halten. „Das ist gelogen“, twitterte die Initiative Alle Dörfer bleiben am Donnerstag. Die Restkohlemenge im Tagebau reiche „für die nächsten 4 Jahre aus“, ohne das von AktivistInnen besetzte Dorf vernichten zu müssen. „Technisch“ sei es „gar nicht möglich, vor 2025 an die Kohle unter Lützerath zu gelangen“.

Lützerath ist zu einem symbolischen Ort für die Klimabewegung geworden. Die grün geführten Wirtschaftsministerien in Bund und NRW hatten Anfang Oktober mit RWE einen auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg in der Region vereinbart.

Fünf weitgehend verlassene Dörfer am Tagebau sollen erhalten bleiben, Lützerath zur Kohlegewinnung jedoch abgebaggert werden. Das wollen Aktivisten vor Ort unbedingt verhindern. In mittlerweile von den Bewohnern verlassenen Häusern von Lützerath halten sich etwa 100 AktivistInnen auf, die um den Ort „kämpfen“ wollen, der inzwischen direkt an der Kante des Tagebaus liegt.

RWE-Finanzvorstand Michael Müller hatte am Donnerstag betont, die Räumung von Lützerath im Winter sei unbedingt notwendig. Es gehe darum, die aus der Sicherheitsbereitschaft zurückgeholten Braunkohleblöcke sowie die zwei jetzt länger laufenden Blöcke mit Braunkohle zu versorgen, sagte Müller. Dazu sei es „erforderlich, dass der Tagebau wie geplant fortschreite. „Insofern muss auch im Rahmen der Rodungsperiode im Winter eine Räumung von Lützerath erfolgen.“

„Wie das genau vorgeht, das ist ein Thema, da sind wir natürlich in Abstimmung mit der Landesregierung“, so der RWE-Manager. Wann genau RWE roden wolle, wisse er „schlichtweg nicht. Das ist eine Entscheidung, die im Grunde genommen jetzt auch gemeinsam mit den Behörden getroffen werden muss.“ Die Gebiete würden benötigt. Es sei gerichtlich so entschieden worden, „dass wir entsprechend fortfahren können“, sagte Müller weiter. Die Rodungssaison endet laut Bundesnaturschutzgesetz am 28. Februar.

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7 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Der Braunkohleabbau ist schon massiv begrenzt und egal was als Übergang noch benutzt werden muss, die Aktivisten werden es nicht akzeptieren. Der sinnvolle Ausstieg hat lange Bremsspuren, wenn wir das nicht akzeptieren wird er uns überrollen.

  • Man kann`s nicht fassen: Dörfer, wie Lützerath, werden dem Erdboden gleichgemacht und nennt das dann "Rodungssaison". Diese ignorante Politik kann einen wirklich zur Verzweiflung bringen.

  • Keine Kohle mehr, keine AKWs, keine Windräder, keine Solarpanels, kein Fracking, kein CCS, kein xyz.



    So kommen wir sicher weiter, also dem Abgrund näher.



    Ich bin für den massiven Ausbau der Erneuerbaren. Mal Boris Palmer fragen, wie man das macht.

  • Wir brauchen Massenproteste für erneuerbare Energien!!

  • Schickt den Mann doch mal zur Weltklimakonferenz. Damit diese "Inkompetenten aus den aufstrebenden Ländern dort endlich kapieren" wie wichtig Kohle ist. Damit kann jeder Mann richtig reich werden. Ob Herr Müller live bei der WM dabei ist? Sicher hat er Karten für den ganzen Vorstand.



    Vielleicht sollte mal veröffentlicht werden, welche Firmen sich dort bei der WM präsentieren.OÖl und Kohle und vielleicht kommt Putin doch zum Fußballschauen, dann ist auch Gas dabei. Und billige Brennstäbe bringt er sicher mit. Da lacht das Kaufmannsherz.

  • Die Grünen machen grüne Wirtschafts- und Umweltpolitik. (?) Kernkraft? Nein? Naja.. erstmal schon? Kohle? Nein? Naja.. Lützenrath muss erstmal weg (?).



    Ist eine Partei erstmal an der Macht, muss man auf Wahlaussagen nicht mehr Rücksicht nehmen oder kann diese uminterpretieren. Waffen ist Kriegsgebiete? Nein? Naja.. (?)

    Stopp.

    Es sind gar nicht die Grünen, die hier zur Verantwortung gezogen werden dürfen: Es sind die Gerichte, die auf Basis geltender Gesetze entschieden haben. Da können Wirtschaftsminister ja nichts tun. (?)

    "...Es sei gerichtlich so entschieden worden, „dass wir entsprechend fortfahren können“, sagte Müller weiter..."

    Es trifft die Grünen also gar keine Schuld. (?)

    • @Zweitkorrektur:

      Na das sagt der Müller doch aus strategischen Gründen. Arbeiten doch seit kurzem ehemals grüne Parteimitarbeiter im RWE-Geschäft der Daseinsvorsorge. Frag sich nur für wessen Daseinsvorsorge!