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Konflikt auf der KrimUkrainische Einheit belagert

Tausende Bewaffnete haben den Stützpunkt der 36. Brigade bei Simferopol umzingelt. Nato-Generalsekretär Rasmussen warnt Russland vor der Eskalation der Lage.

Bewaffnete in Sewastopol. Das benachbarte Perewalne wurde am Sonntag umstellt. Bild: ap

MOSKAU taz/afp/dpa/rtr | Auf der ukrainischen Halbinsel Krim haben nach offiziellen Angaben aus Kiew rund tausend bewaffnete Männer den Eingang zum Stützpunkt einer Einheit der ukrainischen Grenztruppen belagert. Wie das Verteidigungsministerium am Sonntag in Kiew mitteilte, umzingelten die „bewaffneten Kämpfer“ mit Unterstützung von 20 Lastwagen den Stützpunkt der 36. Brigade der Grenztruppen in Perewalne. Das Verteidigungsministerium sprach von der „Gefahr einer Erstürmung“ des Stützpunktes. Perewalne liegt südöstlich der Regionalhauptstadt der Krim, Simferopol.

Nach dem von Russland angedrohten Militäreinsatz auf der Krim hat die Ukraine ihre Streitkräfte in volle Kampfbereitschaft versetzt. Interimspräsident Alexander Turtschinow unterzeichnete am Sonntag eine entsprechende Anordnung.

Russland habe für einen „Akt der Aggression“ keine Grundlage. „Alle Erklärungen über Gefahren für russische Staatsbürger oder russischsprachige Ukrainer sind erdacht“, sagte Turtschinow. Russland hatte gedroht, das Militär zum Schutz seiner Bürger auf der Halbinsel Krim einzusetzen. Nach dem Machtwechsel in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hatten prorussische Kräfte Ende Februar die Kontrolle über die Krim übernommen.

Bislang gibt es keine Hinweise auf Truppenbewegungen der ukrainischen Streitkräfte. Es handelt sich bei der Anordnung Turtschinows nicht um eine Generalmobilmachung. Wie Sicherheitschef Andrij Parubij am Sonntag sagte, wurde das Verteidigungsministerium angewiesen, alle benötigten Soldaten zusammenzurufen. Am Freitag hatte die neue Führung in Kiew bereits die Armee in Alarmbereitschaft versetzt.

Außerdem ruft das ukrainische Parlament die Staatengemeinschaft dazu auf, internationale Beobachter ins Land zu entsenden. Die Abgeordneten in Kiew bitten das Ausland weiterhin um Hilfe, um die Nuklearanlagen zu sichern. Die Ukraine fürchtet angesichts der faktischen Besetzung der Halbinsel Krim durch russische Kräfte einen Krieg mit seinem übermächtigen Nachbarland. Übergangsregierungschef Arseni Jazenjuk sagte am Sonntag, der Beschluss des russischen Parlaments, das am Samstag auf Antrag von Präsident Wladimir Putin die Entsendung von Truppen auf die Halbinsel genehmigt hatte, sei „keine Drohung“, sondern „eine Kriegserklärung gegen mein Land“. Bereits am Samstag hat das Land die Nato um militärischen Beistand gebeten.

Die Nato ist am Sonntag zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Unmittelbar vor Beginn des Krisentreffens hat Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen Russland zum sofortigen Stopp seines Militäreinsatzes aufgefordert. „Was Russland derzeit in der Ukraine tut, verstößt gegen die Prinzipien der UN-Charta. Es bedroht den Frieden und die Sicherheit in Europa“, sagte er in Brüssel. „Russland muss seine Militäraktionen und seine Drohungen stoppen.“

Aktuelle Entwicklung

Wegen ihrer Teilnahme an Protesten gegen einen russischen Militäreinsatz in der Ukraine sind am Sonntag dutzende Demonstranten in Moskau festgenommen worden. Laut der Nachrichtenagentur Interfax wurden 40 Aktivisten wegen „versuchter Störung der öffentlichen Ordnung“ im Zentrum der russischen Hauptstadt festgesetzt. Die Bürgerrechtsgruppe Ovdinfo bezifferte die Zahl der Festgenommenen auf 100.

US-Außenminister John Kerry warnte Russland unterdessen vor dem Verlust der G8-Mitgliedschaft. Frankreich sagt die Teilnahme an einem Vorbereitungstreffen für den G8-Gipfel in Sotschi ab, wie das Präsidialamt in Paris mitteilte. Zuvor hatte Paris gefordert, die Vorbereitungen für das G8-Treffen in Sotschi einzustellen. Diese könnten erst weitergehen, wenn Russland zu Prinzipien zurückkehre, die mit den G8 und G7 im Einklang stehen, erklärt Außenminister Laurent Fabius in einem Radiointerview.

Der russische Grenzschutz teilt nach einem Bericht der Agentur Tass mit, dass im Januar und Februar etwa 675.000 Ukrainer über die Grenze nach Russland kamen. Es gebe Hinweise auf eine „humanitäre Katastrophe“.

Russische Kräfte haben nach Angaben von der Nachrichtenagentur Interfax eine Radarstation auf der Krim entwaffnet. Dabei forderten sie die dort stationierten Soldaten dazu auf, sich auf die Seite der „rechtmäßigen“ Führung der Krim zu schlagen, wie die Agntur unter Berufung auf einen Mitarbeiter des Verteidigungsministerium berichtet. Der Gouverneur der russischen Region Belgorod berichtet Interfax von dem Versuch bewaffneter Gruppen, am Samstag die Verbindungsstraße zwischen Moskau und der Krim an der russisch-ukrainischen Grenze zu blockieren.

Nach ukrainischen Angaben hat Russland zuletzt 6.000 Soldaten auf die Krim verlegt. Die Regierung in Kiew versetzte ihrerseits die Streitkräfte in volle Kampfbereitschaft und forderte Russland auf, Bewegungen des Militärs sofort einzustellen. Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk warnte Russland, dass eine militärische Intervention zwangsläufig zu einem Krieg führe.

Angesichts der militärischen Eskalation auf der Krim hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier vor einer neuen Spaltung Europas gewarnt. „Wir fordern Russland in aller Eindringlichkeit auf, jeden Verstoß gegen die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine zu unterlassen“, erklärte der SPD-Politiker am Sonntag in Berlin. Russland habe kein Recht, Militär jenseits der Regeln des Pachtvertrages über die russische Schwarzmeerflotte auf ukrainischem Hoheitsgebiet einzusetzen.

Das Bundesentwicklungsministerium hat unterdessen angekündigt, die Hilfen für die Ukraine fast zu verdoppeln. Es komme jetzt dringend darauf an, die Reformkräfte in der Ukraine zu stärken, sagte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) der Welt am Sonntag. Die Hilfen sollen den Angaben zufolge um 20 Millionen Euro aufgestockt werden. Im vergangenen Jahr lagen sie bei 21,5 Millionen Euro.

„Außergewöhnliche Lage“

Zuvor hatte Präsident Wladimir Putin am Samstag überraschend dem Föderationsrat der russischen Duma einen Antrag vorgelegt, der die Entsendung russischer Truppen in die Ukraine erlaubt. Der Föderationsrat entschied noch am Nachmittag im Eilverfahren über den Antrag.

Die Sitzung wurde auch vom staatlichen Fernsehen übertragen. Die Zustimmung zu einer militärischen Intervention in der krisengeschüttelten Ukraine fiel erwartungsgemäß einstimmig aus. Der Kremlchef hatte sein Anliegen mit der „außergewöhnlichen Lage“ im Nachbarstaat sowie der angeblich lebensbedrohlichen Lage für Russen und Angehörige der russischen Streitkräfte begründet.

Wenig später teilte Putins Sprecher jedoch mit, der Kremlchef wolle den Befehl für einen Militäreinsatz auf der Krim erst vom weiteren Verlauf der Ereignisse abhängig machen. Noch sei der Marschbefehl nicht erteilt, meinte der Sprecher. Auch über die Größe des Kontingents werde Putin noch entscheiden.

„Natürlich wird er diese Entscheidung fällen unter der Berücksichtigung, wie sich die Situation entwickelt“, sagte Dmitri Peskow. Die russische Führung hoffe jedoch, dass sich die Lage nicht weiter zuspitze und die Bewohner der Krim keiner neuen Bedrohung ausgesetzt würden.

Gespenstische Sitzung

Die Sitzung des Föderationsrates verlief gespenstisch. Sie erinnerte an Veranstaltungen der KPdSU, in denen es nicht ein einziger Redner wagte, von der offiziellen Linie abzuweichen. Vielmehr wurde dem Volk noch einmal die Begründung für den geplanten Einsatz nachgeliefert. Anlass sei der von faschistischen Kräften verübte Staatstreich, hieß es sinngemäss. Auch warnte kein Abgeordneter vor den humanitären Konsequenzen eines gewaltsamen Einmarsches.

Offiziell war dem Antrag Putins auch die Bitte des erst am Donnerstag gewählten neuen Regierungschefs der Krim, Sergej Axjonow, vorausgegangen. Er soll Moskau um „Hilfe bei der Sicherung von Frieden und Ruhe“ gebeten haben. Diese Praxis erinnert auch an alte Moskauer Gepflogenheiten. Beim Einmarsch in die Tschechoslowakei 1968 oder 1979 vor dem Krieg in Afghanistan traten auch immer die Werktätigen-Kollektive als Bittsteller auf.

Verwunderlich ist unterdessen, dass der neue Regierungschef Axjonow keine Anstalten machte, um die Unterstützung des regionalen Parlaments der Krim für eine Anfrage in Moskau zu erhalten. Diese hätte dem Ersuchen etwas mehr Glaubwürdigkeit verliehen. Anscheinend sind sich die pro-russischen Kräfte auf der Krim auch nicht einig, ob Russland eingeschaltet werden soll.

Das russische Fernsehen zeigt ebenfalls im Rückgriff auf bewährte Traditionen friedliche und glückliche Bürger, die sich über die vermeintliche Befreiung freuen. Auf den meisten Kanälen feiert Russland hingegen masleniza, den russischen Karneval. Und auf Moskaus Strassen gibt es aus diesem Anlass kostenlose Pfannkuchen. Am Montag beginnt die Fastenzeit.

Vereinfachte „territoriale Erweiterung“

Die Entscheidung zur Intervention ist wohl kurzfristig gefallen. Allerdings brachte die Duma-Fraktion der Partei „Gerechtes Russland" noch letzte Woche ein Gesetzesprojekt ein, das die territoriale Erweiterung der Russischen Föderation vereinfachen soll. Das gab gleich Anlass zu Spekulationen.

Noch bevor sich Präsident Wladimir Putin an das Oberhaus wandte, sprach das russische Außenministerium von dem Versuch einer Gruppe „von unbekannten bewaffneten Personen, die aus Kiew geschickt wurden, um das Innenministerium der Krim zu besetzen“.

Im ostukrainischen Charkow sollen unterdessen Anhänger der nationalistischen Szene eine Granate in ein öffentliches Verkehrsmittel geworfen haben. Bilder zeigte der Sender in beiden Fällen nicht. Es scheint sich dabei eher um Versuche zu handeln, ein gewaltsames Vorgehen vorab zu rechtfertigen.

Seit Freitag sind die Telefon- und Netzverbindungen mit der Halbinsel unterbrochen. Auch wurden die Zufahrtstrassen blockiert und der Flugverkehr eingestellt. Der Föderationsrat legte Präsident Putin nahe, den Botschafter in den USA zu Konsultationen nach Moskau abzuberufen.

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40 Kommentare

 / 
  • I
    Iwahn

    Russland vergisst die Menschen in seinem Einflussbereich nachweislich nicht aber bewiesen ist die Zensur in "unseren" Medien...

    http://putin-ard.blogspot.de/

  • HS
    Hari Seldon

    ---Der gestern ernannte neuer Chef der ukrainischen Flotte, Berezowsky hat heute offiziell zur Regierung von Krim gewechselt.

     

    ---Laut der neuesten Infos wurde in Kiew eine ähnliche Organisation ("Rat" oder "Soviet") gegründet wie in den Städten von Ost-Ukraine, und die Bewohner von Kiew wollen sich vom "Maidan-Rat", "Pravij Sektor", usw. befreien.

     

    ---Die Puppet-Regierung hat einen neuen Gouvernor auch für den Donezk Region ernannt, einen bekannten Oligarchen (einen Milliärder) --> so die "Revolution" bedeutet, dass Maffia A wird durch Maffia B ersetzt.

     

    ---Die E-Mails von Klitschko wurden gehackt, und werden jetzt im Internet veröffentlicht. Nun, falls nur die Hälfte der Inhalten wahr wären, würde Klitschko in ALLEN westlichen Ländern für Hochverrat für lange-lange Zeit ins Knast geschickt. Übrigens, augenscheinlicht hat Frau Merkel Klitschko zurückgepfiffen: Gestern hat Klitschko noch sehr stark auf Kampf gegen Russland gehetzt, heute sucht er schon eine "friedliche Lösung" mit Russland.

     

    ---Die BERKUT-Offiziere beantragen massenweise russische Pässe.

     

    ---Die US hat das Telefonat zwischen Obama und Putin initiiert.

     

    ---Julia hat gestern angekündigt, dass sie am Montag mit Putin ein Meeting in Moskau hätte. In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, dass niemand in Moskau mit Julia reden will: Sie hat keine politische Legitimation oder Status.

     

    ---Der selbsternannte Präsident (Turchyn) konnte mit Putin oder Medwedew nicht telefonieren --> Kein Wunder, Russland hat die Putschisten nicht anerkannt.

  • SL
    Selma Lagerrlöff

    Richtig muß das heißen: "Rußland ist belagert -von der Nato"

  • HS
    Hari Seldon

    @rasmus schad:

     

    Für die Abspaltung gibt es Gründe genügend. Zum Beispiel ist im Russland der GDP/Kopf mindestens zwei mal so gross als in der Ukraine. Die BürgerInnen wollen in der Ruhe arbeiten und leben. Mit Nazis haben diese Gebiete schon einige Erfahrungen gemacht. Eine Wiederholung mit Neonazis ist ganz gewiss unerwünscht. Übrigens, Ukraine ist zur Zeit OHNE Legitime Führung, und herrscht Gesetzlosigkeit, Gewalt, und Chaos. Dann sind geordnete Verhältnise ganz sicher besser.

     

    Übrigens, KHD lügt wieder, weil alle Reservisten unter 40 sich bei den Behörden melden müssen, und die ersten Gruppen sind schon in Marschbereitschaft.

  • S
    Sören

    Den Weg, den die russische Führung gegangen ist, muss man mit bedauern zur Kenntnis nehmen. Die Dreistigkeit ist atemberaubend: In Syrien war Putin gegen eine Intervention, mit Hinweis auf die nationale Souveränität; in der Ukraine macht er genau das Gegenteil.

     

    Er handelt nach der Logik des Kalten Krieges. Die USA, Nato und die EU haben praktisch keine Möglichkeit, den Ukrainern zu helfen, wenn man nicht eine dramatische Eskalation der Situation will. Auch der Sicherheitsrat der UN kann nichts machen - jetzt rächt sich, dass er nach dem Ende des Kalten Krieges nie reformiert wurde.

     

    Die Krise wird gehen, was bleibt ist die Erkenntnis, dass Russland kein konstruktiver Partner der internationalen Gemeinschaft ist. Dies ist wirklich schade, aber für den Westen nicht zu ändern.

  • WW
    Wen Wunderts

    Putin holt sich nur zurück, was der Ukraine treuhänderisch und im guten Glauben anvertraut war.

    Zur Versorgung Rußlands ist die Ukraine ebenso notwendig wie Sevastopol für die Schwarzmeerflotte.

    Verständlich, dass die Ukrainer ihre Rohstoffe und Resourcen lieber gegen harte Dollar und Euros verkaufen möchten, als ihren Brüdern in Rußland zur Verfügung zu stellen.

  • WW
    Wim Wunders

    Nicht Putin und Rußland gehören an den Pranger,sondern das verlogene und falsche Spiel der Nato und ihrer Mitgliedsstaaten - voran die USA.

  • Der Verzicht der Ukraine auf Atomwaffen war ein Fehler. Die dafür gegebenen Garantien der Westmächte sind einen Dreck wert, wie sich jetzt eindrücklich zeigt.

  • P
    Pit

    Rußland hat eine Homophobie - stimmt leider. Aber die taz eine Putinphobie - schade.

    Ich lese die taz nur noch weil ich mich so gerne ärgere...

  • Hmm? Die Nachrichten sind sehr kontrovers... diese Leserdebatte auch..Oder?

    Die, im Herbst so schön friedlich und Gewaltlos-pazifistische begonnene `Soziale Bewegung´ für mehr Demokratie, Frieden und Harmonie mit Russland und der EU..

    -

    Der MAIDAN.. wurde verwandelt in ein Lager gewaltvoller `zorniger junger Männer´- die, von Adrenalin und Testoreson strotzend-, bewaffnet mit Keulen und Feuerwaffen, den Frieden versuchen zu bewachen...

    --------

    Wo bleibt FEMEN ????

    --------

    Es erscheint als ob Russlands bisherige Handlungsweise in diesem Staatlichen Dilemma der Ukraine- bevor irgend Hitzköpfe alles in Brand setzen- diese hässliche Situation befrieden kann!

    Siehe:

    http://www.bbc.com./news/world-europe-26394980 !

    Das Chaos begann, nach dem brauchbaren Kompromiss an dem EU und Herr Steinmeier beteiligt waren, als der `legale Präsident´ verjagt wurde !

  • "Diese Praxis erinnert auch an alte Moskauer Gepflogenheiten. Beim Einmarsch in die Tschechoslowakei 1968 oder 1979 vor dem Krieg in Afghanistan traten auch immer die Werktätigen-Kollektive als Bittsteller auf. "

     

    Was der Westen sich für sein Kriegsverbrechen ausdenkt, dürfte dem Autor entgangen sein. Die Menschenrecht und irgendwelche Demokratieeinführung dienen schon lange dazu, andere Länder zu überfallen und Menschen ohne jegliches Gerichtsverfahren hinzurichten.

    Wie der Westen seine Interessen in den anderen Ländern durchsetzt, wird fleißig geschwiegen, siehe Irak, Afghanistan, Syrien usw. Aber natürlich sind die RUSSEN immer die BÖSEN, schließlich haben Sie ja die Nazis besiegt.

    • D
      D.J.
      @Toyak Yakot:

      "wird fleißig geschwiegen"

       

      Stimmt, seit 12 jahren nichts, aber auch gar nichts mehr von Afghanistan gehört ;)

       

      Kleiner Tipp: Bzgl. Afghanistan gab es (anders als SU 1979) eine UN-Resolution. Mit guten Gründen. Der Vergleich mit dem Irak ist also problematisch.

    • @Toyak Yakot:

      Stimmt, das war ja nur die Russen.

      Dafür kann man nicht dankbar genug sein, aber alles hat seine, aber alles hat seine Grenze auch die Ukraine.

  • EU-Staatsstreich mit braunen Steigbügelhaltern

     

    Vorneweg: Es gibt sicherlich viele gute Gründe, gegen die ukrainische Regierung zu opponieren, es gab und gibt aber keine einzige Rechtfertigung dafür, dass die EU mit Hilfe faschistischer Organisationen einen Staatsstreich in der Ukraine lanciert, um ihre geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen. Ein Beitrag mit einigen erhellenden Fotos.

     

    http://www.neopresse.com/politik/eu-staatsstreich-mit-braunen-steigbuegelhaltern/

     

    Mir fehlen dazu die Worte.

    • P
      Pssssst
      @GWalter:

      Welch erstaunlich verschwurbelter Artikel für offensichtlich noch verschwurbeltere Leser, in den Kommentarspalten dieser Seite wird ja u.a. lang und breit über die "jüdische Weltverschwörung" bramabarsiert. Sind das jetzt in der Ukraine nur die falschen Nazis, oder wie?

  • Klitschko`s Mails sind anscheinend gehackt worden! Der Inhalt zeigt klar und deutlich,wer hier was zu verantworten hat, sollten das die echten Mails sein!

    -

    Bestätigt sind ja schon die 5 Mrd Euro, welche die USA für die gezielte Destabilisierung investiert haben.

    -

    Die Rollen von Sorros, GS oder Adenauer Stiftung sind ebenfalls belegt. Putin verteidigt die Interessen Russlands,was so auch zu erwarten war!

    -

    Die Scheinheiligkeit unserer Presse u. Politik ist erbärmlich, insbesondere wenn man nun anfängt die USA als Heilsbringer der Welt zu stilisieren.

    -

    Diese hielten sich in der Vergangenheit weder an Menschenrechte oder Völkerrecht. Das ist lediglich ein Vorwand!

    -

    Wie lange soll sich Russland vom Westen noch verarschen lassen ??

  • putin ist politsch rechts, konversativ, wie seine pussy riot kirchenverurteilung zeigt. err hat den wandel zur wirtschafdtliberalen konkurennzgesellschaft alsgeheimdiewntle befördet und beerbt und es handelt sich um innerwestliches kriegsgerassel.

     

    spd und grüne betreiben seit langen etikettenschwindel.von links, altrenativ und sozial kaum ein spürchen. die früheridentitätsstiftendfe friedensbewgung wurde gerdezu abgewickelt.

     

    derwähler muss sich, wenn er die herschaftechniken nicht kritisch durchblickt,doch als betrogner betrüger fühlen.

     

    KONVERSATIVE FÜHREN SCHON IMMER KIEGE GEGNEINANDER...

     

    ee ist schon die westliche dominanz,die not und MASSENKELEND PRODUIZERT AUF DER WELT..

  • The USA bombing Tours

    -

    1945 – 1946 China

    1950 – 1953 Korea – China

    1954 Guatemala

    1958 Indonesia

    1959 – 1961 Cuba

    1960 Guatemala

    1964 Kongo

    1965 Peru

    1964 – 1973 Laos

    1961 – 1973 Vietnam

    1969 – 1970 Kambodscha

    1967 – 1969 Guatemala

    1983 Grenada

    1983 – 1984 Libanon

    1980 El Salvador

    1980 Nicaragua

    1986 Libyen

    1987 Iran

    1989 Panama

    1991 Irak

    1993 Somalia

    1998 Sudan

    1998 Afghanistan

    1999 Jugoslavien

    2001 – heute Afghanistan

    2003 – 2011 Irak

    2011 Libyen

    2011 Tunesien

    2011 – heute Pakistan

    2012 – heute Jemen

    2012 – heute Syrien

    2014 Ukraine

    • @GWalter:

      Interessante Aufstellung, die Sie da zusammengetragen haben.

       

      Sie haben übrigens, nur am Rande, aber der Vollständigkeit halber erwähnt, bei Cuba die mehr als 100 Mordversuchen an Fidel Castro vergessen.

       

      Aber, was hat das alles mit der aktuellen Lage in der Ukraine und Putins Drohunge und Taten zu tun.

       

      Einem Mitglied des Sicherheitsrats ist es doch verboten, anderen Ländern mit Gewalt zu drohen:

    • C
      cosmopol
      @GWalter:

      Echt? Seit wann bombt die USA in der Ukraine? Und was war eigentlich vor '45? Ah ja, nur der zweite Weltkrieg unddie Befreiung vom Nationalsozialismus, kann mensch vielleicht mal unter den Tisch fallen lassen, damit das Bild des bösen Hyperimperialisten nicht unnötig gestört wird.

      • C
        chujtebe
        @cosmopol:

        Ja. Genau. Die Amis haben die Nazis besiegt, im Alleingang in nicht ganz einem Jahr vom D-Day bis zum Mai 1945.

        • C
          cosmopol
          @chujtebe:

          Hach je. Du kannst ja echt gut Wörter umdrehen. Sogar anderen im Mund. Beeindruckend. Und was hast du jetzt so davon, außer dem Gefühl 'nen wirklich dummen Spruch gelassen zu haben?

          • TA
            Traum A.
            @cosmopol:

            Das war jetzt aber ein ganz schwacher Konter. Natürlich sind die Amerikaner in den WK II eingetreten, damit der Georgier nicht bis an den Atlantik vorstoßen konnte.

            • G
              Geschichte
              @Traum A.:

              Es war schon so, dass Stalin wollte, dass die USA in den Krieg in Europa eintreten. Die USA haben die Sowjetunion aber die Hauptarbeit machen lassen.

               

              Ohne die Sowjetunion, aber auch ohne die USA, kein Sieg gegen den Faschismus.

              Blos wie schon Thomas Mann während des Weltkrieges vorhersagte, überlebte der Faschismus den Krieg durch die USA, die diesen gegen den Sozialismus für den Kapitalismus braucht(e).

  • Lustig: "Das müssen Moskau und Peking noch lernen ..." - von den USA? oder Israel? sind Sie sicher?

    -

    Die Meinung des Westen ist nur abstrus: Kein Land der Welt hat nach 1945 mit solcher Regelmäßigkeit in buchstäblich allen Weltgegenden und mit allerlei Vorwänden militärisch interveniert wie die USA.

    -

    Um nur bei den letzten Jahren zu bleiben: Bosnien (völkerrechtlich umstritten), Kosovo/Serbien (völkerrechtswidrig), Somalia (völkerrechtlich umstritten), Afghanistan (völkerrechtlich umstritten), Irak (völkerrechtswidrig) - dazu der eindeutig völkerrechtswidrige Drohnenkrieg in Pakistan, Jemen usw., die ständigen Kriegsdrohungen gegen Iran usw. usf.

    -

    Sollten demnächst Länder wie Russland oder China wirklich von den USA "lernen", wäre eine Eskalation von Spannungen und globaler militärischer Gewalt sicher.

  • Unter russischen Gesichtspunkten macht mir die doppelte Staatsbürgerschaft richtig Angst. Wann marschieren die Russen oder Türken dann bei uns ein um Ihre "Staatsbürger" zu schützen, mit der altbekannten von Putin nun auch gebrauchten Rhetorik, “Seit fünf Uhr wird zurück geschossen”?

    • @Jörg 70:

      Ist schon interessant, dass Ihnen NSA keine Angst macht und die CIA Tätigkeiten in Deutschland.

      • @Toyak Yakot:

        Hab ich das gesagt?

        • @Jörg 70:

          Die Amerikaner brauchen keine Doppelpass, um uns zu überwachen und ihren Bürgern von uns zu schützen.

          • @Toyak Yakot:

            macht die Sache auch nicht besser

  • Zu spät ihr lieben Dilletanten. Die Russen ziehen gerade ihren Botschafter aus Washington ab.

    -

    Da wird für die von EU/USA geplante Osterweiterung mal ganz fix die Welt in Brand gesetzt.

    -

    Und es geht beileibe nicht nur um die Krim - der gesamte Osten der heutigen Ukraine ist quasi russisch. Und in Donezk und Charkow haben russische Demonstranten die Staatsgewalt übernommen.

    -

    Hampelmännchen Klitschko und Kleptokratin Timoschenko reisin derweil zu ihren Gönnern.

    -

    Und die Russen haben seit dem Zerfall der Sowjetunion zugeschaut, wie Abkommen und Zusagen durch den Westen schlicht und immer missachtet wurden. Und nun haben die Russen halt genug davon.

    -

    Selbstgewähltes Elend - liebe EU. Und statt Milliarden in ein Nicht-EU-Land zu pumpen, dessen Elend man selbst mit verursachte, sollte die ademokratische Clique in Brüssel doch erstmal an die eigenen Untertanen denken.

    • @GWalter:

      Also, dass es eine demokratische Mehrheit für eine Abspaltung von der Ukraine in Donezk, Charkov und Luhansk gibt wage ich ganz schwer zu bezweifeln, Russen stellen hier auch keineswegs die Mehrheit, diese ganze ethno-nationalismen, sowohl von russischer als auch ukrainischer und krimtatarischer Seite sind kompletter Unsinn, in einer Region die noch nie in de Geschichte ethnisch homogen war. Was die Ostukraine immer ausgemacht war das Zusammenleben der Völker, es gibt hier keine "reinen" Russen, Ukrainer oder sonst wen. Eigentlich hat jede Familie hier verschiedenste Hintergründe.

  • Was will die UN z.B. machen? Sollte Russland gegen sich selbst stimmen?

    -

    Die EU wird ebenfalls nichts machen denn sie ist zu schwach und die Nato ist nichts ohne die USA.

    -

    Außerdem wäre es mehr als töricht zu versuchen den Konflikt militärisch zu lösen.

    -

    Der Westen muss endlich aufhören sich als allein heilig machend an zu sehen. Der gesamte "Arabische Frühling" ist in die Hose gegangen denn die Verhältnisse in diesem Raum sind schlimmer als vorher.

    -

    Die gesamte Afghanistan Aktion sowie Irak, Ägypten, Lybien, Syrien waren Null und nichtig denn nach dem Abzug der West Truppen wird es kein Jota besser sein als vor der Invasion....von den VIELEN TOTEN mal noch ganz abgesehen !!

    -

    Ja, die EU u. die USA bekommen die eigenen Probleme nicht einmal in den Griff.....Arbeitssklaven...Arbeitslosigkeit....Rentenbetrug....Selbstbereicherung der sog. Eliten.

  • Vielleicht sollte Charlie Wilson, erstklassiger Lebemann und zweitklassiger Politiker aus Texas, mal wieder aktiv werden ;-)

    Sein "Krieg" (seine Millionen an die Mudschahedin) hat angeblich die Russen aus Afghanistan rausgehauen. Ob ihn wohl die Ukrainer auch brauchen?

  • J
    Jesaja43

    In Deutschland läuft derzeit immer noch der NSU-Prozess. Zum wiederholten Male, versuchen die Bundesländer ein Verbot der NPD durchzusetzen. Die Bundesregierung und die anderen Parteien betreiben Öffentlichkeitsarbeit, um die Bevölkerung für die neonazistische Gefahr zu sensibilisieren. Um so schockierender ist die Tatsache, dass man beim Umgang mit der ukrainischen Opposition ganz andere Maßstäbe anlegt. Ein großer Teil der Opposition, die den Sturz Janukowitsch verursacht hat, gehört zur rechtsradikalen Partei Swoboda. Ob sie die stärkste Fraktion der Opposition bildet, ist nicht bekannt, jedenfalls bildet sie deren aggressivsten Teil. Jeder kennt die irritierenden Bilder vom Maidan , auf denen paramilitärische Gruppierung äußerst brutal gegen die staatlichen Sicherheitskräfte vorgehen. Der Führung der EU ist diese Tatsache bekannt, doch anscheinend heiligt der Zweck die Mittel. Zum Teil erklärt dies die momentanen heftige russischen Reaktionen. Wenn westliche Politiker solchen Kräften Beifall klatschen, so ist das schockierend und lässt Schlimmeres für die Zukunft erwarten.

    • C
      cosmopol
      @Jesaja43:

      Bitte? Die Bundesregierung torpediert doch die NSU-Aufklärung in jedem kleinen Zwischenschritt.

    • @Jesaja43:

      Es ist schockierend, daß die EU hier zuallererst an ihre eigenen Machtinteressen denkt und die Proteste für ihre Zwecke instrumentalisiert, ohne dabei an die Konsequenzen für die Menschen vor Ort zu denken. Es gibt aber auch noch einen moralischen Doppelmaßstab anderer Art: auch in Rußland haben faschistische Kräfte viel zu sagen, und das wird von einem beträchtichen Teil derjenigen Leute, die jetzt in Bezug auf die Ukraine Zeter und Mordio schreien, ebenfalls vollkommen ignoriert. Putin-Rußland als mutiger Recke gegen Faschismus und rechte Kräfte ist nichts mehr als ein übler Propaganda-Witz.

      • G
        gast
        @Irma Kreiten:

        Das sind nicht die Machtinteressen der EU. Die EU hat von der Ukraine nichts. Die Schwäche der EU wird hier mal wieder von den USA ausgenutz um rücksichtslos die eigenen Interessen durchzusetzen. Für die USA ist Russland ein Störfaktor, da Russland sich nicht den Wünschen der USA beugt. Also kommt es gerade recht sich gegen Osten auszudehnen und in der Ukraine rumzuzündeln. Und wer kann den Scherbenhaufen dann am Ende aufkehren? Unter anderem der Deutsche Steuerzahler, wenn die Ukraine EU nah wird.

      • C
        cosmopol
        @Irma Kreiten:

        Wer's nicht glaub kann ja vielleicht mal den russischen Marsch nachlesen, das ist der derzeit weltweit größte Naziaufmarsch.

        Ja, das ist Opposition, aber eine der erstaunlich viel Spielraum gelassen wird.

        Exemplarisch: http://jungle-world.com/artikel/2013/43/48672.html