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Kommentar Volker BeckGlaubwürdigkeit verspielt

Astrid Geisler
Kommentar von Astrid Geisler

Über einen Beitrag zur Pädophilie hat Volker Beck die Öffentlichkeit bis zuletzt getäuscht. Sich und den Grünen fügt er damit maximalen Schaden zu.

Wird für die Grünen zur Belastung: Volker Beck. Bild: dpa

E s war eine Geschichte, die nicht beweisbar und nicht widerlegbar erschien: Sein umstrittener Beitrag zu dem Sammelband „Der pädosexuelle Komplex“ sei „im Sinn durch eine freie Redigierung vom Herausgeber verfälscht“ worden, behauptete der Grünen-Politiker Volker Beck seit geraumer Zeit auf seiner Website. Doch das Originalmanuskript sei nicht mehr auffindbar.

Auch noch mitten im Bundestagswahlkampf versicherte der profilierte grüne Realpolitiker und Schwulenrechtler den taz-LeserInnen in einem großen Interview fast wortgleich, es handele sich bei diesem 1988 erschienenen, inhaltlich „unsäglichen“ Text um eine „verfälschte Version“ dessen, was er dem Verlag eingereicht habe. Die Botschaft: Der Grünen-Promi war einem unseriösen publizistischen Projekt aufgesessen.

Unklar blieb immer, welche Zuspitzungen der Herausgeber dieser kruden Textsammlung ihm dabei ohne sein Wissen untergejubelt hatte. Nun steht fest: keine. Der Sinn des Textes wurde überhaupt nicht verändert. Die einzigen beiden Eingriffe betrafen die Überschrift und einen Zwischentitel. Beide Änderungen sind nicht grob sinnentstellend – und damit nichts Ungewöhnliches. Vor allem: Sie taugen nicht als Ausrede.

Aus der Zeit heraus lässt sich zumindest in Ansätzen nachvollziehen, dass Volker Beck als junger Politiker vor 25 Jahren Thesen verbreitet hat, die aus heutiger Sicht unhaltbar sind. Zumal er sich längst politisch von ihnen gelöst hat.

Aber Volker Beck – der an die politischen Gegner stets hohe moralische Maßstäbe anlegt – hat die Öffentlichkeit getäuscht. Mit seinem katastrophalen Krisenmanagement fügt er den Grünen nun kurz vor der Bundestagswahl den maximalen Schaden zu. Als Politiker hat er seine Glaubwürdigkeit verspielt.

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Astrid Geisler
Korrespondentin Parlamentsbüro
Jahrgang 1974, ist Parlamentskorrespondentin der taz. Zuvor hat sie als Reporterin und Inlandsredakteurin für die Zeitung gearbeitet. Sie war Stipendiatin des Netzwerks Recherche und erhielt für ihre Recherchen über Rechtsextremismus unter anderem den Theodor-Wolff-Preis. Schwerpunkte ihrer Berichterstattung sind die Piratenpartei, die CDU und das Thema Innere Sicherheit. Autorin der Sachbücher „Heile Welten. Rechter Alltag in Deutschland“ und „Piratenbraut. Meine Erlebnisse in der wildesten Partei Deutschlands“.
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44 Kommentare

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  • Im Taz-Artikel steht: "Die einzigen beiden Eingriffe betrafen die Überschrift und einen Zwischentitel".

     

    Dies trifft nicht ganz zu. Der Satz im Buch (S.263): „Ein Ve[r]trauen darauf, durch noch so starken öffentlichen Druck eine Mehrheit für eine Steichung des Sexualstrafrechtes im Parlament zu erhalten scheint reichlich naiv“ wird im Originalmanuskript (S.10) noch fortgesetzt mit: „und die Revolution, na ja...“.

  • ich fürchte ich fürchte - auch bei der taz wird eine gegendarstellung fällig werden. von wegen "bis zuletzt getäuscht", hehe.

  • Mal ehrlich, was erwartet man von einer Partei, die sowohl bei den Abgeordneten, als auch bei den Wählern die bei weitem geringste Kinderquote hat?

    Was erwartet man von einer Partei, von der 50% der Bundestagsabgeordneten für die Genitalverstümmelung von Jungs ausgesprochen hat?

    Eine solche Partei hat schlicht keinen Bezug zu Kindern.

  • MS
    Michael Schwarz

    Sorry Leute aber die Kommentare die einige hier von sich geben sind echt daneben.

     

    Wie kann man sowas, wie Sex mit Kindern schön reden? Das hat nichts mit Zeitgeist zu tun. Das hat nichts mit Provokation zu tun.

     

    Jemand der sowas gefordert hat, und damit meine ich die Grünen im Allgemeinen, hat nichts in der Politik zu suchen. Die "jungen" Autoren von damals sind heute in den Spitzen der Partei.

     

    Ich bin froh das ich keine Probleme habe, mich von diesen Menschen zu distanzieren. Einige hier sollten ihre Einstellung defenitiv nochmal überdenken.

     

    Michael

  • G
    gundi

    Leider kein Einzelfall: bei allem Respekt für sein Engagement war ich mehrfach enttäuscht über die ausweichenden Antworten, welche ich auf kritische An/Rückfragen auf seiner url erhielt - u.a. mit kruden Argumenten zur Beschneidungsdebatte.

  • K
    Kim

    Seltsam. Ich dachte, es ging damals darum, dass Liebesbeziehungen zwischen jungen Erwachsenen und fast Volljährigen kein Straftatbestand mehr sein sollte. Sind wir echt schon so weit, dass wir das alles vergessen haben? Sind wir echt schon wieder so weit, dass Liebe unter 18 als etwas verwerfliches angesehen werden soll? Was für eine schlimme Tendenz... welches Jahr haben wir? 1930?

  • M
    M.Gericke

    Die sogenannte Toleranz ist Ausdruck für das Bedürfnis nach Irrationalität und Zugehörigkeit, so wie es in allen Zeiten der Fall ist, Schlecht nur wenn es dabei Opfer gibt, wie in allen Zeiten !

  • Trittin tut mir nicht leid, Cohn-Bendit noch viel weniger, die kritische TAZ-Berichterstattung hat mir sehr gefallen. In Bezug auf Volker Beck aber scheint es mir, dass diese Darstellung hier doch ein wenig unfair ist. Die Titelveraenderung macht einen ganz erheblichen Sinnunterschied, und ein Titel ist auch kein unbedeutendes Beiwerk sondern steckt den Rahmen eines Aufsatzes/Artikels ab. Wie akzeptabel der Rest des Artikels ist, sollte dann diskutiert werden, wenn auch die Allgemeinheit hierzu Zugang hat. Was hier im Artikel an Anhaltspunkten genannt wird, ist keine schluessige Grundlage fuer ein "Glaubwuerdigkeit verspielt".

    • @Irma Kreiten:

      die allgemeinheit hat zugang

      http://www.volkerbeck.de/artikel/130919-stellungnahme/

      beides runterladen, ausdrucken und vergleichen.

      und dann sich auch noch mal klarmachen, was eine rechtspolitische diskussion ist. nämlich eine, die etwas, was ist, infragestellt und neues vorschlägt und zur diskussion stellt. nix aufregendes eigentlich.

      und welch reformbedarf noch bestand, das kann man nachlesen, wenn man sich mal die bundestagsdrucksache 10/2832 runterlädt.

  • "Bei der Paedophiliedebatte sind viele Interessen im Spiel. Aber kaum die der Kinder." Dr. Guenther Amendt

    in Sexualitaet Konkret ca. 1980/81

    Der Anspruch von Aelteren/Staerkeren/Erwachsenen auf die Sexualitaet von Kindern und Jugendlichen war und ist illegitim.

  • L
    laktoseintoleranz

    Mal abgesehen von dem schändlichen Manuskript hat sich Volker Beck allein dadurch disqualifiziert, dass sein Verhältnis zur Wahrheit in erster Linie von taktischen Überlegungen geprägt ist. Besonders eindringlich demonstriert er diese Haltung in der 34. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 25.03.2010 im Disput mit Erika Steinbach (ausgerechnet).

     

    http://www.youtube.com/watch?v=jmtd-Iwv32I

    • T
      treibsand
      @laktoseintoleranz:

      Naja, ich bin sicherlich kein Freund von Volker Beck, aber wenn Sie Steinbachs Apologetik und Relativierung des Mißbrauchs in der RKK heranziehen, machen Sie sich mir auch etwas verdächtig.

  • HF
    Helmut Fuchs

    Im Gegensatz zu Volker Beck ist Frau Geislers moralische Hybris eben nicht mehr durch Jugend zu entschuldigen.

     

    Die Selbstgerechtigkeit mit der hier in der taz seit Wochen gegen die Grünen angeschrieben wird ist für mich jedenfalls einfach nur noch ekelerregend.

     

    Ich möchte den KommentatorInnen wünschen, dass sie sich für ihr das Kind mit dem Bade ausschütten, ohne sich auch nur ansatzweise in Menschen und den Zeitkontext hineinversetzen zu wollen, eines Tages doch noch schämen.

     

    Wer, wie offensichtlich die taz, will, dass es nur noch Politiker gibt, die von Geburt an keine Fehler gemacht haben, wird immer mehr Merkels ernten. Und aalglatte Nichtssager, gegen die man mangels klarer Position nicht mal mehr Widerstand organisieren kann, gibt es wahrlich schon genug.

     

    P.S. Diese Art Kampagne hätte ich mir gewünscht, als bekannt wurde, dass der Lagerarzt der Colonia Dignidad unbehelligt hier in Deutschland seinen Lebensabend verbringen kann, weil er offenkundig immer noch Schutz von deutschen Autoritäten genießt. Die Aufarbeitung der Verstrickungen der CSU mit dieser Missbrauchs- und Folterorganisation steht auch immer noch aus.

     

    Aber die Linke prangert ja bekanntlich lieber ad nauseum Gedankenverbrechen in den eigenen Reihen an, statt die Ahndung tatsächlich geschehener Verbrechen.

  • Straffreiheit für Sex mit Kindern: Das war die Forderung der Grünen in den 1980iger Jahren. Aber wessen Kinder sollten das überhaupt sein? Die eigenen Kinder? Die Kinder der Schwester? Die des Nachbarn? Oder die Kinder im Kindergarten, wie es Daniel Cohn-Bendit so unappetitlich in seinem Buch "Der große Basar" beschrieben hatte? Und nur einvernehmlicher Sex mit Kindern sollte straffrei sein. Aber kann man mit Kindern überhaupt "Einvernehmen" in diesem Bereich herstellen? Kinder sind nach bürgerlichem Recht nicht geschäftsfähig, so dass ein "Einvernehmen" überhaupt nichts Wert gewesen wäre. Heute sagen die Grünen, dass es damals bewusst provokante Thesen gewesen seien, um mit dem Mief der vergangenen Jahrhunderte zu brechen. Aber was ist "miefig" daran, wenn man Sex mit Kindern ablehnt?

  • R
    Örks

    aber was soll denn dieser tendenziös-diffamierende Artikel nun wieder? Schwule sind doch automatisch politisch korrekt, da ist sowas doch wohl egal!

  • R
    ridicule

    Wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren.

    Ja - und Grinsebacke Volker Beck im Backfiets durch

    Köln-Ihrrenfeld, doch doch - das hat was.

    Dabei - Ironie, konnt der nie.

     

    Ansonsten sollten sich alle mal langsam wieder einkriegen.

    Danke.

     

    Wußte doch schon Altmeister W.B.

    "Wenn alles sitzen bliebe,

    was wir in Hass und Liebe

    so voneinander schwatzen,

    wenn Lügen Haare wären,

    wir wären rau wie Bären,

    und hätten keine Glatzen.

  • Mir kam das Interview in der Taz schon damals seltsam vor, wie blankgeleckt.

     

    Jetzt wissen wir: Beck hat uns ver*rscht.

     

    (Gott sei Dank nur virtuell).

  • Die Behauptung im Taz-Kommentar: "Unklar blieb immer, welche Zuspitzungen der Herausgeber dieser kruden Textsammlung ihm dabei ohne sein Wissen untergejubelt hatte" ist ein Strohmannargument, denn Herr Beck hat nicht behauptet, daß der Herausgeber ihm "Zuspitzungen (...) ohne sein Wissen untergejubelt" habe, sondern im Gegenteil hatte sich Beck bisher so erinnert, daß seine eigenen Zuspitzungen vom Herausgeber herausgestrichen worden seien.

     

    Der Taz-Kommentar ignoriert vor allem auch, daß Beck 2010 in "Getroffene Hunde bellen" ausdrücklich angibt, daß der damalige Abdruck nicht autorisiert war.

     

    Anzumerken ist, daß es sich bei dem u.a. wesentlich auf die Überlegungen von Herbert Jäger, Lorenz Böllinger und Martin Dannecker bezugnehmenden Aufsatz um einen eine bemerkenswert sachliche und aktuelle Stellungnahme handelt, gerade wenn sich Beck selbst davon teilweise distanziert.

  • Ich meine nicht, dass die Feministische Einschätzung von Macht in Beziehungen falsch ist.

    ich meine: warum soll Volker Beck zurücktreten?

    Was bringt das, jetzt, heute?

    Da gibt es viel konservativere und weniger aufrichtige Leute.

    Der ganze Haasenburg-Filz gehört zu erst aufgelöst.

  • Der feministische Diskurs, der jede Form von Sexualität als Machtausübung begriff, siegte letztendlich über den offeneren Diskurs der Schwulenbewegung. Daher darf man heutzutage nicht mehr fragen, warum ein 14jähriger Mensch, der eine sexuelle Beziehung mit einem 13-jährigen Mensch hat, ein Sexualstraftäter ist. Jede Diskussion über das Sexualstrafrecht, die nicht in Richtung Verschärfung läuft, ist mittlerweile ein absolutes Tabu.

    Vielen Dank an unsere Feministinnen!

    • MB
      mustafa b.
      @vulkansturm:

      du hast total recht. daniel bax hat hier geschrieben, die gerichte müssen flexibel sein. für viele andere menschen, die in brd leben, ist doch total rassistisch, wenn die gerichte sagen, unter 14 ist strafbar. wenn sie sich lieben ist doch viel wichtiger. gerichte müssen lernen, wenn menschen aus andere länder kommen sie müssen auch anders entscheiden. flexibel.

  • MD
    Martin D.

    vielleicht solltet ihr euch mal mit dem befassen, was er gefordert hat: die herabsetzung des eingeschränkten schutzalters von 14 auf 12 jahre. das ist mehr als sinnwoll und überhaupt nichts unanständiges.

     

    heute ist es so, daß eine beziehung z.b. 14+17 legal ist und 14+18 illegal. mit der herabsetzung würden 12+15 legalisiert, 12+16 wäre bereits wieder illegal. es geht also nicht darum, daß alte männer sex mit kinder haben können, sondern um der realität gerecht zu werden. heute macht sich 14jähriger strafbar, wenn er sex mit seiner 13jährigen freundin hat. das muß nicht sein.

     

    um mehr ging es hier nicht. ihr seid wirklich das letzte, an dieser schmutzkampagne mitzumachen. pfui!

    • G
      Gast
      @Martin D.:

      Beck hat kein Schutzalter 12 gefordert, sondern einfach nur geschrieben, daß: "die Entkriminalisierung der Pädophilie [...] überfällig" sei. Das Schutzalter 12 taucht stattdessen im Beitrag Brongersmas im selben Buch auf und wurde 1990 in den Niederlanden für einvernehmliche nichtgewalttätige, nichtpenetrative Nichtinzesthandlungen durchgesetzt, wo es bis 2002 Gültigkeit hatte.

       

      2002 zwang die EU die Niederlande wieder zur kategorischen Raufsetzung des Schutzalters auf 16, mit der einzigen Begründung, daß doch bitte alle Länder in Europa das selbe Schutzalter haben sollten.

  • C
    Christoph

    Ist Astrid Geisler eigentlich immer noch Piratenbraut? Wenn ja, ist ja das Timing ihrer Kampagne so kurz vor der Wahl wohl kein Zufall. Dass kleine Randgruppen der Grünen in den Anfangsjahren perverse Träumereien hegten, ist doch seit 33 Jahren bekannt. Warum also jetzt erst der Aufruhr?

     

    Vielleicht weil diese Gesellschaft kein anderes Feindbild mehr hat außer das des Kinderschänders?

     

    PS: was haltet ihr vom Terminus KinderschänderIn?

  • Warum wird das ständig kurz vor den Wahlen so hervorgehoben?

    Wollen die Grünen mit der CDU koalieren?

  • Das Beck offenkundig die Unwahrheit gesagt hat, dass ist in der Tat fatal - und dafür muss er die Verantwortung tragen.

     

    Das jedenfalls die These, man könne das Schutzalter auf 12 Jahre absenken "aus heutiger Sicht unhaltbar" ist, das stimmt hingegen nicht.

     

    Dazu muss man natürlich wissen, dass die Schutzaltersgrenzen in Europa und erst Recht weltweit sehr unterschiedlich sind.

     

    Aus unserer Sicht heraus, müssten dann die Spanier wohl alle Pädokriminelle sein, weil ihr Schutzalter mit 13 Jahren (erst 1999 von 12 auf 13 erhöht) unter dem deutschen Schutzalter liegt. Dort ist also - aus unserer Sicht - Sex mit Kindern legal. Denn Kinder sind nach deutschem Recht alle Personen unter 14 Jahren.

     

    Aus Sicht der Serben, Briten oder mancher amerikanischer Bundesstaatler sind wir in Deutschland wohl die Päderasten - dort liegt das Schutzalter bei 16-18 Jahren. Alles darunter ist sexuellstrafrechtlich gesehen ein Kind.

     

    Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen - und ist individuell nach Person unterschiedlich. Der eine ist eben erst mit 15 oder 16 so weit, der andere schon mit 12 oder 13. Dann kann man an einer undurchlässigen Schutzaltersgrenze Zweifel haben.

     

    Zu erinnern ist auch an die noch gar nicht so lange zurückliegende Diskussion zu der Frage, ob das Strafmündigkeitsalter nicht auf 12 herabgesetzt werden sollte.

     

    Wenn 12-Jährige allgemein von manchen Parteien und Politikern für strafmündig gehalten werden,

    sie also die Tragweite ihres Handelns erkennen und dafür zur Verantwortung gezogen werden können sollten, jedoch gleichzeitig behauptet wird, 12-Jährige wüssten generell nicht welche Tragweite sexuelle Handlungen haben, und ob und mit wem sie Sex haben wollen, dann ist das jedenfalls etwas merkwürdig.

  • S
    serbmem

    Ich glaube dass die Damen von der taz so langsam Größenwahnsinnig werden. Schon haben sie einen neuen Bösewicht gefunden, schieben sie ihm jetzt die eigentliche Schuld an allem unter."Mit seinem katastrophalen Krisenmanagement fügt er den Grünen nun kurz vor der Bundestagswahl den maximalen Schaden zu. Als Politiker hat er seine Glaubwürdigkeit verspielt."

    Ich glaube mit diesem emanzenneurotischen Gekeife haben Sie, werte Damen, tüchtig mitgeholfen. Vielen Dank aber ich werde die taz nicht mehr abonnieren.

  • Alle quatschen von "Wahrheit-Sagen", davon, dass es ihnen ´um die Kinder`, ´um die Opfer` gehe... doch alle lügen, weil die Wahrheit gar nicht erwünscht ist, weil nur ein Teil der Wahrheit ausgesprochen darf - dass es sehr viel sexualisierte Gewalt, gesellschaftliche und "private" Gewalt-Strukturen und sehr viele Opfer gibt -, dass jedoch andere Wahrheiten wegen des Vorherrschens ´politisch korrekter`, hysterisierter "Kinderschützer"-Weiber nicht gesagt werden darf.

    "Es ist an der Zeit, das Thema Kindesmissbrauch aus der Täter-Opfer-Trivialität zu erlösen." (Wolfgang Schmidbauer (Autor und Psychoanalytiker) zu "Adèle".

    http://www.amazon.de/Ad%C3%A8le-Lebensobsession-Monika-Elisa-Schurr/dp/3941621130/ref=pd_sxp_f_r

    wer diese Wahrheiten nicht wahrhaben will, soll auch damit aufhören, andere dazu aufzufordern, "bei der Wahrheit zu bleiben".

  • S
    Stefan

    Ist das Roß nicht ein wenig hoch, von dem da gerade heruntergeschrieben wird? Eigentlich hatte ich die TAZ immer als eine Zeitung in Erinnerung, die durchaus differenzierter zu urteilen weiß. Gerade bei diesem Thema und gerade bei der eigenen Herkunft der TAZ. Verspielt ihr mit solchen oberflächlichen Kommentaren nicht selbst gerade Glaubwürdigkeit?

  • G
    George

    Nach der Spiegel die fraglichen Texte auf seiner Onlineseite der Öffentlichkeit direkt zugänglich gemacht hatte und ich diese lesen können, fällt es mir schwer die Ganze Aufregung darüber zu verstehen. Der Text von Herrn Beck enthält nichts anstößiges oder gar moralisch fragwürdiges und ist im Kontext der Debatte über das Sexualstrafrecht von vor 20 Jahren angemessen gewesen.

    Man kann ihm nun Feigheit vorwerfen, aber wenn man sieht wie schnell man in der Öffentlichkeit geteert und gefedert wird sobalt es auch nur ansatzweise um Sexualmoral geht, ist sein Ausweichen zumindest menschlich verständlich.

  • Beck hat seine Glaubwürdigkeit schon viel früher verspielt.

    So wie er Beschneidungsgegner, die ihm, dem schwulen "menschenrechtspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion" und gleichzeitig Beschneidungslegalisierer, seine abgrundtiefe Doppelmoral in Sachen Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit sowie massive Uninformiertheit vor Augen führten, in Ermangelung von sachlichen Argumenten pauschal und in unglaublicher Borniertheit dem rechten Lager zuordnete und jede weitere Debatte verweigerte (siehe beckstage.de), ist Beck politisch und menschlich jenseits von Glaubwürdigkeit und Integrität.

    • @ReVolte:

      Seine Position in der Beschneidungsdebatte ist leider schon glaubwürdig, empfindet er doch Übergriffe an den Geschlechtsorganen von Kindern als nicht ahndenswert. Seine sexuelle Selbstbestimmung ist ihm wichtig, d.h nicht, dass dies auch für andere gilt.

  • L
    Lore

    GRÜNE? die habe ich Jahre gewählt - das hat nun ein Ende! Nun bekommt die AfD meine Stimme!

  • HD
    Hannes de C.

    ich sage das ende der grünen vorraus.

    vielleicht leben sie in einer neugründung weiter oder verschwinden ganz.

    ich kenne viele gal wähler und die sind einfach nur entsetzt.

    ich würde mich auch nicht wundern, wenn sie jetzt schon unter fünf prozent fallen.

     

    heute hat es ein freund von mir auf den punkt gebracht: sowas hätte ich nicht unterschrieben, wenn sie mir eine pistole an den kopf gesetzt hätte, ich wäre sofort ausgetreten.

     

    ich bin schrecklich enttäuscht!

    ich habe es differenziert verfolgt, habe es erst nicht geglaubt und jetzt bin ich angewiedert!

  • Kommentar entfernt. Bitte vermeiden Sie Beleidigungen.

    • T
      treibsand
      @Christian Gropper:

      Die seelische Unversehrtheit von Kindern ist in jedem Fall höher zu bewerten als mögliche sexuelle Bedürfnisse pädophiler Menschen. Davon kann nicht abgerückt werden, argumentative Grenzverschiebungen sind inakzeptabel.

    • J
      Johnny
      @Christian Gropper:

      Oh, endlich meldet sich ein Indianer.

      Warum sind sie denn nicht unhaltbar?

  • Damit die Taz-KommentatorInnen nicht am Ende auch noch ihre Glaubwürdigkeit verspielen, indem sie mal wieder allzu hohe moralische Maßstäbe anlegen, empfehle ich hier das Buch "Alles oder Nichts - Über die Destruktivität von Idealen" von Wolfgang Schmidtbauer.

    • S
      serbmem
      @Rainer B.:

      Guter Kommentar. Aber man darf es ruhig auch etwas deutlicher formulieren. Journalismus ist das nicht was diese Damen hier von sich geben. Echt peinlich.

    • TR
      Thorsten Reinert
      @Rainer B.:

      Dieses Buch sollten die moralisch-ethischen Quoten-Schrei-Tanten Claudia Roth, Renate Künast und Konsorten lesen.

      Wenn sie überhaupt lesen und nicht nur schreien können.

  • MN
    Mike Nixda

    Ich kann ehrlich gesagt dieses Grünen-Bashing der taz nicht mehr lesen. Nicht, dass man das Thema verharmlosen sollte, aber ausgerechnet kurz vor der Wahl, ein Schelm wer dabei schlechtes denkt. Das ist unwürdig für die taz, damit begibt man sich ab das sumpfige Niveau des Springer-Verlages.

  • O
    Ora-Ïto

    Die taz-Doppel-Zeilengeld-Bande (Astrid Geisler/Nina Apin) hat auch heute wieder zugeschlagen! taz-LeserInnen die diesen Artikel lasen, lasen auch:

    https://www.taz.de/Vorwuerfe-gegen-Gruenen-Volker-Beck/!124151/

  • TR
    Thorsten Reinert

    Das ist doch der, der sich fanatisch schreiend einsetzte für:

     

    - die Genital-Beschneidung wehrloser männlicher Kinder.

     

    - die Legalisierung der Adoption von Kindern durch Schwule.

     

    Wer es immer noch nicht kapiert, ist nur noch naiv.

  • S
    Sukarno

    Das ist der treffendste und beste Kommentar zur "Causa Beck"! Bravo und Hut ab vor der Taz, dass man das vermeintliche Stammklientel so hart kritisiert.