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Kommentar ÜberwachungsgesellschaftDie digitale Unterwerfung

Martin Kaul
Kommentar von Martin Kaul

Die Empörung über die gigantische Ausspähung privater Daten ist groß, aber ein Protest dagegen kaum vorhanden. Wir haben verlernt, kollektiv zu handeln.

Jeder für sich und jeder hilflos: Protest in Zeiten des digitalen Individualismus Bild: dpa

D ie Deutung der Geschichte ist meistens ein Projekt für später. Der Fall der Mauer 1989 war erlebbare Geschichte. Der Terror vom 11. September 2001 war es auch. Beide Ereignisse veränderten die Geschichtsschreibung. Es spricht einiges dafür, dass die westlichen Demokratien sich derzeit an der Schwelle zu einer neuen Epoche befinden. Das verdeutlicht die Affäre um Edward Snowden auf verschiedenen Ebenen.

Zwar fehlt uns noch der Begriff – wir können aber beschreiben, wodurch diese neue Ära geprägt ist: Westliche demokratische Staatsapparate etablieren einen hybriden Autoritarismus neuen Formats. Er beruht auf der Macht der Datenverfügbarkeit.

Dieses Prinzip hat deshalb totalitären Gehalt, weil Daten, die heute erhoben werden, auch in Jahrzehnten noch Repressionspotenzial haben. Was die digitale Unterwerfung allerdings erst geschichtlich bedeutsam werden lässt, ist die Totalität, mit der sie verteidigt wird. Die öffentliche Jagd auf den Bürgerrechtler Snowden, vor allem aber die international vereinte Haltung, seine Asylgesuche nahezu kollektiv abzuwehren, sowie die europäische Dreistigkeit, die Präsidentenmaschine von Evo Morales auf Verdacht abzufangen, sind Zeichen dieses Autoritarismus.

Bild: taz
Martin Kaul

ist taz-Redakteur für soziale Bewegungen.

Eine weitere Besonderheit ist die nun offenbar werdende Ohnmacht westlicher Zivilgesellschaften: Wie ist zu erklären, dass die Verehrung von Bürgerrechten rhetorisch oberste Priorität genießt und die gigantische Ausspähung privater Daten für massive Empörung sorgt – aber bei Straßenprotesten kaum mehr als 200 Menschen zusammenkommen?

Die Lobpreisung des Individualismus hat zu pluralen Gesellschaften geführt. Abhanden kam dabei die Kunst, kollektiv zu handeln. So wurden die Akteure der digitalen Boheme in ihren hundert Blogs und tausend Foren zu Freiheitskämpfern ohne Reich und Waffen. Die Helden der differenzierten Zivilgesellschaften in all den Nichtregierungsorganisationen, Vereinen und Netzwerken sind gute Verwalter von Spezialitäten.

Das Ergebnis sind freie BürgerInnen, die sich vieles wünschen dürfen, aber keine Macht besitzen. Jenseits des Reichs der Wünsche beginnt aber jene neue Dimension von Macht, die uns derzeit von einem internationalen Staatenkartell vor Augen geführt wird. Wir brauchen ein Wort für diese Epoche der digitalen Unterwerfung. Das Gefühl dazu gibt es bereits. Es ist die Ohnmacht.

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Martin Kaul
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67 Kommentare

 / 
  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Die digitale Unterwerfung"

     

    - JA und Nein = JEIN (Null und Eins), immer hübsch Surfen auf / im reformistischen Zeitgeist von systemrationaler Multischizophrenität des "braven Bürgers", sich selbst NICHT MEHR verständlich, in konfusionierter wie konfusionierender Überproduktion von spalterischem KOMMUNIKATIONSMÜLL, denn vor dem System hat man ja schon KAPITULIERT, als Wohlstands- und Gewohnheitsmensch in SCHEINBAR unabänderlicher Symptomatik von "Wer soll das bezahlen?" und "Arbeit macht frei"!?

  • Vorschlag wie der Epochenumbruch zu benennen wäre.

     

    Warum ist die Massenschnüffelei so böse? Weil sie bewirkt, dass mit der Zerstörung unserer Privatsphäre langfristig unsere freiheitliche Grundordnung ausgehebelt wird. In gewisser Weise regieren die Schnüffelstaaten damit in unser Zusammenleben in Deutschland hinein. Ein Staat, der auf Dauer die Souveränität über die Ordnung des Zusammenlebens seiner Bürger an eine fremde Macht verliert, hat kaum mehr als den Status einer Kolonie. Ich schlage den Begriff "digitalen Neokolonialismus" dafür vor.^^ Wenn der Westen die Prinzipien des Kolonialismus gegen sich selbst verwendet, nennt er das gerne "Faschismus". Jeder der mal im Ausland war, weiß, er ist eine Person mit minderen Rechten, insoweit wird er als Fremder vorübergehend diskriminiert und muss sich dafür rechtfertigen, was er dort zu suchen hat. Heutzutage muss man nicht mal mehr seine Heimat verlassen, um als feindlicher Ausländer diskriminiert zu werden, es reicht, den Computer anzuschalten und schon hängst du am Schnüffelprogramm und wirst wie ein Eindringling in amerikanisches Hoheitsgebiet selektiert. Wenn der Computer der Ort deines Denkens und Kommunizierens ist, wird dein Denken und Handeln bei dir zu Hause von einer kolonialistischen US-amerikanischen Macht regiert, dort regieren über dich fremdbestimmt Google, Microsoft und NSA. Der Kulturimperialismus der US-Amerikaner verweilt also nicht mehr nur in deiner Coladose, er infiziert dich mittlerweile im Alltag bis in deinen Kopf hinein.

     

    Der digitale Kolonialismus hat den Menschen einiges gebracht, er ist also nicht nur gewaltsam in unser Leben eingeschlichen, hier gleicht er dem alten Kolonialismus, der meist auch mit einem Handelsstützpunkt begann und neuen Errungenschaften für das Leben. Am Ende aber brachte er vor allem drei Dinge: Fremdbestimmung, Unfreiheit und die ungeheuere Arroganz im Machtgefälle der Kolonialherren über die neuen Untertanen.

  • TL
    taz leser

    Guter Artikel aber er braucht eine Bemerkung:

     

    Ich und viele andere, die nicht auf Straßendemos gehen, sind nicht gleichgültig: Wir haben bloß den Glauben verloren, daß Demonstrieren einen Unterschied macht. Unsere Stimmen sind den Machthabern egal. Wir werden auf die Straßen von unverhältnismäßig zahlreichen Polizisten gefilmt.

     

    Es gibt wirkungsvolle Handlungen gegen die Ungerechtigkeit unserer Welt, die man vornehmen kann, die nichts mit Straßendemos zu tun haben:

     

    den Opfern des Unrechts direkt helfen (Beispiel: helfen beim Oranienplatzcamp oder Flüchtlingslagern, oder zwar Bündnis Zwangsräumungen Verhindern)

     

    Kampagnen im gesetzlichen Rahmen (Beispiel: Berliner Energietisch)

     

    Ziviler Ungehorsam (Beispiel: Bündnis Zwangsräumungen Verhindern)

     

    Ich verbringe meine Zeit lieber dabei als bei Straßendemos und meine Abwesenheit von Demos heißt Gleichgültigkeit nicht!

  • ///

    Wenn der technische Fortschritt exponetiell voranbrescht, den Überwachern mit jedem Jahr, Monat, Tag mehr Überwachungs- Kontroll- und Unterdrückungsmöglichkeiten schenkt, wenn die Menschen in Lethargie versinken und sich machtlos fühlen, bedeutet das, dass die Zeit knapp wird. Dass wir fast keine Zeit mehr haben. Die Geschichte lehrt uns, was zentralisierte Macht für eine Eigendynamik entwickelt, ganz egal, ob mensch sie Faschismus oder Demokratie nennt. Wir haben fast keine Zeit mehr. Also, liebe Taz: ihr seid ein Medium, ihr habt Macht, Informationen zu verbreiten. Wir haben keine Zeit mehr für "ein bisschen links"-Wischiwaschi, für "wir brauchen mehr Arbeitsplätze" oder "das mit dem Parlamentarismus klappt schon irgendwie". So etwas ist auf dauer gesehen suizidal. Was wir brauchen, sind RADIKALE Ideen, was wir brauchen, sind Medien, die verdammtnochmal den Zorn in den Menschen wecken, denn dort gehört er hin! Nicht nur so ein bisschen, liebe Taz.

  • I
    ion

    Ergänzung zum substantiierten Lk von:

    Ohnmächtig? (08.07.2013 01:12);

     

    Bezüglich des Drahtziehers Fethullah Gülen sehe man sich dringlich diese Dokumentation des WDR © 2013 an:

    «Der lange Arm des Imam - Das Netzwerk des Fethullah Gülen WDR 2013»

    https://www.youtube.com/watch?v=cCqsvMFBLX0

     

     

    ♲ (08.07. 17:15), ....

  • S
    Slobo

    Ein gigantisch guter Artikel :) Das Thema um Snowden ist wirklich beängstigend. Schurkenstaaten waren immer so weit weg und jetzt sind wir mitten drin :/

     

    Wir dürfen uns von dem ganzen Mist nicht einschüchtern lassen! Einfach anfangen und den Zementköppen aus der Politik einen Strich durch die Rechnung machen. Selber am Zeiger drehen. Egal wie. Aufstehen und loslegen. Hauptsache es passiert was. Besetzungen, Parteien unterwandern, Demos, Pudding- und Tortenwürfe, Flyer-Aktionen, Sitzblockaden, ... Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt!

  • G
    Gerda

    Stimmt! Edward Snowden ist ein hoffnungsvoller US-amerikanischer Bürgerrechtler und Dissident! Doch die politische, Ton angebende Weltöffentlichkeit verweigert ihm diesen Rechtsstatus. Das ist das Erschütternde und verbreitet ein Gefühl der Ohnmacht aller gesellschaftspolitisch Interessierten.

     

    Wie wäre es mit einer mehrsprachigen Petition aus allen gesellschaftlichen Schichten und Kreisen (Politik, Wirtschaft, Kultur, Kunst, Wissenschaft, Forschung, Bildung, Filmindustrie ....) an die EU und an die US-Regierung einschließlich Großbritannien?

     

    Vielleicht hilft solche eine - über das Internet verschickten - von vielen, vielen Millionen unterschriebenen Petition und ermutigt wiederum viele weitere Millionen sich dieser Art von fragwürdiger, undemokratischer Politikgestaltung zu widersetzen und klar Einspruch zu erheben?

  • SG
    So geht Protest

    Schaut Deutsche, so geht Protest, wir halten alle zusammen. Junge, Alte, gegen die Imperialisten:

     

    Hier eine ganz tolle Seite, wo man sich über die Proteste wegen der Bäume in der Türkei informieren kann. Es wird auch gezeigt, dass es sich rein um Jugendliche handelt. Also die meisten haben gerade ihren Mofa-Schein gemacht. Nicht jeder kann türkisch, wozu auch? Das ist jetzt ernst gemeint: Bilder sprechen Worte. Du siehst auch schöne Bilder und Videos. Sie zeigen wie schön und weltoffen die Türkei sein kann. Auch die wo Mofa fahrende Enkel haben. Aber auf keinen Fall zeigen, liebe Medien. Und wenn ihr Filmteams schickt, auf jeden Fall Kopftuchmenschen filmen, nicht dass der Deutsche auf die Idee kommt: da leben normale Menschen. Diese normalen Menschen gibt es übrigens schon sehr lange dort, also wir haben das nicht von euch gelernt. Ich weiß, Ihr glaubt das immer:

     

    http://www.ulusalkanal.com.tr/

     

    Der Sender hat erst wieder große Geldstrafe bekommen. Die Menschen spenden an den Sender.

  • ES
    Eva Schumann

    Ich glaube, es ist derzeit deshalb so wenig Empörung zu vernehmen, weil einerseits viele Leute zu schockiert sind, was aus ihrem Internet geworden ist, und andererseits, weil die großen Internetunternehmen ihre Meinungssoldaten nicht losgeschickt haben, die sonst das Volk in den sozialen Medien aufheizen, wenn es für sie genehm ist. Gründe für letzteres sind Eigeninteresse und Abhängigkeit vom Staat.

  • SN
    Staatsfeind Nr. 1

    Ja, die Herde zieht weiter, ohne überhaupt noch groß Anstoß oder Anteil zu nehmen! Ein Hoffnungsschimmer: Immerhin > 146.000 Unterzeichner des Campact-Aufrufes für Edward Snowden!!!

    In einer Gesellschaft, in der Millionen Menschen allwöchentlich in Fußballstadien gehen und sich die Anzahl der Bild-Zeitungsverkäufe täglich auf einem Niveau von ungefähr 2,5Millionen beläuft, während die TAZ nur 12.833 Mitglieder zählt, fühle ich mich auch ohne all diese Skandale schon recht ohnmächtig.

    Es wäre an der Zeit, den gesellschaftlichen Umbruch über ganz Europa hin zu einer freieren, sozialeren Gemeinschaft anzugehen. Allein, solange Amerika und der Turbokapitalismus und allein Wachstumskennzahlen die Wertmaßstäbe einer Gesellschaft darstellen, wird sich nichts ändern. Schade, dass auch die nächste Wahl nichts bringen wird; selbst nach Hochwasser und Snowden-Enthüllungen...Der Individualist ist global ohnmächtig und abgestumpft...

  • FD
    Finde den Fehler

    Sehr gut schreiben. Und gut den Punkt!

     

    Twitter und letztlich (ironischerweise) Facebook sind nur Frustbewältigung unter Leuten, die eh der gleichen Meinung sind. Auch blogs reichen kaum weiter.

     

    Was der deutsche Michel tun kann?

    Seinen Hinter öfter, live & in Farbe aka "echt jetzt" mal zum Nächsten Treffen von DigitalCourage, Digitaler Gesellschaft oder Piratenpartei schieben, und den Altparteien Dampf machen.

     

    Alles andere ist nur bloggen.

  • B
    betterworld

    Eine digitale Unterwerfung gibt es nur dort, wo wir uns dem Medium unterwerfen und damit unsere Macht abgeben, indem wir auf die Angebote dieser Machtträger unkritisch eingehen. Diese für Martin Kaul eintretende "Ohnmacht" ist ein solches Ergebnis. Das Medium Internet ist für den Benutzer kein gefährlicher Gegner, der es sinnvoll einsetzt für seine Interessen. Diese liegen vor allem dort, wo es um Wissensvermittlung, wissenschaftliches Arbeiten und auch um Weiterbildung geht. Hier weiß ich nicht, warum das zu einer "Ohnmacht" führen soll. Wer seine Individualität im globalen Umfeld nicht für wertvoll erachtet und sie auf dem weiten Markt einer Persönlichkeitsoffenbarung opfert, darf sich nicht wundern, wenn er auf einmal ohne Hosen dasteht. Hier ist ein riesiger Markt für eine naive Kultur des Gutmenschentums sichtbar, mit der Sehnsucht nach einer möglichen besseren Welt. Die aber ist ohne die persönliche Sicherheit und des Schutzes der eigenen Individualität schon gar nicht möglich. Stellen wir uns einmal vor, alle Telefongespräche, die wir privat führen, wäre allen, die das wünschen, hörbar.

  • K
    Kariba

    Das Bild, das hier gewählt wurde ist absolut furchtbar!Ihr hättet sicher auch was passendes gefunden ohne Tierausbeutung/-quälerei.Ich hätte gerade von der Taz etwas anderes erwartet...auch wenn es sich ja "bloß" um ein Bild handelt und den "armen Kaninchen passiert ja gar nichts Schlimmes"...

  • BG
    Bernd G.

    Dass sogar die TAZ indirekt die Anons lobt hätte ich nie geglaubt. Denn die tun genau das, was der Autor fordert. Eine Gruppe von Leuten rafft sich zusammen und legt z.B. eine Konzernzentrale lahm. AFK sind das Demonstranten, im Internet werden sie zu Verbrechern abgestempelt. Die Art des Demonstrierens hat sich geändert, das Demonstrationsrecht jedoch nicht. 2000 Leute, die sich auf Bahngleise legen sollten genauso viel Rechte haben wie 2000 Leute, die z.B. mit der LOIC gemeinsam für einige Stunden die Homepage der Atomlobby blockieren.

     

    Die 'digitale Unterwerfung' ist also quasi nur das Resultat der Krimilalisierungspolitik gegenüber jedem, der es wagt online aufzumucken.

  • P
    popo

    divide and conquer...

  • A
    Anybody

    Tolles, sehr treffendes Bild und guter Artikel!

    Was meiner Meinung nach (der jungen Generation) fehlt, ist der Schritt aus dem Internet auf die Straße und direkterer Kontakt mit Politikern.

    Wenn wir die Chance nutzen, können wir so eine gerechtere, freiere und glücklichere Gesellschaft schaffen. Wenn wir sie vergehen lassen, sterben wir in dem von unseren Vätern und Großvätern geschaffenen Überwachungsstaat.

  • DB
    Daniel Boehme

    Warum im 21. Jh die Menschen digitale Mittel nutzen sich zu vernetzen und zu informieren und nicht mehr zu Straßenprotesten gehen? Ist die Frage wirklich ernstgemeint??

     

    Wir haben nicht verlernt, kollektiv (= gleichgeschaltet) zu handeln. Wir haben gelernt, uns zu spezialisieren und zu vernetzen!

  • J
    jan

    Einspruch! Der demokratische Souverän hat noch einen allerletzten Trumpf und es sollte Pflicht und Aufgabe der freien Presse sein, ihn daran zu erinnern. Es ist der gute alte Wahlzettel.

    Auf diesem sollten bei der nächsten Wahl bis auf die Grünen und die Linke alle Parteien leer ausgehen.

    Kostet nix und bringt viel mehr als machtlose Empörung.

  • A
    anonyma

    @themanwhostolehisownhorsetwice

     

    Ich hab doch wirklich geglaubt das man Pferde zu waggenziehen braucht...

     

    Allerdings mach ich mir Sorgen hier weiterhin zu schreiben, 'Zeitung als Zugpferd von Politik oder Partei'

     

    und ich mag später nicht in einem Lager für "Blühende Landschaften im Osten" landen.

     

    Letzte Info von Zuggezogen war das die Nahrungsmittelindustrie verschwindet.

    Großbackereien, Obstfelder für Konserven usw.

     

    Nicht das dort etwas Technologischen Fortschritt gibt sondern globale Politik.

     

    Wir man die Menschen heutzutage auf Demos kriegt?

     

    Teilt für irgendeine schon Mal Teilnahmekarten mit 60% Rabatt-versprechen auf Zeitung ihrer Wahl an Passenten aus und sing dabei aus AIDA.

  • H
    Holkan

    Die Empörung ist sehr groß -- aber nur in den Medien. Solange die Bürger sich nicht empören, gibt es auch keinen Anlass für sie, Widerstand zu leisten.

    Die Mobilisierungskraft der Medien ist mittlerweile nicht mehr existent. Wer sich ständig empört und echauffiert, der wird halt nicht mehr für voll genommen.

  • I
    icke

    "hundert Blogs und tausend Foren"

     

    Teile und herrsche... ein alter Hut.

  • F
    fazleser

    "Wie ist zu erklären, dass die Verehrung von Bürgerrechten rhetorisch oberste Priorität genießt und die gigantische Ausspähung privater Daten für massive Empörung sorgt – aber bei Straßenprotesten kaum mehr als 200 Menschen zusammenkommen?"

     

    Jede® der schon mal - z. B. nach größeren Bombenanschlägen irgendwo auf der Welt - mit einem mulmigen Gefühl am Hauptbahnhof aus dem Zug gestiegen ist, kann das erklären.

     

    Natürlich möchte niemand, dass "die Herrschenden" totale Kontrolle über das Leben jedes einzelnen haben. Aber, abseits jeder Wort-(Links)-Radikalität, hat man doch irgendwo im Hinterkopf die (Wunsch)Vorstellung dass es im Endeffekt die "Guten" sind, die im Moment alles überwachen. Immerhin haben sie uns ja vom Faschismus befreit, eine freie Presse etc...

  • KK
    Kurt Krabuffke

    Ohnmacht ist vielleicht ein zu starkes Wort- Apathie wäre wohl angemessener. Vollgefressen, fettärschig und dröge liegen die Leute aus den Industrienationen vor ihren TV's und glotzen Serien, von Werbung unterbrochen, die sie zum Konsumieren von überflüssigem Unrat nötigt.

    Uns ist der Hunger (auf allen Ebenen), wie er die Ägypter, Tunesier, Türken, Brasilianer...treibt, abhanden gekommen. Das passt unseren Staatschefs gut in den Kram.

  • R
    reblek

    "Beide Ereignisse veränderten die Geschichtsschreibung." - Das ist, mit Verlaub, Unsinn, denn jeder Tag "verändert" die Geschichtsschreibung. Inwiefern musste aufgrund der genannten Ereignisse die Geschichtsschreibung "geändert" werden? Oder meint der Autor, die Geschichte habe sich dadurch geändert? Das tut sie allerdings auch jeden Tag, nur nicht so erheblich.

  • AU
    Andreas Urstadt

    und pps

     

    daher hat:

     

    Edward Snowden for the nobel peace prize hoechste Legitimitaet

  • P
    pono

    ...im westen nichts neues!!!!???? ... und vielleicht kann es nicht mehr um DIE MACHT, auch nicht um die Macht der Massen gehen, so das die Macht in die leere laufen kann und sich in den eigenen schwanz beißt.. und was neues in ihrem rücken entstehen kann. vielleicht liegt in der massenhaften Verweigerung die Macht der (uns) Satten!!! wozu gibt es denn wahlen, wenn keiner hingeht?

    lg

  • G
    Gregor

    Fehldiagnose: wir haben nicht verlernt, kollektiv zu handeln, sondern wir empfinden keinen Schmerz bei dieser Verletzung. Man hat uns den Patriotismus aberzogen. Kein Brite, Chilene, US-Amerikaner würde sich soetwas gefallen lassen.

  • WH
    werner h. fischer

    hallo ... herschende klasse - ist doch ein begriff der tradionell orientierten linken! keine ahnung, ob frau merkel und ihr verein, der herschenden klasse zugerechnet werden kann.. - mal abwarten, wie die schlapphuete/herschende klasse.. aus pullach reagieren.. aus dem ganz simplen grund, weil dann die berliner wahlvereine unter druck geraten koennten.. koennten - was in diesem PKG sich abspielt... ist streng geheim.. . ciao - herzliche gruesse aus helsinki

  • AU
    Andreas Urstadt

    ps

     

    Demonstrationen sind die Mittel in Macht/Gegenmachtverhaeltnissen.

     

    In Gewaltverhaeltnissen wird zum Wehren gezwungen. Politiker sprachen bereits von kriegerischen Akten. Das sollte klar machen, um was es geht. Naemlich nicht mehr um Ueberwachungsgesellschaften.

     

    Totalitarismus kann es nicht sein, der Aggressor steht aussen.

  • S
    Stratege

    Die totale Überwachung ist doch supertoll. Dank SWIFT-Abkommen können nun alle Reichen identifiziert und überwacht werden.

    Und nun kann man allen Stueeroasen endlich auf die Bude rücken, ohne dort vor Ort zu sein.

     

    Es reicht, alle unter die Eigenkontrolle zwingen und zur Versteuerung von Einkommen zu zwingen.

     

    Außerdem kann man nun auch bald die Auslandsdeutschen besteuern, die sich hier im Land die Taschen gefüllt haben, und dann einfach abgehauen sind.

     

    Sogar Rentner, die ein Hotel in Thailand betreiben, müssen bald Steuern zahlen.

     

    Es kommt viel Geld zurück, bald können hier im Land die Abgaben gesenkt werden.

     

    Der peinliche Zustand, das Arbeit nicht lohnt, wird beendet.

     

    Überwachung ist GUT!

  • AU
    Andreas Urstadt

    Es handelt sich nicht um Ueberwachungsgesellschaften, man kann s Kontrolle nennen, aber nicht Kontrollgesellschaften. Kontrolle als Form von Gewalt. Die Kontrollierer ueben ueberhaupt keine Macht aus, sondern Gewalt, da in Praxis keine Gegenmacht existiert qua Unterlaufen von Oeffentlichkeit.

     

    Ueberwachungsdiskurse sind immer von einem Verhaeltnis Macht und Gegenmacht definiert.

     

    Kontrolle waere Gewalt qua wie die Kontrolle ausgefuehrt wird. Da sie keine Gegenmacht zulaesst ist es Gewalt. Der Einzelne kann seine kontrollierten Werte ueberhaupt nicht bestimmen. Wird er/sie von Dritten erwaehnt sind die Daten ohne eigenes Zutun losgelassen. Die Frage der Ohnmacht waere hier ergo ganz schnell aktualisiert. Eine Ohngewalt kann es nicht geben, da der Diskurs von vornherein einseitig ist. Gewalt kann nur zur Gegengewalt fuehren. Prallen zwei solche Entitaeten aufeinander spricht man von Krieg, Kampf etc. Sogar Revolution.

  • S
    Sabine

    Artikel 20 Grundgesetz:

     

    Art 20

     

    (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.

     

    (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

     

    (3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.

     

    (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

  • V
    vic

    Schon wahr, aber...

    So lange Regierungen gewählt werden, in denen Leute wie Friedrich und Merkel Entscheider werden, so lange wird sich nichts ändern.

    Da hilft auch demonstrieren nicht.

    Vermutlich müssen wir froh sein, wenn die USA uns nicht mit Waffen angreifen.

  • I
    InGottesOhr

    Es gibt immer eine Wahl. Natürlich ist die vereinte Macht von Politik und Wirtschaft, das Internet zu designen am größten. Und es wäre beunruhigend, wenn die fünfte Gewalt als einzige Instanz die Bürgerinteressen auffängt und Bürger durch Kommentare beteiligt, die nur eine Ventilfunktion haben. Wir haben aber die Wahl, durch Verschlüsselung und Boykott diesen grundrechtsfreien digitalen Raum zu schrumpfen. In der Kohlenstoffwelt geht es um das durchsetzen von Recht auch durch Klarheit der Sprache. Der Schutz für Insider, die die Öffentlichkeit aufklären muss maximal sein. Wir dürfen uns nicht selbst zensieren aus Angst vor behördlicher Schikane und Erpressung durch finstere Mächte. Keine Angst haben. Danke an alle Journalisten und Blogger, die nicht locker lassen!

  • H
    Hinweiser

    Schwacher Artikel...

     

    Hioer ein kleiner Hinweis:

     

    Der ex Bundeskanzler Willi Brandt hat die Überwachung in das Grundgesetz schreiben lassen..., nachzulesen z.B. in dem Inteview von dem Historiker, Josef Foschepoth in der Badischen Nachrichten, oder in seinem Buch, "Überwachtes Deutschland"...

     

    http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/historiker-josef-foschepoth-ueber-den-systematischen-bruch-des-postgeheimnisses-in-der-bundesrepubli--68953735.htm

     

    Alles klar?!

  • A
    anonyma

    Mag auch daran wen das juckt - gibt sicher einen Haufen denken

    "Manche Leute haben vielleicht Probleme"

     

    Ob in der Natur des Menschen liegt, das die meisten jemand brauchen dem sie hinterher laufen können?

     

    Irgendwann stand ich an Ampel und hat mir gedacht "Nach die zwei haben ihren Spaß - und eigentlich ist doch in Dienst sich so zu benehmen - oder?"

     

    ein bißchen später gabs auch eine Demo und ich stand wieder da und dachte "kommt da jetzt noch was?"

     

    Aber herzlichen Glückwunsch an die Organisatoren - sah von außen nach einer Demo der Polizei aus - ist schon eine sehr lustige Idee...

     

    Ob das wohl durch die Köpfe der anderen Beobachter ging:

     

    "So schlimm stehst mit unserem Land, dass selbst die Polizei schon demonstieren geht!"

  • M
    Mikki

    "Epoche der digitalen Unterwerfung" ... eine sehr treffende Umschreibung dessen, was da gerade passiert bzw. nicht passiert.

    Ein Grund für dieses Phänomen dürfte die Tatsache sein, dass wir zwar alle von #NSA, #Prism und #tempora betroffen sind, es aber nicht unmittelbar zu spüren bekommen. Unmittelbare Betroffenheit tritt erst ein, wenn einem z.B. aufgrund kritischer Äußerungen in eigentlich dem Postgeheimnis unterliegenden Emails die Einreise in die USA verweigert wird.

    Das Phänomen hat durchaus seine Parallelen in der analogen Welt: Wenn z.B. alle Raucher eine rationale Einsicht in das mit dem Rauchen verbundene Gesundheitsrisiko hätten, müssten und würden sie sofort damit aufhören, statt auf Krebs oder andere Beeinträchtigungen zu warten und erst dann zu realisieren, wie betroffen man konkret war und ist. Oder der Fall Gustl Mollath, der unabhängig vom Einzelschicksal schon so viele Missstände ans Tageslicht gefördert hat, dass die Leute aus Angst, leichtfertig psychatrisiert (gibt es das Wort ?)zu werden, eigentlich Sturm laufen müssten.

    Trotz "Erscheinungen", wie sie von Snowden aufgedeckt worden sind, werden sich die meisten Internet-Nutzer erstrangig auf die Errungenschaften des Nutzes konzentrieren und sie intensiv ausleben wollen. Das ist letztlich eine Art Überlebensmechanismus, weil man auf das Internet bereits angewiesen ist, sich aus der Nutzung nicht einfach verabschieden kann, und kritische Äußerungen aufgrund der kritisierten Überwachungsmaßnahmen irgendwann gegen einen verwendet werden könnten.

    Man müsste der schweigenden Mehrheit also ihre digitale Betroffenheit klar machen, um daran etwas zu ändern ... aber für einen derartigen #Aufschrei ist das Thema (noch) zu unspektakulär.

  • SG
    Schmidt Georg

    richtig, der BürgerIn hat längst erkannt, dass selbst mit grossen Demos nix zu holen ist, die Obrigkeit, sag ich mal, untersützt duch die Bürokratie und VErwaltungsapparat lässt alles ins Leere laufen, zudem JETZT Ferien sind und so gut wie keine politischen Endscheidungen getroffen werden, das ist im Kleinen so, wie im Grossen, die Illussion, dass Bürger was anstossen können, ist längst tot und begraben!

  • K
    Konsument

    Klasse Kommentar. Vielen Dank.

    Das alles ist ja das Ergebnis, der Vereinzelung der Menschen, die seit Jahrzehnten konsequent betrieben wird und im Neoliberalismus die bisherige Spitze erreicht hat.

    Den Menschen wurde weisgemacht, durch den individuellen Besitz von Gütern Unabhängigkeit und Freiheit erreichen zu können. Beispiel, das Auto. Vor 80 Jahren gab es in Deutschland ein gut funktionierendes Eisenbahnnetz bis in die kleinsten Orte. Dann begann der Siegeszug der KFZ. Die Leute mussten sich kein Abteil mehr mit anderen teilen, sondern konnten in ihrem eigenen Wagen genau dorthin fahren, wo sie wollten. Freiheit durch Kommunikationslosigkeit. Eine gegenseitige Abstimmung war kaum noch nötig. Mit Eigenheimen, Eigentumswohnungen, Fernsehern und anderem war es das gleiche. Meine Eltern erzählten, dass es früher üblich war, sich in der Gruppe beim einzigen Fernsehbesitzer in der Straße zu treffen um dort gemeinsam zu schauen. Das verbindet ja auch. Später, im Wirtschaftswunder, wurde es selbstverständlich, dass nach US-Vorbild jede Familie ihren eigenen Apparat hatte. Man war "unabhängig" und konnte sich das, mit gewissem Stolz, leisten. Die andere Seite ist, das heute, in der Vereinzelung, jede_r für sich selbst sorgen muß, private Altersvorsorge, private Versicherungen usw. Die Probleme der Gesellschaft werden individualisiert, bei den schwächsten bleiben die größten Lasten kleben. Deswegen gibt es Konkurrenzen, weil keiner zu den Schwächsten gehören will. "Jeder ist seines Glückes Schmied" ist eine große Lüge, wenn das übertrieben wird und andere als Amboss dienen müssen.

    Deswegen predigen ja gerade diejenigen, die sehr gut von der mangelnden Solidarität der Menschen leben, "Selbstverantwortung", "private Vorsorge", privates Risiko, privates Elend.

    Keiner von denen trägt ein echtes Risiko, im Zweifelsfall werden die Probleme und Lasten eben sozialisiert.

    Aus eigener Anstrengung reich geworden, "vom Tellerwäscher zu Millionär". Eine größere Lüge gibt es garnicht. Noch niemand ist aus eigener Anstrengung reich geworden. Dazu hat es immer vieler bedurft (Ideengeber_innen, Arbeiter_innen, Konsument_innen usw.). Einige hat sich nur mehr weggenommen und sich das auch noch gegenseitig gesetzlich und exikutiv abgesichert.

    Diese Lügen zu durchschauen und zu sehen, wem sie nutzen, ist ein Schritt zu sinnvollem kollektivem Agieren und zur Überwindung dieses falschen Bewußtseins.

  • H
    HeyDa

    letztendlich ist JEDER gefordert - aufgefordert - sich zu wehren gegen die Übergriffe der Staatsverwaltungen auf ihre Bürger

    Nur die Masse kannn es bringen

     

    Schreibt der Kanzlerin

  • M
    Michael

    Ja, da ist auch die taz dran Schuld, dass das so gekommen ist, weil die taz ja die Verräter-Partei supportet, die mit H4, Bankenliberalisierung und Niedriglohnsektor das Ganze unter Schröder/Fischer erst in die Wege geleitet hat.

     

    Und die taz supported die Verräter ja bis heute.

  • M
    Megestos

    Das Ausbleiben von massiven Protesten ist nicht unbedingt nur ein Ausdruck von Ohnmacht. Vielleicht erzeugen Datensammlungen einfach bisher noch kein besonders großes Bedrohungsgefühl. Wieviele Menschen wurden denn bisher verhaftet und weggesperrt auf Grundlage von massiv gesammelten Überwachungsdaten? Wieviele Existenzen wurden ruiniert? Wieviele Menschen mussten durch die Spionage der NSA sterben?

     

    Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich halte den Schutz der Privatsphäre für ein unverzichtbares Gut. Aber bisher ist die Bedrohung eben ziemlich Abstrakt. Im Vergleich zum gesamten Rest der bekannten Menschheitsgeschichte leben wir - zumindest in der westlichen Welt - in einmaliger Freiheit, in einmaligem Wohlstand. Jeder und jede Einzelne von uns lebt besser als 99% unserer Vorfahren. Was ist denn die NSA-Überwachung schon im Vergleich zum Terror der Nazis? Im Vergleich zum Kolonialismus? Zu Sklaverei und Leibeigenschaft?

     

    Die Frage, wie man mit privaten Kommunikationsdaten umgehen soll, inwiefern diese gesammelt werden dürfen etc. ist ein ganz normaler politischer Aushandlungsprozess. Das Problem ist doch nicht neu, es ist doch nicht über Nacht aufgetaucht. Es wird auch nicht über Nacht gelöst werden. Wenn es letztlich ein massives Interesse daran gibt, Datenschutz langfristig in den Wertekanon unserer Gesellschaft(en) zu integrieren, dann wird das früher oder später passieren. Schauen Sie sich z.B. mal an, wie lange es gedauert hat, bis sich politischer Widerstand gegen SOPA und ACTA gebildet hat. Ich empfinde es irgendwo sogar als Zeichen von Klugheit, auf den NSA-Skandal nicht sofort mit emotionalen Demonstrationen zu reagieren, sondern erst einmal abzuwarten und herauszufinden, was eigentlich wirklich passiert ist. Ohnmacht sieht anders aus.

  • OI
    Ohnmächtig? II

    Wo man onmächtig wird und fast schon aufgibt, dagegen vorzugehen, weil man gegen eine Übermacht anrennt, das seid ihr Medien!

    Thema Islam: Seit 10 Jahren wird in den deutschen Medien, wie überall in Europa und USA ein einseitiger Feldzug gegen den Islam gefahren. Jemand wie ich, der Moslems kennt, selber keiner ist, in orientalischen Ländern, in der Türkei, im Orient umhergereist ist, kennt auch ein ganz anderes Bild der islamischen Länder. Dieses positive Bild unterschlagt ihr. Ihr tut so, als sei die gesamte islamische Welt ein radikaler Haufen und macht gezielt Meinung gegen alles, was irgendwie nach Islam riecht... Die Taz, für Antirassismus zuständig, hat sich noch nie damit auseinandergesetzt, dass es Frauen gibt, die freiwillig ein Kopftuch tragen und das auch begründen können. Ist es nicht diskriminierend jede Frau zu verwestlichen, ihr aufzuzwängen, wie sie sich kleiden muss? Dass aber in vielen islamischen Ländern Kopftuch und Nichtkoptuch friedlich nebeneinander koexistieren, weil Moslems eben nicht unbedingt so verbohrt sind, wie ihr es gerne darstellt - wenn es auch Verbohrte gibt, zeigt ihr nicht. Nun, aber warum stützt der Westen, die USA dann die Verbohrten? Erdogan hat 2010 die türkische Verfassung entdemokratisiert und war drauf und dran eine weitere antidemokratische Verfassungsreform durchzuführen. Viel Lob von der EU und der deutschen Presse:

    http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-09/tuerkei-volksabstimmung

    Soll ich weitere Beispiele bringen, sollen wir googeln? Was seid ihr für Journalisten, wenn ihr Erdogan ein Glückwunschtelegramm schickt und nicht überprüft, ob er tatsächlich demokratische Reformen durchführte oder er vielleicht ganz nebenbei dabei war die einst demokratische Verfassung der Türkei antidemokratischer zu gestalten? Was ist das für eine Demokratie, wo Erdogan über die Wahl der Richter bestimmen kann? Vorher war die Gewaltenteilung strikt realisiert Legislative-Judikative, nach der Reform nicht mehr. Ein Weg zur Demokratisierung?

  • O
    Ohnmächtig?

    Der Klassiker wäre, erst einmal die unpolitische Jugend anzugreifen. Ich gehe aber auf euch ein, auf euch alle (nicht nur Taz): die Medien. Ihr klärt eure Leser nicht vollständig auf. Ihr lasst viele Dinge im Dunkeln und vertuscht. Informationen die im gesamten Netz zur Verfügung stehen werden nicht einbezogen. Eure Standartmasche ist, von Verschwörungstheorien zu reden und alles ins Lächerliche zu ziehen. Ihr verbreitet Meinungen und Ansichten, geht den Dingen aber nicht auf den Grund. Ich versuche es kurz mit Beispielen zu umreißen.

    1. Greater Middle East Project: ein Plan, den George W. Bush offiziell auf einem G8 Gipfel präsentierte. Dieser Plan sieht die geostrategische und geopolitische Umformung des gesamten Nahen und Mittleren Ostens vor. Regierungswechsel in Syrien wird schon 2004 angestrebt, auch die Türkei geht aus dem Plan hervor. Nichts liebe Medien davon bei euch, obwohl viel Info darüber existiert. Ihr klärt den Bürger nicht auf, dass das in Zusammenhang mit den Ereignissen, der Politik, Interventionen steht:

    Hier ein deutscher Artikel:

     

    http://www.bpb.de/publikationen/Q6E4BX,0,Demokratisierung_des_Greater_Middle_East.html

     

    Im Zusammenhang mit Fetullah Gülen, den ihr nie als Gründungsschlüsselfigur mit der AKP bringt:

     

    http://en.fgulen.com/press-room/mehmet-gundems-interview/1913-the-greater-middle-east-project-democracy-in-the-middle-east-and-iran

     

    Bernhard Lewis:

    http://www.politaia.org/israel/bernard-lewis-und-die-umgestaltung-des-nahen-und-mittleren-osten/

     

    Und weiteres:

    http://www.globalsecurity.org/military/library/news/2004/03/wwwh40311.htm

     

    Kann das meine Aufgabe sein, die Öffentlichkeit zu informieren, dass es vielleicht nicht nur um "Frieden, Freiheit und Demokratie" geht? Mein Vorwurf: Ihr Medien seid Teil dieser Augenwischerei, dieser Medienmaschine. Ohnmächtig? Ja, der politische Mensch, der sich für die Geschehnisse weltweit interessiert und umfangreich aufgeklärt werden möchte ist ohnmächtig ob eures Gutfreundjournalismus! Jetzt könnt ihr sagen: das kann sich doch jeder reinziehen! Ja, aber wie lange noch? Und warum klärt ihr nicht auf und singt das Lied: Friede, Freiheit, Demokratie?

  • HL
    Hauke Laging

    Dass die Demos nicht groß sind, erscheint mir verschmerzbar, denn hier geht es nicht primär darum, tagesaktuell etwas von den Mächtigen zu fordern, sondern darum, dass jeder Einzelne etwas ändert. Bei sich. Das kann ihm kein dumm rumschnackender Politiker abnehmen.

     

    Wenn wir dann irgendwann zehn Millionen aktive (Gelegenheits-)Nutzer von Kryptografie haben, bedarf es keiner Demos mehr, um politischen Druck zu erzeugen. Dann ist auch so klar, dass diese sensibilisierten und halbwegs kompetenten Wähler mit sich nicht mehr alles machen lassen.

     

    Und da wir bei der taz sind: Werden Frauen von dieser Technikszene eigentlich so übel "diskriminiert" wie nirgendwo sonst, oder warum ist deren Anteil dort quasi null? Haben die "nicht so viel zu verbergen" wie Männer...?

     

    http://www.openpgp-schulungen.de/

  • T
    thebirdistheword

    Das Wort existiert bereits: NWO. Hat übell ihre Handlanger, schüchtert ein und erpresst, mauschelt mit insider deals etc. Oh, das ist ja alles Verschwörungstheorie? Eher (pseudo-)okkulte Praxis.

  • Y
    yoyojon

    Guter Artikel. Könnte es nicht sein, dass diese "Epoche der Ohnmacht" eher noch als eine Epoche des "Willens zur Ohnmacht" zu beschreiben wäre?

  • S
    Sea

    Es braucht jemanden, der die Cojones in der Hose hat, den Guy Fawkes Ansatz erfolgreich umzusetzen. Wenn Berlin erstmal brennt, werden die Lemminge schon aus den Häusern kommen - und sei es nur, um mit ihren Apple-ADHS-Krücken ein verwackeltes Foto von den Flammen zu schiessen.

     

    P.S. Hallo BND!

  • TR
    the real günni

    wie waers mit ´1984 2.0 - jetzt aber richtig´?

  • I
    icke

    "die Akteure der digitalen Boheme in ihren hundert Blogs und tausend Foren"

    Alter Hut: Teile und herrsche.

  • HE
    Heinz-Martin Engel

    Hallo ich finde,

    wir haben es nicht verlernt, wir habe es noch nie gemacht

  • M
    mörff

    Die Gesellschaft zerfällt eben in verschiedene Gruppen, je nach finanzieller Situation, kultureller/politischer Ausrichtung etc., da ist es auch nicht verwunderlich, dass sich kein kollektiver Protest mehr zusammenfindet.

  • M
    MRaupach

    Taz, ihr könntet nicht falscher liegen

     

    Oder ihr seid zu faul(oder sogar nicht fähig) google zu benutzen !?

     

    Spontan ein Hit einer echt coolen Aktion für euch:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=sbJov5JLL1U&feature=youtu.be

     

    Es gibt noch mehr, demos petitionen, etc.

     

    Aber wer nicht berichten will...

  • IN
    Ihr Namewolfgm

    Warum tun sie nichts ,sie haben die Informationen

    die der Normalo nicht hat.Sie verwenden noch nicht mal die Strafbestand-teile die nach dieser Überwachungs-Duldung durch den Bundestag, für mich bedeutet das (Hochverrat,Landesverrat Duldung einer kriminellen Vereinigung zum Nachteil der Bürger der BRD um die Datenabschöpfung möglich zu machen.Wir sind längst zum Bürger eines totalitären Staat mit total Überwachung geworden.Die Bürger die sie meinen gibts nicht mehr,jeder der einfachen Bürger die gegen diese Verbrechen sind haben Angst ihren Job,Freiheit und Leben zu verlieren.Für jeden gibts ein Profil oder kann es jederzeit erstellen.Machen sie ne Strafanzeige und hoffendlich haben sie dann gute Freunde.

  • Y
    Yep

    Sehr treffender Kommentar.

     

    Eine Chance auf Gegenmacht gibt es: Die Piraten sind international organisiert. Schaffen Sie im September den Einzug ins Bundesparlament, könnte das wie ein Dammbruch für andere Staaten wirken. Naja, und diese Partei ist aktuell die Einzigste, die glaubhaft gegen die im Kommentar angesprochene Totalitarität angehen kann.

     

    Vielleicht überdenkt die taz ja ihre Piraten-feindliche Einstellung und beendet das große Totschweigen? Ich glaube das zwar nicht, aber wie beschrieben: Wünschen darf man ja anscheinend noch.

  • J
    julikoeln

    Die USA sind längst keine Demokratie mehr, auch Obama ist nur eine Marionette des Militärisch Indutriellen Komplexes. Und er kann gar nicht eigenständig handeln, da die bestimmenden Kräfte gegenwärtig aus der NAVY und der NSA kommen. Und wir Dussel sollen an den Plot von 9/11 glauben, damit sich diese Kräfte durchsetzen können: Siehe Sendung ORF2 zum Thema:

    http://www.youtube.com/watch?v=vRijqi3lABwlist=PL7338939B81CBB9AB

  • C
    colonelZ

    Markus Wolf hat alle west stasi Zuträger dem mossad und der nsa gemeldet - und weil das so ist sind die Schönschreiber der linksliberalen Presse hübsch amerika-freundlich .

     

     

    ihr beknackten looser

  • W
    Wolfgang

    Das Kapital regiert die Menschheit. Es herrscht das weltweite Finanz- und Monopolkapital. In den ökonomisch entwickelten Staaten und Wirtschaftsmetropolen, herrscht die staatsmonopolistische Diktatur, die reale Diktatur der Finanz- und Monopolbourgeoisie und deren ökonomische, militärische, ideologisch-psychologische und gesellschaftspolitische Administration.

     

    Wir befinden uns in einer globalen imperialistisch-kapitalistischen Gesellschaftsformation des modifizierten (modernen) Kapital-Faschismus im 21. Jahrhundert.

     

    Eine moderne staats- und bündnis-terroristische Diktatur des US-Nato-EU-DE-Kapitals.

  • T
    themanwhostolehisownhorsetwice

    Martin, Du hast völlig recht - Du hast allerdings auch vergessen zu erwähnen, dass sich Ohnmacht nur dort breit macht, wo die Bevölkerung eines Landes von der Politik und der herrschenden Klasse dieses Staates nicht nur im Stich gelassen sondern gnadenlos belogen und vorgeführt wird. Natürlich lässt sich eine mittels Politik Unterstützung über Jahre gewachsene Infrastruktur zur Überwachung durch keine, noch so große Demo, zurückfahren - da bedarf es schon etwas mehr, erst recht, wenn die Instrumente international und etabliert sind. Wir sind auf einem Weg, auch durch Leute wie E.S., zu einem globalen Mißtrauen gegenüber Politik, Wirtschaft und Medien - es ist alles nur 'ne Frage der Zeit!

  • G
    Gloria

    Wenn es wahr sein sollte, dass die NSA und der BND eng in dieser ganzen Angelegenheit zusammen arbeiten und ein neues Zentrum im Bau ist, dann:

     

    Haben wir schon lange den Überwachungsstaat!

     

    Und dann darf diese jetzige Regierung nicht widergewählt, sondern muss zur Aufklärung gezwungen werden.

     

    Ich vermute, der Normalbürger hat noch gar nicht begriffen, um welche Ungeheuerlichkeit es hier gerade geht.

    Es geht um Aushebeln des Grundgesetzes und der unkontrollierten Überwachung "aller" Bürger!

     

    Bereits morgen müsste es einen Generalstreik geben!

     

    Aber der Deutsche klagt, lamentiert, zerredet sich in Gremien und Untersuchungsausschüssen bis alles im Sande verläuft.

     

    Und wenn dann eines Tages die Freiheit keine mehr ist, was dann?

  • L
    lucydog

    Was ich euch sagen will…

     

    Letzte Nacht hatte ich einen Traum. Ich sah ein Land wo alles blüht und grünt und wo seit 68 Jahren Frieden wohnt. Mit einer Kanzlerin ganz oben, erstrahlt ihr Antlitz in der Sonne Licht.

    Und glückliche Menschen alt wie jung, die kleine schwarz rot goldene Fahnen schwenken.

    Sie riefen Angela, wir gehen für Dich durchs Feuer. Doch der schönste Frieden ist nichts wert wenn ein Junger Mann ihn plötzlich stört. Unsere guten Freunde hinterm großen Teich passen auf uns auf. Schützen uns vor Männern mit langen Bärten Tag und Nacht dabei sind sie hell und wach, scheuen keine noch so große Müh, lesen jedes Bit und Byte, sind für uns zu kämpfen steht´s bereit. Doch der junge Mann gibt keine Ruh, ruft er uns aus Hongkong zu, ihr werdet alle überwacht, Merkel staunt, Obama lacht. Alle Parteien sind entsetzt, im Land der Freunde werden Messer schon gewetzt. Nur der brave Deutsche Bürger hier im Lande duckt sich weg oh welche Schande. Er hat ja nichts was zu verbergen lohnt, er denkt so vor sich hin, Widerstand macht keinen Sinn. Wir danken unsern Freunden für den Schutz, der Junge Mann zieht alles in den Schmutz.

     

    Ich wachte plötzlich Schweiß gebadet auf, stand auf und machte schnell das Fenster auf. Ich fragte mich den Rest der Nacht, was hat der Traum mit mir gemacht. Am Morgen schalte ich das Radio ein, die Stimme unserer Kanzlerin drang in mein Ohr. Wir haben nichts gewusst, wir werden alles klären, und ziehen daraus unsre Lehren. Dieser Satz ist in unserem Lande wohl bekannt, er wurde schon mal nach 1945 angewandt.

  • DW
    damals wars

    Die EU-Petition gegen Wasserprivatisierung beweißt doch, das die Aussage in der Überschrift schlicht falsch ist.

  • DD
    Dachte das gibts schon

    Ich dachte dafür gibt es schon ein Wort: Empire

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Empire_%E2%80%93_die_neue_Weltordnung

  • B
    balea

    Wie wärs wenn die TAZ statt depressiver "Was sollman nur machen, alles so schrecklich und fürchterlich" - Artikel, mal die Arschbacken zusammenkneift, ein wenig das Rückgrat aufrichtet und tut, was in seiner Kraft steht?

    Ich kann mich noch an Liveticker zu Gorleben Demos erinnern...

     

    Wie wärs, wenn man wenigstens mal die Demos erwähnt und übersichtlich zusammenfasst, die schon geplant sind? Die Petitionen unterstützt, die schon zuhauf laufen?

     

    Die verschiedenen Blogs und sonstigen Iniatitiven zusammenstellt, vorstellt und ....unterstützt???

     

    Ein paar Wochen vor der Bundestagswahl? Habt ihr den Schuss nicht gehört?

     

    Die einzigen, die richtig was tun im Mainstream sind die Kollegen vom Spiegel, die SZ stellt mal wieder fest, dass sie in der ganzen Leaks Debatte seit Jahren komplett auf der falschen Seite stehen und die TAZ eiert irgendwie halb betroffen, halb betäubt dazwischen herum.

     

    Es ist doch kein Wunder, wenn die "Empörung" gross ist, der "Protest" aber gering. Jetzt aber der "Masse" die Schuld in die Schuhe zu schieben ist einfach eine Frechheit! Hier gehts nicht um das "Kollektiv", sondern, darum, dass die meisten nicht mehr so blöd sind wie vor ein paar Jahren und zB jubelnd den Grpnen hinterher, wenn die Asyl für Snowden fordern. Was weiss denn ein Herr Trittin aus seiner Zeit von den Umtrieben des BND?

     

    Dem Gegreine einer SPD von Oppermann bis Steinmeier glaubt doch kein denkender Mensch und den selbst den flotten Parolen der Grünen haben die meisten sicher Vorbehalte ggü. In der Öffentlichkeit tritt doch nur noch Constanze Kurz auf.

     

    Die Presse ist die 4. Gewalt, nicht die 3,5.

     

    Sowas nennt man eine Chance.

  • S
    Scanner

    Ja, dem Kommentar ist gänzlich zuzustimmen: es ist die Ohnmacht!!!, die die geringe Gegenwehr erklärt, die Gewissheit, dass auch die innländischen Geheimdienste - auch der deutsche - nicht dem Volk/der Demokratie, sondern ausschließlich der "offiziellen Staatsraison" dienen. Und Aussteiger aus diesem Apparat, die werden verfolgt! Wie soll man dieser dunklen Staatsmacht überhaupt begegnen?!

  • IN
    Ihr Namesir

    verstehe auch nicht,daß die piraten ihre chance verschlafen.bisher jedenfalls.die hoffnung stirbt zuletzt.

  • RD
    Richard Detzer

    Scheuklappen runter, Augen auf und los. So einfach kann vorwärts sein!