piwik no script img

Kommentar SanktionsdrohungenDas Schnittmuster des Kalten Krieges

Sanktionen gegen Russland führen auf den falschen Weg: Es droht eine Eskalation, die nicht mehr zu stoppen ist. Mehr Kooperation ist gefragt.

Die ukrainische Halbinsel Krim wird Putin nicht wieder hergeben. Bild: reuters

Der Anschluss der Krim an Russland ist beschlossene Sache. Das Parlament auf der Krim hat den Ausgang des Votums am Wochenende schon halb vorweggenommen. Die Volksabstimmung ist endgültig eine Farce: Es geht nicht um eine offene Entscheidung, die so oder so ausfallen kann. Es geht um die nachträgliche Bestätigung des Faktischen.

In dieses Bild passt, dass ukrainische Militärschiffe beschlagnahmt werden. Putin bricht damit das Völkerrecht.

Und die EU droht mit Sanktionen. Sie wird Reisebeschränkungen erlassen, Konten russischer Oligarchen sperren, den Handel einschränken, vielleicht die Fußball-WM 2018 abblasen. Das klingt naheliegend – klug ist es nicht.

Sanktionsankündigungen haben eine fatale Eigendynamik. Wer mit ihnen droht, muss sie auch verhängen, um nicht als Maulheld zu erscheinen. Es bahnt sich eine Eskalationsspirale an, bei der bald niemand mehr den Rückwärtsgang findet.

Die Vorstellung, dass Putin sich von der EU zu Wohlverhalten erpressen lässt, ist abgrundtief naiv. Putin ist ein autokratischer Macho, der sich solchen Gesichtsverlust nicht leisten wird.

Wenn der Westen Sanktionen verhängt, wird die russische Regierung nicht die Krim wieder räumen, sondern Gleiches mit Gleichem vergelten, Konten deutscher Firmen in Moskau sperren, den Handel einschränken.

Es ist aber kurzsichtig, Russland in die Isolation zu treiben. Autoritäre Regime, die sich umzingelt fühlen, agieren nach innen noch härter. In internationalen Krisen wird es noch schwieriger, Russland zu Kompromissen zu bewegen. Und im schlimmsten Fall wird, nach dem Muster des Kalten Krieges, die Ukraine dauerhaft zum Schauplatz eines Stellvertreterkrieges.

Die EU leuchtet mit einem Streichholz in ein Munitionsdepot. Klüger wäre ein selbstkritischer Blick auf das eigene Handeln. Die Europäische Union hat diese Eskalation nicht gezielt in Gang gesetzt. Aber sie hat bei dem Assoziierungsabkommen mit Kiew die russische Skepsis unterschätzt. Dass eine westlich orientierte Ukraine, womöglich irgendwann als Nato-Staat, in Moskau aggressive Ängste auslöst, ist ja kein Wunder.

Die Lehre daraus muss lauten: Mehr Verständigung, mehr Kooperation mit Moskau. Nicht weniger. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Leidenschaftslose, steht in dem Ruf, die Dinge vom Ende her zu denken. In dieser Krise kann sie es zeigen. Hoffentlich.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

33 Kommentare

 / 
  • @Robert

     

    legt den Finger in die Wunde -

     

    (völker)rechtliche Überlegungen

    sind ok -

     

    sie entheben aber nich

    geo-strategischer politischer! Überlegungen,

    die immer die

    historischen Grundierungen

    der jeweiligen Befindlichkeiten

    fest im Blick haben müssen;

     

    daran krankt der kluge Beitrag

    Stefan Reineckes;

     

    anders gewendet -

    auf 3 Sat Kulturzeit Die Zukunft der Krim

    einerseits

    bei Phönix - andererseits -

    Brauchen wir eine neue Ostpolitik

    - Egon Bahr (SPD, Ehemaliger Bundesminister)

    - John C. Kornblum (Ehemaliger US-Botschafter in Deutschland)

    mal ins Kalkül ziehen -

     

    dann ist unabweisbar,

    daß Putin

    in seiner Prägung via KGB als

    Poststalinist & Russe keineswegs

    machtpolitisch irrational handelt;

     

    gleichwohl aber -

    sehr schön & cool dazu Kornblum -

    Russland - sorry - einen für alle gefährlichen Bärendienst erweist,

    indem er es von der

    modernen Industrieentwicklung

    abzukoppeln droht -

    das! ist/wäre fatal!

     

    Darin aber sind sich die

    COMECON-geprägten/geschädigten

    Grokofantin&Gauckie le Gauch

    ihm gar nicht unähnlich;

    beide Seiten haben in ihrer Beschränktheit

    schlicht den Schuß nicht gehört

    ( selbst der so kluge erfahrene

    Egon Bahr stieß erkennbar an seine Grenzen).

     

    Kurz - jedes Recht ist gegossene Macht -

    d.h. - es führt nicht weiter

    nur auf eine Seite zu schauen;

    der Alte vom Sachsenwald wußte das;

     

    ein Scherbenhaufen wie PostJugoslavia

    sollte warnend zeigen, wohin

    unhistorische Dumpfbackigkeit

    und Dicke Hose

    (Usa wie Genscher/Schröder/Fischer)

    hinführen.

  • Interessant, wie die meisten hier Putins Einmarsch in ein souveränes Land und die anschließende Annektion fremder Gebiete für hinnehmbar erklären.

    Putin hat die europäische Friedensordnung zerstört, ohne auch nur im Geringsten hierfür irgendeinen Rechtfertigungsgrund vorzuweisen, der solch einen Gewaltakt rechtfertigen könnte. Weder hat er ein vorangehendes Massaker an der dortigen Bevölkrung nachweisen können, noch auch nur einen Beschluß für eine interntionale Intervention in das betreffende Gebiet durch die UNO beantragt. Damit ist er ein Friedensbrecher, ein Gewaltpolitiker und völkisch denkender Faschist. Und Faschisten kann man nur mit einem überzeugen, mit massiver Aufrüstung, Atombombendrohung und Gegengewalt, denn es liegt im Wesen der Faschisten, an nichts anderes als an Gewaltverhältnisse glauben zu können. Alle anderen Versuche solch einem Faschismus Herr zu werden, sind reines Kasperletheater. In der Sowjetunion hatte man es ja mit Poststalinisten zutun, die waren nicht ungefährlich, aber gegen Faschisten wie Putin waren sie rationale Machtpolitiker, die lediglich ihr Territorium verteidigen wollten. Putin aber greift an - und zwar aus revanchistischen und völkischen Gründen - er ist ein Angriffskrieger und seine Bajonette richtet er gegen Europa, gegen uns.

    • @Demokratie-Troll:

      Putin hat nicht annektiert. Da standen eindeutig Soldaten ohne Hohheitszeichen, wahrscheinlich aus dem Niemandsland und deren engster Verbündeter ist anscheinend Russland.

      Die Niemandsländer haben eine Schweineangst vor OSZElern, da sie ihren Pass nie dabei haben. Jeder von ihnen hat einen Zwillingbruder bei den russischen Streitkräften, was die enge Verbundenheit zu Russland unterstreicht.

      Friede den staatenlosen Niemandslandern !

    • @Demokratie-Troll:

      "Zensur ist Unfreiheit" (Troll)

      Bei der taz haben Sie Glück : Die läßt Ihnen unbesehen den unterirdischen Bullshit durchgehen .

      • @APOKALYPTIKER:

        Wer den Ausdruck "Bullshit" benutzt, hat es meistens nötig.

  • Zitat "Dass eine westlich orientierte Ukraine, womöglich irgendwann als Nato-Staat, in Moskau aggressive Ängste auslöst, ist ja kein Wunder".

    Sehr gut, dann verbieten wir es der Ukraine halt, "westlich orientiert" zu sein und ketten sie auf ewig an die Launen Russlands. Was ist denn die Ukraine Ihrer Meinung nach? Was unterscheidet sie von den Niederlanden, Polen oder Estland?

    Es ist ein unabhängiger Staat und keine Sowjetrepublik, keine Kolonie und kein Generalgouvernement mehr. Sicher kein perfekter Staat, aber den gibt es sowieso nicht. Aber ein souveräner. Mit wem die Ukraine zusammenarbeiten und welchem Bündnis sie beitreten möchte oder eben nicht, ist ihre Sache. Und der russische Regierung muss klar sein, dass sie mit dem momentanen Vorgehen auf Dauer nicht durchkommen wird, auch wenn sie die Krim am Sonntag vorerst formal einverleiben werden (die Abstimmung ist dabei eigentlich auch egal, das Regionalparlament ist im Drehbuch schon zwei Seiten weiter).

    Was manche Kommentatoren (in der taz wie im den Leserspalten) vielleicht mal bedenken sollten, ist der Unterschied zwischen einem EU-Betritt und dem gegenwärtig laufenden Anschluss der Krim an Russland.

    Und dies noch: Kritik an der russischen Regierung ist kein "Russenhass" oder "-bashing".

  • R
    Robert

    Die Ursache der Krim-Krise wird von allen Kommentatoren überhaupt nicht erwähnt. Die Frage ist nämlich ob nach den Gesetzen der damaligen Sowjetunion Herr Chruschtschow die Krim der Ukrainischen SSR überhaupt "schenken" durfte. Damit beschäftigt sich leider niemand. Warum wohl??

  • TL
    Telepolis Leser

    Hallo Herr Stefan Reinecke,

    Frau Angela Merkel hat die Oligarchin Julia Timoschenko, die mehr Gelder als Ulrich Höneß, ins Ausland transferiert hat, nach Berlin eingeladen. Damit werden mehr als 2 Euro (aktuelle Kindergeldeinsparung) in der Charité verschwendet. Ohne Wikileaks wären die Auslandskonten, die dem US-amerikanischen Geheimdienst bekannt waren, nicht öffentlich gemacht. Eine Kontosperrung erfolgte nicht. Es gibt eben gute Kriminelle und schlechte Kriminelle. Die Guten nennt man Verbündete.

  • Der Artikel ist gut und sachlich richtig.Wobei ich schon der meinung bin, dass die Eu unter der Führung unserer Regierung bewusst Russland provoziert hat.Aber sie haben sich verspekuliert! Nun ist es schwierig ohne das Gesicht zu verlieren zurück zu rudern und deeskalierend zu wirken. Wenn ich die Auftritte der deutschen Außenminister dann könnte man der Meinung sein, dass sie nichts begriffen haben!

  • Ist es nicht herrlich, wie unsere Medien beschreiben, daß außenpolitische Konflikte meistens dazu dienen innenpolitische Probleme zu überdecken? Aber niemand stellt die Frage, ob das auch für unsere eigenen Politiker ein Motiv sein könnte. Russland-bashing ist doch so schön bequem.

  • WC
    WG Claudia

    es geht nur um die Vormachtstellung der USA und die gehen bekanntlich dafür über Leichen.....

    Die Gutmenschen die so gerne im Chor gegen Putin mit einstimmen, sollten sich mal fragen warum das nicht in der gleichen Leidenschaft gegen das saudische Königshaus oder China passiert......es geht ums Geschäft, Recourcen, Nato Osterweiterung...ein paar US Falken wollen an die Fleischtöpfe Russlands...ein gefährlichen Spiel...Russland ist nicht Irak...die sind nach wie vor zweitstärkste Militärmacht mit atomarer Doppelschlagkraft so wie Nato USA..

    Dirk Müller hat das Maul aufgerissen gegen die Mainstream Propaganda die was von Kriegshetze hat....der SPIEGEL hat den Vogel abgeschossen mit seinem Cover...( kritische Nachdenkseiten...Aufbau einer Konfrontation)

    http://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4

    Ich will kein Krieg in Europa...ich weiss das die USA bereit sehr weit zu gehen für ihre Interessen..( Irak, Vietnam, etc.)

  • R
    Rst

    "...vom Ende her denken" hätte bedeutet, genau solch einen möglichen Konflikt in die politische Arbeit mit der Ukraine einzubeziehen. Statt dessen sitzen alle Beteiligten vor einer Situation, aus der sie unmöglich gesichtswahrend wieder herauskommen können. Die Ukraine muss jetzt den vollen Preis für das Gezerre bezahlen, während wir überlegen ob uns wirtschaftliche Nachteile durch Sanktionen drohen könnten.

    Schleichend fangen wir an, den Schritt Russlands zu akzeptieren, so wie wir unzählige andere völkerrechtlich fragwürdige Vorgehensweisen irgendwann akzeptiert haben. Die EU steht mittlerweile für gar nichts mehr, außer für Uneinigkeit und Unentschlossenheit.

  • Als damals Michael Gorbatschow den `Eisernen Vorhang` abreissen liess und die Abrüstung und das Ende des `Kalten Kriegs` einläutete war ich voller Trauer darüber, dass sich die Menschheit der raschen Option entledigte die leidvolle Existenz auf dieser Erde ein rasches Ende zu bereiten. Verstehen sie mich bitte nicht falsch, aber ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Menschheit unfähig ist, eine gerechte Zivilgesellschaft auf dieser Welt zu errichten, in der keine benach- oder Übervorteilung einzelner stattfindet würde. Nach wie vor haben wir seit der Antike Hungersnöte in Teilen der Welt und das egozentrische Denken der Gier, die die Menschheit beherrscht und keine noch so ideale Vision einer `gerechten Gesellschaft` hat es jemals in der Menschheitsgeschichte geschafft, diese Grundübel zu besiegen. Deshalb bin ich und einige andere der Meinung, nur ein rascher Thermonuklearer Atombombenschlag kann die Menschheit von den jahrhunderte dauernden `Geiseln` befreien. Danke lieber Putin, dass Du die bereits verloren gegangene Hoffnung neue Kraft gibst, ich hoffe, Obama und die EU werden den Wahnsinn auf sich nehmen und letztendlich den erhofften `roten Knopf` drücken. Rot wie die Farbe des Feuers und des Engels `Iblis` , der Gott die Stirn bot und und seiner `Schöpfung` die Gefolgschaft versagte. Jetzt müsste Ihnen, werte SPON-Redaktion und Leserschaft, meine Motivation zu diesem Statement bekannt sein.

    • @Eric Blair:

      Woher nehmen Sie die Gewissheit, dass nach einem nuklearen Inferno alles besser würde ? Vermutlich gingen Sie dabei auch drauf. Sind Sie bereit, für das "Wohl der Menschheit, der Natur" dieses Opfer zu bringen ? Sie sprechen von Ungerechtigkeiten unter den Völkern, leiden offenbar darunter und nehmen gleichzeitig ihre Vernichtung in Kauf. Irgendwas geht da nicht zusammen.

      • @lions:

        Ach , liebe Anna Mohlie ,der Typ ist bei SPON seinen durchgeknallten Bullshit nicht losgeworden und hat sich gedacht , hier bei der taz kannst du den Müll immer noch abladen .

  • D2
    Der 28. Juli?

    Das ist eine üble Gemengenlage. Ich kann nur zustimmen: die EU sollte ihr Handeln selbstkritischer sehen und mit Russland endlich sinnvoll kooperieren, anstatt ewig gestrige antirussische Klischees zu bedienen. Wer hat schon Lust darauf mit einem permanent arrogant auftretenden Arbeitskollegen (Westen), der dir stets verheißt wie scheiße du bist und alle scheiße nennt, die da herkommen wo du herkommst, an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten? Aber ich bin nicht so naiv zu glauben, der Westen würde irgendwas ändern, eher das Gegenteil wird der Fall sein. Auch die Medien in Deutschland sollten vielleicht einmal ihre eigene Rolle überdenken und nicht eine Peitsche nach der anderen liefern. Außerdem könnten russische Positionen ernsthaft beleuchtet werden anstatt alles von Anfang an ins Lächerliche zu ziehen, wie es die Medien auch in Deutschland machen. Dann ließe sich über Teamarbeit nachdenken. Ich bin nicht so naiv daran zu glauben. Wir einfachen Menschen werden nur wieder dazu benutzt uns mit Propagandagedöns vor einen Karren Dreck spannen zu lassen wo draufsteht "heldenhaft". Die Medien spielen mit. Der ein oder andere Journalist hätte im Dritten Reich Karriere gemacht, obwohl er gern die Propaganda im Dritten Reich anprangert. Ich finde den Artikel oben gut. Leider hat das Seltenheitswert. So lang man sich sicher fühlt, weil politisch korrekt, kann ja nichts passieren, bläst man gern in das Horn des bösen Russen und setzt Maßstäbe an Russland, die der Westen selbst nicht einhält, wie? Informationen werden unterdrückt. Es wird gezielt falsch informiert. Medien: Kommt mir bloß nicht mit dem Vorwurf der russischen Propaganda. Nur noch lächerlich, leider nicht zum Lachen...

  • Wir sind nicht im kalten Krieg. Ich habe eher das Gefühl, daß sich Dummheit und Ideenlosigkeit politisch verselbständigen. Das haben wir nicht zuletzt den Zustimmungsbestrebungen von das Wahlvolk zu verdanken. Dafür danken wir schön. Nebenbei hat heute der FC Hoeneß 27:000000 gewonnen. Auf solchen ökonomischen Vorstellungen ist unsere Krise gebaut. Auch das haben wir den Zustimmungsbestrebungen von das Wahlvolk zu verdanken.

  • Welche Einschätzungen zur "Überwindung" der Krise des Kapitalismus in der Eurozone gibt es beim Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft?

    Bei Herrn Klaus Mangold,

    bei Ewald Böhlke siehe DLR Interview,

    wie schon Anton Börner vom BGA im Interview mit der Tagesschau gestern?

    Merkel steigt im Archivfilm mit Putin in einen ressourcenfressenden Rennsportwagen als Publicitytermin.

    Auf einmal jetzt nicht mehr?

  • Die EU-Staaten haben sich auf die Verhängung von "Sanktiönchen" geeinigt . Das nicht zu tun hätte doch unseren Ober-Souverän übern Teich zu sehr verstimmt . Drum hat Merkel heute schon mal mit aufgeblsenen Backen verkündet , dass sie Putin "die Annexion (der Krim) nicht durchgehen lassen " wolle . Und sie hat unsere drei Flugzeugträger und fünfundzwanzig U-Boote zum Schwarzmeer abkommandiert .

    Merkel wie man sie kennt . LOL

  • Ja, Danke Stefan Reinecke !

    Beim studieren deines Textes und der bisher Kommentare kommt mir in den Sinn:

    Wie wäre es die historischen philosophischen Wurzeln der Gegensätze zwischen USA, EU, Russland und dem `jungen Staat der Ukraine´ zu beleuchten?

    ------

    Zum einen die `Protestantische Arbeitsethik´ des Profitfixierten Neoliberalismus mit Herren und Dienern..

    Zum anderen die arg neoliberal verführte Kultur der dialektischen Aufklärung von Marx und Lenin..

    Auch Russland und Herr Putin haben gelernt und sich vom historischen Dienerstatus emanzipiert.Abstrafung durch Sanktionen dient jedoch der weiteren Emanzipation.

    Das `gute´ Schicksal der Ukraine mag darin liegen- eine friedliche Brücke zwischen

    `Verschiedenheiten´ zu werden.

    -------

    Dies ganze diplomatische Gelalle von Sanktionen als Strafe wirkt irgendwie `Alt-testamentarisch´ und diskreditiert die Kompetenz der involvierten Diplomaten!

    • @vergessene Liebe:

      genau. lass den Putin doch mal machen.

  • O
    O8005

    Gut gesprochen, Neville Chamberlain!

  • H
    Helmet

    McCain, McCain, McCain überall. Stellen wir uns vor McCain (Republikaner) hätte damals gegen Obama die Präsidentschaftswahlen gewonnen...Wäre dann Obama (Demokraten) der Unterhändler der querbeet durch die Welt reist um den Republikanern zu Hilfe zu kommen? Opposition? Wo?

    McCain auf der Bühne mit Klitschko:

    http://www.youtube.com/watch?v=tPBRjtDxUVA#t=18

    McCain trifft sich mit Bärtigen in Syrien:

    http://worldnews.nbcnews.com/_news/2013/05/27/18536111-mccain-slips-into-syria-to-meet-with-rebel-leaders?lite

    McCain mal woanders: Tunesien:

    http://latimesblogs.latimes.com/babylonbeyond/2011/02/tunisia-mccain-meets-leaders-calls-revolution-very-successful.html

    Regime change made in the USA?

    http://www.globalresearch.ca/colored-revolutions-a-new-form-of-regime-change-made-in-the-usa/27061

  • Also nee,

    ich sehe da nicht "mehr Kooperation" und Gabriels "An den Verhandlungstisch zurück kehren".

    ich sehe da ein Wettrennen zweier Machtblöcke, und in Reaktion auf die Aufhebung der Zollschranken für die Ukraine durch die EU erklärten die Machthaber auf der Krim ihre Unabhängigkeit.

    Klar soll das auch bei dem Referendum dort rauskommen.

    Und:

    klar soll die Ukraine die Bedingungen unterschreiben, die die EU diktiert:

    Die EU droht mit Geldgeschenken!

  • Mutti wird es sicher richten. :D

     

    Bei uns ist das so, dass die Meinungsforscher die Wahlergebnisse immer schon Wochen vorher kennen. Die Wahl ist nur noch Formsache.

     

    Wie sich bei Gelegenheiten wie dem TTIP, Bankenrettung oder auch diversen Kriegseinsätzen zeigt, leben wir durchaus auch unter autoritären Regimen, denen der Wille des gemeinen Volkes am Arsch vorbei geht.

     

    Spart euch das Putin-bashing - der Mann hat im Bezug auf Ukraine völlig recht - und achtet lieber mal darauf, wie neoliberale militaristische Ideologie bei uns die letzten Reste Demokratie zerstört.

     

    Aber Mutti wird's schon richten. :D

    • RW
      Rainer Winters
      @h4364r:

      Kein Kanzler hat uns in mehr Kriege gezerrt als Frau Merkel.

       

      Ja, sie wirds richten, als Scharfrichterin des Todes.

      • K
        Knut
        @Rainer Winters:

        Kosovo und Afghanistan war Schröder.

         

        Wissen Sie mehr als der Rest?

  • Zitat: "Die Volksabstimmung ist endgültig eine Farce".

     

    Das Volk über eine wichtige Sache entscheiden zu lassen ist gerade das, was wir hier in Europa und speziell in Deutschland noch lernen müssen.

     

    In dieses Bild passt auch das nächste Zitat:

    "Autoritäre Regime, die sich umzingelt fühlen, agieren nach innen noch härter"

     

    Eine Regierung, die sein Volk über seine Zukunft abstimmen lässt, als "autoritär" zu bezeichnen?! Na ja. Dann haben unsere Journalisten ein anderes Demokratieverständnis.

     

    Außerdem ist die Tatsache nicht von der Hand zu weisen, dass Russland in die Zange genommen wird. NATO-Osterweiterung, US-Raketenschild, hunderte ausländische NGOs, die den Nährboden für einen Umsturz auch in Russland vorbereiten, offene Kriegsrhetorik von hochrangigen US-Politikern, - alles Fremdwörter für den Autor des Artikels?

    • D
      der_kommentator
      @Brainer:

      Zitat: "Das Volk über eine wichtige Sache entscheiden zu lassen ist gerade das, was wir hier in Europa und speziell in Deutschland noch lernen müssen."

      -> stimmt! Was der Autor aber meint (und auch ausdrücklich schreibt), ist dass die Volksabstimmung eine Farce ist, da sie seiner Meinung nach nicht mehr ergebnisoffen ist.

       

      Zitat: "Eine Regierung, die sein Volk über seine Zukunft abstimmen lässt, als "autoritär" zu bezeichnen?!"

      -> Das tut der Autor auch gar nicht. Er bezeichnet die russische Regierung als autoritär. Die Volksabstimmung um die es geht findet bekanntermaßen nicht in Russland statt.

       

      Zitat: "Außerdem ist die Tatsache nicht von der Hand zu weisen, dass Russland in die Zange genommen wird."

      -> Da kann ich zumindest teilweise zustimmen. Aber ich denke, dass der Autor hier auch nicht kategorisch widersprechen würde, schließlich zeichnet er ein weitaus ausgeglicheneres Bild als es die deutsche Medienlandschaft derzeit im Allgemeinen tut.

    • R
      richard
      @Brainer:

      sehr richtig. dem it nichts hinzuzufügen.

    • S
      s3basti8n
      @Brainer:

      da gibt es wohl ein Missverständnis, nur die NATO hat die demokratisch legitimierte Berechtigung zu entscheiden was Recht und Unrecht ist.

      Das Volk entscheiden lassen ist doch gerade der Beweis das es sich um eine Diktatur handeln muß denn kein westlicher Staat käme auf solch eine Idee(die Schweiz mal ausgenommen, die haben eh die Backen dicke von DIESER eu).

    • S
      s3basti8n
      @Brainer:

      Es gibt da ein Missverständnis, alleine die NATO legt fest was recht und unrecht ist.

      Das Volk eintscheiden lassen, wo gibs denn so was. kann ja nicht überall Schweiz sein.

    • LD
      lupenreiner Demokrat
      @Brainer:

      Sie haben die "Selbstverteidiungskräfte" vergessen, die das Referendum absichern. Und die Fragen, über die beim Referendum abgestimmt wird. Und dass ca. 1,5 Mal so viele Stimmzettel gedruckt wurden/werden, wie es Einwohner auf der Krim gibt.