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Kommentar Rote FloraAutonome Fundamentalisten

Kommentar von Martin Reeh

Das Verhalten der Rote-Flora-Aktivisten ist 80er-Jahre-Fundamentalismus. In der Folge kann es teuer werden. Pragmatisch ist das nicht.

Umstrittenes Kulturzentrum: die Rote Flora. Bild: dpa

E s ist nicht klar, ob die linke Szene rund um die Rote Flora den Begriff „nichtintendierte Effekte“ kennt. Klausmartin Kretschmer, der das Gelände 2001 für einen Spottpreis vom Land Hamburg erwarb, scheint dagegen mit genau solchen zu kalkulieren – und darauf zu hoffen, dass seine Provokationen so viel Krawall auslösen, dass der Preis weiter steigt, für den der Senat ihm das Haus wieder abkaufen will. Jeder Steinwurf könnte mehr Geld in Kretschmers Kassen spülen.

Der Streit ist Spätfolge zweier Entscheidungen: Zunächst lehnte die Flora 2001 das Angebot der Stadt für einen Mietvertrag aus grundsätzlichen Erwägungen ab. Dann beschloss der SPD-geführte Senat den Verkauf des Geländes, um das Thema im Wahlkampf vom Hals zu haben. Kretschmer gab sich damals als humanistisch gesonnener Käufer, der die Flora so lassen wollte, wie sie war.

In einem Papier rechtfertigt das Flora-Umfeld die Ablehnung des Mietvertrags noch heute: Die Legalisierung hätte „eine Befriedung des Projekts zum Ziel“ gehabt. Die Flora habe „als Kulturzentrum integriert und ihre politischen Inhalte verdrängt werden sollen“. Auch auf der Pressekonferenz am Donnerstag verkündeten die Flora-Anhänger, nicht über einen Vertrag verhandeln zu wollen.

Man kann einen solchen 80er-Jahre-Fundamentalismus ja für sympathischer halten als manche pragmatischen Berliner Linken, die als Reaktion auf steigende Mieten inzwischen selbst Häuser erwerben und die letzten normalen Bewohner mit Abfindungen herauskaufen. Aber man muss auch über die Kosten reden. Die zahlen andere: die Läden rund um die Flora, die bei Demonstrationen beschädigt werden. Das Land Hamburg, das Einsatzkosten und einen eventuellen Rückkauf finanzieren muss. Den Hauptgewinn könnte Kretschmer einstreichen.

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Von 2018 bis 2020 taz-Parlamentskorrespondent. Zuvor von 2013 bis 2018 Leiter der taz-Inlandsredaktion, von 2012 bis 2013 Redakteur im Meinungsressort. Studierte Politikwissenschaft in Berlin, danach Arbeit als freier Journalist für Zeitungen, Fachzeitschriften und Runkfunkanstalten, Pressesprecher eines Unternehmensverbands der Solarindustrie und Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik.
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77 Kommentare

 / 
  • U
    unverträglich

    Die Rote Flora ist mehr als nur ein Kulturzentrum, ein Freiraum oder eine Immobilie - Sie ist ein Symbol!

    Sie ist ein Symbol des Widerstands, der Ablehnung von Konventionen und der radikalen Forderung nach uneingeschränkter Selbstbestimmung. Kurz gesagt: Ein Symbol des zivilen Ungehorsams. Diesen Symbolcharakter verliert sie, sollte sie nicht mehr offiziell als "besetzt" gelten... und wär somit nicht mehr so wirklich die Rote Flora, sondern eine weichgespülte, angepasste "Bürgerflora", eine Touristenattraktion oder ein Ausflugsziel für Revolutionsromantiker. Das wär nicht das gleiche und nicht akzeptabel. Jeder Kompromiss in dieser Angelegenheit ist Beschiss. Hamburg sollte sich diesen Schatz bewahren und zeigen, dass ein friedlicher Umgang auch mit Autonomen in einer toleranten Metropole möglich ist.

  • A
    Alano

    "Jeder Mensch versucht die Welt zu verändern,

    aber nie sich selbst."

    (Tolstoi)

     

    Ich finde die Haltung der Flora-Aktivisten bedenklich,

    sie bekamen mit dem Mietvertrag einen guten Kompromiss und schlugen ihn, in meiner Sicht,

    trotzig und etwas infantil aus.

    Ein Teil der "Szene" beklagt die mangelnde Akzeptanz und verbohrt der Bevölkerung,

    sie selbst sind aber nicht bereit eine gute Einigung auf rechtlicher Grundlage zu finden.

    Wieso nimmt sich nicht jede der Parteien ein wenig Zeit für Reflektion, vereinbart einen Termin und sie klären es alles bei einer Tasse Chai-Latté in einem dortigen überteuertem Café?

    Na gut, ich besitze zu diesem Thema eh nur etwas Halbwissen und mache meinen Mund besser nicht zu weit auf.

    So, ich reflektier erstmal ein bisschen.

    Angenehmes Wochenende.

    • @Alano:

      Genau! Machen Sie sich erstmal sachkundig! Hier wird schon genug herumpofallat.

  • Da hat Martin Reeh sein bestes gegeben, ok...

    Naja... "gültiges Gesetz ist eben Gesetz" meine ich! Die `Rote Flora´ist ja kein Freistaat !

    Ist doch ok, dass der Senat die `Rote Flora´ zurückkauft ! Um den Spekulationen Kretschmers eine Absage zu erteilen!

    Es geht darum, dass der Hamburger- freidenkerischen Jugend,mit allen möglichen- sozialideologisch divergierenden- Ideen und Selbstentwicklungs-Freiheits-Bedarf ... ein Freiraum erhalten bleibt!

    Die gegebene Konfliktzone zwischen Floristen und HH Senat wird hoffentlich- als Zone inspirativer Selbstentwicklung für beide, bleiben !

    • @vergessene Liebe:

      "Gültiges Gesetz" ist nur sehr selten das, was sich die Leute darunter vorstellen - so auch hier.

      Wie die meisten Kommentatoren übersehen auch Sie großzügig, dass ein Rückkauf zu einem höheren Preis als dem Kaufpreis den Spekulationen Kretschmers keine Absage erteilt, sondern seine Spekulationsabsicht direkt realisiert. Mehr ist natürlich nie genug,- zumindest, wenn es um das Geld der Hamburger Bürger geht.

    • G
      Gast
      @vergessene Liebe:

      Flora und Senat? Haste da nicht die Kleinigkeit der Hamburger vergessen. Die wollen nach Umfragen zu über 70% Räumung wenn kein nachvollziehbarer Gewaltverzicht der Flora da ist.Sie wollen keine Flora Selbsthilfegruppe finanzieren und keine inspirative Selbstentwicklungruppe Senat. Sie wollen selber gefragt werden. Z.B. per Volksentscheid usw.

      • K
        Küchenchef
        @Gast:

        Also die Flora finanziert sich selbst.

        Und dann machen sie doch mal in

        Hamburg ne Demo gegen die Flora !

        Gucken wir mal wieviel da kommen.

  • Ich teile diese Einschätzung von Martin Reeh ganz und gar nicht. Herr Kretschmer wird keinen Gewinn aus der Immobilie ziehen können.(warum auch?) Der Hamburger Senat wird am Ende ein völlig anderer sein, weil sich dieser Senat erneut als komplett unfähig erwiesen hat. Dieser Senat fühlt sich allein den Interessen der Spekulanten, der Miethaie, der Geldvernichter und der Bankenzocker verpflichtet. Das mag zwar traditionell "hanseatisch" sein, aber klug ist das schon lange nicht mehr. Und wenn man schon Rechnungen verschicken möchte, dann doch wohl zuerst an Herrn Born von der Polizeiführung, an Herrn Kretschmer und an die Herren Neumann und Scholz vom SPD-Senat. Diese Herrschaften sind es doch, die sich hier auf Kosten der Allgemeinheit aufspielen wie wild gewordene Gutsherren. Weg damit, bevor noch größerer Schaden entsteht!

  • P
    pffft

    anscheinend funktioniert die spießbürgerlich motivierte spaltung in "friedliche" und "unfriedliche" nicht, da die akteur*innen begriffen haben, dass dies beide seiten schwächt. deshalb gibts jetzt ne neue spaltlinie (naja, so neu auch wieder nicht, siehe grüne), um linke bewegungen zu schwächen: pragmatische und "fundamentalisten" (gemeint sind damit wohl die konsequenten)

     

    das ist traurig für die taz, überlasst das mal springer und besinnt euch mal ein bisschen auf eure wurzeln.

  • B
    Balduin

    Wissen Sie, Herr Reeh, so dumm sind die Linken auch wieder nicht, daß sie Ihren dilettantischen Köder schlucken. Da müssen Sie sich schon stichhaltigeres einfallen lassen.

  • Die Lösung ist doch so einfach. Wenn der Senat die Rote Flora wieder zurückgekauft hat, kann er es den Floristen doch sicher zu einem Sonderpreis

    (unterhalb des Verkehrswertes)anbieten. Bei so vielen Unterstützern, wie man sieht auch von den Gewerbetreibenden, dürfte eine Finanzierung doch kein Problem darstellen. Und alle wären glücklich. Wobei, Eigentum ist ja Diebstahl, geht also doch nicht. Mist.

  • N
    noeffbaux

    Ich würde der Flora ja gerne, und völlig ernst gemeint, einen Sack Zement und einen Eimer Farbe spenden, damit sie mal mit Renovieren anfangen können. Da sieht das Rauch-Haus deutlich besser aus...

    • O
      oisdfg
      @noeffbaux:

      1. renovier doch selbst. autonome zentren sind mitmachorte, keine dienstleister. über deine spende freuen die sich bestimmt trotzdem

       

      2. wer würde ein haus renovieren, aus dem man vielleicht morgen schon rausgeprügelt wird?

    • RF
      Rote Flora
      @noeffbaux:

      Immer her damit! Die Baugruppe der Flora kann Spenden immer gut gebrauchen.

  • A
    Arne

    Ich kann als Nicht-Hamburger die Situation nicht beurteilen, bin aber auf den Artikel wegen der doch sonderbaren Überschrift aufmerksam geworden.

    Der Begriff "Fundamentalisten" wurde schon zu grünen Lagerkampfzeiten in der bürgerlichen Presse aus dem islamischen Fundamentalismusbegriff abgeleitet, um diejenigen damals bei den Grünen, die nicht für jedes Pöstchen Positionsverrat begehen wollten, zu diskriminieren. Jetzt diesen Haltung in diesem Zusammenhang mit diesem Begriff wie eine Modeerscheinung der 80er Jahre erscheinen zu lassen, ist eine unverschämte Frechheit.

    Bei den Grünen sieht man, wie teuer es für die bevölkerung wurde, dass es keine "Fundis" mehr bei denen gibt. Dafür gibt es Krieg und HartzIV. Das zeigt deutlich, dass es der Pragmatismus ist, der gescheitert ist.

     

    Apropos Pragmatismus:

    Kann mir mal jemand, der in Volkswirtschaft evtl. fitter ist als ich, erklären, wieso der Preis einer Ware (hier eines Gebäudes) steigen soll, wenn es immer weniger Interessenten an der Ware gibt? Wer will sich denn außer der Stadt dieses Projekt noch antun? Nach diesem Artikel zu urteilen sinkt der Marktwert eher deutlich mit einer weiteren Besetzung der Flora. Irgendwas stimmt da nicht mit der Logik von Angebot und Nachfrage???

    Wenn die Menschen in der Roten Flora nicht nachgeben, ist es klar, dass der Besitz dieser Immobilie keinen Profit bringen wird. Maximal als Abschreibungsobjekt. Auch pragmatisch scheint mir das Verhalten der Menschen aus der Flora nachvollziehbarer.

    • @Arne:

      Nochmal ganz langsam zum mitschreiben für die Linke:

      - Der momentane Besitzer möchte räumen und keine Einigung.

      - Das führt bei den Besetzern zur Verweigerung und Besitzansprüchen. (Alleine das ist schon irgendwie lustig...)

      - Der Eigentümer hat damit gerechnet, und möchste weiterhin räumen zum Zeitpunkt X.

      - Da er selber keine Armee hat aber rein rechtlich alles OK ist, muss die Executive helfen sein Recht durchzusetzen.

      - Das führt zur momentanen Situation.

      - Da er immer noch Recht hat, möchte er das gerne bekommen. Es sei denn:

      - ....die Stadt kauft ihm das Grundstück ab um Ruhe in die Situation zu bringen.

       

      So einfach.

       

      Am Ende gibt es nur einen Gewinner: Der momentane Besitzer. Und je mehr Krawall gemacht wird, desto mehr kann er von der Stadt verlangen wenn diese es gerne hätte wenn er auf sein Recht verzichtet. (z.b. durch Verkauf)

      • C
        cosmopol
        @Ftee:

        "- Da er selber keine Armee hat aber rein rechtlich alles OK ist, muss die Executive helfen sein Recht durchzusetzen. "

         

        Nein. Rein rechtlich ist er vertraglich verpflichtet die derzeitige Nutzung beizubehalten.

      • S
        Stefan
        @Ftee:

        "Da er selber keine Armee hat aber rein rechtlich alles OK ist,"

         

        Da ist überhaupt nix "OK"!

        Kretschmer müsste erstmal Klagen. Ob er überhaupt Recht bekommt, ist eher unwahrscheinlich.

  • GS
    Gewerbetreibender Schanze

    Gewerbetreibende solidarisieren sich mit Roter Flora. Den ganzen Aufruf gibt es hier:

     

    http://de.indymedia.org/2014/01/351629.shtml

     

    Erklärung von Gewerbetreibenden

    in der Schanze und St. Pauli zum Gefahrengebiet

    Am 21.Dezember 2013 sollte in Hamburg eine Demonstration mit dem Ziel stattfinden, den Erhalt der Roten Flora, ein Bleiberecht der Gruppe Lampedusa in Hamburg und den Erhalt der Esso-Häuser zu fordern. Diese Demonstration wurde nach wenigen Metern aufgehalten und im Anschluss darauf aufgelöst. Dem folgte ein stundenlanger Ausnahmezustand direkt auf dem Schulterblatt und im weiteren Verlauf des Tages in anderen Teilen des Stadtviertels.

     

    Auch wenn die konkreten Ereignisse, die zur Auflösung der Demonstration führten, bis heute nicht geklärt sind, sich wahrscheinlich auch nie aufklären lassen, ist das Agieren der Hamburger Polizeiführung und der politischen Entscheidungsträger des Hamburger Senats am Tag selbst und danach durch nichts mehr zu rechtfertigen.

     

    (...)

     

    Für eine soziale und gerechte Stadt für alle.

    Hamburg, 10. Januar 2014

     

    Erstunterzeichner_innen:

    01. beFried

    02. BellaStoria Film

    03. beVegend

    04. Buchhandlung im Schanzenviertel

    05. Instant Sleep Backpacker Hostel

    06. Jens Meyer, 3001 Kino

    07. Kinderbuchladen im Schanzenviertel

    08. Laika-Verlag GmbH & Co.KG

    09. Netropol GmbH

    10. Schanzenblitz

    11. Schanzenstern

    12. Selektra Shop

    13. Sisterhood

    14. Steffen Röber, Café Miller

    15. Sternschnuppe

    16. Wein & Boules

    17. Backpackers St. Pauli, Tanja Bahr

    • JK
      Ja Klar
      @Gewerbetreibender Schanze:

      Ja klar. Die wollen das nächste mal ihre Scheiben behalten. Da solidarisiert man sich besser.

    • G
      Gast
      @Gewerbetreibender Schanze:

      Wir reden viel in den Läden der Schanze und Pauli und keiner ist dafür die Flora zu erhalten wenn sie sich nicht eindeutig von der Gewalt distanziert. Selbst bei einer Umfrage der Mopo sehen es nahezu 80% der Bevölkerung genauso. Bei den paar Läden handelt es sich teilweise um Läden, die sich eh zur Linksradikalen Szene bekennen und z.B. gar keine Schaufensterscheiben haben. Fragt mal alle tausende Läden, die es in Schanze/Pauli gibt.

      • C
        cosmopol
        @Gast:

        Hach ja, mensch kann auch alles so drehen das es in die eigene Argumentation passt. Erst sind da die armen Läden in der Schanze deren Scheiben draufgehen. Und wenn die sich solidarisieren sind es eben linke Läden ohne Schaufenster.

        Und auf Indymedia schreiben sie derweil, es hätte ja gut geklappt das niemand irgendwelche kleinen Gewerbe entglast hätte und dafür hätten sich die Leute an den Banken etc schadlos gehalten. Ja, was stimmt denn nun.

  • A
    @Ardaga

    "Wenn wir mal die negative (isalmophobe) Besetzung am Wort Fundamentalismus abkratzen"

     

    Naja, zunächst bezog sich der Begriff auf evagelikale Fundamentalisten und ist erst später (ab Iran 1979) auf radikale Muslime übertragen worden. Wenn Sie das als "islamophob" bezeichnen, zeugt das vom bedauernswerten intellektuellen Zustand eines Teils der "Linken" (in Anführungszeichen, weil das Diffamieren von Religionskritik eigentlich ultrarechts ist).

    • @@Ardaga:

      Bedauerns(un)wert..., sind mir u.a. Menschen, die von ihrer angenommenen nietzschen Übergrösse Feig- (da Fern-) Urteile fällen, zu denen sie in keiner Weise berfähigt sind. Weil sie a) die abgekanzelten Personen gar nicht kennen, und b) das rechte Eigenmass aus den Augen (bzw. dem Hirn) verloren haben.

      Aber das sind, so wie der „Gast“ bloss unwichtige Randerscheinungen.

      DAS THEMA IST: Die Rote Flora ist der letzte nicht systemverschlungene Kulturpunkt in der Stadt Hamburg. Bewunderns- und verteidigensWERT. (Auch wenn mensch nicht mit allem was dort gedacht oder getan wird konform ist. Denn 100%ige Zustimmung gibts ohnehin nur bei TotalitärgleichschrittlerInnen.) Und dass mensch, der jahrein, jahraus angegriffen – von solch urteilsfreudigen FeigrichterInnen wie „Gästen“ und Springerpressen und Finanzhaien und ElboperelfenbeintürmenbauerInnen – wird, mit der „anderen“, der (ruf-)lynchrichtenden und schlagtruppenfreudigen alles vereinnahmenswütigen, Seite nicht mehr reden mag... Mir nur allzu verständlich. Wenn nicht logisch.

      • @Ardaga:

        Vielleicht kapieren sie mal, das die meisten Leute mit dem System im großen und ganzen garnicht unzufrieden sind. Und das den meisten die radikalen Rechten und Linken die meiste Zeit nichts als auf den Sack gehen.

         

        Ich weiß z.b. nicht, wann mir das letzte mal ein Rechter oder Linker positiv aufgefallen ist.

         

        Selbst Parkknöllchenverteiler sind mir sympathischer.

  • U
    unverträglicher

    "In der Folge kann es teuer werden. Pragmatisch ist das nicht."

     

    Nee, klar. Pragmatisch ist es, sich nach und nach einlullen zu lassen, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen und irgendwann festzustellen - oder besser: von anderen attestiert zu bekommen -, dass mensch Teil der gesellschaftlichen Stabilisierungsstrategie geworden ist. Den Weg ist die SPD schon 1914 bzw. 1918/19 gegangen, die Grünen sind ihr 1999 gefolgt, seit wann die taz dabei ist, ist umstritten - ich würde ja sagen, spätestens seit 1989.

     

    Liebe Flora, macht nur weiter so.

  • G
    Gast

    Gerne hätte ich von den Floristen gehört: " Wir bedauern die Schäden, die kleine Unternehmer hatten, die Ängste der Kinder, die Verletzten. Wir wissen, dass wir militante Mitglieder im Plenum haben und sind zur Erkenntnis gekommen, dass wir mit der Gewalt die Bevölkerung gegen uns aufbringen und das die jahrelange Gewalt die Autonomen in Europa sehr geschwächt hat. Unser Ziel ist es die Flora zu erhalten. Wir werden mit dem Senat verhandeln und da wir Einnahmen haben eine angemessene Miete zahlen, die unser Budget nicht übersteigt." Wir möchten weiter unbequem bleiben und ein Anlaufzentrum sein, dass gegen die Gentrifizierung usw arbeitet. Die Bürger sind eingeladen mitzudiskutieren und zu entscheiden. Wer Gewalt, Sexismus, Rassismus, Nazigedankengut propagiert erhält Hausverbot. Wir hoffen, dass es bald allen verletzten Polizisten und Demonstranten besser geht." Der Fundalismus der 70ger und 80ger ist hiermit beendet, wir freuen uns auf die Solidarität von Tausenden Hamburgern und haben es nicht mehr nötig Gewalttätige Militante aus ganz Europa zusammenzutrommeln.

  • S
    Sabine

    Guter Kommentar!

  • F
    f

    mit verbrechern macht man keine geschäfte, besonders nicht mit solchen die die rechte der menschen verkaufen. ich finde es wunderbar und zeigt das die menschen sich nicht mehr verarschen lassen wollen. wenn nur zehn prozent der menschen so viel mut in der hose hätten wäre d das schönste land auf diesem planeten und wir müssten uns nicht mehr um so einen kindergartenkram kümmern und könnten die wirklichen probleme anpacken. ich denke das es ein abgemachtes spiel ist wodurch andersdenke wie die linken abgelenkt werden und kriminalisiert werden können. KEIN MENSCH IST ILLEGAL

  • PR
    Philippe Ressing

    Ja ja, die gute alte Taz. So wie in den 1980ern Redakteure versuchten, Einfluss auf die GAL-Politik zu nehmen, so wollen sie es jetzt bei der Roten Flora. Alleine die Wortwahl ist schon bezeichnend: "Autonome Fundamentalisten" - da fehlt nur noch "Autonome Al Quaida im Schanzenviertel gesichtet". Wie man sich bei der Taz gute Politik vorstellt, zeigt der Bericht über Grün-Schwarze Politiker-Treffen in Berlin. Im Spiegel-Schwafel-Stil schwafeln Teilnehmer über die "nette" Stimmung - Inhalte? Null!. Na ja, nach der nächsten Bundestagswahl dürft ihr dann bei Merkel´s grünem Mehrheitsbeschaffer immerhin den Regierungssprecher stellen...

    • C
      cosmopol
      @Philippe Ressing:

      Du hast meien Gedanken zu dem Artikel perfekt zusammengefasst. Danke. ^^

  • ...könnte teuer werden..., für wen teuer werden...,

    nie wieder krieg, nie wieder faschismus, nie wieder zweite liga...,

  • M
    mackenzen

    ohh jesus! genau! jede/r

    MUSS kooperieren! was anderes geht nicht! alles andere ist 'fundamentalismus'! aber 'das system' ist natuerlich ganz frei von fundamentalismus und geht auch nicht auf kosten anderer die dafuer bezahlen muessten: nee nee ganz bestimmt nicht! also: angepasst und mitgemacht! alle muessen werden wie die gruenen: staatstragend kooperativ eingelullt im buergerlichen weltbildchen! 80ziger jahre wird da vorgeworfen und selbst verhangen in einem weltbild das seit dem ersten weltkrieg nicht mehr existent ist... am besten ist man geht waehlen dann veraendert sich alles zum guten! es ist schon wunderbar und das einzig denkbare in diesem verlogenen 'demokratischen' staat zu leben: frei wie ein roboter!

  • Jawoll “Peterchen Mondfahrt” (s.unten)! Rechts so!

    Denn schlagkräfig inszenieren, provozieren, prügeln, feuern und nachtischlügen, das dürfen nur die GewaltmonopolistInnen. Und wo kämen wir denn da hin, wenn sich ein(e) jede® unsren braven OrdnungshüterInnen widersetzte. Statt dankend die nächste Wange hinzuhalten.

    Und noch ein PS dem Martin Reeh: Wenn wir mal die negative (isalmophobe) Besetzung am Wort Fundamentalismus abkratzen (und Deinen „Aufklärer“-Sarkasmus gleich mit), bleibt Prinzipientreue. Und „den Streit“ auf zwei Pünktchen minimalisieren zu wollen, ist ein nicht gelungener Wickie-Ich-hab’s!-Schluss. Hier stehen sich diametrale Welten(-bilder) gegenüber. Und eine Seite hat schon alles. BIS auf die Rote Flora. Wo ist da bitte noch Platz für „Kompromisse“ bzw. Abgehen von Prinzipien? Denk- und Handelnsstarre erkenne ich da eher auf der Seite der Grossen Macht. Die noch immer nicht schlüssig ist, ob sie bis zu einem Wounded Knee gehen will. Aus fundamentalem Toleranz- und Verständnismangel.

    • @Ardaga:

      Dudendefinition Fundamentalismus: geistige Haltung, Anschauung, die durch kompromissloses Festhalten an [ideologischen, religiösen] Grundsätzen gekennzeichnet ist [und das politische Handeln bestimmt]

       

      Soweit so gut. Was mich daran stört, ist das Wörtchen "kompromisslos". Den eine freie Gesellschaft - gleich welcher Art - funktioniert nur, durch Kompromisse.

       

      Und ansonsten: Sie sollten sich vielleicht weniger Aufregen - das ist schlecht für die Gesundheit. In keiner Silbe habe ich das Verhalten der Polizei oder der Politik gerechtfertigt. Allerdings finde ich die Argumentation "Die anderen sind doch auch doof" doch reichlich infantil.

      • @Peterchens Mondfahrt:

        Und noch etwas Ardaga - Was am "Wounded Knee" passierte scheint sich meiner Meinung nach Ihrem Auffassungsvermögen zu entziehen. Ansonsten würden sie solch verquere, lächerliche und geschichtsvergessenen Vergleiche nicht anstellen!

    • @Ardaga:

      Wenn es zur Prinzipientreue gehört, jegliches Gespräch abzulehnen, dann scheinen das keine sinnvollen Prinzipien sein. Da können Sie wording betreiben wie Sie wollen.

       

      Was ist denn die Alternative zu Gesprächen?

      • @Dhimitry:

        Dhimitry: a) Jegliches Gespräch ablehnen ist eine Unwahrheit. Die Rote-Flora-Leute haben sofort und ohne jeden Umleitungsschmarrn (wie es auf der anderen, staatsmächtigen, Seite „normal“ ist) mit mir gesprochen, als ich dort mal rein schaute, anlässlich meines letzten Eurobesuchs. Anno 2011.

        b) Alternative zu Gesprächen mit wem mensch nicht (mehr) sprechen vulgo Zeit und Humor vergeuden will: In Ruhe (werken) lassen.

         

        P.Mondfahrt: Wann fährst du eigentlich zum Mond? Oder bist du etwa schon dort? Mit Duden und Wiki-Lexika für irdische Tele-Auseinandersetzungen gewappnet. Hat dich acht Minuten gekostet, um mal nachzulesen was das sei, dieses Verwundete Knie, nicht wahr?

        Im (übrigen) Sachlichen: In keiner Silbe hast du das Verhalten von Polizei und Politik gerechtfertigt, polterst du (WER sich da wohl ausser der normalen Gemütsbahn bewegt...). Aber „verkehrt rum“ – als Kritiker allein der „Autonomgewalt“ – tatest du’s doch: „Und das gibt ihnen das Recht unbeteiligte zu schädigen?“ (Zugabe zu „Rabia“.) Schon vergessen? Du senfst ja wahrlich viel, da kann das kultürlich vorkommen.

        Und, last not least, weder über mein Auffassungsvermögen, noch meine empirischen jahrzehntelangen Erfahrungen in und mit Indigenen Bewegungen und wo ich ja letzlich auch lebe, kann NOCH WILL ich mit dir Zeit vergeuden („reden“). Siehe oben (Antwort auf Dhimitry.)

        • @Ardaga:

          Klar, einfach in Ruhe gelassen werden, ist die beste Lösung. Das würde aber voraussetzen, dass die Floristen irgendwie ihren Frieden mit den anderen Beteiligten machen.

           

          Das kategorische Ablehnen vertraglicher Lösungen ist in einer pluralistischen Gesellschaft nicht hinzunehmen. Eine demokratische Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn politische Randgruppen sich ebenfalls an die gesellschaftlichen Spielregeln halten. Je*der kann im privaten sein eigentumloses Leben führen, solange sie*er damit nicht das Eigentum anderer beeinträchtigt.

          • @Dhimitry:

            „Vertragliche Lösungen in einer pluralistischen Gesellschaft“. In wirklich toleranten und pluralistisch, auch im individuellen Sinne, ausgerichteten Gesellschaften braucht es keiner „Verträge“. Denn es hat Vertragen. Und was Verträge seitens eines (Über-)Machtmonopols wert sind, das zeigen uns die Geschichtsabläufe aller Staaten zu allen Zeiten.

             

            „Randgruppen“. Das Wort stösst mir auf, Dhimitry. Denn es ist letzlich abwertend. Menschen, die vom Machtmonopol und ruhig geschaltenen MitläuferInnen (grosser U-Schied zu MitDENKERInnen!), sich noch zu unterscheiden wissen und als solche behaupten können, verstehe ich als Zentralfiguren! Im düsteren Einheitsbrei aus BiedermännInnen und BrandstifterInnen.

            Und jetzt verzeih(t). Muss mich auch meiner Arbeit widmen und kann nicht den ganzen Tag mit-tazen. Auch wenns, teils, Spass macht.

      • L
        Libertad!
        @Dhimitry:

        Das Problem ist wohl eher der Inhalt des Gesprächs. Kaum jemand beschäftigt sich eigtl mit den Zielen, dem politischen Denken oder auch den Hintergründen, der heutigen "linken" (ich hasse dieses Wort: es presst viel zu viel, sich oft sehr stark widersprechendes in einen Begriff und schert irgendwie alles über einen Kamm. Außerdem wird der Begriff dem Parlamentarismus entlehnt, welchen dort sowieso viele ablehnen.)- aber die meisten meinen eine Meinung darüber abgeben zu müsssen und zwar meistens dann, nach dem es mal wieder geknallt hat.

        Das Gesprächsthema sollte lauten: Was zur Hölle ist das verdammte Problem der Politik, dass sie solche Projekte nicht Projekt sein lassen kann? Warum muss hier alles unbedingt zur Ware gemacht werden? Warum muss hier aus allem der größte Mehrwert heraus gepresst werden?

  • N
    Naiv

    @Rabia,

     

    "werfen sicher nicht aus Langeweile mit Steinen um sich."

     

    Süß, diese Naivität. Ich will nicht bestreiten, dass es einigen um die Sache geht. Aber denken Sie wirklich, der Großteil der angereisten Steinewerfer hat sich vorher für die Flora interessiert? Die Anlässe für solch pubertierendes Gehabe sind doch austauschbar.

  • Gesprächsangebote vom Hamburger Senat sind Teil vielfältiger propagandistischer Kampfhandlungen gegen die Rote Flora.Wer soll einem Senat glauben, der die ganze Entwicklung verbockt und später immer weiter verschärft hat? Dadurch ist Vertrauen zerstört worden. Das kann man nicht einfach wieder herbei befehlen.

  • Endlich ein guter Kommentar zu diesem Thema in der TAZ!

     

    Gerade der Umstand, dass der Personenkreis um die Flora auch jetzt wieder jedes Gesprächsangebot seitens der Stadt abblockt, ohne auch nur die Stoßrichtung der Gespräche zu kennen, klingt nach Fundamentalopposition. Und so sehr ich auch glauben mag, dass die Flora bleiben soll - Fundamentalisten müssen nicht unterstützt werden.

  • Das Problem ist doch wohl eher, dass die Hamburger Regierung das Gebäude verkauft hat, weil sie aus kurzsichtigen - vielleicht typisch sozialdemokratischen - Überlegungen im Wahlkampf ein Problem weniger haben wollte, das sie von liberal konservativer Seite wohl angreifbar machte. Das fällt den sozialdemokratischen Nachfolgern jetzt auf die Füße. Jetzt werden sie erklären müssen, weshalb sie erst verkaufen, um dann von einem Spekulanten mit guten Nerven zum völlig überzogenen Preis mit Steuermitteln zurückzukaufen. Das wird sicher nicht einfach werden. Irgendwann muss man halt solche Diskussionen immer führen, auch mit dem konservativen Hamburger Bürgerblock ...

  • S
    SidSaint

    Was ist denn mit :"Berliner Linken, die als Reaktion auf steigende Mieten inzwischen selbst Häuser erwerben und die letzten normalen Bewohner mit Abfindungen herauskaufen." gemeint ?

  • E
    Eisvogel

    "pragmatischen Berliner Linken, die als Reaktion auf steigende Mieten inzwischen selbst Häuser erwerben und die letzten normalen Bewohner mit Abfindungen herauskaufen"

     

    Kosmetisches Detail: in Berlin Mietshäuser kaufen ist so teuer dass man sich mal fragen sollte wo der "Pragmatismus" denn herkommt? Von irgendwo im Hintergrund herumspukenden Mitteln nämlich.

     

    Was aber, wenn es in solchen Gruppen keine Fraktion gibt, die über ganz bürgerliche Gelder und Papas Wissen zum Thema " wie rede ich mit einer Bank über siebenstellige Beträge" verfügt? Ja, solche Menschen gibt es. Vielleicht bleibt denen nicht viel ausser ihrer Radikalität?

     

    Das versteht natürlich nicht jeder "pragmatische Linke", dass solche Wege nicht allen zur Verfügung stehen. Auch in dieser Szene laufen genug rum, die unreflektiert bestimmte Klassenhintergründe für normal und allgegenwärtig halten.

  • G
    gewerbe

    Wir fordern den Erhalt der Roten Flora, ein Bleiberecht für alle Geflüchteten die in Hamburg ankommen und bleiben wollen. Wir unterstützen die Bewohnerinnen und Bewohner der Esso Häuser in ihren Forderungen, dass sie bestimmen können, was mit dem Gelände, nachdem die Häuser nun für unbewohnbar erklärt wurden, passieren soll.

     

    Für eine soziale und gerechte Stadt für alle.

    Hamburg, 10. Januar 2014

     

    Erstunterzeichner_innen:

    01. beFried

    02. BellaStoria Film

    03. beVegend

    04. Buchhandlung im Schanzenviertel

    05. Instant Sleep Backpacker Hostel

    06. Jens Meyer, 3001 Kino

    07. Kinderbuchladen im Schanzenviertel

    08. Laika-Verlag GmbH & Co.KG

    09. Netropol GmbH

    10. Schanzenblitz

    11. Schanzenstern

    12. Selektra Shop

    13. Sisterhood

    14. Steffen Röber, Café Miller

    15. Sternschnuppe

    16. Wein & Boules

    17. Backpackers St. Pauli, Tanja Bahr

  • G
    gewerbe

    Gruppen 16.01.2014 23:29

    Erklärung von Gewerbetreibenden

    in der Schanze und St. Pauli zum Gefahrengebiet

    Am 21.Dezember 2013 sollte in Hamburg eine Demonstration mit dem Ziel stattfinden, den Erhalt der Roten Flora, ein Bleiberecht der Gruppe Lampedusa in Hamburg und den Erhalt der Esso-Häuser zu fordern. Diese Demonstration wurde nach wenigen Metern aufgehalten und im Anschluss darauf aufgelöst. Dem folgte ein stundenlanger Ausnahmezustand direkt auf dem Schulterblatt und im weiteren Verlauf des Tages in anderen Teilen des Stadtviertels.

     

    Auch wenn die konkreten Ereignisse, die zur Auflösung der Demonstration führten, bis heute nicht geklärt sind, sich wahrscheinlich auch nie aufklären lassen, ist das Agieren der Hamburger Polizeiführung und der politischen Entscheidungsträger des Hamburger Senats am Tag selbst und danach durch nichts mehr zu rechtfertigen.

     

    Vor allem die Zuspitzung des Konflikts mit der Schaffung eines großflächigen Gefahrengebiets ab dem

    4. Januar 2014 und den damit verbundenen Einschränkungen für alle, die hier leben und arbeiten, sind nicht hinnehmbar und dürfen sich nicht wiederholen.

     

    Wir fordern den Senat auf, seine Konflikte auf politischen Wege zu lösen und nicht einer Polizeiführung zu überlassen, die als politischer Akteur auftritt und eine Strategie der Eskalation anwendet.

     

    Wir wollen, dass die Menschen, die in der Schanze und in St. Pauli leben und sie besuchen, sich frei von polizeilicher Kontrolle bewegen können. Das bedeutet auch, dass es eine vollständige Aufhebung der Gefahrengebiete geben muss. Die nun existierende „Insellösung“ ändert nichts daran, dass weiterhin versucht wird, politische Auseinandersetzungen nur mit Hilfe polizeilicher Mittel anzugehen.

  • S
    sarah

    was ist daran fundamentalistisch ein politisches projekt nicht entpolitisieren zu lassen? mit den mitverträgen wäre es nur eine bequeme lösung für die flora-leute, aber sie lassen sich auf den unbequemen kampf um die grundsätzlichen fragen nach dem umgang mit und verfügung über stadt-/wohn-/lebens-räume in unserer gesellschaft ein.

  • Na wer ist wohl Schuld an den kaputten Läden?

     

    Die Menschen, die um die Flora kämpfen, werfen sicher nicht aus Langeweile mit Steinen um sich.

    • @Rabia:

      Und das gibt ihnen das Recht unbeteiligte zu schädigen?

      • YB
        Ya Basta!
        @Peterchens Mondfahrt:

        Es gibt keine unbeteiligten! Du hast - wie die allermeisten, da sich auch so gut wie niemand mit den Inhalten auseinandersetzt (hast du z.B. mal ein wenig anarchistische Literatur gelesen?), den Kern der Sache nicht verstanden!

      • D
        dude1
        @Peterchens Mondfahrt:

        deine mutter ist unbeteiligt

  • V
    volki

    Die TAZ will anscheinend mehr wie Süddeutsche werden....man fragt sich wer für eure Zeitung eigentlich noch bezahlt?

     

    Es geht den Aktivisten vielleicht auch darum, das nicht jeder Winkel dieses Landes von wirtschaftlichen Diktaten dominiert wird!

     

    Bischen mehr Fundentalismus könnte auch die TAZ Redaktion gebrauchen....was ist bloß aus eurer Zeitung geworden?

     

    Geht endlich pleite.......

    • C
      cosmopol
      @volki:

      Naja, die Süddeutsche les ich auch regelmäßig, und ich finde das deren Berichterstattung bzgl. Flora teilweise um Längen netter war als die der Taz.

  • P
    pablo

    Könnte, hätte, was wäre wenn? Alles Spekulation und natürlich ist die Haltung sympathisch aber ob Ziel führend ist die Frage. Da halten wir es doch wie der gute alte che:"Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche!"

  • H
    Hans

    Öh, also ernsthaft, dieser Kommentar ist ja mal sowas von unreflektiert.

     

    Erstmal: die "Läden" um die Rote Flora, also kleine Geschäfte, denen passiert überhaupt garnichts. Ausser vielleicht von Seiten der Polizei. (Siehe z.B. http://www.youtube.com/watch?v=BjEc1jnH2Ms).

     

    Dann: Natürlich ist Kretschmer ein elendiger Investor, wie alle anderen Schmarotzer, die sich in diese Viertel einkaufen. Es ist tatsächlich für niemanden überraschend, dass der da jetzt Profit draus schlagen will und auch wird. Das ist doch nicht das Problem der Flora, dass die Stadt Hamburg so dumm ist, dass sie jetzt die Folgen ihrer eigenen Scheisspolitik spüren muss. Und zwar nicht die Reaktion derer, die darunter zu leiden haben, sondern tatsächlich die Scheisse direkt, die sie fördern.

     

    Auch die schrecklichen Einsatzkosten hat die Stadt zu 100% selbst zu verantworten. Schliesslich schickt sie die Knüppelbullen ja selbst dort hin und richtet lächerliche und unverhältnismässige (und sauteure) Gefahrengebiete ein. Obendrein ist der Protest Ausdruck der Ablehnung der Politik des Senats, dieser hat somit sowohl direkt als auch indirekt die Schuld an all diesen Kosten.

  • B
    Bernd

    So what? Es gibt Leute, die besetzen noch ernst nehmen und nicht nur hohle Phrasen dreschen. Die antikapitalistische Praxis nicht als ab und zu auf einer Demo rote Fahnen schwenken begreifen. Die abseits von radikalen Positionen auch ein radikale Praxis haben. Die Hausprojekte nicht nur als ein Konzept für schöner wohnen begreifen. Und das auch konsequent durchziehen. So what?

  • Ja Wahnsinn, das ist ja mal ein richtig guter, sinnvoller Kommentar zu dieser Geschichte.

     

    Ich vermisse nämlich diese Geschichten über die (eigentlich ziemlich einfache) Intention des Besitzers das so hochkochen zu lassen, und die dämlichkeit der Besetzer nicht zu kapieren, das sie nichts andere als benutzt werden: Indem sie sich genau das machen, was man von Ihnen erwartet.

    Meistens ist nämlich der Schuld, der den meisten Nutzen hat.

    • @Ftee:

      Richtig, so sucht z.B. die Kripo bei Bränden immer zuerst den Nutzniesser, der war dann zu 90% auch der Brandstifter oder hat "stiften lassen".

  • T
    Tim

    Ich wünsche der Taz ein denken, dass über die Wurzeln ihrer Haare hinaus geht.

  • S
    Smitty

    Ich habe viele linke Hauskäufe der letzten Jahre in Berlin verfolgt. Meines Wissens ist nirgendwo ein "Altbewohner" rausgekauft worden, weil die Häuser immer leer waren bzw. davor irgendwelche Behördengebäude. Woher haben sie ihre Informationen. Der NAme des Hausprojektes, wo das passiert sein soll, wäre interessant. Ich denke jedoch, dass es ihn nicht gibt....

  • S
    serommha

    Etwas mehr Kritik wäre gut

  • E
    Elmar

    Was für'n lahmer Kommentar. Tschüss.

  • C
    cosmopol

    Ich wünsche der Taz ja auch manchmal ein bisschen mehr 80er Jahre Fundamentalismus.

    • F
      faztaz
      @cosmopol:

      Jeep! Texte vom Niveau einer x-beliebigen Lokalzeitung der 80ziger Jahre braucht es hier nicht. Aber naja - tempi passati.

      • C
        cosmopol
        @faztaz:

        Alles besser als Texte auf Bild-Niveau, so wie der da oben. Mal ehrlich, das ist doch nicht mal mehr Spiegel oder Welt.

    • H
      Hamburger
      @cosmopol:

      Ganz Recht, nach dem Spiegel verliert auch die Taz langsam immer mehr an Seriösität bzw. Subversivität, bitte mehr Artikel wie den "Schlagloch Deutsche Polizei" Artikel im letzten Monat, danke.

    • NU
      name unwichtig
      @cosmopol:

      geht mir auch so

  • F
    Fragender

    Selten etwas so kleinbürgerliches in der TAZ gelesen.

    Man soll also die Füsse still halten und sich der Norm anpassen bzw schön brav Verträge aushandeln, damit der "arme Steuerzahler" nicht dafür aufkommen muss, statt einen der wenigen Freiräume zu verteidigen? Und wie sieht es mit dem sogenannten "Kiezcharme" aus, der durch Objekte wie die Flora entsteht und durch den die Läden in der Umgebung, auch in Form von Touristen, Nachtschwärmern etc, profitieren? Woher kommen die Informationen dass "Läden" unter der Flora oder den Krawallen leiden? Oder reden wir hier von Global Playern wie American Apperal oder der ein oder anderen Bank? Fragen über Fragen, Schupelius, übernehmen Sie.

  • G
    Guter

    Herr Reeh,

     

    haben sie sich mal mit den Inhalten der Flora-Aktivisten beschäftigt, wäre für mich die Grundlage für einen Kommentar. Eingeschlagene Scheiben bei sich alternativ gebenden Edelboutiquen sind wohl kaum das Problem. Die gibt es dafür genug in der Stadt, die werden benannt und es gibt auch Kampagnen. Viele sind nicht wegen der eingedellten Scheiben sauer, sonder wegen der Politik der roten Sheriffs und deren Ignoranz. Ob da noch eine Million für die Flora ausgegeben wird ist egal. Dieses Geld würde sowieso nicht bei denen landen, die es brauchen.

     

    Bitte erst denken, dann schreiben

  • Ein treffender und guter Kommentar. Es wurde schön herausgearbeitet, dass die Flora kein Kulturzentrum ist, z.B. für den ganzen Stadtteil. Sie ist eine sich selbst als linksradikal erklärende (siehe Florameldungen) Zelle.

     

    Natürlich ist Kretschmer kein Wohltäter. Aber es ist letztlich egal, ob er der Eigentümer ist und somit auch Recht auf Einfluss der Nutzung hat sowie das Hausrecht ausübt, oder die Stadt für ordnungsgemäße Zustände sorgt. Da der Steuerzahler so oder so den Schaden der Floraszene bezahlen muss, stellt sich daher auch die Räumungsfrage.

     

    Somit hat Kretschmer, Motive hin oder her, den Finger in eine Wunde gelegt, und diese Wunde heißt Ungerechtigkeit, Willkür und Verhöhnungs des Rechtsstaats.

     

    Die sture Haltung der Floristen wundert mich aber nicht. Die Politik zeigt sich feige. Hoffentlich ändert sich das bald.

     

    Denn wie bereichernd wäre es, wenn die Flora wirklich ein Kulturzentrum für den Stadtteil wäre, gemeinnützig. Ein Veranstaltungszentrum für Diskussionen, Stadtteilfeste, Begegnungen, Flohmarkt usw. Ein Zentrum für ALLE - nicht nur für eine kleine Politsekte.

  • G
    Gast

    Schwachsinn...

  • G
    Geschmacklos

    Riesenwerbung für die Terror-PKK an der Häuserfront? Ich verliere für die Leute meine allerletzten Sympathien.