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Winston J. C., "Health effects of vegan diets", The American Journal of Clinical Nutrition, 89(5), May 2009 (pp. 1627S–1633S), p. 1627S: "A vegan diet appears to be useful for increasing the intake of protective nutrients and phytochemicals and for minimizing the intake of dietary factors implicated in several chronic diseases."
"Position of the American Dietetic Association: vegetarian diets", Journal of the American Dietetic Association, 109(7), July 2009, pp. 1266–1282: "It is the position of the American Dietetic Association that appropriately planned vegetarian diets, including total vegetarian or vegan diets, are healthful, nutritionally adequate, and may provide health benefits in the prevention and treatment of certain diseases. Well-planned vegetarian diets are appropriate for individuals during all stages of the life cycle, including pregnancy, lactation, infancy, childhood, and adolescence, and for athletes."
"Dietary Guidelines for Australia", National Health and Medical Research Council, MND Australia, 12 July 2013, p. 13. "Government recognises vegan diet as viable option for all Australians."
The British Dietetic Association recently stated that “well-planned plant-based, vegan-friendly diets can be devised to support healthy living at every age and life-stage.”
M. Amit, "Vegetarian diets in children and adolescents", Paediatric Child Health, 15(5), 2010, pp. 303–314 (Canadian Pediatric Society, 1 June 2010, reaffirmed 1 February 2014). The Canadian Pediatric Society regards well-planned vegan diets as appropriate "at all stages of fetal, infant, child and adolescent growth."
Das mit "wissenschaftlichen Studien zeigen, dass pflanzliche Ernährung ungesund ist", regt mich langsam wirklich auf. Ist doch klar, wenn jemand sich schlecht ernährt, dass es dann ungesund ist! Ich könnte auch eine Studie veröffentlichen, in dem Teenager sich nur von Chips, Pizza und Energydrinks ernähren, und damit zeigen wie ungesund dieses Verhalten ist. Was bringt das? Fakt ist: wenn man sich gesund vegan ernährt, ist es eine gesunde Ernährung. Fertig. Aus.
In aller Welt ist das jetzt bereits anerkannt und akzeptiert, nur natürlich in Deutschland nicht.
Studien + Kommentare folgen...
Liebe TAZ,
es ist sehr sehr schade, dass ausgerechnet die Zeitung, die in meiner Perspektive seit einiger Zeit die einzige ist, von der ich mich nicht "vereimert" fühle, solch einen schlechten Artikel schreibt. Meine Vorkommentatoren haben es bereits schon getan und gute Argumente eines schlecht recherchierten Artikels aufgeführt. Es wundert mich sehr, dass Ihre Redakteure und Journalisten und die Qualitätskontrolle in solch einem Thema so mangelhaft zu sein scheint. Einer Zeitung wie der TAZ hätte ich eine offenere und klügere Auseinandersetzung mit dem Thema Veganismus/Carnismus zugetraut. Vielleicht war ich auch nur blind? Das hier ist jedenfalls nicht nur schlecht recherchiert, sondern erschütternd und peinlich konservativ zu gleich. Ja, es geht IHNENE PERSÖNLICH an de Kragen, wenn Sie sich mit dem Thema Carnismus geschäftigen. Sie selbst müssen sich in Ihrem Verhalten überprüfen und mit dem Wissen, was Sie erlangen, Ihr Verhalten ändern. Solange Sie es nicht selbst tun, wird es sich nicht verändern - und meine nun entstandene Skepsis gegenüber allen anderen Recherchen ist aufgeploppt. Schade. Und außerdem sehr ärgerlich. Lassen Sie es einfach bleiben, ohne Wenn und Aber: Wenn Sie keine Produkte nutzen/konsumieren/essen, in denen Tierisches enthalten ist, erst dann können Sie sicher sein, dass kein Tier unter Ihrem Konsumverhalten leidet. "Ein bisschen Leid" ist auch Leid. Schluss mit lustig. So ist es nunmal.
Ein bisschen kritische Recherche hätte diesem Artikel gut getan. Z.B. in Hinblick darauf, warum die DGE seit Jahren nicht beantworten kann, warum sie Milchprodukte empfiehlt, obwohl diese nachweislich Zivilisationskrankheiten verursachen. Gibt eine tolle Doku, wo eine DGE-Sprecherin nur herumstottert und keine vernünftige Antwort auf diese Frage hinbekommt. Ein Kommentator hat ja schon darauf hingewiesen, dass die DGE eng verbunden mit Interessenverbänden ist, für die die Vegan-Bewegung alles andere als erfreulich ist. Da wird versucht, gegenzubremsen, was allerdings nicht gelingen wird, denn immer mehr Menschen erlauben sich, im Einklang mit ihrer Empathie zu leben - und haben davon noch persönliche Vorteile, wie bessere Gesundheit.
Herr Maurin, auch als Fleischesser , kann man sich dem Thema vegane Ernährung mit Neugierde und kritischem Verstand nähern. Niemand verpflichtet Sie dazu, wenn Sie - bei gründlicher Recherche - herausfinden, dass vegan die vernünftigere Wahl ist, selbst vegan zu werden.
Vor veganer Ernährung zu warnen, oder sie als "extrem" hinzustellen, ist jedenfalls völlig faktenfern und scheint der Haltung "watt de Buer nich kennt, dat frisst he nich" zu entspringen. Ja, man sich kann vegan ungesund ernähren, genau wie omnivor. Eine ausgewogene vegane Ernährung sticht die omnivore allerdings bei Weitem in den Gesundheitsvorteilen aus. Ein Ernährungsberater ist dafür nicht erforderlich. Es reicht, Einseitigkeit zu vermeiden, die Vielfalt des veganen Angebots auszukosten, und B12 zu supplementieren.
Einfach mal eine Fleischsteuer einführen und damit den Raubbau an Natur und Landschaft kompensieren. Hilft nebenbei auch der Gesundheit.
Schon über der Überschrift ist die Ignoranz des Autors klar: "Kommentar Pflanzliche Ernährung" Veganismus ist so wenig eine Ernährungsform wie Antifaschismus (nur weil Antifaschisten keine "Nichtarier" fressen); und vegane Ernährung ist natürlich nicht "rein pflanzlich" (da Wasser Salz, Pilze keine Pflanzen sind).
Entsprechend dümmlich geht es weiter: "Wir verfallen von einem Extrem, zuviel [KZs], ins andere: [gar keine KZs]. Besser wäre es, den gesunden Mittelweg zu suchen."
"dass vegane Ernährung das Risiko von Nährstoffdefiziten und damit schweren Gesundheitsschäden erhöht" Ja, und Veganer müssen auf Baustellen Schutzhelme tragen und sich beim Autofahren anschnallen.
Unveganer haben dagegen (anders als Veganer) eine massiv erhöhtes Folsäuremangelrisiko. Das erwähnt weder die DGE (in deren Beiräten ja nachweislich zuhauf Vertreter der Fleisch- und Milchindustrie sitzen - entsprechend werden dann die "Studien", die verwendet werden, auch sein, objektive Ernährungswissenschaftler - etwa die American Dietic Assoc. - sehen das jedenfalls anders als die DGE; erinnert sei nur an die "Studie", finanziert von der American Cattle Assoc, bei der hungernde Kindern in Kenia - die täglich nur eine Hand voll Reis hatten - als "Veganer" gewertet wurden, denen es dann durch Zugabe von Leichenfrass besser ging, mit entsprechenden Hetzartikel gegen Veganismus in der Presse) noch der taz-Propagandist. Vom Ethik-Mangel ganz zu schweigen.
Ekelhaft.
"Unser Artikel hat Ihnen gefallen? Sie können dafür bezahlen!" aha, und wer zahlt mir Schmerzensgeld dafür, dass ich solchen Dreck lesen muss?
Na, da wurde ja einiges gelöscht, selbst der Kommentar von Herr Maurin selbst.
Sehr geehrter Herr Maurin, liebe Vorkommentatoren.
Denke der Titel (und Inhalt) ihres Artikels ist schlecht recherchiert. Sollte wohl heißen „nur vegan ist die Lösung“.
Ich bin (noch) kein Veganer und auch kein besonderer Tierfreund. Aber es gibt unzählige, eindeutige wissenschaftliche Fakten, welche belegen dass Tierproduktion in jeder Hinsicht Wahnsinn ist – und die Hälfte von Wahnsinn ist immer noch Wahnsinn.
„Wir essen nur mehr halb so viel und nur mehr BIO“ - klingt plausibel – ist aber Unsinn. Erstens könnte niemals so viel Biofleisch hergestellt werden und zweitens wäre diese Menge global gesehen immer noch um mindestens den Faktor 10 zu hoch. Also gleich ganz bleiben lassen….
In Deutschland werden jeden Tag 223.000 Tiere geschlachtet. Das sind 81,5 Millionen im Jahr. So gerechnet kommt man pro Bundesbürger auf 101 kg Fleischerzeugung.
Die globale Fleischproduktion ist je nach Studie für 20-50% der Treibhausgasemissionen (und 80% der Methan und Lachgasemissionen) verantwortlich. Hauptursache für die Biosphärenzerstörung und Regenwaldabholzung. Größter Kunde mancher Pharmariesen. Zur Produktion von 1kg Fleisch werden durchschnittlich 15kg Getreide benötigt. D.h. sie können entweder ein Schnitzel essen, oder für eine Schulklasse Nudeln kochen. Energetisch gesehen ist es noch übler: bei der Fleischproduktion werden 95-99%(!) der Energie nutzlos verschwendet.
Vor diesem Hintergrund finde ich es zynisch, dass Veganer permanent als Lifestyle-Idioten und Fanatiker dargestellt werden. Es scheint der einzig plausible Weg zu sein - aber wer will schon seinen eigenen Lebenswandel in Frage stellen…
sehr gut geschrieben. was man vielleicht noch erwähnen sollte ist, dass vegane ernährung für kinder nicht geeignet ist.
klar, für den veganer von welt ist das natürlich eine absolute "fleischindustrie-" bzw. "fleischlobbylüge". für alle anderen halt die realität.
"Wir verfallen von einem Extrem, zuviel Fleisch, ins andere: den Veganismus. Besser wäre es, den gesunden Mittelweg zu suchen."
Wer sind "wir"? Aus meiner Sicht ist der Mittelweg ein Extrem. Wir leben in einem Extrem der Mittelwege, der Konsnessoße, des Kompromischmasch, der Uniformierung allen Denkens und Verhaltens. Sie, Herr MAURIN, können ja Ihren Mittelweg der ewigen Uniformierung gehen, mir ist das zu - nun, wie soll ich sagen - altdeutsch.
Ich habe auch mal eine Zeit lang vegan gelebt. Nicht aus ideologischen Gründen, sondern einfach aus Neugier. Das hat auch relativ gut funktioniert, da ich generell sehr gerne koche. Problematisch war einzig das essen gehen. Da bin ich allzu oft beim Salat gelandet aber auch in diesem Bereich wird das Angebot ja immer größer.
Was ich allerdings absolut nicht nachvollziehen kann ist die Behauptung man müsse im kulinarischen Bereich keine Abstriche machen. Das mag für jemanden gelten der ohnehin nicht viel Freude am Essen hat oder dessen Geschmack sehr einfach ist, für mich galt das aber nicht. Deshalb esse ich jetzt nur noch zur "Sättigung" Veganes Essen. Abends oder wenn Freunde zu Besuch sind steht aber der Geschmack an erster, zweiter und dritter Stelle.
Wenn mir jemand einen probaten Ersatz z.B. für Sous Vide gegarte Rinderbäckchen nennen kann bin ich gerne bereit das auszuprobieren.
@33523 (Profil gelöscht) Spricht nicht für gerade für Ihre Kochkünste, wenn sie veganes Essen nicht "geschmackvoll" hinbekommen. Rinderbäckchen braucht es genauso wenig wie deren Ersatz. Versuchen sie es doch mal mit einem guten veganen Kochbuch.
@33523 (Profil gelöscht) Ich bin absoluter Gourmet und habe schon immer lieber gehungert als bloß irgendwas zu essen. Das Essen schmeckt mir heute ungleich besser als zu meinen vegetarischen oder omnivoren Zeiten. Das liegt am Geschmack der natürlichen Zutaten. Dagegen habe ich gestern in der 1. Klasse der Bahn eine Kartoffelsuppe riechen müssen, die an den Platz hinter mir gebracht wurde (welch eine Unsitte!). Die riecht nicht nach Kartoffeln (und schmeckt wahrscheinlich auch nicht so), sondern nach Wurst und Speck: widerlich!
frage mich bei den meisten kommentaren ob der artikel überhaupt gelesen wurde oder ob das hier nur wiede reflexhaftes gekeife ist. es wird explizit darauf hingewiesen dass gesunde vegane ernährung möglich ist, sie jedoch erfordert sich ziemlich stark mit der ernährung auseinanderzusetzen und damit sehr aufwendig ist. und städnig wird jetzt in kommentaren betont, dass gesunde vegane ernährung eben doch möglich ist wenn man sich damit auseinandersetzt... die kritik dieses artikels richtet sich nicht gegen die vegane ernährung an sich, sondern gegen deren oft sehr vereinfachten darstellung "vegan=gesund". weil es eben so nicht stimmt. "vegan=gesund" erreicht man eben nicht dadurch dass man einfach alle tierischen produkte aus der nahrung rauslässt, was aber die vorstellung vieler menschen ist.
Wo ist der Unterschied zur omnivoren Ernährungsform? Ich vermag keinen zu sehen. Wenn ich als armer Omnivor in den Supermarkt gehe, kaufe ich Fleisch und sonstigen Dreck, z.B. Fertiggerichte, Süßwaren usw. Habe ich mehr Geld, bin ich meistens etwas gebildet und wähle bewusster aus. Aber Ahnung von Ernährung hat die Mehrheit nicht. Sonst würde es nicht so schlecht um deren Gesundheit bestellt sein.
Als ernährungsbewusster Veganer nimmt man B12 und im Winter vielleicht ein Vitamin-D-Präparat, kauft unverarbeitetes Gemüse und Vollkornbrot, Obst, Nüsse, Tofu usw. Da braucht man nichts groß zu wissen. Die einzige Gefahr, die besteht: dass man einfach alles Tierische weglässt und weiter so schlecht isst wie der durchschnittliche Omnivor.
Nun ja, das Problem ist halt, dass es für omnivore Ernährung nicht einen Trend gibt in zig. Zeitschriften wo es einfach ultrahip und gesund ist einfach mal "vegan"(Besonders lieb habe ich ja die Veganer mit Ledertasche und Lederschuhen) zu essen, und so der Eindruck für unbedarfte Leser entsteht, das man durch den Verzicht auf Tierprodukte automatisch gesünder lebt.
Es stellt sich halt auch niemand hin und meint "Geh mal in den Supermarkt und kauf alles ein was du magst, dann lebste gesund", allerdings halt schon "Lass einfach alles tierische weg dann lebste gesund"..beide Aussagen sind gleich dämlich.
Das neue Papier der DGE enthält tatsächlich noch viele »Allerweltsweisheiten« und schiebt der veganen Ernährung immer noch vermeintliche »Risiken« zu. Es bietet aber auch Lösungen für diese. Und bitte: Für die meisten Veganer sind diese Lösungen, die die DGE nennt, doch alltägliche Selbstverständlichkeiten und kein kompliziertes Hexenwerk.
Das Papier der DGE »erdet« nicht den Vegan-Hype, sondern bestätigt seine Relevanz.
Die DGE schreibt: »In epidemiologischen Studien konnte aufgezeigt werden, dass eine hohe Zufuhr von rotem Fleisch und insbesondere von Fleischerzeugnissen das Risiko für viele Krankheiten erhöht (z. B. bestimmte Krebsarten) und hohe Anteile an ballaststoffreichen Getreideprodukten sowie Gemüse und Obst viele Krankheitsrisiken senken (z. B. Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes melli- tus Typ 2).«
»Nur« ein bisschen Krebsrisiko ist also okay?! Daraus leiten wir jetzt einen »Mittelweg« ab? Das ist wie beim halben Atomausstieg. Na immerhin...
Genauer betrachtet ist das neue DGE-Papier brisanter. Denn es nähert sich der veganen Ernährung an. Das ist Schritt 1 einer überfälligen Zäsur.
Vegan wird sich durchsetzen, weil es letztlich Menschen und Tieren gut tut und die Biosphäre regeneriert und schützt.
Das Problem mit der DGE ist, dass sie nur dann tätig wird, wenn die wissenschaftliche Evidenz erdrückend wird und sie gar nicht mehr anders kann, siehe rotes Fleisch. Dass Hühnerfleisch Viren enthält, die für bestimmte Krebsarten verantwortlich sein sollen, verschweigt sie. Sie verschweigt eigentlich alles, was der Industrie schaden könnte, solange bis es nicht mehr geht.
Was aber wir Verbraucher mit Fug und Recht erwarten dürfen, ist keine Büttelagentur der Wirtschaft, sondern eine Autorität, die uns warnt, wenn es etwas zu warnen gibt und zwar sofort und umfassend. So halten es etwa die Gesundheitsorganisationen in den USA. Und wenn die m.W. größte Krankenkasse der USA ihren Ärzten empfiehlt, sich mit veganer Ernährung auseinanderzusetzen und deren positive Aspekte bei den Patienten zu verbreiten, sie ermunternd, dass sie im Sinne ihrer Gesundheit möglichst wenig vom Tier essen sollen, dann kommt diese Krankenkasse ihrem genuinen Auftrag nach, die Gesundheit der Verbraucher zu schützen und nicht den Geldsäckl der Industrie.
Man schaue sich bloß einmal dieses PDF dieser U.S.-Krankenkasse an: http://share.kaiserpermanente.org/wp-content/uploads/2015/10/The-Plant-Based-Diet-booklet.pdf. Da merkt man, in welchem rückständigen Land wir in Bezug auf Ernährungsfragen leben.
Zum letzten Satz: "Biofleisch, das unter tierfreundlicheren Bedingungen produziert wird als konventionelle Billigware". Das ruft völlig falsche Erwartungen vom Biofleisch hervor. Ja: auf dem Papier ist Biofleisch tierfreundlicehr. Aber wer konventionelle Tierhaltung abstoßend findet, wundert sich doch meistens, wie abstoßend auch Bio-zertifizierte Tierhaltung in aller Regel noch ist. Wer das anders sieht, hat bisher noch keine Bio-Tierhaltung mit eigenen Augen gesehen. Viel besser als konventionelle Tierhaltung sieht das jedenfalls nicht wirklich aus.
Und dann sei noch erwähnt, dass es nicht nur um tierfreundliche Bedingungen geht - sondern eben auch um umweltfreundliche und nachhaltige Standards. Und da schneidet eben auch Biofleisch nicht wesentlich besser ab. 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche ist jedenfalls kein Mittelweg. Das ist immernoch viel mehr, als man braucht und für unsere CO2-Ziele darf da gerne noch deutlich mehr reduziert werden.
@user21617 Richtig ist, auch Biotierhaltung ist porblematisch, jedoch trifft das eher auf Schwein. und Geflügel zu. Weiderind ist eine artgerechte und umweltfreundliche Methode um Menschen mit (geringen) Mengen Fleisch zu versorgen, welches rein von Grünland und in Freilandhaltung entsteht, welches der Mensch sonst nicht nutzen kann. Fazit: Selbstverständlich ist Biotierhaltung im Schnitt besser verglichen mit konventionell, aber auch Bio hat noch viel zu verbessern.
@Andreas Fendt Weiderinder hinterlassen einen größeren ökologischen Fußabdruck, als Rinder aus Massentierhaltung.
Da verlasse ich mich doch eher auf die Aussage bzw. Position der weltweitgrößten größten Gesellschaft universitär ausgebildeter Ernährungsexperten, der Academy of Nutrition and Dietetics, des weltweit größten Verbandes von Kinderärzten, der Academy of Pediatrics, sowie des kanadischen Fachverbandes Dietitians of Canada. Denn diese Fachverbände stellen übereinstimmend nach Auswertung einer großen Anzahl an wissenschaftlichen Forschungsbefunden fest, dass eine gut geplante vegane Ernährung für Menschen aller Altersstufen und auch für die besonderen Phasen der Schwangerschaft und Stillzeit und für Kleinkinder geeignet sei. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19562864
Ich glaube auch immer viel lieber Studien, die meine Meinung bestätigen wie neutralen, die auch mal Kritik anbringen.
Wenn Sie meinen, dass eine Anreicherung mit künstlichen Vitaminen und Säuren gut für Ihr Kind ist, brauchen wir uns eigentlich gar nicht mehr weiter über gesunde Ernährung zu unterhalten.
Die Aussage, auf die sich Frau Schuster in ihrem ersten Link bezieht, stammt nicht aus einer Studie, sondern sie reflektiert die Auffassung der Academy of Nutrition and Dietetics (vormals American Dietetic Association), welche die größte Nahrungsmittel- und Ernhährunsorganisation der USA ist und ca. 72,000 Mitglieder hat, die meisten von ihnen Ernährungswissenschaftler. Insofern ist sie in etwa das Gegenstück zur DGE hierzulande.
Künstliche Vitamine konsumieren übrigens auch Fleischesser, denn die "künstlichen" Tiere, die sie verspeisen, bekommen ebenfalls B12 oder deren Vorstufen. Was soll also dieser Einwand? Leben Sie in der argentinischen Pampa und ernähren sich von wildwachsenden Rindern?
Ich bin keine Veganerin. Ohne jetzt dafür oder dagegen zu sein, möchte ich sagen: Veganismus ist nicht nur eine "Ernährungstrend". Es scheint mir, bei vielen Veganern, vor allem auch eine Haltung gegenüber der Welt zu sein, die a) Lebewesen respektvoll behandeln möchte und b) bewusst und mit viel DIY leben möchte.
Ich betone, bin weder Fan noch Feind des Veganismus, finde diesen Kommentar hier aber einfach nur unbegründet und tendenziös.
Danke dir. Mich freut es zu hören, dass gerade eine "Nicht Veganerin" dies erkennt.
Der Artikel ist schlecht recherchiert und greift auf alte - nun nicht mehr geltende- Fakten!
Kurz:
Ich, 31 Jahre, seit ich 19 bin lebe ich vegan und zwar: gesund!
Ich lasse alle 2 Jahre mein Blut untersuchen und zwar nicht nur im Serum, sondern in den Zellen. Ab und an habe ich etwas Eisenmangel(dies habe ich seit der Geburt an und ehrlich gesagt als Frau nicht mal eine Seltenheit), noch nie hatte ich einen B12 Mangel!
Nach intensiven Sport nehme ich gerne mal etwas Magnesium!
So viel dazu!
Hirn an beim Essen, dann braucht man keinen Mittelweg, sondern kann gesund vegan leben und, ACHTUNG, sogar allein aus ethischen Gründen, ohne Modetrend und CO, denn als ich 19 war, war nicht mal der Sojajoghurt vegan und ich lebe bis heute !
Sorry Jost!
@Wu Lebewesen oder gar Mitmenschen mit Respekt behandeln - viele wissen nicht, was das ist.
@Bodo Eggert Leider, ja, ist das so.
Ich verstehe nicht, was daran so toll sein soll, Tieren die Vitamincocktails zu verabreichen, sie dann zu schlachten und dann zu essen. Das wird so oft als die natürliche Art der Ernährung dargestellt. Oder glaubt hier jemand, dass Fleisch im Supermarkt so viel Vitamine hat, weil die Tiere den ganzen Tag auf der Weide stehen?
Das Faszinierende daran, wenn Allesesser ihre Sorge über die Mangelernährung von Veganern zum Ausdruck bringen, ist und bleibt immer wieder, dass implizit unterstellt wird, dass Allesesser sich ausgewogen ernähren.
Genau das ist das Problem bei dieser Debatte. Jost Maurins Kommentar erzählt etwas von einem Mittelweg. Aber ein Mittelweg taugt so schlecht als Inspiration. Ein Mittelweg wird nicht zur kulturellen Bewegung. Die Folge: Alles bleibt, wie es ist, weil jedes Argument gegen das andere Extrem ausschließlich als Argument für das eigene Extrem aufgefasst wird - vom Mittelweg reden zwar alle, aber jeder denkt, er wäre schon Mittelmaß.
So ist das auch bei Umweltthemen: Jeder, mit dem ich über Reduktion und Suffizienz rede, behauptet von sich, er sei ja schon sehr bescheiden und belaste die Umwelt viel weniger als alle anderen. Alles, was man von solchen Leuten noch verlangt, fassen die als zu extrem auf - man müsse ja den Mittelweg gehen und das tue man ja bereits sehr erfolgreich...
@BigRed Allesesser können sich ohne großen Aufwand ausgewogen ernähren, Veganer in der Regel nicht.
@TazTiz Genau, deshalb sind sie oft so hübsch fett, haben Bluthochdruck, Herzprobleme oder Diabetes. Wirklich super, wie ausgewogen die sich ernähren. So ausgewogen, dass unser ausgewogenes "Gesundheitssystem", das nach den USA das teuerste der Welt ist, kaum was zu tun hat und seine Kosten laufend senken kann.
Allesesser _könnten_ sich mit _weniger_ Aufwand ausgewogen ernähren. Die Frage ist, weshalb sie es nicht machen.
Ernährungsbedingte Krankheiten sind bei den Allesessern ja leider überraschend häufig anzutreffen.
Hängt ein bisschen von der Definition von "ohne grossen Aufwand" ab: Eisenmangel ist gerade bei jungen Frauen durchaus nicht ungewöhnlich - bei Männern übrigens auch nicht, ich war immer knapp innerhalb der Toleranz, auch als ich noch Tierprodukte gegessen habe.
Vitamin-D-Mangel ist angeblich Standard in nördlichen Klimaten, Schwangeren wird überall zur Einnahme von Folsäure geraten, ob sie nun vegan essen oder nicht, Iod ist bei den Aufgeklärten im Salz drin und wird vom Rest verteufelt. Und so weiter und so fort.
Ein grosser Unterschied ist allerdings, dass der Aufwand für Allesesser von den Produzenten betrieben wird, für Veganer noch nicht.
Unser persönlicher Aufwand besteht darin, am Wochenende etwa eine halbe Stunde lang zu planen, was wir unter der Woche kochen, um sicherzustellen, dass der richtige Mix aus essentiellen Aminosäuren, Vitaminen und Mineralien zusammenkommt. Und natürlich morgens eine B12-Tablette zu kauen, da das unumgänglich ist.
Der Kommentar meiner Ärztin, nachdem ich meine Werte habe überprüfen lassen, war: "essen sie so weiter, wie bisher".
Jürgen Klopp sollte auf seinen Job beim Getränkekonzern Red Bull verzichten. Stark koffeinhaltige Energydrinks gefährden viele Kinder und Jugendliche.
Kommentar Pflanzliche Ernährung: Nur vegan ist auch keine Lösung
Wir verfallen von einem Extrem, zuviel Fleisch, ins andere: den Veganismus. Besser wäre es, den gesunden Mittelweg zu suchen.
Ein bisschen Fleisch darf es schon mal sein Foto: dpa
Das neue Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu veganem Essen zeigt, wie unverantwortlich der Medienhype der vergangenen Jahre um die rein pflanzliche Kost war. Kaum eine Zeitschrift, kaum eine Zeitung, die nicht positiv über Veganismus geschrieben hat: Viele AutorInnen berichteten über ihren Selbstversuch à la „Einen Monat vegan“ und kamen am Ende zum Schluss: „Vegan schmeckt lecker“ und „hilft beim Abnehmen“.
Dabei wurde oft ausgeblendet, dass vegane Ernährung das Risiko von Nährstoffdefiziten und damit schweren Gesundheitsschäden erhöht. Denn pflanzliche Lebensmittel liefern nun einmal kaum das wichtige Vitamin B12. Und auch andere Nährstoffe können schnell fehlen, wenn man die pflanzlichen Alternativen zu Fleisch und Milchprodukten falsch kombiniert.
Klar: Wer Vitaminpillen schluckt, zum Ernährungsberater geht und regelmäßig seine Blutwerte untersuchen lässt, kann ausschließlich vegan essen und gesund bleiben. Aber dieser Teil der Geschichte fehlte in den Jubelartikeln über den „Vegan-Trend“ meist. Pillen und Arztbesuche passen nicht zur Hipness, die manche im Veganismus suchen.
Gut, dass die DGE diese neue Ernährungsmode durch ihre Stellungnahme nun ein bisschen erdet. Manche Veganer haben der Institution früher vorgeworfen, zu industrienah zu sein. Aber wer das aktuelle Positionspapier liest, sieht, dass die Experten ihre Thesen mit anerkannten Studien belegen. Im Übrigen ist, was die DGE schreibt, für Fachleute nichts Neues. Dass bestimmte Nährstoffe schwer aus Pflanzen zu beziehen sind, ist schon lange Stand der Forschung.
Statt von einem Extrem – viel zu viel Fleisch – ins andere – Veganismus – zu verfallen, sollten wir lieber den gesunden Mittelweg suchen. Die Deutschen müssen weniger Fleisch essen: um das Risiko von Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken – und um die Umweltschäden der Tierhaltung zu minimieren.
Wir sollten weniger Fleisch, aber nicht gar kein Fleisch mehr essen
Derzeit verspeist jeder Mann im Schnitt rund ein Kilo Fleisch pro Woche. Die DGE empfiehlt nur 300 bis 600 Gramm. Würden alle so wenig davon essen, könnten sie auch mehr Geld pro Gramm ausgeben – für Biofleisch, das unter tierfreundlicheren Bedingungen produziert wird als konventionelle Billigware.
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Kommentar von
Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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