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Kommentar Ökostrom-FörderungDie Ignoranz der Experten

Malte Kreutzfeldt
Kommentar von Malte Kreutzfeldt

Die Forderung von Wissenschaftlern nach einem Aus für das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist absurd. Gefährlich ist sie trotzdem.

Technische Innovationen, die sich offenbar nicht jedem erschließen: Wind- und Solarkraft. Bild: dpa

E igentlich könnte man darüber lachen, so absurd ist der Vorgang. Sechs Ökonomen, die eigentlich die Forschungspolitik der Bundesregierung evaluieren, verlangen die Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes – mit der Begründung, dass es weder dem Klima nütze noch zu Innovation führe.

Innovation misst die sogenannte „Expertenkommission“ dabei ausschließlich an der Zahl der Patentanmeldungen. Dass das deutsche Modell der Ökostrom-Förderung etwa beim Solarstrom innerhalb von zehn Jahren zu Preissenkungen von 80 Prozent geführt hat, ignorieren sie ebenso wie die gewaltigen technischen Fortschritte bei der Windkraft.

Von wenig Kenntnis zeugt auch die Aussage, der Ausbau der erneuerbaren Energien trage nicht zum Klimaschutz bei, weil der Emissionshandel in der EU dazu führe, dass dann an anderer Stelle mehr Treibhausgase ausgestoßen werden. Diese Behauptung übersieht, dass der Ausbau der Ökostromerzeugung bei den EU-Zielen natürlich fest eingeplant ist.

Ökonomen gegen Ökostrom

Es ist ein vernichtendes Urteil: Sie komme zu dem Schluss, „dass das EEG weder ein kosteneffizientes Instrument für den Klimaschutz ist noch eine messbare Innovationswirkung zu entfalten scheint“, schreibt die „Expertenkommission Forschung und Innovation“ in ihrem Jahresgutachten, das am Mittwoch der Bundesregierung übergeben wurde. Als Belege nennt das Gremium, dass die finanzielle Förderung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht zu mehr Patenten geführt habe. Zudem böten die festen Einspeisetarife „keinen Anreiz zur Entwicklung neuartiger Technologien“. Aufgrund des europaweiten Emissionshandels vermeidet das deutsche EEG nach Ansicht der Wissenschaftler zudem keine CO2-Emissionen. Als Konsequenz fordert das Gremium die Abschaffung des Gesetzes.

Unkritisch verbreitet

Doch um über so viel Ignoranz nur zu lachen, ist die Situation leider zu ernst. Denn das Gutachten wird trotzdem von vielen Medien unkritisch verbreitet. Und es reiht sich ein in eine Serie von Veröffentlichungen, mit denen die bisherige Ökostrom-Förderung schlechtgemacht wird. Und das bleibt nicht ohne Folgen.

Zwar hat Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel die jüngste Kritik der Forschungsberater erfreulich klar zurückgewiesen. Mit seinen EEG-Reformplänen, die ein deutliches Abbremsen der Energiewende vorsehen, zeigt er jedoch, wie anfällig die Regierung für das Dauerfeuer ist. Die großen Energiekonzerne, die zu den Verlierern der Energiewende gehören, werden auch das neue Unsinns-Gutachten nutzen, um Stimmung gegen die Ökostrom-Förderung zu machen.

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Malte Kreutzfeldt
ehemaliger Redakteur
Jahrgang 1971, war bis September 2022 Korrespondent für Wirtschaft und Umwelt im Parlamentsbüro der taz. Er hat in Göttingen und Berkeley Biologie, Politik und Englisch studiert, sich dabei umweltpolitisch und globalisierungskritisch engagiert und später bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel volontiert.   Für seine Aufdeckung der Rechenfehler von Lungenarzt Dr. Dieter Köhler wurde er 2019 vom Medium Magazin als Journalist des Jahres in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2019 den Umwelt-Medienpreis der DUH in der Kategorie Print.
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35 Kommentare

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  • H
    Hans

    @ AlfOnEarth

    Danke. Einen fachlich fundierten Artikel zum Nebeneinander von EEG und Emissionshandel,

    der genau dies dokumentiert, findet man hier:

    http://www.faz.net/aktuell/politik/harte-bretter/energiewende-der-verlorene-kampf-gegen-die-eeg-festung-12822189.html

     

    @ Michael

    "...dass so auf's EEG geschimpft wird..." der o.g. Artikel erklärt ohne Polemik

    und Schimpferei warum die von ihnen genannten Verhältnisse so sind wie sie sind.

  • A
    Alreech

    Das EEG ist nichts anderes als ein neoliberales Programm das dazu geführt hat das schon 25% der Energieversorgung in Deutschland privatisiert wurde.

     

    Und wie alle Privatisierungsprogramme hat dies zu schlechterer Versorgung bei höherer Preisen geführt.

     

    Die Gewinne dieser Privatisierung werden Privatisiert und fließen in die Taschen der Besserverdienenden, die Verluste werden sozialisiert.

    Das ist nichts anderes als Neoliberalismus pur, und typisch für die Politik der Rot-Grünen Regierung unter Fischer und Schröder.

     

    Damals wurden mit den Steuererleichterungen für Besserverdienende die Mittel freigestellt die Solardächer und Windparks geflossen sind.

     

    Die Energieversorgung gehört aber ebenso wenig wie die Wasserversorgung in die Hand von Privatleute die nur an ihrem Profit interessiert sind.

  • HS
    Hari Seldon

    @kaisemar:

     

    1. Trotz 9% Stromerparnis in 2013 ist unser Stromrechnung war 12% höher. Punkt.

     

    2. Welche KWs sind versicherungspflichtig?

     

    3. Zur Zeit bezahlen wir den vollen Preis+EEG und ähnliche Abzockereien. Der volle Preis wäre gewiss niedriger.

  • Es stimmt, der Strom ist nun viel billiger. Hat denn keiner der schlauen Kommentaren schon versucht den Stromanbieter auch nur zu wechseln. Ich jedenfalls bezahle tatsächlich 80 % weniger.

    • @Demokrat:

      Ironie aus

      • @Demokrat:

        Bin aber für jeden Tipp dankbar wo ich meinen Strom für 80 % weniger bekommen kann. Anstatt der jetzt 25 C (Ökostrom natürlich) wurde ich gerne nur 5 cent zahlen). Bitte lieber Auto, wo kann ich den Stromanbieter finden. Wo kann ich den Vertrag unterschreiben?

  • G
    Gast

    Wenn Sonne und Wind keine Rechnung schicken, warum wird dann der Strom teurer?

     

    Kritik am EEG ist doch nicht Kritik am Ökostrom, sondern am Weg dorthin. Dass man mit "Verschmutzungsrechten" wie an einer Börse handeln kann, ist eine Perversion, zu der sich jeder Kommentar erübrigt.

  • Muss ein Unternehmen viel in Forschung und Entwicklung investieren, wenn das EEG Absatzpreise garantiert, die auch mit altbewährtem Standardtechnologien hohe Profite sicherstellen? Die Antwort sieht man z.B. in den geringen F&E-Ausgaben in den Geschäftsberichten der Solarfirmen.

    Herr Kreutzfeld hat anscheinend auch den Emissionshandel nicht verstanden.

    Er kann ja gerade deshalb effizient und kostengünstig CO2 vermeiden, weil er keine spezielle Technologie fördert sondern einfach jeden CO2-Ausstoß gleichermaßen belastet. Durch das EEG wird er aber konterkariert, da durch diese Zusatzförderung viele CO2-Zertifikate frei werden, und dieses Zusatzangebot deren Preis senkt.

    Der Grundfehler des EEG ist, dass damit nicht die Technologien belastet werden, die viel CO2 ausstoßen, sondern stattdessen die Technologien subventioniert, werden, deren Lobbyisten eine positive "Umweltbilanz" glaubhaft machen können. Daher hat es zum größten Subventionswettlauf und Lobbyisteneinsatz der Wirtschaftsgeschichte geführt. Als Folge können die Produzenten mit auserwählten "grünen" Technologien immer Profite machen, auch wenn sie Strom produzieren, den niemand verbrauchen kann, d.h. der wertlos ist oder sogar einen negativen Wert hat. Besonders heimtückisch ist, dass das Ausmaß der Subvention erst sichtbar wird, nachdem sie juristisch für 20 Jahre garantiert ist.

    Aber jetzt, wo die Kosten sichtbar werden, wirkt dies als abschreckendes Beispiel für andere Länder, und diskreditiert in der EU und anderen Ländern den Emissionshandel und jegliche "grüne" Umweltpolitik.

    • @alfonearth:

      Was soll der Unsinn? Der Emissionshandel war immer schon eine kontraproduktive Maßnahme, um jeden Fortschritt beim Klimaschutz zunichte zu machen. Der Zertifikatehandel stellt sicher, dass es keine größeren Einsparungen geben kann als von der Politik vorgegeben. Planwirtschaft, die jede sinnvolle Eigeninitiative letztlich ad absurdum führt.

       

      Aber natürlich soll der Emissionshandel auch genau das erreichen: Erstens eine Möglichkeit für zusätzliche Geschäftemacherei ohne realwirtschaftlichen Nutzen zu eröffnen und zweitens eine Plattform für einen Angriff auf das EEG und andere wirksame umweltpolitische Konzepte bilden.

       

      Ich verweise im Übrigens auf den http://sfv.de/ , der den Emissionshandel schon vor seiner Einführung mithilfe des spieltheoretischen Ansatzes als das entlarvt hat, was er ist.

      • @Eric Manneschmidt:

        Es war eines de ersten Ziele der Grünen, den Verbrauch von Umweltressourcen und CO2-Emission dadurch zu vermindern, das dies durch Steuern oder Zertifikate verteuert wird. Leider war diese sehr kosteneffiziente Umweltpolitik schwer durchzusetzen, da es keine Gewinner gibt, außer den Regierungen, die Steuern oder Erlöse aus der Ausgabe von Zertifikaten kassieren. Wenn man stattdessen, die Technologien fördert, die die Umwelt "wenig" belasten, dann gibt es viele Gewinner, so dass dies politisch leicht durchsetzbar ist. Damit hat sich die Politik aber in die Hand von Lobbyisten begeben, die nur ihre Technologie in irgendwelchen Gutachten als umweltfreundich darzustellen brauchen, um Subventionen zu begründen. Das Grundprinzip des EEG ist sogar, eine Technologie umso höher zu fördern je mehr Ressourcen sie verbraucht. Denn je teurer sie ist, desto mehr Profiteure gibt es, die umso mehr Lobbyisten bezahlen können.

    • M
      Mayomir
      @alfonearth:

      Es ist richtig, dass der Strompreis zu bestimmten Zeiten sogar negativ an der Börse gehandelt wird. Auf meiner Stromabrechnung ist aber dieser negative Preis noch nie aufgetaucht. Wo bleibt das Geld?

      Würden die Stromtarife flexibler gehandhabt, so würde machner den Wäschetrockner oder Geschirrspülmaschine zu bestimmten Zeit anstellen. Auch ein Kühlschrank kann Energie puffern in dem er kurzeitig um 1-3 Grad weiter verunterkühlt. Diese ganze Verbrauchereinbindung zur Flexibilisierung der Strommärkte wird einfach verschenkt. Naja verschenkt nicht wirklich, weil billigen strom von der Börse kann man dem Verbraucher ja gut verkaufen. Vernuft ist anders.

      • @Mayomir:

        Das Geld bleibt bei den Subventionsschmarotzern, die eine garantierte Einspeisevergütung bekommen, egal ob ihr Strom gebraucht werden kann. Dass die Smart Meter zur Anpassung des Verbrauchs an die Produktion, mehr kosten würden als sie sparen können, stand schon in der taz: http://www.taz.de/Intelligente-Stromzaehler/!130091/

    • K
      kaisemar
      @alfonearth:

      Wo steht denn bitte, dass es Ziel des EEGs ist, Innovation zu fördern? Es geht darum, erneuerbare Energien zu fördern. Und zwar, indem man diese zu niedrigen Kosten einsetzt. Genau das wird erreicht.

    • @alfonearth:

      Warum werden dann die vielen frei werdenden CO2-Zertifikate nicht aus dem Handel genommen?

       

      Wenn es bei dem Handel darum ginge den CO2 Ausstoß zu senken müsste doch auch bei einer allgemeinen Effizienzsteigerung z.B. bei den Kohlekraftwerken schlussendlich ebenfalls Zertifikate vom Markt genommen werden.

      Würden die Zertifikate allerdings tatsächlich knapper, würden als erstes Länder wie Polen anfangen Zeter und Mordio zu schreien. Es will also „niemand“ (!?) ernsthaft die Zertifikate verknappen. Die Frage bleibt aber: geht es im Diskurs überhaupt dann wirklich um ernsthaften „Klimaschutz“?

       

      Ich denke es geht hier nicht um Abschaffung von dem einem zur Rettung des anderen Klimaschutzinstruments sondern in der Debatte sollen EEG und Zertifikate gegeneinander ausgespielt und letztlich, weil zu lästig, in Toto abgeschafft werden.

       

      Die gegenteilige Vorgehensweise wäre dagegen richtig: das EEG reformieren und den Zertifikathandel darauf abzustimmen.

      Nach meiner Ansicht kein Hexenwerk sondern eine Sache des ernsthaften Wollens.

  • H
    Hans_Muenchen

    Windstrom heute um 15 Uhr: 0,6 GW!

    Last: 69 GW!

    Einfach mal nach AGORA googeln.

  • HS
    Hari Seldon

    @michael:

     

    Bitte, Sie schreiben: "führt zur drastischen Senkung der Strompreise an den Börsen".

     

    Nun, Sie sollten auch schreiben, dass EEG führt zur drastischen Erhöhung der Strompreise bei den Verbrauchern. Nun stellt sich natürlich die Frage, was wäre wichtiger: Die Erhöhung der Renditen auf den Strombörsen, oder die Reduzierung der Preisen bei Otto Normalbürger?

     

    Wieder mein Vorschlag: Die Öko-Fans sollten nur Ökostrom und nur dann, wenn Ökostrom verfügbar ist erhalten, und dafür den vollen Preis (ohne Abzocken der Bevölkerung) bezahlen. Die ÖkoFans sollten die Anschubsfinanzierung für das eigene Hobby bezahlen.

    • K
      Kaisemar
      @Hari Seldon:

      Welche "drastischen" Erhöhungen sind denn bitte gegeben? Und vor allem, wann fangen denn die Leute mal bitte an, endlich Strom zu sparen? Das ist doch eine sinnvolle Anreizwirkung! Und Atomfans sollten nur Atomstrom erhalten, den Atommüll zur Verwahrung in den Keller gestellt bekommen und den vollen Preis für Atomstrom zahlen (und zwar inkl. der Versicherungskosten, die im Falle des Eintritt Otto Normalbürger zahlt).

    • @Hari Seldon:

      ...und die reinen Atomfans sollten ganzjährig verpflichtet werden ihre Verbraucher komplett durchlaufen zu lassen (u.a. Küchenherd 4 Platten plus Backkasten) damit sie perfekt Grundlastkompatibel sind und ja kein GuD Kraftwerk wegen Regelstrom extra hoch- und runter gefahren werden muss.

       

      Dafür bekämen sie den Strom dann zum halben Preis/kWh.

    • I
      Ika
      @Hari Seldon:

      tue ich. greenpeace energie; schönirgendwas energiewerke usw...googeln

      • @Ika:

        EWS = Energiewerke Schönau, bin bei denen, da versteht man sogar die Rechnung. hervorgegangen aus dem Protest gegen AKW Wyhl. Nie gehört: hat es dann auch nicht gegeben.

  • C
    Cyres

    Um ehrlich zu sein, empfinde ich diesen Artikel eher als deplaziert. Vor allem deswegen weil die angebrachten "Gegenargumente" wenig bis gar nichts mit den ursprünglichen Aussagen der Expertenkommission zu tun haben.

     

    Da ist zuerst einmal die Aussage des Gremiums zur fehlenden Innovationskraft des EEGs.

    Hier hätte man kurz und knapp hinterfragen müssen, warum denn ein Gesetz das nur deswegen entwickelt wurde um die Preislast zu verteilen auf einmal eine "Innovationskraft" haben muss. Wird dann auch demnächst der Länderfinanzausgleich eingestellt? Wegen fehlender Innovationskraft?

    Aber nein, der Autor kommt noch nicht einmal auf die Idee. Vielmehr kommen reflexhaft halbgare Argumente (80% Preissenkung bei Solarstrom? Das bringt mir gar nichts, wenn der Strompreis allgemein stark gestiegen ist. Genauso wie die ominösen "Fortschritte" womit suggeriert wird, Windkraft wäre erst Gestern im Max-Plank Institut entwickelt worden.).

     

    Richtig daneben wird es aber wenn die vollkommen korrekte Aussagen, dass die deutsche Energiewende relativ zu mehr Treibhausgasen führt, kritisiert wird.

    Die Aussage der Kommission ist, dass die hohe Ökostromerzeugung die Emmissionszertifikate so stark verbilligt, dass es sich mehr lohnt Braunkohle zu verbrennen.

    Das möchte der Autor damit widerlegen, dass der Ausbau des Ökostroms fest eingeplant ist? Nachts ist es kälter als draußen oder wie?

     

    Zusammengefasst erweckt der Artikel den Eindruck, dass er mit der "heißen Nadel" gestrickt wurde und um es mit den Worten des Autors auszudrücken, nur geschrieben wurde um Stimmung gegen die Expertenkommission zu machen.

  • Die sogenannten (von wem eigentlich?) Experten verschweigen leider, was denn sonst dem Klima und den Innovationen nützen soll. Die Herrschaften möchten wohl gern weiter mit Kernenergie rumpfuschen, oder haben sie etwa eine noch unbekannte güldene Karte auf der Hand?

    • G
      Gast
      @Rainer B.:

      Kernenergie ist klimaneutral und lässt sich nach Bedarf steuern. Alternativ wäre auch Wasserkraft denkbar. Jetzt bitte Vorschläge machen, welche Bundesländer wir dafür unter Wasser setzen.

      • @Gast:

        Kernenergie ist für verantwortungsvolle Menschen keine Option.

    • JH
      Jens Hansen
      @Rainer B.:

      Es ist absolut vermessen zu glauben wir Menschen könnten das Klima ändern! PIK-Mythen!!!

      • @Jens Hansen:

        Als 9/11 die Twin Towers einstürzten, wurden sämtliche zivilen Flugzeuge in Amerika gezwungen zu landen. Der amerikanische Luftraum war praktisch leer an dem Tag. Schon dies führte zu messbaren signifikanten Änderungen zahlreicher Umweltparameter. Es wäre naiv zu glauben, menschliches Handeln würde folgenlos am Planeten Erde vorübergehen können.

  • M
    Michael

    Der Löwenanteil der 'Forschung' dürfte darin bestanden haben, ein Kriterium zu finden, mit dem man das EEG für ganz böse erklären kann, und nach langer Suche - Tataaa - ist man also endlich auf Patente gekommen, sonst fand sich leider einfach nichts.

    Doch nur zur Erinnerung: Bei der Einführung des EEG waren alle benötigten Technologien bereits erforscht, entwickelt und - natürlich - patentiert.

    Es ging lediglich um Anschubfinanzierung einer noch nicht konkurrenzfähigen Technologie.

    Das EEG hat sensationell gut funktioniert: Photovoltaik wurde viel schneller konkurrenzfähig als prognostiziert, ist heute weit verbreitet, führt zur drastischen Senkung der Strompreise an den Börsen, und wer heute Solarmodule auf dem Dach installiert, braucht auch keine Förderung mehr: der Strom aus den Modulen muss vorfinanziert werden, ist für Endverbraucher aber billiger als aus dem Netz.

    Wenn es einen Preis für unseriöse Forschung gibt, die sechs 'Ökonomen' der 'Expertenkommission' haben ihn sich redlich verdient!

    Der nächste Forschungsauftrag lautet: Kann man mit unseriöser Wissenschaft eine Volkswirtschaft schädigen oder gar zerstören?

    (Die vorgegebene Antwort lautet: Neiiin! Auf keinen Fall!!!)

    • @Michael:

      20 Jahre Anschub für altbewährte Standardtechnologie? Wenn sie konkurrenzfähig ist, wozu dann noch Förderung?

      Was nützt der niedrige Börsenpreis, wenn ich dem Produzenten trotzdem einen garantierten Preis zahlen muss. Und warum ist der Strom aus dem Netz so teuer?

      • M
        Michael
        @alfonearth:

        Zitat: "20 Jahre Anschub für altbewährte Standardtechnologie? Wenn sie konkurrenzfähig ist, wozu dann noch Förderung?"

        Sie verwechseln da was: Photovoltaik war zur Einführung des EEG nicht konkurrenzfähig.

        Die Konkurrenzfähigkeit durch Innovation und Massenherstellung ist gerade eine Folge des EEG.

        Es erstaunt, dass so auf's EEG geschimpft wird, obwohl dies eines der wenigen Gesetze überhaupt ist, das genau das bewirkt hat, was es bewirken sollte und wollte.

        Photovoltaik wird heute gar mehr wesentlich gefördert, der größte Teil der EEG-Umlage fließt in Altanlagen (die ja auch tatsächlich Förderbedarf hatten, s.o.). Wenn Sie eine PV-kWh einspeisen und dafür 12 Cent erhalten, zwölf Stunden später dann eine kWh aus dem Netz entnehmen und dafür dann 28 Cent berappen müssen, wo ist denn da in Ihren Augen heute die Belohnung fürs Einspeisen?

         

        Zitat: "Was nützt der niedrige Börsenpreis, wenn ich dem Produzenten trotzdem einen garantierten Preis zahlen muss. Und warum ist der Strom aus dem Netz so teuer?"

        Weil die großen Energieerzeuger alte Kohlekraftwerke einfach weiterlaufen lassen. Durch das folgende Überangebot an Elektrizität fallen die Preise bis ins Negative, die Differenz zum Garantiepreis fällt entsprechend groß aus und wird über die EEG-Umlage dann eingetrieben.

        Hier ist tatsächlich großer Korrekturbedarf: Der Betrieb von veralteten Kohlekraftwerken muss verboten werden, von dieser Technologie müssen wir uns verabschieden.

        Und mit chinesischem Kohlestrom hergestellte Solarpanele muss man auch nicht ins Land lassen.

    • @Michael:

      Schoen gesagt :)

  • A
    aad

    Welche "gewaltigen technischen Fortschritte" wären das bitte? Der CO2 Ausstoß steigt in D. Photovoltaik hat nach mehr als 100mrd. Euro Förderung immernoch nur einen Anteil von 4,5%, ohne Speichermöglichkeiten und Grundlastfähigkeit. Konventionelle Kraftwerke werden so nicht ersetzt. Keine Innovationen, kein Fortschritt.

    • H
      HH
      @aad:

      Die Frage ist nicht ob der CO2 ausstoß steigt sondern die korrekte Frage wäre ob er dank Erneuerbaren Energien weniger stark steigt als ohne. Alleine die Tatsache, dass die Betreiber von Kohlekraftwerken ihre Anlagen gerne in eine Art Bad-Energieunternehmen stecken wollen, da sie wirtschaftlich kaum noch zu betreiben ist wohl als Indikator zu werten. Nebenbei die verdeckte und offene Subventionierung von Kernenergie beträgt ein Vielfaches dieser Summe. Nebenbei schauen Sie sich doch bitte einmal an was bei der Verabschiedung des EEG als Ausbauziel angedacht war und vergleichen Sie es mit der tatsächlichen Entwicklung. Selbst die Grünen haben nicht erwartet dass die Zuwächse an erneuerbaren Energien so groß sein würden.

    • @aad:

      Wenn Sie neuere oder andere Daten haben, dann her damit. Allerdings waere selbst das ja nicht unbedingt ein Argument gegen das EEG, wenn man sich die Politik der letzten Jahre so anguckt.

       

      http://cdiac.ornl.gov/trends/emis/ger.html

       

      Darueber hinaus waere fuer Ihre Aussage ja nicht der CO2-Ausstoss pro Kopf oder insgesamt, sondern pro erzeugter Kilowattstunde relevant.

       

      Photovoltaik erledigt seine Aufgabe, mittaegliche Verbrauchsspitzen abzufangen, uebrigens momentan recht gut.

      • @Christian:

        Es wäre schön, wenn das die Aufgabe der PV wäre.

        Tatsächlich ist ihre Aufgabe, immer soviel Strom wie möglich zu produzieren, wenn die Sonne scheint, damit die Profite so hoch wie möglich sind.

        • F
          festgesurft
          @alfonearth:

          und Profite darf nur Konzern....