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Die Vergleiche hinken, wenn Sie zum Beispiel den Autolärm in der Stresemannstraße als naturgegebenes Faktum hinstellen, gegen das man sich nicht wehren darf. Wer in die Nähe eines AKWs zieht oder dort wohnt, darf auch nicht gegen Atomkraft sein?
So ein Quatsch! Diese Stigmatisierung als Yuppie, nur weil man auch mal schlafen möchte, ist ja so ätzend! Ich hatte das so, als ich in der Susannenstraße wohnte. die o.g. "du-musst-alles-ertragen"-haltung sind echt ärgerlich!
Wegen mir kann man kritisieren, dass man sich im Kapitalismus prinzipiell aussuchen kann wo man wohnt, während es natürlich dann auch wieder eine Frage des Geldes ist etc. pp. Aber damit darüber hinweg zu gehen, dass die Bürger - egal ob Hippie, Superauthentischer-Schon-Immer-Da oder wie auch immer - eben alle die gleichen Bürgerrechte haben, das nervt mich total! Ihr werdet's nicht glauben, aber die Anwohner, egal wo sie wohnen, haben es nicht ansatzweise nötig, sich ihre Rechte zu er-rechtfertigen, indem sie offenlegen, wie sie da und dort hingekommen sind!
Was ne Haltung! BOR!
Richtig, Ilka, das ist der richtige Appell an die, welche ungefragt und ungewollt eine Gesellschaft infiltrieren und diese dann auch noch in ihrem Sinne "umgestalten" wollen.
Parallelen zum den "Protesten" am Brandenburger Tor sind natürlich rein Zufällig und ungewollt.
die argumentationen hier sind teilweiße recht krotesk.
@MiRo;die leute die in veddel wohnen haben sich das oftmals nicht ausgesucht,soweit haben sie recht.jetzt kommt genau der punkt wo es unlogisch wird mit ihrer argumentation,den wer heutzutage auf den kiez in eine eigentumswohnung zieht, der sucht sich genau das aus.
@anwohner;es stimmt auch nicht das die seilerstrasse seit je her wohngebiet ist.ganz im gegenteil, diese ecke war in der vergangenheit viel belebter als sie es heute ist.dort war in den 30er jahren sogar deutschlands einzige chinatown um die ecke.ihrer emissionsschutzwerte können sie sich echt an den hut oder die krawattennadel stecken und damit nach winterhude umziehen.da ist es auch schön,aber ruhiger.
natürlich müssen anwohner nicht alles aushalten,aber lärm auf st. pauli gehört definitiv seit mindestens 150 jahren dazu
In der Harburger Chaussee (S-Bahn Veddel) wohnen viele ärmere Familien mit Kindern, direkt vor ihren Wohnungen brausen tags und nachts LKW mit 70db vorbei. Heißt das jetzt, dass sie das bitteschön klaglos ertragen sollen? Sie hätten es sich doch "ausgesucht", dass sie nicht in einer Volksdorfer Villa einer ruhigen Straße wohnen?
Hamburg ist laut - heißt das jetzt, dass jeder, der nach Hamburg zieht oder ziehen muss, sein Recht auf Gesundheit verliert?
Die Lärmaktionsplanung zeigt: Hamburg ist in vielen Bereichen unerträglich laut und das muss geändert werden. Punkt.
MiRo
.... als würde man direkt an die S-Bahngleise ziehen und sich dann über fahrende Züge aufregen. Genau das haben die Leute vom "Wohnprojekt Max-B." gemacht. Ziehen an die Sternbrücke in Hamburg Altona, mit S-Bahn von 1865, und beschweren sich über den vorhandenen Lärm. Leider nicht nur ein Phänomen von Yuppies
Ganz genau! Man kann nicht in die In-Viertel ziehen und sich dann über die In-Geräusche beschweren. Man kann nicht an die Bahntrasse ziehen und sich dann beschweren, wenn nach jahren zwei Züge mehr fahren.
Und nun die Preisfrage: Darf man eigentlich in die Einflugschneise ziehen (weil's ja so günstig ist) und sich dann beschweren?
Ne? Ach? Wenn sich die Flugschenisenbewohner aber dann beschweren, dann schreien alle Linken immer gleich mit!
Dabei bitte nicht vergessen, dass weder FRA noch BER erst kürzlich eröffnet wurden, sondern an diesen Standorten seit sehr vielen jahrzehnten bereits Luftverkehr betrieben wird.
Wie kommt das denn? Ich find's irgendwie widersprüchlich.
Naja, Hauptsache der NIMBY mobilisiert...
ein bisschen zu kurz gedacht, leider! 1. ist die parallelstrasse seit jahr und tag wohngebiet, da.h. es gelten die emissionsschutzwerte! 2. muss der laden nicht unbedingt die fenster zum hof geöffnet halten!richtig ist dass ich mit lärm rechne wenn ich auf dem hans-albers-platz oder über kfc wohne. doch in der hinteren reihe kann ich erwarten dass die läden ihr möglichstes tun um anwohner zu schützen. mich als anwohnerin stört diese "du-musst-alles-ertragen"-haltung. zur info: ich wohne nicht in der 22, aber in der strasse. das lehmitz höre ich nicht, jeodch stört mich auch die ausweitung von nachtaktiver gastronomie im wohngebiet ohne die dazu gehörenden regeln für lärmschutz einzuhalten.
sie haben mit ihrem kommentar völlig recht. nur leider weiß ich das genau angegebene beispiele schon vorgekommen sind. leider leider. am weiher in eimsbüttel steht seit über 100 jahren eine kirche. ich weiß von einigen die dorthin gezogen sind und sich sehr von dem glockenläuten gestört fühlen und sich regelmäßig beim pfarramt beschweren. ich weiß das ein cáfe in eimsbüttel schließen mußte, weil zugezogene sich gestört fühlten. durch richterlichen beschluß. den richter verstehe ich bis heute nicht. und wer mal mit der s-bahn über die sternbrücke fährt, kann dort in einem ca. 6 jahre alten bau, protestschilder bezüglichs des s-bahn lärms lesen. also so logisch ihre argumente sind, so unlogisch sind zugezogene. weiß der geier warum
und ich glaube, das diese zugezogenen es schaffen werden st. pauli komplett zu zerstören....es gab ja sogar schon welche die sich auf st. pauli über das älteste gewerbe der welt beschwert haben....da fällt mir gar nichts mehr ein.
Hey Ilka Kreutzträger, bislang gewinnen in Hamburg immer die Reichen, die Käufer und auch in St.Pauli werden sie beim SPD-Bezirksamtsleiter ein offenes Ohr finden. Der vorherige Sauber-Bezirksamtsleiter hat ja schon mit Bierverboten und allerlei anderen wirren Ideen die Richtung vorgegeben.
Wenn man die Käufer, Makler und Spekulanten alos los werden will, muss man mehr tun, als laut auf dem Kiez Bier trinken oder hier mit dem Gewohnheitskrach argumentieren. In Barmbek gab es jahrelang übrigens keinerlei Lärmschutz an der S-Bahn-Strecke. Seitdem dort aber Eigentumswohnungen gebaut werden, gibt es ihn, ohne große Forderungen oder politisches Gezänk.
Das ist die Logik dieser Stadt: Money makes the world go round. Die Politiker hier sind immer für die Geld-Seite. So einfach ist das. Und St. Pauli wird da keine Ausnahme machen.
Bravo zum Kommentar! Als Ex-Wirt an der Stresmannstraße und im Karoviertel kann ich davon ein Lied singen. In der Stadt ist nun mal mit Lärm zu rechnen. Das war schon immer so und wird immer so bleiben. Man kann nicht die positiven Effekte mitnehmen, die die Stadt bietet und den Rest verteufeln. Es scheint mir als ob diese Personen von ihrer dörflichen Herkunft eingeholt wurden. Als Teenager war es zu leise und zu langweilig. Heute wärs gerade richtig. In Sachen Reeperbahn liegt die Schuld bei der Politik. Ursprünglich war das Gebiet ein Mischgebiet. Da liegen die Emissionswerte deutlich über dem eines Wohngebietes.
UN-Blauhelme geraten unter israelischen Beschuss. Ein Stopp der Waffenlieferungen ist die einzige Sprache, die Netanjahu versteht.
Kommentar Lärmstreit auf dem Kiez: Haut halt ab!
Das Verständnis für das Ruhebedürfnis hört sofort auf, wenn jemand in die Parallelstraße der Reeperbahn zieht und es dann zu laut findet.
Wer sich für viel Geld eine Wohnung kauft oder mietet will es in der Regel ruhig haben, das ist auch nachzuvollziehen. Zieht nach Jahren der Ruhe eine Kneipe unten ins eigene Haus oder wird eine Straße wie beispielsweise das Schulterblatt im Laufe der Jahre zur Eventmeile, ist es auch noch irgendwie verständlich, sich über den neuen Lärm zu mokieren. Aber das Verständnis für das Ruhebedürfnis hört sofort auf, wenn jemand in die Parallelstraße der Reeperbahn zieht und es dann zu laut findet.
Da hat doch jemand was nicht verstanden oder hat sich von den hübschen Standortbeschreibungen der Makler blenden lassen, in denen Neubauten um die Reeperbahn herum gern mal als zentral, aber ruhig beschrieben werden. Das ist doch Käse und in etwa so, als würde man direkt an die S-Bahngleise ziehen und sich dann über fahrende Züge aufregen, als würde man in die Stresemanstraße ziehen und sich über fahrende Autos beschweren oder neben einer Kirche einziehen und verlangen, die Glocken mögen doch bitte leiser bimmeln. Also bitte, liebe neue Nachbarn: Haut halt ab.
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Kommentar von
Ilka Kreutzträger
Redaktionsleiterin Nord
Jahrgang 1977, die Soziologin arbeitete lange für die taz nord als Autorin und CvD sowie für den NDR in Hamburg als Nachrichtenredakteurin Online und Radio, ging dann kurz zum stern und war stellvertretende Ressortleiterin Lokales bei der Hamburger Morgenpost. Sie gibt an der Uni Bremen seit 2013 Schreib-Workshops. Seit 2023 ist sie Redaktionsleiterin der taz nord.
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Ilka Kreutzträger