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Kommentar „Islamischer Staat“ in SyrienMachtvakuum in Beirut

Kommentar von Juliane Metzker

Der Syrienkrieg hat den Libanon erreicht. Die Lage im Land, in das über eine Million Syrer geflohen sind, ist hochexplosiv. Jetzt mischt auch noch die IS mit.

Die libanesische Armee rückt in die Grenzstadt Arsal ein. Bild: dpa

N ach vier Tagen Gefechten zwischen der libanesischen Armee und radikalsunnitischen Kämpfern in der Grenzstadt Arsal hat der Spuk erst einmal ein Ende. Doch die Gefahr für den Libanon ist noch lange nicht gebannt. Es war nie die Frage, ob, sondern immer nur, wann der Syrienkrieg den Libanon erreicht. Die libanesische Grenzstadt Arsal war seit Langem bedroht.

Kämpfer der Freien Syrischen Armee, der Al-Nusra-Front und anderer radikalsunnitischer Gruppierungen flohen nach den Kämpfen im syrischen Qalamoun in die Berge um Arsal. Die Festnahme eines Islamistenführers durch die libanesische Armee brachte das Fass dann zum Überlaufen. Die Bilanz nach vier Tagen Kampf: 17 tote Soldaten und viele zivile Opfer.

Die schiitische libanesische Hisbollah-Miliz behauptete, nichts mit den Auseinandersetzungen zu tun zu haben. Doch fast die gesamte Region um Arsal wird von der Hisbollah dominiert. Sie hatte diese Gruppen in Syrien bekämpft und aus Qalamoun vertrieben. Das schürt die Aggressionen der radikalsunnitischen Kräfte gegen ganz Libanon.

Nicht nur zwischen sunnitischen und schiitischen Lagern, sondern auch zwischen Syrern und Libanesen kochen die Emotionen hoch. Über 1,1 Millionen syrische Flüchtlinge sind in den Libanon geflohen. Nach einer Zeitspanne von über drei Jahren regt sich in vielen Unmut ob ihrer aussichtslosen Situation. Dafür machen sie den libanesischen Staat verantwortlich. Sollte sich nur ein Bruchteil von ihnen gegen ihn auflehnen, droht rasch ein Flächenbrand.

Zu allem Übel nistet sich auch die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) um Arsal ein, und laut Informationen aus Islamistenkreisen hat sich bereits Verstärkung angekündigt. Obwohl nicht alle bewaffneten Kämpfer vor Ort ideologisch mit ihr auf einer Wellenlänge liegen, könnten sie Zweckallianzen mit der starken und reichen IS schließen.

Jetzt kam es also endlich zum Waffenstillstand zwischen der libanesischen Armee und der Gegenseite. Ein Großteil von Kämpfern soll sich bereits aus Arsal zurückgezogen haben. Die Auseinandersetzungen haben gezeigt, wie verletzlich der Libanon ist. Höchste Zeit, das seit Mai klaffende politische Machtvakuum in Beirut zu füllen. Denn in dieser konfliktreichen Zeit vermisst der Libanon eine starke politische Führung.

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3 Kommentare

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  • War doch längst klar, das die Terroristen auch im Libanon aktiv werden.

    Denn die Terroristen kämpfen ausschließlich in Ländern,

    die sich bisher dem Westen nicht untergeordnet haben bzw. diesem nicht

    zugehörig sind.

    Länder, die mit dem Westen verbündet sind, haben anscheinend

    nichts von den Terroristen zu befürchten. So ein Zufall.

    .

    Von Terroristen wie Isis, Al Nusra, etc bekämpft: Irak, Syrien, Libyen,

    jetzt auch Libanon.

    Von Terroristen wie Isis, Al Nusra, etc nicht bekämpft: Jordanien, Ägypten, SaudiArabien, Israel, Golf-Diktaturen.

    Ja, Zufälle gibts...

    - Den Irak als unabhängigen, selbstständigen Staat gibt es nicht mehr.

    Dafür, das er sich nicht wieder zu einem unabhängigen selbstständigen

    Staat entwickelt, sorgen die Terroristen.

    Ein potentieller Gegner Israels ist damit erstmal weg vom Fenster.

    - In Syrien kommt man nicht voran beim gewünschten Umsturz, aber: durch die Aktivität der Terroristen in Syrien ist die Regierung handlungsunfähig, kann sich

    um nichts ausser um den Kampf gegen die Terroristen kümmern. Damit ist ein unabhängiges selbstständiges Syrien ausgeschaltet, der ehemals wichtige Gegner Israels ist weg. Und von einer Rückgabe der Golanhöhen ist keine Rede mehr.

    - das unabhängige, selbstständige Libyen gibt es nicht, und die dort kämpfenden

    "Milizen" und "Islamisten" sorgen dafür, das es in absehbarer Zukunft kein

    unabhängiges, selbstständiges Libyen mehr geben wird. Mindestens solange, bis

    die Mehrheit der Menschen dort den Lebensstandard der Gaddafi-Aera vergessen

    hat

    -Bleibt noch der Libanon, mit seiner Hisbollah als relevantem Gegner Israels. Die armen Menschen dort können einem jetzt schon leid tun, damit ist klar, in welchem Land Isis und Al Nusra und Co demnächst zusätzlich zuschlagen.

    .

    Ja, die Terroristen kämpfen, unabhängig von aller Rethorik, für etwas, was nicht

    "im Gegensatz zu den Interessen des Westens steht".

    Ein Zufall?

    • @Bernado:

      Satire?

      • @Dhimitry:

        Argumente?