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Offenbar soll es keine Blauhelm-Mission geben, warum wohl?
@Sandor Krasna Beide Seiten reden von Blauhelmen, weil das immer gut ankommt. Aber beide Seiten wollen natürlich "ihre" Blauhelme. So kann das nichts werden.
Das mag geopolitisch alles irgendwie stimmen oder auch nicht... Entscheidend ist, dass es viel viel zu kurz gedacht ist.
Der Sinn der Blauhelme ist es ja Frieden zu sichern. Angenommen die Unabhängigkeitskämpfer sind wirklich von Russland kontrolliert, dann würden sie doch garantiert keine Aktion machen die russische oder GUS Blauhelme gefährden => Frieden!
Die Ukraine müsste also (wenn man unterstellt, sie wäre an Frieden interessiert) russische/GUS Blauhelme in jeden Stützpunkt und jede Patrouille integrieren und die so als menschliche Schutzschilde benutzen.
"Mit einem Abbruch der Beziehungen zwischen der Ukraine und der GUS aber dürfte es Russland schwerer fallen, eine Beteiligung von Soldaten aus GUS-Staaten an der Blauhelm-Mission durchzusetzen."
Das stimmt schon. Aber dann gibt es keine Blauhelm-Mission.
Sehr glaubwürdig, wenn Russland erst Blauhelme fordert und dann eine 180 Grad-Wendung macht.
Obwohl, im Falle der OPCW machen sie das ja auch regelmäßig ohne sich daran zu stören.
@Horst Horstmann Geht es neuerdings um Glaubwürdigkeit? Ich habe nur geschrieben, was passieren wird.
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Kommentar GUS-Austritt der Ukraine: Immer mehr Gegner
Die Ukraine will aus der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) austreten. Dabei geht es vor allem um das Verhältnis zu Russland.
Gründe für einen Austritt der Ukraine aus der GUS gibt es viele Foto: dpa
Niemanden verwundert, dass die Ukraine nicht Mitglied einer Staatenorganisation sein will, die unter dem Einfluss von Wladimir Putin steht. Warum diese Entscheidung allerdings gerade jetzt getroffen worden ist, ist indes schwer nachvollziehbar.
Schon die Entscheidung der Ukraine nach der Giftgas-Attacke von Salisbury – deren Urheberschaft Großbritannien Russland zuschreibt –, 13 russische Diplomaten als unerwünscht zu erklären, hatte innenpolitisch zu Irritationen geführt. Warum, so Kritiker von Präsident Poroschenko, habe man erst bei einem Konflikt zwischen Großbritannien und Russland russische Diplomaten ausgewiesen?
Schließlich habe die Ukraine einen eigenen Konflikt mit Russland. Schon längst, so lautet die Argumentation dieser Kritiker weiter, hätte es angesichts der russischen Aggression im Donbass und der Krim-Annexion gute Gründe zum Abbruch sämtlicher diplomatischer Beziehungen mit Russland gegeben.
Die Gründe könnten in beiden Fällen geopolitischer Natur sein. Russland steht einer wachsenden Koalition von Gegnern gegenüber, zu denen Länder wie Saudi-Arabien, die USA und Frankreich zählen, die die russische Position zunehmend schwächen. Und da will die Ukraine natürlich dabei sein.
Streitpunkt
Doch es könnte noch einen zweiten Grund geben, warum Poroschenko just in diesem Augenblick an einen Austritt aus der GUS denkt. Vieles spricht inzwischen dafür, dass es zu einem UNO-Blauhelm-Einsatz in der Ostukraine kommen wird. Russland hat sich genauso für eine derartige Mission ausgesprochen wie Frankreich, Deutschland oder die USA. Unstimmigkeiten gibt es jedoch in der Frage der Verteilung der Blauhelme und ihrer Zusammensetzung. Russland weiß, dass es keine eigenen Soldaten schicken kann.
Und so setzt man dort auf die Entsendung von Soldaten befreundeter GUS-Mitglieder, wie beispielsweise Weißrussland und Kasachstan. Mit einem Abbruch der Beziehungen zwischen der Ukraine und der GUS aber dürfte es Russland schwerer fallen, eine Beteiligung von Soldaten aus GUS-Staaten an der Blauhelm-Mission durchzusetzen.
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Kommentar von
Bernhard Clasen
Journalist
Jahrgang 1957 Ukraine-Korrespondent von taz und nd. 1980-1986 Russisch-Studium an der Universität Heidelberg. Gute Ukrainisch-Kenntnisse. Schreibt seit 1993 für die taz.
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