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Kommentar AfD und PressefreiheitDer Rauswurf war kein Versehen

Jean-Philipp Baeck
Kommentar von Jean-Philipp Baeck

Die „Alternative für Deutschland“ hat in Bremen Journalisten aus dem Wahlkampf-Saal geworfen. Das enthüllt das wahre Gesicht der Partei.

Bremen war kein Einzelfall. Auch in Hessen beantragte Parteichef Lucke den Ausschluss der Presse Bild: dpa

E s ist gut, dass bei der Wahlkampf-Veranstaltung der „Alternative für Deutschland“ in Bremen Journalisten rausgeworfen wurden. Der Vorfall zeigt, wes Geistes Kind diese Partei wirklich ist. Denn auch wenn der Vorstand Reue zeigt: Es war nicht das erste Mal, dass die Presse von der AfD ausgeladen wurde – und auch nicht das erste Mal, dass sich gezeigt hat, wie sehr die AfD mit der Pressefreiheit auf Kriegsfuß steht.

So beantragte Parteichef Bernd Lucke persönlich den Ausschluss der Presse für einen Teil eines Parteitags in Hessen. Einzig ein Journalist der Wirtschaftswoche blieb im Saal sitzen: „Der ’Alternative‘ ging es darum, unliebsame, kritische Presse zu verhindern“, urteilte er später.

Auch dass gerade Andrea Röpke, eine zigfach ausgezeichnete Journalistin, in Bremen vor die Tür gesetzt wurde, ist kein Zufall: Da soll es einen Hinweis gegeben haben, sie gehöre zur „Antifa“ – das als kritikwürdig anzusehen, ist für sich schon wieder bezeichnend.

Nein, Röpke war schlicht als diejenige erkannt worden, die sie ist: eine ausgewiesene Kennerin von Neonazis, ihren Strukturen und Argumenten. JournalistInnen wie Röpke können der AfD gefährlich werden: Sie zeigen auf, für welche Neonazis und Reaktionäre die Partei ein Sammelbecken ist.

Antidemokratische Ausrichtung

Inhaltlich gibt es ohnehin keine Distanz: Mitglieder der AfD hetzen gegen Feminismus, Gleichstellung oder gegen Homosexuelle. Ein Thüringer AfD-Sprecher erklärte im Deutschlandfunk: „Wenn ich das sehe, wie ein Afrikaner an der Bushaltestelle von irgendwelchen Rechten zusammengeschlagen worden ist, sehe ich aber auch den Hintergrund, dass möglicherweise durch lasche Handhabung mit kriminell agitierenden Einwanderern so eine Antistimmung gefördert wird.“

In der Welt bezweifelt ein AfD-Bundessprecher, ob das Wegfallen des Zwei-Klassen-Wahlrechts wirklich ein Fortschritt war. Auch von anderen Parteisprechern sind Äußerungen bekannt, wonach sie das parlamentarische System gerne abgebaut sähen.

Der Soziologe Andreas Kemper warnt vor der antidemokratischen Ausrichtung der Partei: Sie beabsichtige, die demokratischen Parteien zurückzudrängen, um die sozialen Sicherungssysteme abzubauen. Wer sich mit der AfD beschäftigt, erkennt, wie gefährlich sie ist.

Nein, der Rauswurf gerade von JournalistInnen: Das war kein Versehen.

Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version des Kommentars wurde der Afd-Europawahlkandidatin Beatrix von Storch ein Zitat falsch zugeordnet. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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Jean-Philipp Baeck
Investigativreporter
stv. Ressortleiter Reportage & Recherche. /// Zuvor: Produktentwickler der taz im Netz, Chef vom Dienst der taz nord in Hamburg, Redakteur und Volontär der taz in Bremen. /// Seit 2011 Journalist bei der taz, mehrere Jahre zudem auch beim Norddeutschen Rundfunk NDR. /// Soziologe und Kulturwissenschaftler, Studium in Bremen und Melbourne. /// Herausgeber von "Rechte Egoshooter - Von der virtuellen Hetze zum Livestream-Attentat", Ch. Links Verlag 2020, mit Andreas Speit /// Rainer-Reichert-Preis zum Tag der Pressefreiheit 2024 /// Threema-ID: UWSDA226 /// PGP Fingerprint: 3045 4A0E 6B81 226A A64E 0790 36BF 9C3A 6EC6 5D1F
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65 Kommentare

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  • http://www.deutschlandfunk.de/pressefreiheit-unsere-arbeit-ist-gefaehrlicher-geworden.2024.de.html?dram:article_id=284604

     

    Das Interview mit der aus dem Saal verwiesenen Journalistin Andrea Röpke schlägt jetzt irgendwie dem Fass ... als ob bei der Veranstaltung nicht auch Parteimitglieder der SPD und Linken im Gästeraum gesessen hätten, die sich über ein demokratisches Angebot informieren wollten ... zumindest habe ich diese Mitglieder wahrgenommen ... und dann der Schwenk im Interview zu BIW: " Na ja, wir gucken uns natürlich neue Parteien, die homophobe, die tendenziöse, fremdenfeindliche Einstellungen haben, immer mal wieder auch an. Gerade in Bremen mit „Bürger in Wut" ..." Sehr geehrte Frau Röpke, da sollten sie doch bitte mal Beispiele benennen. Seit 2010 bin ich dort aktiv und würde mich gerne von einer externen Expertin diesbezüglich aufklären lassen. Mein Restrespekt vor diesem journalistischen Ansatz schwindet nämlich zunehmend ...

  • Zu weit will ich mich gegen die AfD nicht aus dem Fenster lehnen, denn ich kenne kein Mitglied dieser Partei. Auch die Partei selber kenne ich nur vom Hörensagen und niemand ist mir bisher im Wahlkampf begegnet, kein Flugi in meinem Briefkasten gelandet. Nur, was ich über sie lese und von ihr lese, gefällt mir einfach nicht. Wählen werde ich sie also bestimmt nie. Ohne es zu vertiefen, an die Adresse der AfD Kämpfer die sich hier gegen vermeintliche "Verleumdung" wehren, die Bitte, sich dann auch in gleichem Maße gegen die Verleumdung von Linkspopulisten zu artikulieren. Sonst ist das einseitig, unglaubhaft. Rechtspopulismus, das möchte ich abschließend trotzdem anmerken, befindet sich noch auf dem Boden der FDGO und soll, anlässlich des gestrigen Tages der Pressefreiheit erwähnt, nicht bekämpft werden wie Rechtsextremismus. Sorgt ihr, liebe AfD, weiter dafür, dass keine Neonazis bei euch unterschlüpfen, dann werde ich, Voltaire getreu, dafür kämpfen, dass ihr eure Meinung sagen dürft, obwohl sie mir zuwider ist.

  • Ein toller Kommentar von Eva Herman zur "Europawahl".

    Eva Herman? Ja genau, die Eva Herman.

     

    Es lohnt sich..

     

    http://german.ruvr.ru/2014_05_02/Europawahlen-Fur-was-stimmen-wir-eigentlich-ab-0684/

  • Ist es nicht herrlich zu lesen, wie sich hier jedes AfD-Mitglied vor Selbstmitleid bepisst?

    Wie gemein ist doch eine Presse, die über diese Partei berichten möchte. Und sich dann noch die Freiheit herausnimmt, nicht so zu berichten, wie es die AfD gerne möchte. Wo doch alle anderen Parteien ausschließlich so von der Presse behandelt werden.

     

    Und dann gibt es noch Menschen, die sie nicht alle liebhaben. Wie gemein! Das soll nämlich demnächst wohl ein neues Grundrecht werden nach AfD-Willen, dass alle alle liebhaben müssen und nicht ihre Abneigung gegen Menschen mit bestimmten Positionen zum Ausdruck bringen dürfen.

     

    Und diese Partei mit solchen Jammerlappen als Mitgliedern meint, man könne ihr anvertrauen, ein wirtschaftliches Problem des Kapitalismus zu lösen. Diese Partei will lt. Lucke den drohenden Exporteinbruch bei Euro-Ausstieg durch "neue kreative Anstrengungen in der Wirtschaft" ausgleichen? Wie denn? Mit Rumjammern? "Bitte, bitte, seid nicht so böse und kauft deutsche Waren, auch wenn sie sinnlos überteuert werden, wenn wir die D-Mark statt dem Euro haben!"

     

    Man muss die EU und deren Politik bestimmt nicht mögen, um zu erkennen, dass hier Kleinbürger um den Verlust ihres bisherigen wirtschaftlichen und sozialen Status bangen, weil das Wirtschaftsleben härter wird.

    Und solche weinerliche Typen bangen da zu Recht um ihren Status.

    • 5G
      577 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Kein Selbstmitleid, sondern berechtigter Widerstand gegen falsche Etiketten und Verleumdungen!

       

      Wir sind halt nicht die Grünen, die sich aufgrund irgendwelchem Krams in den Achtzigern von konservativen Medien und deren Foristen als "Päderastenpartei" titulieren lässt, ohne dagegen vorzugehen. Ich habe anfangs noch gegen diese Ehrabschneidung protestiert, weil ich auch einen politischen Gegner auf keinen Fall so behandeln möchte, aber mitlerweile ist es mir fast egal, warum soll ich für die Ehre der Grünen kämpfen, wenn die nicht für sich selber kämpfen?

       

      Übrigens, wie man am Zitat von Frau Storch sieht war dieser Widerstand 1.berechtigt und 2. erfolgreich :-). Wir werden also weitermachen!

  • ich zitiere eine Zeugen und Kommentator des Artikels im Weser Kurier Fotsetzung:

    "Dies ist der eigentliche Skandal! Hier tobt eine Rote-SA und die Presse ignoriert dieses im höchsten Maße demokratiefeindliche Treiben vollständig.

     

    Frau Röpke (selbsternannte "Rechtsextremismus-Expertin") hat während der Veranstaltung keinerlei Notizen gemacht, sondern nur die Zuhöhrer gefilmt und abfotografiert. Als man sie und einen Taz(?)Fotografen daraufhin des Saales verwies, ließ sich der taz-Fotograf fallen(!), während Frau Röpke fleißig losknipste, um hier offenbar eine Geschichte á la "Gewalt gegen Journalisten" herbeizuphantasieren (dies versuchte ein Securityman zu verhindern, in dem er ihre Kamera wegdrückte, was bei diesem Schwindel völlig legitim erscheint).

     

    Hier wird versucht, eine legitime politische Alternative zu diffamieren, zu bedrohen und öffentlich in ein schlechtes Licht zu rücken. Der DJU sollte sich lieber auf die ureigenste Aufgabe der Journalisten und Medien besinnen, bei der politische Meinungsbildung mitzuwirken und sich mit den INHALTEN der AFD auseianderzusetzen und dafür zu kämpfen, das JEDE demokratische Partei, ohne Angst vor politisch motivierter Gewalt haben zu müssen, Wahlkampfveranstaltungen abhalten kann. Dies ist in Bremen gegenwärtig erschreckenderweise NICHT gewährleistet!

     

    Das der Polizeischutz leider notwendig war, zeigten die im Vorfeld erfolgten Angriffe und auch der Versuch, hier erneut Herrn Lucke körperlich zu attackieren, was durch den mutigen Einsatz der Ordnungshüter verhindert werden konnte.

    Vielen Dank hierfür!"

  • ich zitiere eine Zeugen und Kommentator des Artikels im Weser Kurier:

    "Die Journalistengewerkschaft DJU lässt sich hier offenbar vor linksextremistischen Karren spannen.

     

    Da ich bei der AFD-Veranstalung vor Ort war, kann ich hier aus erster Hand berichten. Auf das Gebäude wurde von Linksextremen bereits im Vorfeld ein Farbanschlag verübt und die Türschlösser verklebt. Zudem wurden die Betreiber auf sog. "antifa-Seiten" im Internet damit bedroht, dass beim nächsten Mal Steine fliegen werden, sofern das Konsul-Hackfeld-Haus noch mal für von den Bremer Linksextremisten nicht "genehmigte" Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden sollte."

  • So einen dummen Kommentar habe ich lange nicht mehr unter einem taz Beitrag gelesen...die ANTIFA ist nur eine Organisation, welche sich gegen Faschismus einsetzt (das legt der Name ja auch nahe) ich selbst deklariere mich auch als "ANTIFASCHISTEN" da ich gegen jegliche Art von Faschismus etwas habe!

    Ich will nicht bestreiten, dass es in der ANTIFA Krawallmacher gibt, aber man sollte differenzieren...

     

    LG SHINIGAMI

    • @SHINIGAMI:

      Die Taten, die im Namen und durch die Antifa begangen werden, sind so zahlreich, dass es nicht mehr harmlos unter Krawallmacher zusammenzufassen ist, sondern von Angriffen gegen die Grundfeste der Gesellschaft gesprochen werden muss.

      Wenn ich bedenke, dass Gewalt, Denunziantentum, Einschüchterung und Verleumdung zur alltäglichen Methodik der Antifa gehört, frag ich mich, wie in aller Welt noch irgendjemand dem unser Gemeinwohl am Herzen liegt, die Antifa gutheißen kann.

       

      Zum Autor:

      „Da soll es einen Hinweis gegeben haben, sie gehöre zur „Antifa“ – das als kritikwürdig anzusehen, ist für sich schon wieder bezeichnend.“

       

      Nein, es ist bezeichnend wie die Antifa nicht aus tiefstem Herzen abzulehnen ist. Denn von der Position, gegen den Faschismus zu agieren sind weite Teile der Antifa mit ihren permanenten Straftaten meilenweit entfernt und um kein Deut besser als das Ziel gegen das sie kämpfen.

  • Red: Kommentar wurde gelöscht. Vermeiden Sie Verlinkungen auf Seiten mit rechtsextremen Inhalten.
    • @Karate Tiger:

      Ja sie haben es richtig erfasst. Warum sollten Faschisten auf ihrer Veranstaltung Antifaschisten dulden? Das ist die Quintessenz des Artikels.

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @Karate Tiger:

      Wer ist hier Krawallmacher???

      • @1714 (Profil gelöscht):

        Sorry Krawallmacher ist noch eine Verharmlosung. Die linkskriminellen Demonstranten der ANTIFA, die anderer Menschen Eigentum zerstören und auf Polizisten einprügeln und Steine werfen, sind Kriminelle, die man wegsperren sollte.

        • @Karate Tiger:

          Sagt der, der auf seinem Blog "Deutschland den Deutschen" stehen hat.

           

          Wohin die Reise bei dir geht, ist ja aber auch so ersichtlich.

          • @Vex: Red: Kommentar wurde gelöscht.
    • @Karate Tiger:

      Soll das Satire sein?

      • @kurtc:

        leider nicht... schau dir senen Blog mal weiter an -.- ich dacht deutschland hätte gelernt...

        • @SHINIGAMI:

          Von wem denn? Von den linkskriminellen Verfassungsfeinden der ANTIFA? Mach Dich nicht lächerlich. Der linke Spuk hat bald ein Ende.

  • >> Da soll es einen Hinweis gegeben haben, sie gehöre zur „Antifa“ – das als kritikwürdig anzusehen, ist für sich schon wieder bezeichnend.

  • Einer Partei, deren Wahltische und Plakate zerstört werden, mag man nachsehen, dass sie Angst davor hat, wenn Fotos von ihren Besuchern gemacht werden. Zu groß die Gefahr, dass auch diese Besucher angegriffen werden, wie im Übrigen bereits geschehen. "Das enthüllt das wahre Gesicht der Partei." Nein, taz, so ein dümmlicher Satz sagt mehr aus über Euer intelektuelles Niveau.

    • 5G
      577 (Profil gelöscht)
      @Holkan:

      Stimmt!

      Ging uns letzten Samstag so, als wir teilweise einfach keine Lust hatten mit der Presse zu sprechen als wir von der Antifa umringt waren. Wir wollten erst Ausweise sehen, Namen von anderen Mitgliedern haben wir nicht genannt

  • Wikipidea: "Jahrelang wurde Röpke vom niedersächsischen Verfassungsschutz beobachtet. Auf Anfrage hin hatte der Verfassungsschutz im Jahr 2012 die Auskunft erteilt, dass keine Daten über Röpke gespeichert seien. Tatsächlich wurden die Einträge nach der Anfrage gelöscht. Röpke stellte Strafanzeige wegen des Verdachts der Urkundenunterdrückung. Gegen den zuständigen Sachbearbeiter reichte Röpke eine Dienstaufsichtsbeschwerde ein." So viel dazu.

    Und abgesehen davon: nicht erst seit dem NSU Skandal sollte man den Verfassungsschutz nicht als Argumentationshilfe heranziehen.

    • @Sapasapa:

      Vielen Dank für die Bestätigung, dass Frau Röpke jahrelang vom Verfassungschutz überwacht wurde. Das zeigt recht deutlich, wie die Linksextreme denkt und was von dieser zu erwarten ist.

      • @Anton Anton:

        Weil Frau Röpke von einem paranoiden, realitätsfremden Staatsapparat überwacht wird, ist "die Linksextreme [szene]" dies und das.

         

        Steile These abgeliefert, jetzt setz dich ins Ufo und ab zurück nach Neuschwabenland.

        • @Vex:

          die beobachtung durch den verfassungsschutz ist immer dann richtig und von aussagekraft, wenn es gegen den politischen gegner geht - ansonsten natürlich wertlos oder sogar ein skandal.

           

          diese partielle wahrnehmung geht allerdings quer durch alle politischen lager und beschränkt sich nicht auf den verfassungsschutz: volksentscheide sind gut, wenn mein anliegen gestützt wird, ansonsten natürlich populismus, usw. usf.

      • @Anton Anton:

        Lieber Anton, erstens hat es einer Bestätigung meinerseits nicht bedurft, die Informationen sind öffentlich. Zweitens arbeite ich nicht für den Verfassungsschutz.

         

        Wieso überlesen Sie anscheinend bewusst die Kernaussage meines Beitrags? Oder haben Sie diese nur nicht verstanden? Dann lesen Sie noch einmal drüber.

  • "Mitglieder der AfD hetzen gegen Feminismus, Gleichstellung oder gegen Homosexuelle. Von der Europakandidatin Beatrix von Storch..." Die Dame wird sich wohl nicht lange in der Partei halten.

  • Warum sollte es auch ein Versehen sein?

     

    Fr. Röpke wurde - nachdem sie ununterbrochen aus nächster Nähe das Publikum fotografiert hat, und dann gleich ganze Bilderserien anfertigte - vom Hausherren gebeten, das zu unterlassen, und zu gehen, nachdem ich sich mehrere Leute dadurch belästigt fühlten.

     

    Normales Verhalten - wer sich in meiner Wohnung danebenbenimmt, dem zeige ich die Tür.

    • @Frank Torsten:

      Ungeheurlich! Und das verschweigt dieser Bericht in der taz?!?!

      • @Anton Anton:

        Nicht übertreiben ... ;)

         

        "Ungeheuerlich" ist nun doch was anderes - Fr. Röpke hat ja nun keinen bespuckt, oder den verbal zusammengeschrien.

         

        So gesehen war das ganze eigentlich nur ne normale Sache.

         

        Das jetzt die TAZ natürlich den Fall hochjubeln möchte, und Fr. Röpke am liebsten mit einer Lupe untersuchen würde, ob sich irgendwo ein verwertbarer blauer Fleck, oder eine schiefliegendes Wimpernhaar finden lässt, dass man dann medial verwerten kann ... nun ja, ist eben die TAZ, dass sollte man sportlich sehen ... ;)

        • @Frank Torsten:

          So sind sie nun eben mal, die Dammbruchargumente. Keiner hat hier "mit einer Lupe" nach Kleinigkeiten gesucht, aber vorwerfen kann man es der taz ja schon mal.

  • Andrea Röpke wurde vom Hausherrn –der AfD- des Saals verwiesen, das ist gutes Recht jeder natürlichen oder juristischen Personen. Die Grünen in München haben letztes Jahr zu einer öffentlichen Veranstaltung (Kinovorführung) eingeladen und dann interessierte Bürger aus dem Saal geworfen – das hat aber die taz nicht interessiert.

     

    Wobei der Begriff „Jounalismus“ für Frau Andrea Röpke unterstellt, die Dame würde hauptsächlich in dieser Funktion unparteilich tätig werden. Tatsächlich ist Frau Röpke keineswegs auch nur annhähernd unparteisch und objektiv, sondern wurde sogar langjährig vom Verfassungschutz überwacht. Die Dame wurde auch auch nicht angegriffen, sondern vom Ordner hinausdelegiert da Frau Röpke offenbar lieber Hausfriedensbruch begehen wollte, als das Hausrecht der AfD zu akzeptieren. Die verfälschte Darstellung von Frau Röpke (und deren wohlmeinende Übernahme durch die taz) vervollständigen das Bild.

     

    Unglücklich war das Agieren der AfD trotzdem – man hätte der Dame grundsätzlich Hausverbot für alle Veranstaltungen aussprechen sollen.

     

    Fazit: Der Rauswurf von Frau Andrea Röpke wirft kein schlechtes Licht auf die AfD. Vielmehr wirft diese Art der Berichterstattung ein schlechtes Licht auf die taz und auf Frau Andrea Röpke.

    • @Anton Anton:

      Die Grünen in München haben eine Gruppe "interessierter Bürger" nicht hinein gelassen, die sich in einer Pi-Ortsgruppe organisiert haben.

       

      Kritische Journalisten auszuschließen ist hingegen ein typisches Zeichen von Extremismus.

  • Wurde nur die Dame dem Saal verwiesen? Wenn ich eine Partei leiten würde, würde ich jeden der zu Springer oder einem dieser Atlantikbrücke-Lobby-Vereinen gehört des Saales verweisen, nur weil ichs kann! Das Pack das sich Journalisten schimpfen darf, aber deren Nachrichten nur noch aus den "Think-Tanks" kommen...

     

    Abgesehen davon das die AfD für mich weder klar rechts noch sonst irgendwie einzuordnen ist, finde ich die Berichterstattung sehr einseitig. Es ist nichts falsch daran die Politik der letzten Jahrzehnte kritisch zu sehen und das Europa Parlament, welches ja nun fast nur noch aus Lobbyisten besteht, als genau das zu bezeichnen!

     

    Aber rechts, Nazi und sowas rufen ist halt schön einfach...genau wie bei den Montagsdemos...oder darf man die hier gar nicht erwähnen liebe taz?

    • @Der Kommentator:

      Ich habe keinerlei Sympathien mit der Springerpresse, aber ihr erstes Absatz ist genau im Selbe Geiste wie die Presseausschließer der AfD.

      "Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen" (von Hall), wäre das passende Motiv.

      • @Dubiosos:

        Ja alte Zitate rausholen ist was schönes -.-

         

        Diese Journalisten sind nicht mehr für freie Meinungsäußerung sonder fabrizieren Meinungen die aus den Think-Tanks kommen. Ginge es hier tatsächlich um eben jedes Thema wäre ich bei Ihnen, geht es aber nicht!

  • 5G
    577 (Profil gelöscht)

    Tja, wenn man mal vier Stunden lang auf´s übelste von der Antifa angepöbelt wurde, von sechs Mann so umringt wurde das man sich kaum bewegen konnte (immer mit dummdreisten Kommentaren dazu) und die ganze Zeit mit Konfetti und Luftschlangen beworfen wurde, versteht man leicht warum die AfD nichts mehr mit der Antifa zu tun haben will. Ansonsten ist der Artikel die übliche Verleumdung. Ich bin seit fast einem Jahr in der AfD und habe noch keinen Rechten dort kennengelernt!

    • @577 (Profil gelöscht):

      Ihr müsst euch Bodyguards, sprich Kampfsportler wie mich und meine Freunde, an eure Wahlkampfstände holen, dann werdet ihr von dem feigen ANTIFA-Pack ganz sicherlich nicht belästigt, ganz im Gegenteil, die laufen dann wie die Hasen weg

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @577 (Profil gelöscht):

      Das hört sich für mich nach "Ich bin seit 1933 in der NSDAP und habe dort keinen einzigen Nazi kennen gelernt, sondern nur aufrechte Deutsche, die ihr Vaterland lieben und sich von Juden, Zigeunern und Bolschewiken bedroht fühlen." an.

       

      Wer hätte denn gedacht, dass der Faschismus so schnell wiederkommt?

      • @970 (Profil gelöscht):

        Solche Vergleiche sind unnötig und dumm.

        • 9G
          970 (Profil gelöscht)
          @Dhimitry:

          Nein, sie sind nötig, wenn es so offensichtlich in dieselbe Richtung geht. Dumm sind sie auch nicht. Dumm wäre es, immer zu ignorieren, dass die AfD dasselbe Feld beackert, welches 1933 die NSDAP beackerte - diese Parallelen sind mehr als offensichtlich!

    • @577 (Profil gelöscht):

      "Ich bin seit fast einem Jahr in der AfD und habe noch keinen Rechten dort kennengelernt!"

       

      Dann hast du entweder mit Absicht einen Bogen um deine Parteigenossen gemacht, oder du hast eine ziemlich spezielle Auffassung vom politischen Spektrum der Bundesrepublick. Die Afd ist eine durch und durch rechtspopulistische Partei. Aber klar, aus der Binnensicht betrachtet steht ihr natürlich in der Mitte der Gesellschaft und der linke Rand fängt bei der CDU an.

      • @kurtc:

        Wenn der Ruf nach

        -direkter Demokratie durch den Bürger,

        -Selbstbestimmung der Bürger statt Bevormundung aus Brüssel,

        -Regeln für Einwanderung

        schon Faschismus sind, dann ist die Schweiz seit Gründung ein faschistischer Staat.

         

        Aber wem die SPD noch als "Rechts" gilt, der hält vermutlich die EX-SED auch für eine demokratische Patei der Mitte...

        • @Anton Anton:

          Äh, ja. Ich habe zwar weder geschrieben, dads die Afd faschistisch, noch dass die SPD rechts ist, aber wenns der Triebabfuhr dient, bitteschön.

        • @Anton Anton:

          "Regeln für Einwanderung" Ach, die gibt es bislang in Deutschland nicht? Wieso liegt Deutschland bei den Asylanträgen pro Kopf im EU-Vergleich dann nur im Mittelfeld? Scheint so, als ob das außer Ihnen sonst niemand weiß.

          • @Sapasapa:

            Über 90% aller Asylanträge werden als unberechtigt abgelehnt. FRAGE: Warum schiebt man die abgelehnten Asylbewerber danach nicht sofort ab, sondern duldet sie weiter in unserem Land auf Kosten von uns Steuerzahlern? Von den Unterstützern der Scheinasylanten arbeitet so gut wie keiner...die werden selber von unserem Staat alimentiert.

    • @577 (Profil gelöscht):

      Nunja, klar könnte man Sprüche wie "Einwanderung braucht strikte Regeln" und "Einwanderung Ja. Aber nicht in unsere Sozialsysteme!" ganz objektiv auslegen und keine ausländerfeindliche Gesinnung darin finden.

      Man könnte es aber auch als eine Meinung sehen das Einwanderer bei uns nicht erwünscht ist, finden sie nicht?

      (Diese Sprüche sind 1 zu 1 von den Wahlplakaten der AfD)

      • 5G
        577 (Profil gelöscht)
        @Barnados:

        Man kann immer alles in eine Aussage reininterpretieren, wenn man sich nur Mühe gibt.

        Es gibt in der AfD auch genügend Mitglieder mit Migrationshintergrund- warum wird das nicht mal erwähnt?

        Die Debatte um Einwanderung ist schon schwierig genug, da fände ich es toll, wenn so objektiv wie möglich argumentiert wird und auf Unterstellungen verzichtet wird.

        Übrigens, den gleichen Respekt erweise ich jeder anderen Auffassung über Einwanderung!

        • 9G
          970 (Profil gelöscht)
          @577 (Profil gelöscht):

          "Es gibt in der AfD auch genügend Mitglieder mit Migrationshintergrund..."

           

          Naja, Akif Pirinçci hat auch einen Migrationshintergrund und ist trotzdem ein veritabler Dummschwätzer voll rechtsgerichteter, hasserfüllter Ansichten. Ihr Argument alleine reicht nicht aus.

          • @970 (Profil gelöscht): Kommentar entfernt.
        • @577 (Profil gelöscht):

          Finden Sie tatsächlich nicht, dass das Zitat des Thüringer AfD-Sprechers nicht eindeutig rechtsradikal ist? Eine klarere Verharmlosung von Naziterror habe ich selten gesehen und es ist klar ausländerfeindlich (allein schon dadurch, dass überhaupt nicht hinterfragt wird, ob der Schwarze denn überhaupt kriminell ist, sondern dies einfach als gegeben hingestellt wird).

          • 5G
            577 (Profil gelöscht)
            @Dubiosos:

            Doch, finde ich! Falls das stimmt, ist das eine Sauerei und muß geahndet werden. Die Frage ist halt, ob es stimmt. Frau von Storch wurde auch schon einiges in den Mund gelegt, z.B. bei Friedmann, was sie eindeutig nicht gesagt hatte- siehe dazu den entsprechenden Artikel im "Spiegel"

            • @577 (Profil gelöscht):

              Na also, haben wir ja schon mal einen Rechtsradikalen in verantwortlicher Position in der AfD, den sie jetzt kennengelernt haben. Da sind wir uns dann doch einig.

               

              Den Vergleich mit Friedman finde ich wirklich abwegig, wer die Sendung und den Menschen kennt, weiß, dass dort immer attackiert wird, häufig unter der Gürtellinie. Das soll es nicht besser machen (ich finde die Sendung unmöglich), aber dass die AfD sich da wieder mal in einer Opferrolle stellt, ist absolut lächerlich. Dies ist kein Stück spezifisch gegen die AfD, da Friedman einfach alles attackiert, was sich in seine Sendung wagt. Das kann man doch nicht als Beleg nehmen, dass die AfD angeblich immer von der Presse diskriminiert wird.

              • 5G
                577 (Profil gelöscht)
                @Dubiosos:

                Na also, haben wir ja schon mal einen Rechtsradikalen in verantwortlicher Position in der AfD, den sie jetzt kennengelernt haben. Da sind wir uns dann doch einig.

                 

                Wie gesagt, nach der Sache mit dem falschen Zitat von Frau Storch hätte ich gerne eine unäbhängige Bestätigung dieses Berichtes.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Die AfD... zu ungebildet, um "agitieren" von "agieren" zu unterscheiden, aber mit Mitteln der Agitation Stimmung gegen Einwanderer machen.

    • @970 (Profil gelöscht):

      Leider ein Eigentor.

      Im Originaltext heißt es "agierenden". Dann lieber doch mit der Unterscheidung an die TAZ-Redaktion wenden.

  • Der Rauswurf der Presse war dumm und unprofessionell.

    Aber:

    "JournalistInnen wie Röpke können der AfD gefährlich werden"

    Eine solch lächerliche Überschätzung der Bedeutung eines Journalisten habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

  • Und ich habe mich schon gewundert, dass der Wahl-O-Mat die AfD gleich hinter der NPD als Wahlempfehlung ausgibt, wenn man rechte Politik befürwortet.

    • D
      D.J.
      @Iannis:

      Wo? Bei Ihnen? Oder haben Sie da irgendeine Statistik bei der Hand? Bei mir war der Abstand zwischen Afd (Platz 3) und NPD (vorletzter Platz) jedenfalls ziemlich groß.

      Interessanten Phänomen aber: Linkspartei und NPD liegen nicht weit auseinander, wenn man manche soziale Aspekte doppelt gewichtet.