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"Das Hauptproblem sind die zwei egomanen Staatschefs."
Nene...
Trump wirkt nur als Beschleuniger..
Erdogan stürzt sein Land auch ohne Trump in die Katastrophe.
Trump wird Erdogan wegfegen. Das ist gut so. Dann nimmt er Kanzlerin Merkel wenigstens mal etwas Arbeit ab.
BILD-ähnliche Schlagzeile zum Thema auf SPON: "Ver-Lira" von... Frau Lisa Duhm...
"Das Problem sind Trump und Erdoğan"
Nee. Das Problem sind die Egomanen und Dummköpfe, die diese "Politiker" wählen.
Leute die der Meinung sind, das Rad der Geschichte lasse sich zurück in eine nicht-globalisierte Epoche drehen.
Verlierer, die abgeholt werden wollen.
Jetzt sind sie noch größere Verlierer.
Mal sehen, wer sie bei der nächsten Wahl abholt.
Aus der türkischen özilschen Definition des Begriffes "Respekt" bleibt zu mutmaßen, dass natürlich alle fest an der Seite des Präsidenten stehen werden, eben des Respekts wegen, alle ihre Euronen und Dollares sowie Gold gegen Liras tauschen werden....eben nicht(!) und welch Entlarvung:
a.) das Verhalten nach innen und
b.) die Sprüche gegenüber dem bösen Ausland.
Erdo ist aber dennoch keinswegs am Ende; siehe Punkt a.)
"So hat US-Präsident Donald Trump die Türkei zielgenau gedemütigt,..."
Trump ist eben kein Berufspolitiker sondern ein Unternehmer, dem man von Kindesbeinen an eingetrichtert hat immer mit harten Bandagen zu kämpfen. Er hält wenig von Diplomatie und Konsens, außer er kann direkt profitieren. Stattdessen gehören Demütigungen, Bluffs, Verhandlungsabbrüche, Drohungen, "Zuckerbrot und Peitsche", verhandeln nur aus einer Position der Stärke uvm. zu seinen Repertoire.
Sollte jeder bedenken, der sich mit Trump auseinandersetzen muß.
Die „Welt“ nennt die Bundesnetzagentur eine neue Zensurbehörde. Das ist ein unnötiger Aufschrei gegen eine normale rechtsstaatliche Aufgabe.
Kommentar Absturz der türkischen Lira: Das Problem sind Trump und Erdoğan
Egomanen auf Konfrontationskurs: Der Zwist zwischen Washington und Ankara hat das Zeug, die taumelnde Globalisierung weiter zu schwächen.
Nicht gerade konfliktscheue Egomanen: Trump und Erdoğan im Juli in Brüssel Foto: rtr
Beim Streit zwischen den Nato-Ländern USA und Türkei geht es auf den ersten Blick um relativ wenig: Die USA wollen, dass ein evangelikaler US-Pastor aus dem türkischen Hausarrest entlassen wird. Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan fordert indes, dass die USA seinen Intimfeind, den dort lebenden türkischen Prediger Fethullah Gülen ausliefern. Angeblich soll Gülen für den Putschversuch von 2016 verantwortlich sein.
Tatsächlich hat der transatlantische Zwist das Zeug, die bereits taumelnde Globalisierung weiter entscheidend zu schwächen: Die Türkei, einst wegen zweistelliger Wachstumsraten als „anatolischer Tiger“ gefeiert, rauscht gerade in eine schwere Wirtschaftskrise – das schädigt ihre Nachbarn, darunter die EU, sowie andere Schwellenländer.
Die Aktienindizes Südafrikas und Brasiliens gehen bereits in die Knie, weil gerade deutlich wird, welche Nachteile ein Konflikt mit den USA haben kann. Richtig schlimm ist es für die türkische Bevölkerung: Da die Lira seit Jahresbeginn etwa zwei Drittel ihres Werts zu Dollar und Euro verloren hat, sind viele Importgüter plötzlich unerschwinglich.
Noch fataler: Wenn die Lira weiter abwertet, kann der türkische Staat seine Auslandsschulden eventuell nicht mehr bedienen. Dass es so kommt, ist nicht ausgeschlossen: Das Hauptproblem sind die zwei egomanen Staatschefs. Beide sind nicht gerade konfliktscheu, Diplomatie und Weltpolitik sind für beide nicht prioritär. So hat US-Präsident Donald Trump die Türkei zielgenau gedemütigt, als er am Freitag die Verdoppelung der Strafzölle auf türkischen Stahl ankündigte – dabei taumelte die Lira da bereits.
Die Krise ist für Erdoğan gefährlich
Die Eskalation des Krachs mit den USA kommt Erdoğan sogar gelegen. Er stilisiert die Türkei bereits als Ziel eines „Wirtschaftskriegs“, gar als Opfer der „amerikanisch-zionistischen Zinslobby“ – und droht damit, sich verstärkt Russland zuzuwenden. Wie zufällig kommt am Montag Außenminister Sergei Lawrow zu Besuch nach Ankara.
Mit dem ganzen Wir-gegen-die-großen-USA-Tamtam lenkt Erdogan allerdings nur verzweifelt von den Versäumnissen der eigenen Wirtschaftspolitik ab. Sie hat das Einkommen seiner Landsleute zwar seit dem Beginn der Nuller Jahre verdreifacht.
Zuletzt hat Erdoğan die „Märkte“ mit Nepotismus und dem Primat seiner Innenpolitik allerdings misstrauisch gemacht: Mit der Einsetzung seines Schwiegersohns als Finanzminister, dem Abzug von Wirtschaftsexperten aus der Regierung, aber vor allem mit seiner Einflussnahme auf die türkische Zentralbank hat er eigene politische Interessen über ökonomische gestellt.
Deshalb ist die Krise auch gefährlich für Erdoğan: Wenn die Panik im Land zunimmt, bedeutet das eine Erosion seiner Macht.
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Kommentar von
Kai Schöneberg
Ressortleiter Wirtschaft und Umwelt
Hat in Bonn und Berlin Wirtschaftsgeschichte, Spanisch und Politik studiert. Ausbildung bei der Burda Journalistenschule. Von 2001 bis 2009 Redakteur in Bremen und Niedersachsen-Korrespondent der taz. Dann Financial Times Deutschland, unter anderem als Redakteur der Seite 1. Seit 2012 wieder bei der taz als Leiter des Ressorts Wirtschaft + Umwelt, seit August 2024 im Sabbatical.
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