Kolumne Pflanzen essen: Auch veganer Käse macht süchtig
Viele Vegetarier wären gern Veganer. Doch sie scheitern am Käse-Verzicht. Dabei kann man sogar in der eigenen Küche milchfreien Käse herstellen.
F ür viele Vegetarier ist Käse die letzte Hürde auf dem Weg zum Wunschziel vegane Ernährung. „Ich bin einfach süchtig nach Käse“, witzelte eine vegetarische Freundin neulich. Wobei ihr nicht bewusst war, dass die Sache mit der Käsesucht kein Scherz ist: Milchprodukte enthalten opiatartige Substanzen. Um genauer zu sein, Casomorphine, die besonders hochkonzentriert in Käse vorkommen und im menschlichen Körper eine Ausschüttung von Morphinen bewirken.
Davon abgesehen ist der Genuss von Käsewürfeln oder einem Stück Pizza mit geschmolzenem Käse samt einem Glas Wein für viele Menschen ein gemütliches und beruhigendes Ritual. Dass es inzwischen ziemlich gute vegane Käsealternativen im Handel gibt, weiß längst noch nicht jeder.
Auch nicht, wie einfach und schnell es geht, selbst veganen Käse zuzubereiten. Hier ist eines meiner Basisrezepte für einen komplett muhfreien und schnittfesten Käse: In einer Pfanne anderthalb Teelöffel Agar-Agar-Pulver mit 120 Milliliter Wasser verrühren und zur Seite stellen. Anschließend 45 Gramm rohe, zuvor über Nacht in Wasser eingeweichte Cashewkerne samt zwei Esslöffeln Nährhefe, einem Teelöffel Knoblauchpulver, anderthalb Teelöffel Tapiokastärke, zwei Esslöffel frischem Zitronensaft, 120 Milliliter Wasser, einer Messerspitze Kurkumapulver und Salz (nach Belieben) in eine Küchenmaschine geben und zu einer cremigen Konsistenz verarbeiten.
Die Cashewcreme in die Pfanne mit dem Agar-Agar-Wasser geben und einrühren. Unter mittlerer Hitze aufkochen und circa fünf Minuten köcheln lassen, bis eine dickflüssigere Konsistenz erreicht ist. Dann sofort in kleine Auflaufformen gießen und für eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Schmeckt ausgezeichnet mit Knäckebrot und zu Wein oder geschmolzen auf einem Stück Toast. Wer experimentierfreudig ist, der kann zum Beispiel einen halben Teelöffel Trüffelöl zur Cashewpaste hinzufügen – oder feingehackte Kräuter. Bon Appetit!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Entlassene grüne Ministerin Nonnemacher
„Die Eskalation zeichnete sich ab“
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Rückzug von Marco Wanderwitz
Die Bedrohten
Repression gegen die linke Szene
Angst als politisches Kalkül