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Kolumne MachtGriff in die Trickkiste?

Bettina Gaus
Kolumne
von Bettina Gaus

Der Kandidat für den CDU-Parteivorsitz Friedrich Merz hat eines der letzten Tabus unserer Zeit gebrochen. Deshalb ist er unwählbar.

Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz bei einer CDU-Delegiertenkonferenz Foto: dpa

E rfahrene Zahnpasta-Benutzer wissen, dass sich das Zeug nicht mehr in die Tube zurückdrücken lässt, wenn es einmal draußen ist. Ein erfahrener Politiker weiß, dass sich eine provokante Äußerung nicht ohne weiteres zurücknehmen lässt, zumal dann nicht, wenn sie von Fernsehkameras übertragen wurde. Was die Frage aufwirft: Ist Friedrich Merz ein erfahrener Politiker?

Offenbar nicht. Der Einwand, er habe es doch immerhin schon einmal bis zum Fraktionsvorsitzenden gebracht, wäre geschichtsvergessen. Die CDU war seinerzeit im Nachklang der Spendenaffäre zutiefst verunsichert. Alles ging, nichts ging. Selbst ein CSU-Kanzlerkandidat ging. Und als sich die Verhältnisse zurechtgerüttelt hatten, war Merz schnell weg vom Fenster.

Möglicherweise hat der Kandidat für den CDU-Vorsitz mit seinem Angriff auf das deutsche Asylrecht und dem späteren Dementi seiner selbst nur in eine alte Trickkiste gegriffen: dem rechten Rand zuzwinkern und rasch in die andere Richtung schauen, damit man für alle wählbar bleibt. Sollte es so gewesen sein, dann spräche das allerdings nicht für strategische Klugheit.

Irgendjemand müsste Friedrich Merz dann nämlich bald einmal erklären, dass AfD- und CSU-Mitglieder auf dem CDU-Parteitag kein Stimmrecht haben. Und, wichtiger noch: dass Angela Merkel niemanden mit vorgehaltener Waffe gezwungen hat, sie zu wählen. Die laute Kritik an ihr lässt gelegentlich in Vergessenheit geraten, dass ein großer Teil der Basis ihren gesellschaftspolitischen Kurs zur Mitte hin für richtig hält. Nach wie vor.

Wochenendkasten 24./25. 11 2018

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Aber vieles spricht dafür, dass Friedrich Merz gar nicht in eine Trickkiste gegriffen hat, sondern einfach so geredet hat, wie es ihm ums Herz war. Und sich dabei um den Kopf geredet hat. Nichts in der politischen Vergangenheit des ehemaligen CDU-Fraktionsvorsitzenden lässt auf eine Neigung zur Intrige schließen. Dass jemand eklige politische Ansichten vertritt, macht ihn noch nicht hinterhältig.

Wie naiv!

Merz ist stets dadurch aufgefallen, dass er sagte, was er meinte, und gelegentlich allzu spät merkte, dass andere Leute zum Ränkespiel fähig waren. Zum Beispiel Angela Merkel und Edmund Stoiber. Naivität ist das Stichwort. Spricht das für oder ­gegen Merz? Das kommt auf den Standpunkt an. Wer eine Geburtstagsrede für ihn entwirft, wird diese Eigenschaft sicherlich positiv erwähnen. Aber wer wünscht sich einen naiven Kanzler? Niemand bei Verstand, unabhängig von der politischen Überzeugung.

Die Chancen von Annegret Kramp-Karrenbauer steigen gerade. Sie hat in den vergangenen Wochen einige Dinge richtig- und nichts falschgemacht. Das ist noch kein Grund dafür, hoch auf sie zu wetten. Aber immerhin.

Die Welt wird sich weiter drehen, egal wer künftig den Vorsitz der CDU übernimmt. So wichtig ist die Partei dann auch wieder nicht, weder für Deutschland noch für die Welt. Das jedoch gilt nicht für die Asyldebatte, die Friedrich Merz in Gang gebracht hat. Er hat damit ein Tabu gebrochen. Ob er nun wusste, was er tat, oder eben nicht: Von jetzt an gilt dieses Menschenrecht als verhandelbar. Das ist unverzeihlich.

Es ist hinreichend viel über die historischen Gründe gesagt und geschrieben worden, die dazu führten, dass dieses Menschenrecht bei uns in der Verfassung steht. Tabus stehen derzeit in westlichen Gesellschaften nicht hoch im Kurs. Wer eines der letzten bricht, sollte sich genau überlegen, was er tut. Falls Friedrich Merz nicht wusste, was er tat, dann sollte man ihn nicht wählen. Falls er es wusste: dann auch nicht.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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31 Kommentare

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  • Irgendjemand müsste Friedrich Merz dann nämlich bald einmal erklären, dass AfD- und CSU-Mitglieder auf dem CDU-Parteitag kein Stimmrecht haben?



    Kein Stimmrecht je nachdem wie man das sieht und trifft für die AfD sicher zu.



    Die bayerische Medienmacht versucht mit allen mitteln, eben über die erwähnte Medienmacht eine schwache Gegenspielerin zur CSU in der CDU zu positionieren.

    Darum wird Frau Annegret Kramp-Karrenbauer vorwiegend positiv dargestellt.



    Übrigens zur Bayerischen Medienmacht:



    Frau Bettina Gaus geb. am 5. Dezember 1956 in München, Bayern.



    Bei Wikipedia steht München – Deutschland, ich habe wie zu sehen ist, anstatt Deutschland „Bayern“ geschrieben.



    Nach meinem Kenntnisstand ist Frau Bettina Gaus jedoch eine gute Journalistin.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Die CDU Strategen haben lange und hart nachgedacht, ein Merz könnte der AFD Stimmen abziehen sie vielleicht unter 5% drücken aber er würde die Grünen entweder nach links drücken oder die SPD wieder Reibungsfläche geben und so stärken.



    Das ist zuviel Risiko. Der Merz ist zu schlau für solche Patzer wie die letzten Tage, das ist Absicht um nicht gewählt zu werden, zur Belohnung gibts ein paar Ehrenposten und einige Vorstandsvorsitze mehr.



    Mit AKK haben wir weiter rumgemerkel und niemand kann ohne die Union regieren. Kanzlerwahlverein koste es was es wolle bis die AFD bei 51% ist. Das ist der Plan der Chefstrategen im Konrad Adenauer Haus

    • @83379 (Profil gelöscht):

      btw - Vorstand - Aufsichtsrat - Get it*¿*

      Nu. Ganz blöd sann die Anfütterer ja nu ooch nich. Newahr.



      Normal. Liggers.

      unterm——-&



      Er natürlich ooch nich. Wollnich.



      “…Jedes Vorstandsmitglied haftet der Gesellschaft gemäß § 93 AktG persönlich, d. h. mit seinem persönlichen Vermögen, für Schäden, die der Gesellschaft aufgrund einer schuldhaften Pflichtverletzung (z. B. Verletzung der Sorgfaltspflichten eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters) entstehen. Allerdings schließen die Gesellschaften üblicherweise besondere Berufshaftpflichtversicherungen für das Handeln der Vorstände (sog. „Directors and Officers Versicherungen“, kurz „D&O-Versicherungen“) ab, die die Vorstände vor einer Inanspruchnahme für Sach- und Vermögensschäden bei fahrlässigem Handeln schützen. Bei Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit oder vorsätzliches Handeln verursacht werden, tritt die Versicherung jedoch nicht ein, so dass die Gesellschaft den Vorstand zum Schutz der Aktionäre in Anspruch nehmen kann. Durch das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG)[4] wurde überdies ein gesetzlich zwingend mit dem Versicherer zu vereinbarender Selbstbehalt in Höhe von 10 % des Schadens bis zur Höhe von 1 1/2 Jahresgehältern eingeführt. Diesen Selbstbehalt kann der Vorstand aber wiederum nach h. M. versichern, wenn auch nur auf eigene Kosten.“

      Also nich so ganz unheikel. Gellewelle.



      &



      Wirtschaftsahnung hat der feine Herr ja nun wirklich nich. Woher’dennauch?



      Außer da - Wo alles auf einen Deckel geht. Wollnichwoll.;) in “Letzter Halt -



      Brilon Wald & Alt-Arnsberg Rats Bauer.

  • Wieso tritt Merkel eigentlich ab, wenn es mit AKK genau so weitergehen soll ? Wenn Merkel alles richtig gemacht hätte, müsste sie doch ihr Amt nicht aufgeben.

  • 9G
    91672 (Profil gelöscht)

    Ich finde die taktischen Spielchen mit fein austarierten Gedankengängen und Sätzen, die jemand nicht oder genau so sagen sollte, unerträglich. Mir ist es 10-mal lieber, wenn ich erfahre, was jemand will. Merkels Reden z.B. brauchten ja immer einen Spezialinterpreten, um rauszufinden, was sie eigentlich meint.



    Insofern sind mir die Reden von Gauland und Weidel oder auch dem einen oder anderen FDP-Redner sehr viel lieber, da ich ich sofort weiß, was diese Leute wollen.



    Ich will es vom Verkäufer im Baumarkt, vom Versicherungsvertreter, vom Politiker und vom Arzt wissen, worum es geht.



    Umso schneller weiß ich, daß ich Merz, Gauland, Weidel und Fricke nicht wählen würde, wenn ich die Wahl hätte.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @91672 (Profil gelöscht):

      Anschließe mich.

      Wo Merz draufsteht, ist auch Merz drin. Bei Kramp-Karrenbauer sind es die wabernden Nebel von Avalon - wie bei ihrer Förderin. Ich kann nicht beurteilen, ob dies Strategie ist oder Unvermögen. Aber ich finde es grottenschlecht, weil die soziale und gesellschaftliche Atmosphäre die gleichen Merkmale aufweist wie bei Dornröschen.

      Ich befürchte: so wie sich bei Merkel kein Märchenprinz zum Wachküssen gefunden hat, dürfte es auch bei Kramp-Karrenbauer sein.

      Rosige Aussichten sehen anders aus.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Anschließe mich ebenfalls: Wo AKK draufsteht, ist Merkel drin.

  • Der Artikel ist gut durchdacht, ich kann in allen Punkten übereinstimmen. Aber mir fehlt hier ein wichtiger Punkt bei der Einschätzung, welch Geistes Kind der Merz ist.

    In SPIEGEL ONLINE las ich einen Artikel, wo auf einen TAZ-Artikel Bezug genommen wird, den ich aber hier noch nicht gefunden habe. Darin wird berichtet, wie Merz 2004 seinen Laptop verlor, den ein damals Obdachloser fand und zurückgab. Auf dem Gerät waren vertrauliche Informationen und Telefonnummern.

    Merz musste damals wissen, dass der Finder obdachlos war. Aber für ein persönliches 'Danke' oder gar einen Finderlohn außer einem Merz-Buch konnte er sich nicht aufraffen. Der damalige Finder hat sich angeblich jetzt bei TAZ mit einem Interview gemeldet.

    www.spiegel.de/pol...ank-a-1240206.html

    Wenn die ganze Geschichte wahr ist, so hat der Finder auch Wahlberechtigten von der 'Christlichen' Union über einen Fakt berichtet, der einige nachdenklich machen könnte und deren Wahl beeinflussen könnte. Damit muss man ihm dankbar sein.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @fvaderno:

      Ich finde es politisch absolut unkorrekt, dass Enrico J. das Buch von Merz in die Spree geworfen hat. Das hätte in den Sondermüll gehört.

    • @fvaderno:

      Wozu in die Ferne schweifeln.

      www.taz.de/!5552775/



      Früherer Obdachloser zu Friedrich Merz



      „Macht wieder auf dicke Hose“



      Enrico J. fand 2004 als Obdachloser das Notebook von Friedrich Merz mit wichtigen Daten. Als Dank erhielt er Merz' Buch. Die taz hat mit ihm gesprochen.



      (nur “Demokraten“ de e-taz-kommune



      Sitzen auffem Soffa & nehmen übel;))



      Normal.

  • Frau Gaus, Ihre Parteinahme für AKK ist unübersehbar. Leider ist damit aber, sollte AKK den Parteivorsitz der CDU übernehmen - wonach es derzeit aussieht - eine Fortsetzung von Merkels politischem Kurs zementiert und damit eine Überlebensversicherung für die AfD abgeschlossen.

    • @Nicolai Nikitin:

      Das Problem ist nicht die Existenz der AFD sondern das Gedankengut ihrer derzeitigen Wähler.



      Was wäre gewonnen, wenn aktuelle AFD Sympathisanten dank Merz wieder CDU wählen und trotzdem bei ihren Ansichten bleiben? Wer trotz der ganzen Rassisten, Antisemiten, Frauenfeinden, Putin- und Orbanfans, Schwulenhassern und Esoterikern in der AFD aktuell diese Partei wählt, soll es weiterhin tun.



      Ich finde es besser, wenn man genau weiß, wo und wie stark der Gegner ist.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Bulbiker:

        Anschließe mich. Ohne Wenn und Aber.

        Klarheit!

    • @Nicolai Nikitin:

      Warum sollte die CDU mit einem Merz auf AfD Schmusekurs gehen wollen um dann Seehoferlike unterzugehen? Was versprechen Sie sich davon?

      • @Rudolf Fissner:

        Wenn jemand von Seehofers Format die einzige Alternative zu AKK wäre, würde ich Ihnen Recht geben ...

  • Noch zwei Wochen Regionalkonferenzen der CDU -

    und die AfD ist bei 20%.

    Sie können das Seehofern einfach nicht lassen, auch wenn sie sich sogar als Parteivorsitzende für geeignet halten.



    Arme Christen-Partei !

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Für alle zur Mitte hin geöffneten CDU-Wähler mag die Kolumne Wasser auf ihre Mühlen sein.

    Als altmodischer Mensch denke ich anders: eine Zeitung wie die taz kann und darf nicht für CDU-Wähler da sein. Dafür gibt es mehr als genug Andere.

    Mir zeigen solche Artikel wie der von Frau Gaus, wie gut das Merkel-Lager vernetzt ist. Als Rosenfreund denke ich sofort an Mehltau.

    Bei solcher PR haben Merkel und 'Krampe' nichts zu befürchten.

    The big sleep, reloaded.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Linke sollten fähig sein zwischen den unterschiedlichen Strömungen von hart rechts konservativ bis hin zu sozialliberalen Positionen in der CDU unterscheiden zu können. Es geht st fürdie Gesammtbevölkerung wichtig welche Strömungen in den einzelnen Parteien die Oberhand gewinnen. Eine AKK oder Merz, Kipping oder Wagenknecht?

      Als Linker erwarte ich diese Unterscheidungen auch beim Journalismus. Platte Aussagen sind für den Stammtisch.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Stammtisch? Kan nit verstan.

        Was meinen Sie eigentlich zu meinen Aussagen, wenn Sie hier schon auflaufen?

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Ich wunderte mich über ihre Kritik an der Berichterstattung der tazz wenn diese schreibt

          "Irgendjemand müsste Friedrich Merz dann nämlich bald einmal erklären, dass AfD- und CSU-Mitglieder auf dem CDU-Parteitag kein Stimmrecht haben."

          Wenn da jemand angeblich linker offensichtlich möchte, dass Merzi-Boy nicht kritisiert wird, da dann schlackert man doch ein wenig mit den Ohren und fragt sich. ist das eine Stammtischkrankheit, diese pseudolinke Lieb für Merz?

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Okay, Ihre Verwunderung lässt sich schnell auflösen.

            Meine linke Gesinnung hat trotz Novembertrübsal keine Delle bekommen. Ich finde Merz nach wie vor nicht satisfaktionsfähig, sondern das, was Marx als "Charaktermaske" bezeichnet hat.

            Weil ich ein Linker bin, müssen mir CDU-Vorsitzende auch nicht zusagen. Da bin ich anders gestrickt als einige Menschen der Taz. Ganz im Gegenteil:



            von einem Menschen wie Merz erhoffe ich mir Rückenwind für Die Linke. Stichwort: die hässliche Fratze des Turbo-Kapitalismus.

            Frau Kamp-Karrenbauer ist mir als politischer Gegner einfach zu sympatisch, ja fast schon knuffig. Eine solche CDU-Vorsitzende kann ich mir nicht wirklich wünschen.

            Ich hoffe, jetzt ist klar, dass ich nicht in Ihre Schublade "pseudolinke Liebe für Merz" passe. Also: kräftig weitersuchen. ;-)

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Linke, die erst bei einem aufgedrehtem Turbokapitalismus in die Pötte kommen und sich diesen deswegen sogar noch herbeiwünschen kann ich - kopfschüttelnd - nüscht anfangen.

              Mit welchen Attribut Sie solch eine Haltung von Linken letzendlich plakatieren wollen ist mir wumpe, aber vielleicht haben Sie ja einen besseren Begriff als "pseudolinks". Tät mich ja mal interessieren ... :-)

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                Aus der Serie "Denkfehler, fortgesetzt" nun also die neueste Folge.

                Woher wissen Sie denn, wobei Linke in die Pötte kommen? Melden die sich bei Ihnen per E-Mail?

                Den Turbokapitalismus muss sich keiner erst herbeiwünschen. Er ist bereits da.

                Sie möchten, dass ich Ihnen bei Ihren Abwertungen noch helfe? Ziemlich kühn. Und wovon träumen Sie nachts? Von Sahra Wagenknecht?

  • Merz ist schon deshalb unwählbar, wegen seines Buches "Mehr Kapitalismus".



    Gehts noch?

  • Eine wilde Spekulation: Als die Position vakant wurde, in den Medien spekuliert wurde ob er zurückkommt, konnte er schwer abschätzen, wie viel Rückhalt / Zustimmung er in der Partei bekommen würde = er will es probieren und stellt schnell fest, dass der Zuspruch nicht so groß ist wie gehofft. Nun muss ein eleganter Weg gesucht werden, da ohne Gesichtsverlust raus zu kommen. Einen Standpunkt zu vertreten, den nur wenige teilen und deshalb nicht in Betracht zu kommen ist mit weniger Gesichtsverlust verbunden, als einfach nur einer der Verlierer zu sein. Ich mag ihn überhaupt nicht, halte ihn aber für viel zu klug (oder finanzkräftig) um in dieser Situation irgendetwas zu sagen, was nicht vollständig durchdacht war (ob von ihm oder jemand der beauftragt wurde). Das man damit keinen Blumentopf gewinnen kann, wenn man dem rechten Rand zuwinkt, sollte zwischenzeitlich auch der Dümmste erkannt haben. Er mag in Situationen wie einem Interview naiv genug sein, zu sagen was er denkt, aber sein wirtschaftlicher Erfolg ist Beweis genug, dass er in planbaren Situationen strategisch handelt. Für die Leute, die ihm in seiner Zukunft wichtig sind wurde eine vertretbare Erklärung für sein schlechtes Abschneiden gefunden = Ziel erreicht.

    • @Togijak:

      Mit Verlaub.

      “…Er mag in Situationen wie einem Interview naiv genug sein, zu sagen was er denkt, aber sein wirtschaftlicher Erfolg ist Beweis genug, dass er in planbaren Situationen strategisch handelt…“

      Glauben‘s dess - letzteres - wirklich.



      Schon mal was von nem “Grüßaugust“



      (gern auch adlig ala “Richie“ vanW bei Boehringer z.B.) oder nem “Dooropener“ - (die Flasche Roland Koch et al. usw usf) - gehört*!* - hm?

      Das - das Flaschenpfand - das Portokassenjüngling-Klein Geld! ff Gell.



      Sind doch seit anno tobak dem WirtschaftlichIndustriellenBankenKomplex - doch peanuts. Newahr.



      Na Si’cher dat. Da mähtste nix.



      Normal & hier - Wollnichwoll.



      Erst recht*!* Gellewelle.

  • Danke. So isset. - anschließe mich.



    Traurig - aber wahr.

    unterm——-Na - Si’cher dat —



    Macht muß kalt genossen werden.

    De Jung aber - aussem tiefsten Sauerland woll - ist aus seinem pubertär-unerledigten Vater-Sohn-Konflikt noch alllang nich ruut.



    Da hat es doch nichemal zum Moped’sche der Whisky-Klasse (50 ccm) gelangt. Newahr. Normal.

    kurz - Tricky-Dickie 2.0 - 4.0

    Wollnichwoll.

    • @Lowandorder:

      Das Zündapp-Georg-Krei(d)ler-Syndrom ... "Gehen wir Obdachlose vergiften am Ostbahnhof"

      • @esgehtauchanders:

        Zisch - mailtütenfrisch

        ”Für (ver)lustig erklärt..







        --------







        ESGEHTAUCHANDER; aber so geht`s doch nicht.. “

        anschließe mich.

        • @Lowandorder:

          Da hilft nur noch ..."Last Exit ... Brilon-Wald!" ;-)

  • Ich vermute nach wie vor bei einer zweiten Kampfabstimmung werden sich die NRW-dicke-Hose-Vortäuscher Merz und Spahn zusammentun unter Mitwirken der rechten Zuarbeiter Linnemann, von Stetten und Zymiak, um dann Spahn zurückzuziehen damit Merz durchkommt.

    Nochmal: Merz ist mit seiner losgetretenen Scheindiskussion innerhalb weniger Tage das zweite Mal verhaltensauffällig geworden.

    Ich erinnere mal an die Anne-Will-Runde letzten Sonntag als ihm zur eskalierten Fluchtsituation auf der Balkanroute im Sep 2015 nichts anderes einfiel als rechte Mythen zu wiederholen, es sei zur einer fragwürdigen "Grenzöffnung" gekommen (Die Schengen-Grenzen innerhalb der Mitgliedsländer WAREN offen!) und er sich dann dazu verstieg die in Rechtsaußenkreisen immer noch wahrheitswidrig gepflegte Ansicht aufzuwärmen hier sei rechtlich etwas nicht ganz sauber gewesen. Die CDU müsse stets eine Rechtsstaatspartei sein.

    Ja, geht's noch? Der Mann weiß offenbar nichts zur Rechtslage, die zuletzt vom EuGh im Juli 2017 in einem Urteil bestätigt wurde:

    Die österreichische & deutsche Regierung hat mit der Grenzoffenhaltung seinerzeit rechtmäßig gehandelt!

    Wer wie Merz argumentiert beim 16a GG oder zur Grenzsituation im Sep 2015, muss sich dem Vorwurf aussetzen lassen, er lügt bewusst oder weiß es nicht besser.

    Beides ist für eine Figur, die ab ca. Januar 2020 Bundeskanzler sein könnte mehr als peinlich. Die Blackrock-Heuschreckenmilliarden scheinen bei Aufsichtsratsmitgliedern die politische Urteilsfähigkeit doch arg zu beeinträchtigen.