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Kolumne MachtUnd die Angst wird größer

Bettina Gaus
Kolumne
von Bettina Gaus

Seit 100 Tagen ist Donald Trump nun US-Präsident. Wer denkt, er sei doch nicht so schlimm, sollte vorsorglich in Deckung gehen.

Wegschauen hilft auch nicht. Szene einer Demonstration gegen die Trump-Regierung vor der US-Botschaft in London Foto: dpa

D er Mann scheint keine Furcht zu kennen – und es steht zu befürchten, dass er diese Einschätzung für ein Kompliment halten würde. Bedrohlich. Wenn Leute, die etwas zu sagen haben, nicht wissen, was Angst ist, dann haben alle Anderen einen guten Grund, in Deckung zu gehen. Allerdings gibt es nicht viele Schutzräume, wenn es sich bei dem Furchtlosen um den Präsidenten der USA handelt.

Donald Trump schert sich nicht um Tatsachen, er lügt bedenkenlos, ihm ist die Bevölkerung seines Landes egal, er interessiert sich nicht für Politik und hat deshalb auch keine politischen Überzeugungen. Viele kluge und genaue Analysen sind in den letzten Tagen darüber geschrieben worden, bei welchen Themen er seine Position in den ersten Monaten seiner Amtszeit geändert hat und warum. Die Liste ist lang: Gesundheitspolitik, Außenpolitik – China, Russland, Syrien, Nato – , Handelspolitik. Eine Mauer an der Grenze zu Mexiko möchte er nun vorläufig auch nicht bauen.

Wenn es ein Markenzeichen von Trump gibt, dann ist es die Bereitschaft zum Kurswechsel. Optimisten sehen darin einen Hinweis auf seine Lernfähigkeit. Sie hatten ja auch geglaubt, er wachse allmählich in das Amt des US-Präsidenten hinein, nur weil er sich bei seiner ersten Rede vor dem Kongress ausnahmsweise nicht benommen hatte wie ein schlecht erzogener Jugendlicher. Die Optimisten irren sich. Es gibt keinerlei Anlass zur Zuversicht.

Hundert Tage ist er nun also im Amt. Können Sie sich an ein einziges Foto oder an Fernsehaufnahmen erinnern, auf denen Trump ernsthaft besorgt aussieht oder herzhaft lacht? Nein, das können Sie nicht. Es gibt diese Aufnahmen nämlich nicht.

Was es hingegen gibt, sind zahlreiche Filme, die zeigen, wie er aus einem Auto oder einem Flugzeug steigt und stoffelig seines Weges geht, ohne seine hinterherlaufende Frau auch nur eines Blickes zu würdigen. Das ist nicht belanglos und auch nur beim ersten Hinsehen lustig. Denn die Bilder beweisen, dass Donald Trump nur ein einziges Interessengebiet hat: seine eigene Person.

Immer geht es um ihn

Sie zeigen aber noch viel mehr. Sie beweisen, dass Trump nicht einmal ein Gespür für das hat, woran ihm wirklich gelegen ist, nämlich das eigene Image. Die Skala seiner Gefühle scheint ungewöhnlich schmal zu sein. Mal ist er hämisch, mal triumphierend, mal wütend, mal trotzig. Und immer geht es um ihn. Um ihn, ihn, ihn.

Autokraten wie der türkische Präsident Recep Erdogan und dessen ägyptischer Amtskollege Abdel Fatah al-Sisi finden Trump prima, weil er sie auch prima findet

Dem Präsidenten ist während eines Interviews vorübergehend entfallen, welches Land er gerade hat bombardieren lassen. (Es war Syrien, wie die Journalistin hilfreich anmerkte.) Im Zusammenhang mit einem drohenden Nuklearkrieg – Nordkorea – hielt er es für angemessen, auf die Qualität des Schokoladenkuchens hinzuweisen, den er während einer Unterredung über das Thema mit seinem chinesischen Gesprächspartner verspeist hatte. Das ist nicht cool. Das ist irre.

taz.am wochenende

Das perfekte Paar, das sagten die Freunde. Sie liebten sich, aber er hatte keine Lust mehr, mit ihr zu schlafen. Wie liebt es sich ohne Sex? In der taz.am wochenende vom 28./29. April erzählen die beiden ihre Geschichte. Außerdem: Im Ruhrgebiet werben SPD und AfD um die gleichen Wähler. Und: Superfood ist der neue Fetisch der jungen Spießer. Wieso der Trend jetzt bald zu Ende ist. Das alles am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo

Autokraten wie der türkische Präsident Recep Erdogan und dessen ägyptischer Amtskollege Abdel Fatah al-Sisi finden Trump prima, weil er sie auch prima findet. Der Rest der Welt ist ziemlich fassungslos. Das gilt übrigens auch für die Bevölkerung der USA. Niemals zuvor hat ein neuer Präsident in Umfragen derart verheerende Werte bekommen wie Donald Trump.

Wie lässt sich da Abhilfe schaffen? Mit einem Krieg, wie sonst. In Zeiten des Krieges scharen sich, vor allem in angelsächsischen Ländern, die Bevölkerungen regelmäßig hinter ihrer politischen Führung. Der absurde Falklandkrieg hat Margaret Thatcher – pardon my language – 1982 den Arsch gerettet. Was bietet sich für Trump nun an? Ja, genau. Nordkorea. Er kennt ja keine Furcht. Wer hingegen weiß, was Angst ist, empfindet sie jetzt.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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23 Kommentare

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  • Danke, Frau Gaus, für einen ganz hervorragenden Kommentar. Unverblümt.

  • Nun ja. Gerade der Militärschlag gegen Assad hat ihm den uneingeschränkten Beifall der "Progressiven" Clinton-liberals gesichert, während seine altemannheteroweisse Basis und der Gottseibeiuns Bannon geschockt und kritisch reagiert haben.

     

    Was sagt uns das?

  • 6G
    6120 (Profil gelöscht)

    Frau Gaus produziert hier nicht Analyse sondern Ressentiment pur. Ich habe schon viele schlechte Kommentare von Frau Gaus gelesen, aber der schafft es locker in die Top 10.

    Und ich füge hinzu, dass ich das als jemand schreibe, der die Wahl Trumps als "partial failure of American Democracy" charakterisiert hat.

    Aber eben nur: "partial"! Schon allein das Funktionieren der amerikanischen Verfassung im Geiste Montesquieus erklärt deutlich mehr von Trumps Verhalten als die oberflächliche, und zum Teil schlicht polemische, "Analyse" von Frau Gaus.

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @6120 (Profil gelöscht):

      Zu "partial": Dem Vernehmen nach befürwortete der Baron Charles-Louis de Secondat eine strikte Trennung von Legislative, Exekutive und Judikative, ging davon aus, dass aus dem „esprit général“ eines Volkes und den Prinzipien seiner Verfassung auf Politik und Gesellschaft geschlossen werden könne, und dass die Erfahrung lehre, dass jeder Mensch, der Macht hat, dazu neige, diese zu missbrauchen.

       

      Er konnte damals nicht damit rechnen, dass eines Tages ein „esprit général“ dazu führe, eine solche Macht in die Hände eines Vollpfostens zu legen, der frei darin sei zu entscheiden, die Gattung Mensch aus dem Universum zu tilgen, wann immer ihm das gefiele, weder Legislative noch Judikative ihn darin hindern dürfe, und er hierfür niemandes Genehmigung bedarf. Ihr Hinweis auf die Philosophie des Barons unterstellt, der Baron hätte dieses gutgeheißen. Eine steile These, angesichts seines Satzes, dass die Erfahrung lehre, dass jeder Mensch, der Macht hat, dazu neige, diese zu missbrauchen. Und dass in einem solchen Fall die Vollstreckungsbeamten allesamt Stanislaw Petrow heißen, dazu fehlte mir die hierfür erforderliche Blauäugigkeit.

      • 6G
        6120 (Profil gelöscht)
        @80336 (Profil gelöscht):

        Sicher, Montesquieu hat nicht die Macht der Präsidenten der Supermächte (man beachte den Plural!) vorausgeahnt, Atomwaffen einsetzen zu können (es wäre besser, die Verfassung verböte den Erstschlag solcher Waffen). Soweit haben Sie Recht.

        Aber auch hier gilt, zumindest für die USA, im "Geiste der Verlustgefahr": Donald Trump hätte, jedenfalls in Montesquieu-Ländern wie den USA, sehr viel zu verlieren, wenn er "irrational" den roten Knopf drückte. Ganz im Gegensatz zu anderen Autokraten ist seine Familie zu Beginn seines Amtsantritts keineswegs als mittellos bekannt...Da würde er wohl einiges aufs Spiel setzen...von dem nun wahrlich bekannt ist, DASS es IHM, IHM, IHM etwas bedeutet! (Deshalb lädt Merkel z.B. Tochter Ivanka ein, die sich wiederum als Feministin outet...;-)...herrlich!). Um es kurz zum machen: Trump ist Teil des Establishments.

         

        Und last but not least: Hat Frau Gaus dieselbe Angst auch zu Putin geäußert, als Letzterer den Einsatz von Atomwaffen im Zusammenhang mit der Annexion der Krim in Erwägung zog (vgl. http://www.spiegel.de/politik/ausland/krim-krise-putin-wollte-russische-atomwaffen-aktivieren-a-1023665.html )? Somehow I can't recall this. How come? (Maybe it's just my poor search...aber Sie dürfen mich gerne aufklären.)

        • 8G
          80336 (Profil gelöscht)
          @6120 (Profil gelöscht):

          Meine Replik bezog sich auf Ihr Konstrukt, es handle sich bei dem Kommentar nicht um Analyse (Bezugspunk = Inhalt), sondern um heimlichen Groll (Bezugspunkt = Motiv), verwiesen in einem Versuch, den Inhalt zu widerlegen, auf ein "Funktionieren der amerikanischen Verfassung im Geiste Montesquieus", räumten dann ein, dass die Gewaltenteilung nach Montesquieu ausgerechnet für den worst case gar nicht existiere, und das einzige, was Ihnen dazu einfällt ist, dass es "irrationale" und "rationale" Gründe gebe, daher nicht erforderlich sei, auch nur bei einem einzigen Exemplar der davon betroffenen Opfer anzufragen, ob die Handlung als "irrational" oder "rational" durchginge, verweisen darauf, dass - in diesem Fall der Inhaber von Football und Biscuit -, ja einiges zu verlieren habe, da Millionärssohn, behaupten damit, Reichtum immunisiere ein Individuum gegenüber Irrationalität, und retten sich dann mit einem Whataboutism in die abenteuerliche Unterstellung, die Autorin belege mit ihrem Kommentar, dass sie mit zweierlei Maß messe.

          Mit Verlaub: im Gegensatz zu Ihnen kenne ich keine rationalen Beweggründe, die erforderlich machten, den roten Knopf zu drücken. Und es ist für mich ohne jeglichem Belang, ob da eine Verfassung den Erstschlag verbiete, oder den Zweitschlag erlaube. Denn damit genehmige die Verfassung den Massenmord an unbewaffneten Männern, Frauen und Kindern, mit der steilen Behauptung, Montesquieu hätte dies befürwortet. Richtig hingegen ist, dass dieses Recht nicht einmal einer Mehrheit eingeräumt werden darf.

          • 6G
            6120 (Profil gelöscht)
            @80336 (Profil gelöscht):

            Es handelt sich nicht um eine Analyse, wenn Frau Gaus Donald Trump unterstellt, seine Irrationalität ginge so weit, dass er auch "einfach mal so" aus narzisstischen Motiven auf den roten Knopf drückte. Die von Ihnen entsprechend herbeidiskutierten "betroffenen Opfer" gibt es schlicht nicht.

             

            Nochmals: Ja, Donald Trump ist ein notorischer Lügner, ein Demagoge, ein schrecklicher Narziss, eine Tragödie für die USA und die Welt usw. All das stimmt. (Und, mit Verlaub, auch wenn Sie es als Whataboutism abtun: Vieles davon gilt identisch für Vladimir Putin...! Es ist schon erstaunlich, dass im letzteren Fall die Angst vor roten Knöpfen scheinbar nicht "größer wird"...! Womit wir bei der Diskussion von Motiven wären...die u.a. durch die herrliche Freud'sche Fehlleistung von Frau Gaus, Syrien mit Nordkorea zu verwechseln, zusätzlich (Schokoladenkuchen...;-)...) - Nahrung erhält...)

            Aber bis zum Drücken des roten Knopfes ist es dann doch noch ein weiter Weg. Und wenn man sieht, wie klar Montesquieu zur Zeit gegen Donald Trump in Führung liegt, und Letzterer sich "brav" den Verhältnissen fügt bzw. zu fügen hat, so erschließt sich mir absolut nicht, dass dieser Mann des Establishments, Narziss hin oder her, nun verglichen mit Vladimir Putin eine erhöhte Atomgefahr für die Menschheit darstellte.

            Tatsächlich deutet Vieles darauf hin, dass eher Ivanka und Yaresh und nicht Darth Vader Bennon, entscheidenden Einfluss auf die Motivlagen des Präsidenten haben...

             

            Also, ich finde, es wird Zeit, jetzt mal wieder von dieser "Der irre Trump drückt den roten Knopf!"-Obsession herunterzukommen. Solche Obsessionen haben mit Analyse nicht viel zu tun.

            • 8G
              80336 (Profil gelöscht)
              @6120 (Profil gelöscht):

              a) Sie gaben unrichtige Angaben über Montesqiue an

              b) Sie behaupteten, dass in den USA Gewaltenteilung vorliege, was bei der Entscheidung, Atomwaffen einzusetzen definitiv nicht der Fall ist

              c) Die Nichterwähnung anderer Knöpfchen-Drücken-Dorfer ist nicht gleichzusetzen, dass deren Knöpfchen-Drückerei gutgeheißen würde, dies ist eine unbegründete Behauptung (der Vorwurf der Nichterwähnung ist Whataboutism, um geschickt vom Thema abzulenken)

              d) es ist völlig unerheblich bei der Beschreibung einer Person, ob diese nun bei Nordkorea oder bei Syrien nicht bessere zu tun hatte, die Qualität seines Schokoladenkuchen lobte, da sowohl im einen wie auch im anderen Fall dieses Verhalten unterschiedslos die gleiche Aussagekraft besitzt

              e) der Hinweis auf Fakten zwar eine Obsession sein kann, allerdings sich einem nicht erschließe, wozu von dieser Leidenschaft "herunterzukommen" wäre

               

              Ich kann Ihnen daher nur in einem Punkt zustimmen: Es ist Zeit, meinem Dialog mit Ihnen zu beenden. Ich möchte mich abschießend dafür bedanken. Er war sehr aufschlußreich für mich.

              • 6G
                6120 (Profil gelöscht)
                @80336 (Profil gelöscht):

                Auch ich bedanke mich für den Dialog, erlaube mir allerdings, abschließend Ihre nun doch recht zahlreichen Uminterpretationen meiner Aussagen zurechtzurücken:

                a) Welche "unrichtigen Angaben über Montesquieu" habe ich gemacht? (Bitte differenzieren Sie in diesem Zusammenhang zwischen dem, was Sie mir in den Mund legen, und dem, was ich faktisch sage.)

                b) Ich gab Ihnen Recht, dass im Fall des roten Knopfes Montesquieu nicht zum Zuge kommt (vermutlich nirgendwo auf der Welt). Ich möchte Ihnen zugleich dringend nahelegen, die tagtäglich praktizierte Gewaltenteilung in den USA, die ein zentraler Referenzpunkt meiner Aussagen sind, zu würdigen, und sich nicht derart monokausal auf den roten Knopf zu versteifen (das bekommt sonst bald einmal den Geschmack von Rechthaberei).

                c) Ich habe nicht behauptet, dass Frau Gaus andere Knöpfchen-Drücker "gutheißt" (das legen Sie mir fälschlicherweise in den Mund). Ich frage umgekehrt, warum im Vergleich ausgerechnet bei Trump "die Angst größer wird" - DAS ist hier das Thema: Ressentiments...Sie wissen schon...

                d) Es ist absolut nichts "Irres" daran zu erkennen, wenn Donald Trump im Zusammenhang mit der seit fünf Jahren überfälligen Reaktion der USA auf die Untaten des Massenmörders Assad beiläufig den Geschmack des Schokoladenkuchens erwähnt. Sorry.

                e) Eine monokausale Argumentation ("Trump ist irre und herrscht über den roten Knopf!") ist nicht faktisch, wenn sie alle anderen gegen sie sprechenden Argumente einfach ignoriert (an keiner Stelle gehen Sie darauf ein, dass Donald Trump faktisch jetzt schon zahlreiche Kompromisse eingegangen ist). Sie besitzt vielmehr die "Faktizität" einer Verschwörungstheorie: Ressentiments...Sie wissen schon...

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @6120 (Profil gelöscht):

      Es ist hinlänglich bekannt, dass eine Beschreibung gerne mit Kritik verwechselt wird. Bemerkenswert ist aber, dass einer beschreibenden Person als Motiv heimlicher Groll unterstellt werde, nur weil diese beschreibt, also in Sätze fasst, was sichtbar, und andere nur sprachlos macht. Jenseits solcher Küchenpsychologie wäre festzustellen, dass die amerikanischen Verfassung im Geiste Montesquieus die Rechtfertigung schulde, aus welchem Grund es zulässig sei, einer Person mit der missratenen Entwicklung eines Kindes im Vorschulalter die Spielzeuge Football und Biscuit in die Hand zu drücken, mit dem Zusatz, es dürfe diese benutzen, wann immer es ihm gefällt, und es brauche dabei niemandes Zustimmung. Wer da nicht in Sorge ist, dem ist nicht mehr zu helfen.

      • 6G
        6120 (Profil gelöscht)
        @80336 (Profil gelöscht):

        Ok, let's be concrete: Trump hat den Verzehr von Schokoladenkuchen [...] NICHT im Zusammenhang mit Nordkorea, sondern im Kontext der seit 5 Jahren überfälligen Reaktion der USA gegenüber dem Massenmörder Assad erwähnt, der gerade mal wieder einen (mutmaßlichen Giftgas)-Angriff auf die eigene Bevölkerung fliegen ließ.



        Wenn der Anspruch auf schlichte "Beschreibung" schon derart elementar entgleist, macht man sich zu Recht Gedanken über die Motivlagen des "(pseudo)-beschreibenden Person".



        Die Gründungsväter der amerikanischen Verfassung haben die Figur Trump schon vor über 200 Jahren vorausgesehen. Und sie wussten um die Gefahr, dass Demagogen und Autokraten demokratisch gewählt werden könnten. Aus genau dem Grund haben sie zahllose Gewaltenteilungsmechanismen in die Verfassung eingebaut, deren offensichtlich erfolgreiche Wirkung ziemlich einfach erklärt, warum Trump bisher in vielen Punkten als Präsident glorreich gescheitert ist und DESHALB seine Meinung permanent ändert. Trump - Montesquieu: 0 - 3. Mindestens...;-)...That's not so bad, isn't it?

         

        Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Fake News-Vorwürfe. Danke, die Moderation

        • 6G
          6120 (Profil gelöscht)
          @6120 (Profil gelöscht):

          @Moderation:

           

          Sicherlich hat Frau Gaus nicht in bewusst manipulativer Absicht Syrien und Nordkorea verwechselt - insoweit hat sie natürlich keine Fake News produziert.

           

          Aber vielleicht nimmt Frau Gaus die Dünnhäutigkeit der Moderation in diesem Punkt zum Anlass und korrigiert auch den folgenden Abschnitt:

           

          "...Im Zusammenhang mit einem drohenden Nuklearkrieg – Nordkorea – hielt er es für angemessen, auf die Qualität des Schokoladenkuchens hinzuweisen...Das ist nicht cool. Das ist irre..."

           

          In der vorliegenden Form ist das, was Frau Gaus hier schreibt, nämlich nicht cool, sondern irre... Ich weiß zwar nicht, inwieweit diese Formulierung nun objektiv weniger schlimm als ein zugegebenermaßen etwas locker vorgetragener "Fake News"-Vorwurf ist, aber zumindest orientiert er sich nun am Duktus von Frau Gaus...;-)...Ist das besser?!...)

        • @6120 (Profil gelöscht):

          Über die Motivlage im Fall von Bettina Gaus müssen Sie sich keine Gedanken machen, werteR TAGTEST. Sie war schließlich selbstreflektiert genug, Ihnen ihr Motiv selber zu nennen: Angst.

           

          Offenbar gehören ja auch Sie eher zu den furchtlosen Menschen. Sie wüssten sonst, dass diese „Diagnose“ vieles erklärt. Ungenauigkeiten im Bereich der Wahrnehmung und/oder der Wiedergabe der Realität beispielsweise, aber auch den Versuch, möglichst rasch möglichst viel Solidarität zu generieren – notfalls auch mit fragwürdigen Mitteln. Selbst das Verhalten Trumps lässt sich als Spätfolge von Angst erklären. Der Mann ist ein Survivor, denke ich.

           

          That’s real bad, isn’t it? Ich meine: Bei genauerer Betrachtung…

           

          Übrigens: Das die Gründungsväter der USA zwar noch nicht so genau wussten, was eine Psche ist, offenbar aber immerhin mit solchen Leuten wie Präsident Trump gerechnet haben, entbindet uns Heutige nicht von der Pflicht, unser in den letzten 250 Jahren doch ein wenig gewachsenes Basiswissen sinnvoll zu verwenden. Wir alle (und damit meine ich auch Sie) sollten versuchen, wenigstens in unserem eigenen Umfeld vorzubeugen, wenn eine Nachsorge schon in vielen Fällen nicht mehr möglich ist.

          • 6G
            6120 (Profil gelöscht)
            @mowgli:

            Ja, Trump hat Angst vor dem Verlust von Reputation usw. Und genau deshalb passt er sich dem Montesquieu - Umfeld der USA an. That's not bad at all!

             

            Und das Schönste zum Schluss: Der Mann ist Teil des Establishments und IHM, IHM, IHM, IHM (O-Ton Bettina Gaus...;-)...) liegt ziemlich viel an seiner Familie (auf die er durchaus hört! Was meinen Sie, warum Ivanka von Angela eingeladen wurde?) und seinem Reichtum. Das geriete aber gehörig in Gefahr, wenn er rote Knöpfe drückte. Trump ist ein Egomane, yes. Als suizidal erlebe ich ihn nicht, eher als survivor, wie Sie selbst betonen...

             

            Last but not least: Wieso konnte ich bisher, wenn überhaupt, nur sehr wenig über "Ängste" lesen, als umgekehrt Putin sehr wohl schon den Einsatz von Atomwaffen in Erwägung zog (in Bezug auf Krim)? Da scheint keiner Angst vor zu haben. Woher kommt diese "Asymmetrie der Angst"? Diese Frage zu beantworten, führt uns wahrscheinlich näher zum Ursprung der Ressentiments, von denen ich anfänglich sprach...

            • 8G
              80336 (Profil gelöscht)
              @6120 (Profil gelöscht):

              Jene Menschen, welche zulassen, dass über Atomwaffen verfügt werden könne, nach welchen Regeln auch immer, setzen "Volkswillen" über "Rechtsstaat", und "Rechtsstaat" über Menschenwürde.

               

              Es ist Ihnen zu raten, Montesquieu etwas genauer zu lesen:

               

              "2. Kapitel: Über die Gesetze der Natur

               

              Vor all diesen Gesetzen kommen die Naturgesetze."

               

              Siehe:

              http://agiw.fak1.tu-berlin.de/Auditorium/ModIdATr/SOKap4/CMontesq.htm

               

              In der vermutlich vergeblichen Hoffnung, dass Sie ein Gesetz, dass erlaube, Massenmord an unbewaffneten Männern, Frauen und Kindern begehen zu dürfen, nicht unter Naturgesetze einordnen.

              • 6G
                6120 (Profil gelöscht)
                @80336 (Profil gelöscht):

                Naja, jetzt öffnen Sie ein großes Fass. Und zwar bezogen auf die klassische Abschreckungslogik des Kalten Krieges. (So sehr ich Ihre einfühlsamen Literaturhinweise zu Montesquieu schätze, so befürchte ich, dass wir es hier doch eher mit Macchiavellistischen Gedanken zu tun haben...)

                Sicher, eine atomwaffenfreie Welt wäre absolut zu begrüßen, und ich habe auch überhaupt nichts dagegen, dass man sich politisch dafür einsetzt. Aber in einer solchen Welt leben wir gegenwärtig nicht. Also eine konkrete Gegenfrage: Sollte der Westen komplett(!) auf Atomwaffen verzichten, wenn zugleich Länder wie Russland dies nicht tun? Was glauben Sie, was dann passiert?

                 

                Verstehen Sie mich nicht falsch: Nukleare Abschreckungslogik hat viel Perverses an sich, wie man dem Studium Ihrer Literaturhinweise entnehmen kann...;-)...Aber zugleich bin ich davon überzeugt, dass den meisten Menschen gerade auch angesichts der aktuellen aggressiven neosowjetischen Außenpolitik Putins der Gedanke kompletter(!) einseitiger(!) westlicher Atomwaffenabrüstung äußerst mulmig wäre. Wie geht es Ihnen damit?

  • Aspekte zum Irrationalismus der Trump-Administration.

     

    Der US-Finanzminister Steven Mnuchin bestätigte am Mittwoch, dass die Verwaltung den Steuersatz für Unternehmen von derzeit 35 neu auf 15 Prozentsenken will. Dies ist Teil des lange erwarteten "Reformplan's".

     

    In Anbetracht der Sorge, dass die kräftigen Steuersenkungen das Haushaltsdefizit erheblich erhöhen könnten, sagte Mnuchin am Mittwoch, dass die Verwaltung damit rechnet, dass das starke Wirtschaftswachstum in den nächsten zehn Jahren die Steuersenkungen unterstützen wird.

     

    Im März 2017: Der vom Weißen Haus veröffentlichten "Plan" für das Fiskaljahr 2018 (vom 1. Oktober 2017 bis 30. September 2018) schlägt vor, das Budget für Landesverteidigung um 54 Milliarden US-Dollar zu erhöhen und u. a. für Umweltschutz zu reduzieren.

     

    Der vollständige Budgetbericht wird im Mai veröffentlicht.

  • "Statt aus der sozialen Wirklichkeit Gedanken und Tat abzuleiten, formt er die Wirklichkeit in der Phantasie so um, wie es seinen Wünschen entspricht." (Wilhelm Reich)

    • @Reinhold Schramm:

      Oh, da hat jemand Wilhelm Reich gelesen. Respekt.

  • Bei solchen Beiträgen denke ich immer daran, daß Barack Obama einen Friedensnobelpreis bekommen hat weil er eine Wahl gewonnen hat. Ungefähr genauso unverständlich wie die Kritik an Trump jetzt. Er hat kaum was gemacht und steht schon auf einer Stufe über Nixxon was die worst Presidents of USA angeht laut Meinung der linken.

    • @Dideldidum:

      es waren noch ein paar nette Absichtserklärungen dabei: Guantanamo schließen, Versöhnung mit dem Irak etc.

       

      Die hat Trump ja auch abgegeben: Mauer bauen, Schutzzölle, Einreiseverbot für Moslems etc.

    • @Dideldidum:

      Argumente zu ignorieren haben Sie mit Trump jedenfalls gemein.Schlimm was manche Menschen politischen Führern alles durchgehen lassen,nur um nicht Unrecht zu haben.

  • 8G
    80336 (Profil gelöscht)

    Womit der Herr vollumfänglich und detailliert beschrieben. Vielen Dank!