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Klimawandel in der LiteraturApokalypse ciao

Die Klimakrise kommt längst in Kunst und Kultur vor. Ein Blick auf die Klima-Fiktion zeigt: Der Trend geht weg vom Weltuntergang, hin zur Ermutigung.

Ak­ti­vis­t:in­nen im Mittelpunkt: Szene aus How to Blow Up a Pipeline nach dem gleichnamigen Buch von Andreas Malm Foto: Everett Collection/imago

Je länger wir uns mit dem Klimawandel beschäftigen, desto stärker erkennen wir: Es gibt keinen Quadratmeter auf dem gesamten Planeten, der davon unberührt bleibt. Das bedeutet auch, dass der Klimawandel kein ab­strakter Begriff mehr ist. Er findet nicht mehr nur in der Sprache der Zahlen und in der akademischen Sphäre statt, verbannt auf die Seiten von Fachzeitschriften und in wissenschaftliche Konferenzen. Stattdessen hat er eine neue Sprache angenommen. Eine Sprache, die unsere Gefühle und Gedanken direkter ansprechen will, eine Sprache der Angst, der Dringlichkeit und der Verzweiflung.

Kunst und Kultur bieten eine Möglichkeit, uns mit dieser Verschiebung auf einer subjektiven und existenziellen Ebene auseinanderzusetzen. Fiktionale Verarbeitungen können dabei helfen, die Auswirkungen der globalen Erwärmung nicht nur als eine Sammlung wissenschaftlicher Daten und Fakten zu verstehen, sondern als eine gelebte Erfahrung, die jeden Aspekt unseres Lebens berührt.

Was wir früher mit Hilfe von Messungen, Klimamodellen oder wissenschaftlichem Konsens zu begreifen versuchten, verstehen wir jetzt durch die unmittelbare Wahrnehmung unserer Umgebung. Um uns herum erleben wir austrocknende Böden und knapper werdendes Wasser, wir fühlen die sengende Hitze in den Städten und schauen den Wäldern dabei zu, wie sie brennen. Das Wetter ist nicht mehr vorhersehbar, und die Jahreszeiten ändern sich in einer Weise, die wir uns nie vorstellen konnten.

Schneller als gedacht ist die Zukunft Gegenwart

Diese Verschiebung der Wahrnehmung macht einen großen Unterschied. Sie sorgt für eine Überwindung der psychologischen Distanz, die einst dafür sorgte, dass wir uns sicher fühlen, weil die Bedrohung erst in einer fern scheinenden Zukunft lag. Diese Zukunft ist schneller gekommen als erwartet. Jetzt sind wir gezwungen, uns den Realitäten des Klimawandels zu stellen und uns mit dem emotionalen und psychologischen Tribut auseinanderzusetzen, den er für uns als Individuen und als Gesellschaft fordert.

Climate Fiction verhandelt diesen Tribut. Dieses Literaturgenre, das kurz als Cli-Fi bezeichnet wird, schildert eine Welt, die durch die katastrophalen Auswirkungen der Klimakrise geprägt ist. Sie bietet den Le­se­r:in­nen einen Einblick in eine mögliche Zukunft, die auf die Entscheidungen folgt, die wir in der Gegenwart treffen.

Die Wurzeln der Climate Fiction reichen weit zurück

Obwohl Cli-Fi erst vor Kurzem als eigenständige literarische Form entstanden ist, lassen sich die Wurzeln dieses Genres bis zu frühen Werken der Science Fiction und Fantasy zurückverfolgen. Bereits 1962 veröffentlichte der englische Science-Fiction-Autor J.G. Ballard sein berühmt gewordenes Buch Die ertrunkene Welt. Dort schildert er eine unbewohnbare, von Wasser überflutete Erde, eine Folge globaler Erwärmung, verursacht durch erhöhte Sonneneinstrahlung. Frank Herberts Dune von 1965 ist ein weiteres Beispiel für einen Science-Fiction-Klassiker, in dem Klima und Ökologie eine wichtige Rolle spielen.

Das vielleicht visionärste und am meisten unterschätzte Werk der Climate Fiction ist Das neue Atlantis von Ursula K. Le Guin. Die 1975 veröffentlichte Kurzgeschichte beschreibt eine dystopische Zukunft, in der private Unternehmen die USA beherrschen und der Meeresspiegel aufgrund eines menschengemachten Klimawandels katastrophal ansteigt. Das Werk ist weitgehend in Vergessenheit geraten, aber es erzählt eine auffallend vorausschauende Geschichte, die viele der Ängste und Befürchtungen vorwegnimmt, die jetzt unsere Gegenwart bestimmen.

Während des Kalten Kriegs beherrschte die Angst vor nuklearer Vernichtung das kollektive Bewusstsein und überschattete die allmähliche Bedrohung durch den Klimawandel. Das änderte sich mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den frühen 1990er Jahren. Eines der wichtigsten Cli-Fi-Werke aus dieser Zeit ist Octavia E. Butlers Das Gleichnis vom Sämann aus dem Jahr 1993. Es schildert eine nahe Zukunft, die stark vom Klimawandel und sozialer Instabilität bestimmt wird. Butler wurde mit diesem Buch bekannt und ebnete den Weg für andere Schwarze Science-Fiction-Autorinnen.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Eine davon ist N.K. Jemisin. Ihre mehrfach ausgezeichnete Romanserie Die große Stille handelt von einem Planeten, dessen Be­woh­ne­r:in­nen mit wiederkehrenden und verheerenden Klimaveränderungen konfrontiert sind. Auch wenn das Klima nicht im Mittelpunkt ihrer Geschichten steht, spielt es in ihrem fiktiven Universum eine wichtige Rolle. Jemisins Romane verdeutlichen, wie eng Umwelt und Gesellschaft miteinander verflochten sind und wie sich der Klimawandel auf alle Aspekte des Lebens auswirkt. Ihr Werk zeigt, dass der Klimawandel auf eine nuancierte und komplexe Weise in die Literatur integriert werden kann.

Auch in der Unterhaltungsindustrie spiegeln sich veränderte Verhältnisse wider. Ein Beispiel dafür ist die dystopische Mad-Max-Filmreihe, deren erste Folge 1979 in die Kinos kam. Während früher Ölknappheit und nukleare Zerstörung den Hintergrund für die Handlung bildete, ging es in dem letzten, 2015 erschienenen Film um eine Welt, die von einer nicht näher spezifizierten Umweltkatastrophe zerstört worden ist.

Realistische Dystopien ohne schrille Töne

Einen anderen Ansatz wählen einige zeitgenössische skandinavische Autor:innen, die als Ver­tre­te­r:in­nen einer „realistischen Dystopie“ betrachten können. Diese schildert eine düstere Zukunft, die durch die Klimakatastrophe gekennzeichnet ist, jedoch ohne schrille apokalyptische Töne.

Der 2015 erschienene Bestseller der norwegischen Autorin Maja Lunde, Die Geschichte der Bienen, ist dafür ein Beispiel. Der Roman spielt im England des 19. Jahrhunderts, in den heutigen Vereinigten Staaten und in China am Ende des 21. Jahrhunderts und verfolgt die Spur des allmählichen Aussterbens der Bienen und die weitreichenden Folgen für die menschliche Gesellschaft.

Das Outback Australiens ist ein unwirklicher Ort: Szene aus dem Film Mad Max mit Mel Gibson als Ex-Cop Max Rockatansky Foto: Everett Collec. Warner Bros/picture alliance

Eine weitere Vertreterin des dystopischen Realismus ist die finnische Schriftstellerin Emmi Itäranta. Ihr 2014 erschienener Debütroman Das Gedächtnis des Wassers handelt von den Kämpfen um die immer knapper werdende Ressource Wasser und beschreibt das autoritäre Regime, das dadurch entsteht.

Der Wert der Romane von Lunde und Itäranta liegt darin, dass sie gleichzeitig überraschend und plausibel sind. Ähnlich kann man Cormac McCarthys berühmten Roman Die Straße verstehen, der 2006 erschien und auch erfolgreich verfilmt wurde. Kein Werk der Klima-Literatur ist roher und brutaler. McCarthys realistische Dystopie einer postapokalyptischen Welt nach einer globalen Umweltkatastrophe ist voll von rücksichtsloser Grausamkeit und düsterem Nihilismus, in dem nur ganz kleine Hoffnungsschimmer aufleuchten.

Es geht immer stärker um Aktivismus statt um die Apokalypse

Mit der Verschärfung der globalen Klimakrise in den letzten zehn Jahren hat sich auch das Genre der Klimafilme weiterentwickelt. Die apokalyptischen Themen, die einst das Feld beherrschten, sind verschwunden; stattdessen sind realistischere und engagiertere Filme entstanden. Im Genre der Öko-Aktivismus-Thriller etwa stehen Gruppen und Einzelpersonen im Mittelpunkt, die einen gesellschaftlichen Wandel herbeiführen und so den Klimakollaps verhindern wollen.

Ein Beispiel dafür ist der Film First Reformed aus dem Jahr 2017. Protagonist ist ein Pastor der niederländisch-reformierten Kirche, der in eine Glaubenskrise gerät, als es ihm nicht gelingt, einen radikalen Umweltschützer namens Michael am Selbstmord zu hindern. Je mehr er sich mit den Gründen für Michaels Handeln befasst, desto mehr radikalisiert sich der Pastor. Schließlich zieht er eine Sprengstoffweste an, um lokale Eliten mit Verbindungen zur fossilen Brennstoffindustrie in die Luft zu jagen.

Um Radikalisierung geht es auch in dem Öko-Aktivismus-Thriller How to Blow Up a Pipeline. Er basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch des schwedischen Intellektuellen Andreas Malm. Malm argumentiert, dass der Ernst des Klimawandels und das Scheitern des gewaltfreien Aktivismus einen aktiveren Ansatz erfordert, nämlich, In­frastruktur für fossile Brennstoffe zu sabotieren. Der Film begleitet eine kleine Gruppe von Ak­ti­vis­t:in­nen bei ihrem Versuch, eine Pipeline mit einer selbst gebastelten Bombe zu sprengen.

Der Roman Die Wurzeln des Lebens des amerikanischen Autors Richard Powers, der 2019 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde, stellt ebenfalls Menschen in den Mittelpunkt, die zu Ak­ti­vis­t:in­nen werden. Dabei wählt er aber einen anderen Ansatz: Das Buch ist eine Hymne auf die erhabene Schönheit der Natur – und gleichzeitig ein Klagelied über das Versagen der Menschheit.

Utopien, die vor Verzweiflung schützen können

Betrachtet man die Geschichte der fiktionalen Verarbeitung des Klimawandels, so lässt sich eine klare Entwicklung von den postapokalyptischen Themen der 1960er Jahre hin zu einem realistischeren und engagierteren Ansatz in den letzten Jahren erkennen. Die Zukunft des Genres könnte darin liegen, realistische Utopien zu erzählen, wie die Werke des Autors Kim Stanley Robinson zeigen.

Robinson ist seit vielen Jahren einer der wichtigsten Namen in der Klima-Literatur. Sein 2020 erschienener Roman Das Ministerium für die Zukunft zeichnet eine Welt, in der die Menschheit die Ziele des Pariser Abkommens zwar verfehlt, aber dennoch ihr Bestes tut, um den Klimakollaps durch verstärkte Zusammenarbeit und politisches Handeln zu bewältigen.

Damit ist der Roman exemplarisch für diesen neuen Ansatz der realistischen Utopien. Statt in apokalyptischen Landschaften zu schwelgen, erforscht Robinson das menschliche Potenzial für politisches Handeln und sucht nach postkapitalistischen Alternativen, die es ermöglichen, Klima- und Umweltkrisen demokratisch und kooperativ zu lösen.

Robinsons Werk ermutigt uns, uns eine bessere Zukunft vorzustellen und aktiv darauf hinzuarbeiten, anstatt uns der Verzweiflung über eine unvermeidliche Apokalypse hinzugeben. Auf diese Weise ebnet der Roman den Weg für zukünftige Werke, für die Geschichten, die wir erzählen und denen wir zuhören müssen.

Martin Vrba ist Klimaredakteur bei der tschechischen Nachrichtenplattform Alarm und schreibt im Rahmen des Journalistenaustauschprogramms IJP für die taz. Die Recherche zu diesem Text wurde durch ein Mentoringprogramm von Free Press Unlimited und E3J begleitet.

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10 Kommentare

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  • Darf ich Werbung machen?



    passend zum Artikel ab 8.6. bundesweit im Kino: der erwähnte (sh. Fotos print/online) HOW TO BLOW UP A PIPELINE

  • Ich kann die MaddAddam Trilogie von Margaret Adwood empfehlen.

    Ganz nebenbei werden in den Büchern die Lebensumstände einer modernen Welt gezeigt, wie sich Ernährung geändert hat, wie das Meer angestiegen ist, was Gentechnologie hervorbringt,.. Später wütet eine Seuche, die den Großteil der Menschheit ausgelöscht hat. Wie diese "Seuche" entstanden ist und warum ist dabei noch besonders interessant.

    Auch wie Jugendliche so eine Welt erfahren, wirkt logisch nachvollziehbar, aber teilweise erschütternd.

    Sekten und andere Gruppierungen formierten sich. Manche Stellen der Bücher sind auch einfach absurd, aber da möchte ich nicht zu viel spoilern.

  • Ministry of the Future hat mich eher deprimiert als Hoffnung gegeben. Wer lieber ein woltuendes Buch liest sollte Becky Chambers Buch; A Psalm for the Wild Built lesen. Sie schildert eine post-industrielle Welt, wo die von den Menschen erschaffene Roboter einsehen wie zerstörerisch ihre Schöpfer sind und deshalb ihre Arbeit niederlegen und in der Wildniss ziehen.

    • @Tom Truijen:

      Wenn Ihnen das gefällt, wird ihnen vermutlich auch das Simaks "City" zusagen, ein Roman, der sich aus Kurzgeschichten zusammensetzt und über Jahrtausende reicht. Keine Spoiler hier, aber so etwas schreibt heute keiner mehr.



      Auch gut Kate Wilhelms "Where Late The Sweet Birds Sang", in der das Scheitern eines technokratischen Lösungsansatzes angesichts der fortschreitenden Apokalypse (unter anderem mit umgekehrtem Klimawandel) beschrieben wird und am Ende gar nichts anderes mehr möglich ist, als ein menschenfreundlich-utopischer Lebensentwurf. Nimm das, Chrissie Lindner!

  • Solch Kultur und Unterhaltung über Postapokalypse ist eine irre Seite des Menschen. Er erstellt Kultur und Unterhaltungswerke zu Dingen, die er sich vorstellen kann, macht aber nichts Effektives (das Notwendige) gegen die ökologischer Krisen, um diese abzuwenden, obgleich er dies bis zu einem Zeitpunkt noch gekonnt hätte. Stattdessen hat er umfangreiche Maßnahmen gegen die Krisen unterlassen und macht mit der Zerstörung der Lebensgrundlagen einfach weiter. Und das bloß für etwas kurzweiligen Spaß, Luxus und Bequemlichkeit. Obwohl er ja meint bspw. für (seine) (Enkel)Kinder sorgen, zu wollen. Ganz schön abgef%&kt und zynisch.



    Ich jedenfalls fürchte, dass wie gesagt, der Zeitpunkt, bei dem noch hätte wirksam hätte eingegriffen werden können, bereits verpasst wurde und Kipppunkte (bspw. Eisschmelze) bereits ausgelöst worden sind bzw. im Begriff sind ausgelöst zu werden (bspw. durch die sogenannten CO2-Bomben). Die Utopien, die hier von Robinson offenbar ins Spiel gebracht werden, lassen sich wohl aus dieser Warte auch als Fortführung von Ignoranz des Menschen deuten gegenüber dem, was er an Schaden angerichtet hat und Fortführung von (Irr)Glauben in menschliche Fähigkeiten wider besseren Wissens, also eine gewisse Arroganz und Selbstblendung.

    • @Uranus:

      Ich finde es zynisch zu sagen, es sei eh schon zu spät für ein gutes Leben für Alle. Dann lieber nur um sich selbst kümmern & alle die noch versuchen, was zu retten Arrogant nennen?

      • @Kajaker x:

        Das mögen Sie so verstehen. So meine ich es aber nicht wirklich. Das ist wohl eine Frage der Perspektive bzw. eine Frage, wie stark biologische und physikalische Prozesse bereits vorangeschritten sind und was die Natur überhaupt noch "reparieren" kann. Etwas ausführlicher zu meiner Perspektive: Der aktuelle Stand der Wissenschaft liefert genügend Anlass für Pessimismus. Klimaerhitzung sowie Umweltzerstörung und -vergiftung sind bereits weit vorangeschritten. Eine Klimaerhitzung auf über 4° C droht, viele Arten sind bereits ausgestorben und täglich sterben weitere aus. Die Herausforderungen, dies einzudämmen, sind gewaltig und umfangreich, werden aber nicht in erforderlichem Maße und Geschwindigkeit angegangen. Zu Bedenken dabei ist, dass nicht nur die Ursachen für die Klimakrise zu bekämpfen sind, sondern auch die für das Massenaussterben der Tiere, das zudem zusätzliche Ursachen resultierend aus menschlichem Handeln jenseits von Treibhausgasausstoß hat. Desweiteren gibt mir das Handeln der meisten Menschen wenig Anlass für Hoffnung. Viele wollen zwar Umwelt- und Klimaschutz, passen selbst tatsächlich aber kaum und viel zu langsam ihr Verhalten an. Mit der Formulierung meiner negativen (realistischen?) Sicht will ich keinesfalls sagen, dass ich nun zur "Umweltsau" o.ä. werde - nur, dass ich wenig Hoffnung habe. Autofrei und vegan leben, nicht fliegen usw. halte ich immer noch für sinnvoll, mache das weiterhin und lege jeder Person nahe, dies auch zu tun.

  • Empfehlenswert von Robinson ist auch "die Triologie "Three Californias", 3 Romane in denen 3 verschiedene Szenarien für die gleiche Gegend (Orange County, CA) durchgespielt werden: Postapocalypse nach kriegerischer Auseinandersetzung, totaler Gewinn des Kapitalismus und mensch- und umweltfreundliche Community, die sich gegen zu viel "Fortschritt" verteidigen muss.



    The Overstory von Powers fand ich ziemlich umwerfend, weil er damit auch eine ziemlich genaue Beschreibung über die Entstehung von Umwelt-Aktivismus in den USA liefert. Das Buch ist außerdem eine große Mahnung, wie eine ganze Spezies (American Chestnut) mit fast einer 4 Milliarden Bäumen durch einen Schädling (Pilz) fast vollständig ausgerottet werden kann.



    In gewisser Weise ist das Buch ein Gegenentwurf zu "Barkskins" von Annie Proulx, in dem es um die rücksichtslos gewinnbringende Abholzung riesiger Urwälder in New England und (später) in Neuseeland geht.



    "The Road" habe ich nie als Buch über eine Umweltkatastophe interpretiert, sondern als Postapokalypse nach einem Krieg mit massivem ökologischen Fallout. Es wird auch zwischendurch mal der Blick auf eine Stadt beschrieben, in der die Wolkenkratzer sich gegeneinander neigen und wie geschmolzen aussehen.

  • Von Gilgamesch bis zur Apokalypse, die Welt ist schon oft untergegangen. Aber diesesmal ist tatsächlich Endzeit.

    • @Wes:

      Das wurde auch jedes Mal gesagt.