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Klimaschutz in ChinaDie Volksrepublik bleibt standhaft

Den USA zum Trotz: China investiert Milliarden für emissionsfreie Energie. Doch noch ist das Land der mit Abstand der größte Emittent von CO2.

Noch qualmt es ziemlich in Peking, aber das Land arbeitet eifrig an einer Besserung Foto: ap

Peking taz | Das hätte vor Kurzem noch kaum jemand für möglich gehalten. Ausgerechnet China. Jahrelang hatte der mit Abstand weltgrößte Emittent von Treibhausgasen eine Vereinbarung zum Klimaschutz blockiert und sich erst spät auf konkrete Ziele eingelassen. Erst nachdem sich die USA unter Barack Obama zu weitgehenden Zugeständnissen bereit erklärte, kam Ende 2015 eine Einigung zustande.

Nun ist Donald Trump US-Präsident, und es wird erwartet , dass er die historische Pariser Vereinbarung zum Klimaschutz aufkündigt. Die chinesische Regierung aber erklärte am Donnerstag ostentativ, das Land werde ohne Abstriche zu seinen Verpflichtungen im Kampf gegen die Erderwärmung festhalten. Das betonte Ministerpräsident Li Keqiang nach einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel in Berlin. „China steht zu seiner internationalen Verantwortung“, sagte der Premier.

Hätte sich nun auch China nicht mehr weiter gebunden gefühlt, würden wohl bald andere Länder folgen. Doch auch Russland und selbst Indien haben sich in den vergangenen Tagen ausdrücklich zur Einhaltung des Pariser Abkommens bekannt. Lediglich Syrien und Nicaragua haben den Pariser Vertrag bisher nicht unterzeichnet.

Ist China in Zeiten von Trump die neue Speerspitze unter den Klimarettern? Noch ist die Volksrepublik der mit Abstand größte Emittent von klimaschädlichem CO2. Knapp die Hälfte der weltweiten Kohleverbrennung geht auf die Chinesen zurück. Einer Studie zufolge war China 2015 für rund 29 Prozent des weltweiten Kohlendioxidausstoßes verantwortlich. Die USA folgten auf Platz 2 mit rund 14 Prozent, die 28 EU-Länder kamen auf zehn Prozent.

China hat zuletzt so viele Solar- und Windkraftanlagen errichtet wie im Rest der Welt zusammen.

Um die globale durchschnittliche Erwärmung der Erdatmosphäre im Vergleich mit der vorindustriellen Zeit auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, hatte China in Paris vereinbart, seinen CO2-Ausstoß spätestens ab 2030 zu drosseln. Chinas mächtige Entwicklungs- und Reformkommission (NDR) hat aber angedeutet, dass Chinas CO2-Ausstoß womöglich bereits 2014 seinen Höchststand erreicht hat – und damit 16 Jahre vor dem vereinbarten Zeitpunkt. Um 3,7 Prozent ging der Kohleverbrauch 2015 zurück, um 2,9 Prozent im Jahr 2014. Im vergangenen Jahr lag der Rückgang bei rund 1,5 Prozent. Bis 2013 war der Kohleverbrauch der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft über ein Jahrzehnt lang fast durchgehend um mehr als fünf Prozent im Jahr gestiegen.

Derzeit investiert kein Land so viel in nichtfossile Energieträger. China hat zuletzt so viele Solar- und Windkraftanlagen errichtet wie im Rest der Welt zusammen. Im aktuellen Fünfjahresplan bis 2020 sind weitere Investitionen von umgerechnet rund 360 Milliarden Euro vorgesehen. Für die Windenergie etwa heißt das, dass bis dahin die derzeit installierte Leistung von 151 Gigawatt auf über 205 Gigawatt steigen soll. Bei Solarstrom ist bis 2020 gar eine Verdreifachung vorgesehen.

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2 Kommentare

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  • Chinas Traum von "sauberer" Atomkraft

     

    »60 neue AKW sollen nach Angaben des Kraftwerksbauers State Nuclear Power Technology Company (SNPTC) in den nächsten zehn Jahren entstehen. Die drei großen Nuklearfirmen SNPTC, CNNC und CGN würden jeweils mindestens zwei neue Meiler pro Jahr bauen, sagte SNPTC-Vizepräsident Zheng Mingguang auf einer Branchenkonferenz in London. So würden 30 neue AKW in den nächsten fünf Jahren entstehen und weitere 30 in den fünf Jahren bis 2026. {...} Bis 2030 sollen sogar 110 Reaktoren am Netz sein.« Vgl.

     

    Quelle: Die Presse, 18.09.2016. Chinas Traum von "sauberer" Atomkraft. Von Hedl Schneid. »Die Volksrepublik plant den Bau von 60 neuen Atommeilern allein in den nächsten zehn Jahren. Mit der neuen Flüssigsalztechnologie will Peking weltweit der führende Anbieter werden.« http://diepresse.com/home/wirtschaft/energie/5087495/Chinas-Traum-von-sauberer-Atomkraft

  • ". . . das Land arbeitet eifrig an einer Besserung" -- "Die Volksrepublik bleibt standhaft"

     

    Und die [ungeschminkte] Wirklichkeit?

     

    Chinas Klima- und Umweltverschmutzung:

     

    In China gibt es fast keine Stadt, die kein großes Umweltproblem hat. Die chinesische Regierung überwacht von Peking aus 74 Städte; 71 von ihnen erfüllen nicht die Standards für ein gesundes Lebensumfeld. Die Stadt Peking selbst ist gemessen an europäischen Standards eigentlich so gut wie unbewohnbar für Menschen.

     

    China gelobt Besserung. So hat Ministerpräsident Li Keqiang im März 2015 nochmals angekündigt, rigoros gegen die chronische Verschmutzung vorzugehen, mit der China seit vielen Jahren zu kämpfen hat. Inwieweit die bereits eingetretenen Folgen noch rückgängig gemacht werden können, ist ein Rätsel.

     

    Fotos zeigen die schlimmen Umweltzustände, die in China herrschen. Sie sind schockierend, weil man an diesen Fotos deutlich sehen kann, dass die Menschheit die Umwelt zu häufig einfach ignoriert. Wann werden wir uns endlich darüber im Klaren, dass wir die Erde schützen müssen? [Ein Auszug, vgl.]

     

    Vgl. Fotos, die die Umweltverschmutzung und die Folgen der Erderwärmung in China zeigen http://www.noble-house.tk/de/rettet-das-meer-mit-amanprana/umweltverschmutzung-in-china-klimawandel