Klimafolgen in der Versicherungsbranche: Klimakrise unversichert
Immer mehr Versicherer ziehen sich in den USA wegen Kosten von Klimafolgen zurück. In Deutschland fordert die Branche derweil mehr Regulationen.
![Evakuierte Menschen sitzen auf einer Mauer. Dahinter ist ein großer Waldbrand zu sehen Evakuierte Menschen sitzen auf einer Mauer. Dahinter ist ein großer Waldbrand zu sehen](https://taz.de/picture/6298124/14/32937783-1.jpeg)
Der Rückzug von State Farm ist Teil eines landesweiten Trends, der zu höheren Tarifen, eingeschränktem Versicherungsschutz und dem kompletten Rückzug von Versicherungsunternehmen aus verschiedenen Regionen führte.
Ostkentucky wurde letztes Jahr von Stürmen verwüstet, hier weisen Prognosen darauf hin, dass sich die Preise bei den Hochwasserversicherungen vervierfachen werden.
In Louisiana sieht ein Staatsverantwortlicher für Versicherungen den Markt in einer Krise, so die New York Times. In weiten Teilen Floridas kämpften Hausbesitzer*innen zunehmend für einen besseren Sturmschutz. Währenddessen hätten die meisten großen Versicherungen den Bundesstaat bereits verlassen.
Die Menschen in den gefährdeten Regionen haben unter den Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere Waldbränden, zu leiden. Darüber hinaus müssen sie erhebliche Verluste im Versicherungsschutz hinnehmen. Die kleineren, privaten Versicherungen, die in Florida verbleiben, können sich nicht lange halten und erhöhen ebenfalls die Preise.
„In Deutschland sehen wir diese Entwicklung noch nicht“, sagt Kathrin Jarosch, Sprecherin des Gesamtverbands der Versicherer (GDV). Allerdings zeigen sich auch hierzulande die Folgen des Klimawandels immer deutlicher. Die Flut im Ahrtal im Jahr 2021 bedeutete für die Betroffenen langfristige Folgen – menschlich und materiell.
Wegen Katastrophen wie dieser fordert der Verband, dass die Gebäudeversicherungen auch Klimaschäden abdecken müssen – zum Beispiel die Folgen von Hochwasser und Starkregen. Dafür sei auch eine staatliche Förderung nötig. „Versicherungen verhindern aber keinen Sturm“, sagt Jarosch. Der Verband fordert daher auch grundsätzliche Maßnahmen – zum Beispiel Baustopps in Gefahrengebieten.
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