Kinder fragen, die taz antwortet: Was ist flüssiger als Wasser?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Freya, 5 Jahre alt.
Das, liebe Freya, ist nicht so leicht zu beantworten, denn dafür müssen wir erst überlegen, was eine Flüssigkeit eigentlich ist. Am Wasser lässt sich das gut zeigen. Dreht man den Wasserhahn auf, fließt eine Flüssigkeit raus, das Wasser.
Stellt man aber einen Becher Wasser ins Gefrierfach, verwandelt es sich in richtig festes Eis. Kochen wir Wasser hingegen, dann steigt irgendwann Wasserdampf auf. Den Dampf nennt man Gas. Ganz viele Stoffe auf der Welt können diese drei Zustände annehmen: flüssig, fest und gasförmig.
Aber wie geht das genau? Wenn wir ganz, ganz nah ins Wasser hineinzoomen könnten, würden wir viele kleine Teilchen sehen, die sich locker umeinander herumbewegen. Wenn das Wasser zu Eis wird, sortieren sich die Teilchen und bilden ein Gitter, in dem jedes Teilchen fest mit einem anderen verbunden ist. Verdampft das Wasser jedoch und wird zu Gas, dann fliegen die Teilchen total frei durch die Luft und treffen einander nur selten.
Bei manchen Gasen stoßen sich die Teilchen sogar so doll voneinander ab, dass es schwer ist, sie in einem Gefäß festzuhalten. Das kennst du vielleicht von Sprudelwasser, die Bläschen darin sind auch Gas. Öffnet man eine Sprudelflasche, dann zischt es oft laut und sprudelt manchmal sogar über.
Dickflüssiges Öl
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Auch bei den Flüssigkeiten gibt es Unterschiede. Denn sie können unterschiedlich flüssig sein. Wenn du schon mal Olivenöl in den Salat gegossen hast, wirst du bemerkt haben, dass das Öl nicht so flüssig ist wie Wasser.
Auch im Olivenöl sind ganz viele kleine Teilchen. Aber sie sind mit so was wie kleinen Haken versehen und bleiben deshalb hier und da aneinander hängen. Das macht sie langsamer, und das Öl erscheint uns dickflüssiger.
Aber was ist denn nun flüssiger als Wasser? Da gibt es einige Flüssigkeiten, aber nur wenige davon begegnen uns im Alltag. Von flüssigem Helium wirst du wahrscheinlich noch nie gehört haben. Flüssiges Helium ist sogar bei minus 273 Grad noch flüssig und wird nicht hart. Das ist unvorstellbar kalt.
Aceton hingegen könntest du kennen, das ist im Nagellackentferner. Kennst du den Geruch von Nagellackentferner? Der ist ganz schön fies, das darin enthaltene Aceton lässt ihn stechend und unangenehm duften.
Das Aceton macht Nagellackentferner flüssiger als Wasser. Die Teilchen darin gleiten so geschmeidig aneinander vorbei, als wären sie eingeseift.
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