Kinder fragen, die taz antwortet: Warum legen so viele Tiere Eier?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Philipp, 6 Jahre alt.
Es stimmt, lieber Philipp, von Insekten über Fische, Amphibien, Reptilien bis zu Vögeln – die meisten Tiere legen Eier. Im Gegensatz zu Lebendgebärenden. So nennt man Tiere, bei denen die Jungtiere bis zur Geburt im Mutterleib heranwachsen.
Es kommt zwar also nicht jedes Tier aus dem Ei, aber jedes aus einer Eizelle. Die sind noch viel, viel kleiner als jedes Ei. Die Eizelle entwickelt sich dann zum Embryo, so nennt man Lebewesen, wenn sie noch ganz klein und nicht geschlüpft oder geboren sind. Zum Wachsen brauchen sie viel Energie, also Nahrung. Die ist beim Ei der Dotter, also das Eigelb. Das ist wie die Butterbrotbox für den Embryo. Zum Schutz ist drumherum noch eine Hülle, bei Vögeln und Reptilien besonders dick: die Schale.
Aber Eier haben Nachteile. Legt ein Fisch sie ins Wasser, werden sie schnell gefressen. Deswegen produzieren die meisten Fische wahnsinnig viele Eier, damit überhaupt eines überlebt. Reptilien sind da weiter: Sie suchen einen warmen Platz und vergraben ihre Eier dort. So sind sie geschützt und haben die richtige Temperatur. Aber wenn es zu kühl wird, geht das schief. Oder ein Nesträuber buddelt sie aus. Deshalb setzen sich Vögel auf ihre Eier, bebrüten und bewachen sie. Nachteil: Man muss dauernd auf dem Nest hocken. Will man selbst fressen, bleiben die Eier ungeschützt.
Deswegen sind einige Tiere dazu übergegangen, die Eier nicht abzulegen, sondern sie im Bauch zu behalten, bis sie schlüpfen. So können sie Lebensräume besiedeln, die zu kalt sind, um Eier im Boden ausbrüten zu lassen. Es sind aber immer noch Eier, die Embryos ernähren sich vom Eidotter. Die Embryos von Säugetieren müssen nicht vom Dotter leben, sondern werden über den Körper der Mutter ernährt. So werden sie viel besser versorgt.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Warum dann überhaupt noch Eier ausbrüten? Erstens ist es total anstrengend, ein Junges im Bauch heranwachsen zu lassen – frag mal Deine Mutter! Zweitens wird ein schwangeres Weibchen schneller gefressen, und es braucht auch noch mehr Nahrung. Unpraktisch! Und Vögel wären mit einem Jungen im Bauch zu schwer zum Fliegen.
Es ist so: Jedes Tier ist an seinen Lebensraum optimal angepasst. Für die meisten Tiere sind Eier die beste Lösung. In anderen Lebensräumen können dafür Lebendgebärende besser überleben. Sie stecken viel Energie in nur wenige Jungtiere, die dafür besonders fit sind. Oder besonders schlau. So wie Du!
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
80 Jahre nach der Bombardierung
Neonazidemo läuft durch Dresden
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss