Kinder auf Bäumen: Und sie klettern doch!

Die Hälfte aller Kinder ist noch nie auf einen Baum geklettert. Es gibt aber noch immer genug, die es lieben. Hier erzählen sie, warum.

Ein Kind schmiegt sich den Ast einer Buche

Bo aus Hannover-Badenstedt, fünf Jahre alt. Sein Lieblingsbaum heißt Hochhaus, weil er mehrere Etagen hat. Foto: Lena Petersen

Wir haben unsere Leser gefragt, ob sie Kinder kennen, die gern auf Bäume klettern. Denn 49 Prozent aller Vier- bis Zwölfjährigen in Deutschland sind einer Umfrage nach noch nie auf einen Baum geklettert. Lesen Sie hier eine Auswahl der Antworten:

Bo, 5 Jahre aus Hannover: Ich bin oft auf dem Baum und klettere ganz hoch. So hoch, dass manchmal der, der auf mich aufpasst, mich nicht mehr sehen kann. Vorm Runter fallen habe ich keine Angst, aber einmal habe ich mir weh getan. Dann bin ich aber einfach weiter geklettert. Der Baum heißt Wundergarten. Auf der einen Seite hat er ganz viele Äste und auf der anderen ganz wenige. Ich kletter auch oft an der Seite mit den wenigen Ästen hoch.

Ella, 8 Jahre aus Köln: Ich kletter gerne auf unsern Kletterbaum im Garten, weil der so viele Äste hat und man sich da gut festhalten kann. Aber als ich noch kleiner war, bin ich öfter da drauf geklettert. Vorm Runter fallen habe ich keine Angst, aber der Baum ist auch nicht so hoch. Auf andere Bäume klettere ich nicht – nur auf den in unserem Garten. Auf einem Baumhaus war ich auch schon mal, aber ich finde meinen Kletterbaum besser, weil der kein Dach hat. Da ist man mehr draußen.

Cosima Laufer, 14 Jahre: Mein Lieblingsbaum, eine uralte Platane, stand bei uns im Schlossgarten in Stuttgart. Er war perfekt zum Klettern und Parkbesucher beobachten. Auf meinem Lieblingsast, beobachtete ich, wie um ihn herum eine Zeltstadt der Parkschützer aufgebaut und zerstört wurde und der Wasserwerfer anrückte. Eines Tages war mein Baum weg und mit ihm verschwanden auch die anderen alten Bäume im Park. Was blieb war eine endlose Baustelle.

Nicolas, 10 Jahre aus Pescara, Italien: Ich kletter gerne, aber einen Lieblingsbaum habe ich nicht. Außerdem kletter ich eigentlich nur im Frühling. Ein perfekter Kletterbaum muss hoch sein, groß und viele Äste haben. Manchmal klettere ich richtig hoch, aber Angst habe ich nicht. Von einem Baum gefallen bin ich noch nie, aber schon mit Absicht runter gesprungen. Vor Würmern oder so ekel ich mich auch nicht. Außerdem kletter ich ganz oft auf die Bäume von meinem Opa und die sind sauber. Und ich trage beim Klettern meistens Handschuhe, ein langes T-shirt und eine lange Hose, damit ich mir nicht wehtue.

Kinder klettern nicht mehr auf Bäume, ihnen mangelt es an Naturerlebnissen, heißt es. Weil sie Angst haben – oder die Eltern Angst verbreiten. Was ist los da draußen? Unser Autor ist dem nachgegangen. Auf Bäumen, bei Baumhausbauern und im Reihenhausgarten. Was er dort erlebt hat, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 11./12. Juli 2015. Außerdem: Wer sind die Lucke-Füller? Frauke Petry ist jetzt Vorsitzende der AfD, rechts neben ihr wird es künftig kaum jemanden geben – nur so manchen Mitvorstand. Wer macht da jetzt Politik? Und: In Bad Aibling stehen riesige weiße Bälle. Es sind Spionageanlagen des BND. Daten, die dort gesammelt werden, erhält auch der US-Geheimdienst NSA. Wir haben die Menschen hinter den Bällen besucht. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Ilyas, 4 Jahre aus Windeck: Ich kletter gerne auf Bäume! Immer weiter hoch! Von dort aus schaue ich mir alles an. Alle Kinder, Bäume und Tiere. Besonders gerne kletter ich auf den Kirschbaum meiner Tante, dann sieht unten alles ganz klein aus. Ich träume dann, ich wäre eine Spinne und kletter immer weiter rauf. Zum Schluss schaukle ich an einem Ast und springe dann gaaaanz weit!

Weitere Beiträge von Kindern, die gern klettern, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 11./12. Juli 2015.

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