Kampf um Aleppo: Die Syrische Armee rückt weiter vor
In Idlib griff die Armee mit russischer Luftunterstützung an. Es starben 73 Menschen. Russland und die USA wollen den Abzug aller Rebellen aus Aleppo klären.
Die Regierungstruppen und die mit ihnen verbündeten Milizen haben bereits mehr als 60 Prozent des zuvor von den Aufständischen kontrollierten Ostteils Aleppos zurückerobert. Die Armee geht davon aus, dass die vollständige Einnahme der Stadt nur noch eine Frage von Wochen ist. Ungeachtet der Rückschläge haben es Rebellenvertreter wiederholt abgelehnt, aus der belagerten Stadt abzuziehen. Seit der von russischen Kampfflugzeugen unterstützten Militäroffensive von Präsident Baschar al-Assads Truppen sind UN-Schätzungen zufolge bis zu 30.000 weitere Menschen aus der Stadt geflohen.
Russland und die USA wollen nach Angaben aus Moskau in Kürze über den Abzug aller Rebellen aus dem umkämpften Ostteil der syrischen Stadt Aleppo verhandeln. Die Gespräche fänden voraussichtlich am Dienstagabend oder am Mittwoch in Genf statt, kündigte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Montag in Moskau an. Dabei sollten genaue Festlegungen für den Abzug aller Rebellen aus der einstigen Wirtschaftsmetropole getroffen werden.
Laut Lawrow sollen Routen und Zeitpunkte für den Abzug vereinbart werden. Anschließend könnte dann eine Feuerpause in Kraft treten. Einen UN-Resolutionsentwurf für eine siebentägige Waffenruhe in Aleppo, über die der Sicherheitsrat am Montag in New York abstimmen wollte, nannte Lawrow angesichts des Zeitpunkts vor den US-russischen Verhandlungen einen „provokativen Schritt“. Dadurch würden die Bemühungen Moskaus und Washingtons unterminiert.
Die Vetomacht Russland hatte sich gegen den Entwurf gestemmt und lediglich eine 24-stündige Feuerpause unterstützt, die für Angriffe auf dschihadistische Gruppen nicht gelten sollte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Generaldebatte im Bundestag
Getrieben von den Rechtsextremen
Hitze und Klimapolitik
Kommt zurück, Futures!
Soziologe über AbtreibungsgegnerInnen
„Das Ziel ist, liberale RichterInnen zu verhindern“
BDS-Bewegung wird 20
Der Rausch des Antiisraelismus
Utopie eines Israel-Palästina
Eine Vision in dunkler Zeit
Zu möglichen Olympischen Spielen
Hyperloop soll Hamburg und Kiel verbinden