Israels Oberstes Gericht urteilt: BDS-Unterstützerin darf einreisen
Mehr als zwei Wochen saß Lara Alqasem am Flughafen in Tel Aviv fest, weil sie die Boykott-Bewegung BDS unterstützte. Nun hob ein Gericht das Einreiseverbot auf.
Israel verweigerte der jungen Frau mit palästinensischen Wurzeln bisher die Einreise, weil sie die anti-israelische Protestbewegung BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) unterstützt habe.
Alqasems Anwälte nannten die Entscheidung des Höchsten Gerichts „einen Sieg für Meinungsfreiheit, akademische Freiheit und die Rechtsstaatlichkeit“.
Drei Richter hatten am Mittwoch in Jerusalem in Anwesenheit von Alqasem die Argumente ihres Anwalts sowie des Staates gehört. Eine Vertreterin der Hebräischen Universität plädierte dafür, die junge Frau einreisen zu lassen. Sie war am 2. Oktober mit einem Studentenvisum am Flughafen gelandet. Seitdem saß sie auf dem Flughafen fest.
Alqasem war in der Vergangenheit aktiv in der Organisation Students for Justice in Palestine (Studenten für Gerechtigkeit in Palästina), die einen Boykott Israels unterstützt. Ihr Anwalt betonte, sie habe sich jedoch inzwischen öffentlich von deren Zielen losgesagt.
Zu Jahresbeginn hatte Israel eine Schwarze Liste von rund 20 Organisationen veröffentlicht, die zu einem Boykott des Landes aufrufen. Aktivisten dieser Gruppierungen soll die Einreise verweigert werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Fall der Brandmauer
Wut und Verzweiflung vor dem Konrad-Adenauer-Haus
Merkel zur CDU-Kooperation mit AfD
Merkel rügt Merz
Lichtblicke bei Migrations-Abstimmung
Erfrischend stabil
Berichterstattung zur Bundestagswahl
Zwischen Panikmache und Geschmacklosigkeit
Reaktionen der EU auf CDU-Antrag
Merz gegen Geas
Syrische Ärzte in Deutschland
Sie werden dringend gebraucht