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Internetplattform des Ex-PräsidentenTrump-App in den Startlöchern

Im Februar soll die Plattform „Truth Social“ verfügbar sein. Der frühere US-Präsident will damit Facebook und Twitter Konkurrenz machen.

Gesperrt: Seit einem Jahr ist Donald Trump von Facebook, Twitter und Co. ausgeschlossen Foto: imago

San Francisco AFP | Der Medienkonzern des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump will seine seit Monaten versprochene Internetplattform in Kürze starten. Die sogenannte „Truth Social“-App soll voraussichtlich ab dem 21. Februar verfügbar sein, heißt es im App-Store von Apple. Trump hat sich dazu bislang noch nicht geäußert.

Nach dem Sturm aufs US-Kapitol, das sich dieser Tage zum ersten Mal jährte, wurde der Ex-Präsident bei Facebook, YouTube und seinem Hauptkommunikationskanal Twitter gesperrt. Er warf den Internetunternehmen einen Angriff auf die Redefreiheit und „illegale, verfassungswidrige Zensur“ vor. Daraufhin kündigte er die Gründung eines eigenen Online-Netzwerkes an, das ähnlich wie Facebook aufgebaut sein soll.

Trump hatte angekündigt, dass die neue Plattform eine Alternative zu den etablierten Internetunternehmen sein soll, die seiner Meinung nach gegen ihn und andere voreingenommen sind. Nach Angaben der Trump Media and Technology Group (TMTG) wird das soziale Netzwerk derzeit von geladenen Gästen genutzt, während es sich auf den öffentlichen Start vorbereitet.

TMTG hatte sich mit dem Börsenvehikel Digital World Acquisition Corp, zusammengeschlossen, um im September an der US-Börse 293 Millionen Dollar (260 Millionen Euro) zu beschaffen. Anfang Dezember gaben die beiden Gruppen dann bekannt, dass sie eine weitere Finanzierungszusage in Höhe von einer Milliarde Dollar erhalten hätten.

„Truth Social“ ist nicht die einzige Plattform, die eine Alternative zu den etablierten Größen darstellen will und sich gegen eine vermeintliche Einschränkung der Meinungsfreiheit positioniert. Auf dem Markt haben sich bereits Gettr, das Anfang Juli von Trumps ehemaligem Berater Jason Miller ins Leben gerufen wurde, sowie Parler und Gab positioniert.

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2 Kommentare

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  • ich frage mich ja warum man solche Apps überhaupt in den App-Store oder den play-Store hineinläaast, gibt es da keine Kriterien?

    • @PartyChampignons:

      Es erstmal nur eine App bzw eine Plattform. Für die Inhalte sind primär die User verantwortlich. Das ist bei Facebook und Co nicht anders. Man darf natürlich gespannt sein, wie die Regulierer in den USA damit umgehen, sobald Hassbotschaften gepostet werden und diese vom Plattformbetreiber gelöscht werden müssen. Da werden viele Anwälte sehr viel Geld verdienen.