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Immer schön nach Osten guckenSo isser, der Alman

Der „Spiegel“ warnt vorm Nazi-Ossi – und hat die Wessis auf seiner Seite. Doch auch im idyllischen Schwarzwald wird gepöbelt und gehetzt.

Nicht so richtig die Ossi-Perspektive: Wahlplakate in Deggendorf Foto: dpa

E s gibt viele Legenden über den Osten Deutschlands, viele Wahrheiten, viele Projektionen. Ein Bekannter etwa erzählte mir, wie er auf seinen jährlichen Autofahrten zwischen Bochum und Berlin tunlichst vermied, nach Braunschweig noch mal das Auto zu verlassen, bevor er in der Hauptstadt ankam – um unerfreulichen Begegnungen und rassistischen Kommentaren an Raststätten aus dem Weg zu gehen.

Ein anderer Freund erzählt, dass man ihn in Dresden in einem Café nicht bedient habe und in Chemnitz ihm migrantisch aussehende Personen davon abrieten, um eine bestimmte Uhrzeit in eine bestimmte Richtung zu spazieren.

Ich bin sicher, dass all diese Geschichten stimmen, ich selbst bin äußerst vorsichtig, wenn ich in Ostdeutschland unterwegs bin. Zahlreiche Übergriffe in den vergangenen Jahren auf Geflüchtete und People of Color geben Grund zur Sorge. Gleichzeitig aber glaube ich, dass viele meiner Vorbehalte auch damit zu tun haben, dass ich in Westdeutschland so­zia­li­siert bin, wo man das Bild des unzivilisierten Ostens besonders gern zeichnet.

An diese Tradition knüpft der Spiegel nun an: Eine Woche vor den Wahlen in Sachsen und Brandenburg, wo die AfD laut Umfragen mit Höchstwerten rechnen darf, zeigt das Nachrichtenmagazin den berüchtigten Fischerhut in Schwarz-Rot-Gold mit der Schlagzeile: „So isser, der Ossi.“

Schön bequem, Westdeutschland

Klar, es ist eine bewusste Provokation, mit der gerade dieses elitäre Wessi-Blatt gern spielt, vor genau einem Jahr etwa, als die Schlagzeile „Sachsen“ halb in Frakturschrift über den Titel lief. Vor allem aber zeigen diese sich wiederholenden Vergewisserungen über den Nazi-Osten eins: wie unreflektiert Westdeutschland auf sich selbst blickt.

Ich wurde auch schon in einem Restaurant nicht bedient und regelrecht rausgeekelt. Das war aber nicht in Bautzen, sondern im idyllischen Südschwarzwald. Freund*innen von mir wurden bespuckt, angepöbelt, zusammengetreten von rassistischen und queerfeindlichen Tätern in den westlichen Metropolen dieses Landes, Passant*innen liefen vorbei, sahen weg.

Es gibt Orte wie das bayrische Deggendorf, das württembergische Heilbronn, das westfälische Gelsenkirchen, die nicht im Osten liegen und trotzdem AfD–Hochburgen sind. Wie kommt es also, dass die Popularität dieser von Wessis geführten Partei allein auf das vermeintlich undemokratische Wesen Ostdeutschlands zurückgeführt wird? Es ist zu bequem, ein gesamtdeutsches Problem auf den Osten abzuwälzen, und es ist auch äußerst gefährlich.

Denn während die alltäglichen und institutionalisierten Rassismen im Westen des Landes dadurch kleingeredet werden, passiert noch etwas anderes: Engagierte Leute, die tagtäglich in Ostdeutschland um eine gerechtere Gesellschaft kämpfen, werden unsichtbar gemacht. Und so gibt es wieder mal nur Schwarz und Weiß, nur Westen und Osten, nur Gut und Böse. Aber hey, was weiß er schon von Selbstkritik und Reflexion. So isser, der Alman.

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Fatma Aydemir
Redakteurin
ehem. Redakteurin im Ressort taz2/Medien. Autorin der Romane "Ellbogen" (Hanser, 2017) und "Dschinns" (Hanser, 2022). Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift "Delfi" und des Essaybands "Eure Heimat ist unser Albtraum" (Ullstein, 2019).
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63 Kommentare

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  • Deggendorf ist schon hart. Afd-Anhänger begingen dort mehrfach Volksverhetzung. Deniz sagt, er genießt das Verschwinden der Deutschen.

  • "Und noch was: "Gutmenscheln" ist Nazivokabular, halten Sie sich doch bitte etwas zurück."

    Und halten Sie sich selbst zurück, wenn Sie jeden antilinken Reflex sofort mit 'Nazi' gleichsetzen. Das ist so kontraproduktiv. "Gutmensch' ist ein zweifellos abwertend und gegen links und grün gerichteter Ausdruck, der von allen möglichen Leuten benutzt wird. Früher habe ich ihn sogar gelegentlich von Linken gegen andere Linke gerichtet gehört.

  • Klar gibt es auch im Westen "A"fD-Anhänger und andere Rechtsradikale. Zur Bild gehört aber auch: als in Wächtersbach ein Eritreer angeschossen wurde, haben am nächsten Tag mehrere hundert Menschen demonstriert. Ich bin mir sicher: würde das in einer gleichgroßen sächsischen Gemeinde geschehen, würde vielleicht zehn Menschen gegen die Tat protestieren. Und mehrere hundert schimpfen, wei nun das Bild ihres Ortes beschmutzt ist.

    *DAS* ist das eigentliche Problem in vielen Teilen Ostdeutschlands: dass nicht Nazis und ihre Taten als Problem gesehen werden, sondern diejenigen, die sie thematisieren.

  • 0G
    06455 (Profil gelöscht)

    Hat mal jemand gefragt, warum diese mutigen Menschen im Osten jetzt in großer Anzahl braun sehen?

    Mutig und hoffnungsvoll waren sie, bei der friedlichen Revolution.Vorbildlich.



    Was ist geschehen? Sie wurden überrannt von den Wessis, ausgenutzt, ausgetrickst, verschaukelt, vergessen.



    Die Städte wurden aufgehübscht, die Menschen blieben aussen vor.

    Vielleicht kommt daher der Hass und jetzt die Gegenrevolution? Ist gegen Migranten gerichtet, aber eher der Gegenpol zu den gutmenschelnden Wessis?

    • @06455 (Profil gelöscht):

      "bei der friedlichen Revolution"



      Die aus dem Medien-Planeten?

      Ich frage mich, ob es dieser Unsinn wohl langfristig in die Geschichtsbücher schafft, oder ob da steht, was wirklich passiert ist:

      Mit dem NATO-Doppelbeschluss und der Unterstützung des Islamischen Terrorismus im Nahen Osten, rüstete die USA Russland in Grund und Boden.



      Daher musste es seine herunter gewirtschafteten Satelliten-Staaten aufgeben.

      Zudem ist es ein gewaltiger Fehler die Ossis von heute mit den DDR-Bürgern von damals gleich zu setzen.



      Fast ein Viertel der - schwerpunktmäßig jungen, gut ausgebildeten und überwiegend weiblichen - Bevölkerung machten sich auf in den Westen.

      Die Geschichte Ostdeutschlands muss man im Kontext eines Brain-Drains betrachten, der von Anfang an die DDR ihrer Eliten beraubte und die Mauer erst nötig machte.

      Es ist insgesamt ein Fehler die Ostdeutschen Länder als normales demographisches Phänomen zu begreifen.

    • @06455 (Profil gelöscht):

      Ich höre von ostdeutschen Freunden aber eine andere Interpretation: die Pegida-Schreihälse und die AFD-Wähler waren nicht die, die 89 auf die Strasse gegangen sind, sondern das Geschehen misstrauisch vor dem Fernseher verfolgt haben. Die Köpfe hingehalten haben eher die, die jetzt auch vion den AFDlern an den Rand gedrückt werden. Wie gesagt, so sagen es Leute aus meinem Freundeskreis - ziemlich einhellig. Und noch was: "Gutmenscheln" ist Nazivokabular, halten Sie sich doch bitte etwas zurück.

      • @Konrad Ohneland:

        " Die AFD-Wähler waren nicht jene, die 89 auf die Strasse gegangen sind" -Ich halte dies, leider, für eine der in Sachen Wiedervereinigung vielen Umdeutungen u. Legenden.



        Kann hierzu nur die Reportagen von



        Christian Y. Schmidt empfehlen.



        Was sich ihm zufolge auf den Strassen in Dresden oder Leipzig zusammenrottete kann nur als Mob charakterisiert werden.



        ( Durchsetzt von ein paar naiven Tagträumern.)

      • 0G
        06455 (Profil gelöscht)
        @Konrad Ohneland:

        Danke für Ihre Rückmeldung.



        Dies hier:



        "gutmenschelnden Wessis?"



        habe ich gedanklich den AfD Wählern zugeordnet.



        Es hapert bei mir wohl mit der klaren Ausdrucksweise, sorry.

  • Bei mir macht sich so ein bisschen das Gefühl breit, solange man auf den "Ossi" hacken kann, muss man nicht schauen was hier so abgeht.

    Auf so manchem Dorffest hier im nördlichen Niedersachsen erkennst das braune Pack aber sofort.



    Gegröhle, gekeife, idiotisches gesabbel, Handgreiflichkeiten gegen andere. In der Zeitung steht davon nichts.



    Vielleicht weil sich diese Personen auch ganz gerne in ihren Schützenvereinen einigeln... Tradition und so...

    Und ich kenne auch beide Seiten.



    in den 90ern in Dresden, als Jugendlicher, gabs so manche Auseinandersetzung mit rechts. Da haste das Schwein nicht nur am Gang erkannt, es trat offen auf.

    Jetzt hier an der Grenzen zwischen Hamburg und Niedersachsen, erkennste die Schweine am "ich bin ja nicht rechts, aber..."

  • Billbrook und Sachsen:



    Das heißt es gibt Menschen mit geringer Fähigkeit andere bisher Fremde anzunehmen und zu integrieren.



    Mehr Menschen - mehr Probleme.



    Siehe große Musikfestivals.



    Das Problem ist sehr wohl Ostdeutschland: abstrakt ohne reale Erfahrung in einem Miteinander wird die Gültigkeit der Rassenbiologie gefordert.



    Das Problem ist der NS-Hardcore - eine Musikindustrie, die den Rechtsrock abgelöst hat.

  • genau so ist es auch in den meisten Gegenden von BaWü + Brandanschlag.



    Ein Problem der politischen Kultur, nicht des Einkommens.



    Dennoch ist es in Ostdeutschland schlimmer, weil es mehr Mitläufer gibt als in Dortmund-Dorstfeld oder Überlingen.



    Kopp-Verlag abschaffen.

  • „Wie kommt es also, dass die Popularität dieser von Wessis geführten Partei allein auf das vermeintlich undemokratische Wesen Ostdeutschlands zurückgeführt wird?“

    Wer behauptet das Frau Aydemir? Rechtspopulismus ist wie auch Linkspopulismus durchaus mit Demokratie kompatibel. Ihre These klingt mir irgendwie selbst zusammen gebastelt für diesen Text hier.

  • Was, nur die Ostdeutschen sind scheisse? Das kann doch wohl nicht wahr sein, diese Germanen sind doch immer alle mies! Sagt doch Jeder, und wenn Alle es immer sagen, dann muss es doch richtig sein, oder? Also schnell eine Aneinanderreihung egal wie hanebüchener Vorurteile, Extrembeispiele und Rassismen und Hui, da ist er wieder, der gut durchgebashte Alamanier und der Rest kann sich wieder in Selbstgefällig-und Gerechtigkeit räkeln.



    Jep, hier ist es und sind wir alle komplett scheisse, sind geborene Rassisten und hassen Kollektiv Migranten und das ist ausnahmslos immer und überall so, sagen doch Alle, oder?



    Jetzt frag ich mich nur schlicht, wieso dann alles hierher will, wo man doch fast überall keinen Schritt mehr vor die Tür machen kann?



    So ein stumpfer Plot, macht auch noch den letzten zum Ignoranten.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Weidle Stefan:

      Auch wenn ich dem Text inhaltlich nicht zustimme, weil der Osten rassistischer und strukturell anders aufgestellt ist, berichtet die Autorin von einem Erlebnis im Schwarzwald. Das es auch im Westen Rechtsradikale und Rassisten gibt, stimmt nunmal auch.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Weidle Stefan:

      Ich tue jetzt mal so, als sei Ihre letzte Frage ernst gemeint: "wieso will alles hierher?"

      Zunächst einmal müsste verlässlich geklärt werden, wer 'alles' und was 'hier' ist. Alles weitere danach.

      Einstweilen empfehle ich, die Zahlen der Flüchtlinge, die ab 2010 nach Europa gekommen sind, gestaffelt nach Ländern zu betrachten.

      Wie ich heute las, soll die Prognose für 2019 in D bei 150.000 Personen liegen. Wie passt das zu Ihrer Sätzen?

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Richtig. Zur Ergänzung: 84 Prozent der Flüchtlinge (von 25,9 Millionen Menschen die über die Landesgrenze fliehen) leben in Entwicklungsländern meist in direkten Nachbarländern der Konflikte. In der leider meist irrigen Hoffnung bald unter sicheren Bedingungen (keine Lebensgefahr mehr) zurück kehren zu können. In absoluten Zahlen leben aktuell die meisten Flüchtlinge in der Türkei. In Relation zur Bevölkerung leben die meisten Flüchtlinge im Libanon (jeder 6. ist dort ein Flüchtling) unter den ersten 19 Hauptaufnahmeländer pro Kopf sind nur zwei EU Länder: Schweden und Malta. Ende 2018 waren weltweit insgesamt 70,8 Millionen auf der Flucht nach UN Definition d.h. sie wurden gewaltsam Heimatvertrieben, die meisten von ihnen sind Binnenvertriebene die innerhalb ihres Landes flüchten.



        Ohne die Leistungen Deutschlands schmälern zu wollen das seit 2015 immerhin 1,1 Millionen Flüchtlinge (bei einer Bevölkerungszahl von 83 Millionen) aufgenommen hat kann hier mitnichten vom Hautpzielland für Flüchtlinge gesprochen werden. Aber was die offizielle Statistik rassistischer und antisemitischer Übergriffe angeht ist Deutschland nach wie vor herausragend. 20.400 politisch motivierte Straftaten in 2018 wurden dem "rechten Spektrum" zugeordnet. Dabei stiegen auch antisemitische Straftaten auf 1800 - überwiegend von rechts wieder an. Ganz ohne Fluchtbewegungen von Juden nach Deutschland übrigens.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Nina Janovich:

          Danke für die 'Aufhellung' anhand der Fakten. Wie wichtig die sind, zeigt bereits die erste reflexartige Erwiderung ...

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Ja, stimmt. Und die eine oder der andere aus der Ecke derjenigen die Panik vor Flüchtlingen schieben oder sie aus anderen Motiven prinzipiell für die Mutter aller Probleme halten læsst sich mit belegbaren Fakten ja auch auf eine andere Perspektive ein. Zumindest ermuntert mich diese Hoffnung sie zu nennen wenn ich sie sowieso zur Hand habe :)

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Nina Janovich:

              Da bewahrheitet sich der Spruch "Geben ist besser als Nehmen" mal wieder - auch wenn er aus dem Boxermilieu stammt. :-)

        • @Nina Janovich:

          Wie die türkei, der libanon mittlerweile gegen die flüchtlinge vorgeht, ist ihnen dabei entgangen? Ich hätte verständnis,,wenn die bundesregierung alte, kranke, schwache, frauen und kinder aus den krisengebieten geholt hätte. Aber, mit gekauften papieren aus der türkei oder gar keinen papieren, verloren gegangen, das handy aber nicht, kann man nur den kopf schütteln. nein, schon vor dem syrienkrieg saßen viele in den startlöchern und haben auf ihre “chance“ gen europa gewartet. Weshalb stellt man im nachhinein so viele andere nationalitäten, vormals angeblicher syrer, fest? Und die weitere frechheit, dass beim alter gelogen werden darf. Unter duldung des deutschen staates. Welcher grund liegt dem zu grunde und ist zu rechtfertigen? Die antwort kenne ich bestens, aber auch hier kann ich nur meiner missbilligung ausdruck verleihen.

        • @Nina Janovich:

          Nachtrag: 9 % der Flüchtlinge weltweit flohen in die EU, 91 % in andere Länder.



          www.unhcr.org/dach...uf-der-flucht.html

          • @Nina Janovich:

            Andere länder, die geld nehmen und sich die aufnahme bezahlen lassen....

            • @FranFine:

              Als 2015 die Gelder für die Flüchtlinge im Libanon gestrichen bzw. nicht bezahlt wurden über die UNHCR Geberstaaten und direkt Zahlungen an den Libanon machten sich auf einen Schwung sehr viele Menschen auf den Weg Richtung Europa. Kaum zu verdenken denn wer syrische Folterkeller oder Flächenbombardement auf Wohngebiete überlebt hat will dann nicht im Libanon verhungern oder zu sehen wie sein Kleinkind mangels medizinischer Versorgung stirbt. Die Lage war (und ist teilweise noch) so prekär dass Menschen dann lieber im Hochseeuntauglichen Boot über die Türkei nach Griechenland kamen als im Libanon zu sterben. Es ist ja nicht so dass der Libanon Krösus wäre und über eine Million Flüchtlinge bei knapp 6 Millionen Einwohnern aus der Portokasse versorgen könnte. Im Libanon gibt sehr viele auch zivilgesellschaftliche Initiativen die in Eigenregie z.B. den Schulunterricht organisieren und viele Lehrer arbeiten das doppelte Pensum dann ehrenamtlch, aber Ehrenamt kann nicht alles. Über Nacht für eine Million mehr traumatisierte, Kriegsverletzte oder durch den Zusammenbruch in Syrien bereits chronisch kranker Menschen Ärzte aus dem Boden stampfen können sie halt nicht. Da springt dann das UNHCR ein. In Jordanien, Uganda und Bangladesh sowie vielen weiteren "Dritte Welt" Ländern, die ebenfalls Hauptaufnahmeländern sind wird die Versorgung der Flüchtlinge direkt vom UNHCR organisiert. Deutschland hätte 2015 als viele auf einmal kamen auch das UNHCR einladen können. Die chaotische Aufnahme (tagelanges Warten auf Essensmarken oder Zuweisung zu einer Turnhalle und wochenlanges im Freien übernachten für Familien mit kleinen Kindern und dann Zusammengepfercht in zum Wohnen untauglichen Flughafenhangars, Zelten, Turnhallen mit katastrophaler Hygienestruktur das hätte es mit dem UNHCR nicht gegeben. Sie sind erfahren mit der schnellen und menschenwürdigen Versorgung wenns sein muss auch von Millionen die von einem auf den anderen Tag bei Kriegsbeginn über die Grenze flüchten.

  • Ach ja, wenn argumente fehlen.... vielleicht mal den anteil an migranten zur gesamtbevölkerung un den jeweiligen orten analysiert? Und so schlimm kann es in deutschland nicht sein, sonst würde keiner mehr hierher wollen. Hat sich das noch nicht rumgesprochen, dass hier nur nazis leben? Im zeitalter von internet? Verstehe ich so gar nicht.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @FranFine:

      Nicht "nur" Nazis, aber bei der ganzen lustvollen Betrachtung der AFD, dem ständigen umdeuten und relativieren von Geschichte und dem absoluten Desinteresse an den NSU-Morden, ist das Deutschlandbild von vielen Menschen in anderen Ländern mitterweile zu positiv und liberal.

      Die gehen einmal nach Berlin-Kreuzberg auf Party-Städtetrip und halten danach Deutschland für Freiheit pur. Isses aber nicht bzw. nur in den "linksgrünversifften" Biotopen dieses Landes

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Ja, mir kommt dieses multikulturelle geschreddere auch nur noch wie ein “....ist alles so schön bunt hier“vor, frei nach nina hagen. Oder: “ ich will spaß, ich will spaß“.... das sagt doch alles über den Intellekt dieser gesellschaft aus. Mir zu wenig und zu billig.

    • @FranFine:

      Sie können sicher sein, dass die deutsche Exportwirtschaft und ihre Helfer in der Politik alles tun, um zu verhindern, dass ein realer Eindruck von Deutschland im Ausland entsteht.

  • Das Ruhrgebiet ist in sofern interessant, das es eine AFD Hochburg im Westen ist, aber gleichzeitig auch eine Hochburg von Erdogans AKP in Deutschland ist.

    Für ein Landstrich der mal tiefrot war, ein deutliches Zeichen das dort ziemlich viel schief läuft.

    • @Justin Teim:

      Nicht doch! Ein Zusammenhang: clan, migranten, asylbewerber und hoher anteil an wählern der afd. Nein, nicht wahr! Echt jetzt? und das ohne jahrelange analysen durch beraterfirmen? Sind sie gebildeter als die spd-, grünen- oder linkspolitiker, die immer noch auf der suche nach einem schuldigen sind? Ach nee, die haben den ja schon. Wir deutsche sind von grundauf schlecht, liegt im blut und in der vergangenheit. dem blinden vor ort nicht wahrnehmen, aber menschen von 1000 km entfernung angebliches mitleid entgegenbringen. Diese selbsternannten humanistischen wertevertreter kann man schon lange nicht mehr ernst nehmen. Verlogener geht es kaum.

      • @FranFine:

        "Ein Zusammenhang: clan, migranten, asylbewerber und hoher anteil an wählern der afd."

        Und warum besteht dieser Zusammenhang dann nur im Westen der Republik? Im Osten hat die AfD auch da hohe Ergebnisse, wo kaum Migranten leben.

      • @FranFine:

        Ich bin garnicht sicher, was Sie mir überhaupt mitteilen wollen. Sind Sie der Meinung rechte Idioten gibt es nur bei den Deutschen?

        • @Justin Teim:

          Sollte versehentlich ein kommentar von mir erscheinen, der durcheinander ist, dieser wurde abgeschickt, bevor ich korrigieren konnte. Nun zu ihrer frage. Nein, das ist nicht meine meinung. Aber, so sehe ich die darstellung anderer.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Justin Teim:

      Zur Methode:

      zwei einzelne Aussagen, die für sich allein stimmen, in Relation zu stellen, sind kein Beleg dafür, dass das Eine etwas mit dem Anderen zu tun hat. Für diese Behauptungen bedarf es schon gewisser Indikatoren. Wo sind die?

      Das mit dem 'tiefrot' ist aus meiner Sicht überbewertet. Die SPD glich früher Radieschen: außen rot, innen weiß. Tiefrot geht ganz anders.

      Heute hat übrigens die Sonne geschienen und ich habe mir die Haare gewaschen. Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Was das mit dem Artikel zu tun hat?

        Es geht um die zunahme rechter Strömungen und diese rechten Strömungen sind bei unseren türkischen Mitbürgen eben auch sehr ausgeprägt. Insgesamt gibt also sehr viel mehr Rechtsruck als einem lieb sein kann.

        Schön das Sie sich die Haare gewaschen haben.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Justin Teim:

          Was die Haare angeht: sehe ich auch so. Ich war kurz davor, einen Karola-Rackete-Gedächtnispreis zu gewinnen.

          Davon ab: das Treiben unterhalb der 'Grasnarbe' ist auch nicht zu vernachlässigen. Eben an der Supermarktkasse selbst erlebt.

  • 0G
    06455 (Profil gelöscht)

    Auch ich, gebürtige Biodeutsche, wurde schon in meiner alten Heimatstadt in einem Café nicht bedient. In einem leeren Café waren angeblich alle Plätze besetzt.



    Eine Türkin hat mich aus diesem Café gedrängt.Sie ist wohl zu gut integriert.

    Das passiert mir auch manchmal in Oberschwaben. Da hat sich wohl ein Ausländer in meine Ahnenreihe eingeschlichen :-)



    Da diese braune Grütze so einfach gestrickt ist, und ich keine blonden Haare und blaue Augen habe, passiert das immer mal wieder.



    Eigenartigerweise sehen diese braunen Deppen auch nicht urdeutsch aus.

    Ich bin viel und gerne im Osten unterwegs. Dort habe ich dies noch nicht erlebt.



    Bin jetzt auch dort nicht in den Dörfern unterwegs, eher Leipzig,Rostock, Magdeburg, Dresden, Stralsund.

  • Es gibt schon Unterschiede und es gibt Gründe dafür und spätestens bei letzteren sollte man aufhören alles gleich zu machen. Das wäre unhistorisch und nicht hilfreich für die Zukunft. Die Zahlen sagen übrigens, dass der Osten viermal so gefährlich für Migranten ist, wie der Westen. Da hilft auch nicht, dass man im Osten vielleicht sogar selbstkritischer ist als im Westen. Vielleicht ist sogar genau dies und die damit verbundene "Toleranz" gegenüber den Andersdenkenden ein Faktor, warum selbst engagierte Weltoffene immer noch diese Beißhemmung gegenüber den Nazis von nebenan haben.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Vielleicht ist das der Unterschied:

    In meiner schwäbischen Heimatstadt, einer Gemeinde mit etwa 10tsd Einwohnerinnen und Einwohnern haben bei der Bundestagswahl 2017 14 % AfD gewählt.

    Das sind 833 Stimmen. Ich kenne keinen einzigen dieser Wähler und ich kenne auch keinen, der einen kennt.

    Würden die sich outen, dann wären sie gesellschaftlich zwar nicht geächtet, aber angepisst.

    Hier leben ca. 200 meist syrische Flüchtlinge. Wer bei drei nicht auf den Bäumen ist, der wird integriert. Die Hälfte von ihnen hat einen Job oder Ausbildungsplatz, die anderen machen vorbereitende Kurse oder lernen Deutsch.

    Es gab bisher nicht einen rassistisch motivierten Übergriff oder Angriff.



    Die Helferszene ist breit aufgestellt und gut verankert und vernetzt.

    Neulich wurde das erste deutsch-syrische Baby geboren.

    Hier agiert man als Nazi privat und heimlich. Vielleicht ist das der Unterschied.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      ... was deutlich für jene leider auch gelegentlich von Linken und "Linken"



      bespöttelte"political correctness" spricht. - Die immerhin gelegentlich verhindert, dass man seine Notdurft in aller Öffentlichkeit verrichtet.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Zu der breitaufgestellten Helferszene einen weiteren Schwank aus dem wirklichen Leben, etwa 300 km nördlich von Ihnen:

      Als Armutsrentner zwischen Gießen und Wetzlar verfüge ich nicht über eigene finanzielle Mittel, um mir im Bedarfsfall neue (gebrauchte) Möbel zu kaufen. Unterstützung von Amts wegen: niente.

      Letzte Woche klingelte mein junger afghanischer Nachbar, sehr kultiviert und freundlich, an meiner Tür. Er hätte einen gut erhaltenen Eßtisch und sechs dazu passende Stühle zu veschenken.

      Ich ging in mich, steckte die damit auch verbundene Kränkung tapfer weg und freute mich über die mitmenschliche Geste.

      Jenseits des individuellen 'Guten im Schlechten': es ist eine gigantische Schweinerei, wenn Menschen, die jahrzehntelang für das Gemeinwesen tätig waren, sich in Möbeln mit Sperrholzapplikatur einrichten müssen. Das ist einfach nur würdelos.

      Mit solch einer Sozialpolitik hat sich dieses Land meine Verachtung redlich verdient. Und ich gebe davon auch weiterhin gerne Kostproben der unbekömmlichen Art ...

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Absolute Zustimmung. Danke für Ihren ehrlichen und nachvollziehbaren Kommentar.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @lulu schlawiner:

          Dafür gerne. ;-)

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Da kann ich ihnen nur zustimmen. Es ist ein Skandal und es ist eine Schande.

        Und das Schlimmste: Es ist planvoll erdacht und umgesetzt worden.

        Vielleicht tröstet Sie der Vorschlag Tucholskys zur Lösung der sozialen Frage ein wenig:

        "Alle sollen reich heiraten."

        Ist mir leider auch nicht gelungen, obwohl ich ein paar interessante Kandidatinnen an der Angel hatte.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          Das Blöde am Reichtum:

          Ich probierte immer wieder mal eine Verbindung nach dem Prinzip der Komplementarität. Arm trifft reich.

          Am Anfang klappte dies wunderbar. Der Reiche darf geben, der Arme nehmen. Doch wehe, die ersten Schwierigkeiten tauchten auf. Dann ging es unter die Gürtellinie, vor allem verbal. Ich bin - wen wundert's - kein Freund von Belehrungen. Und wenn ich ständig nur "Du hast/ sollst/ darfst nicht ..."-Sätze höre, neige ich zu zickigem und auch zynischem Verhalten. Reste von Stolz.

          Horizontale Verweigerungen nach dem Modell "Ach, Liebling, ich habe heute Kopfschmerzen" sind kein weibliches Monopol. :-)

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Ich hatte solche Kandidatinnen zu hauf. Aber sie wollten nur meinen Körper. Da hat bei mir der Stolz gesiegt. Tucholsky hin Tucholsky her. Nein, mit mir nicht.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      In Hamburg ist die AFD mit 6.5 Prozent bei der Europawahl ja nicht wirklich sonderlich erfolgreich, aber im Stadtteil Billbrook hatte sie 27.5 Prozent der Stimmen.

      Ich möchte nichts entschuldigen, aber das industriell geprägte Billbrook ist eines der ärmsten Stadtteile Deutschlands, hat einen Migrationsanteil von 85 Prozent, jeder zweite lebt von Hartz4 und was hat man gemacht?- Den Anwohnern das mit Abstand größte Flüchtlingsheim Hamburgs vor die Nase gesetzt.



      Billbrook ist immerhin Stadtrand genug, um die Probleme von der Innenstadt fernzuhalten. Aus dem Auge aus dem Sinn.



      www.mopo.de/hambur...ste-kraft-32610952

      ^Das war übrigens typische Olaf Scholz Politik. Ich erwähne das, damit der Wähler weiß was er auf Bundesebene zu erwarten hat, falls dieser Mann SPD-Vorsitzender wird.

      In Billbrook gibt es keine mir bekannten rassistischen Übergriffe und eine Person mit erkennbaren Migrationshintergrund fällt dort weniger auf, als ein "Biodeutscher".



      Ähnlich dürfte es in manchen Stadtteilen im westdeutschen Armenhaus Gelsenkirchen aussehen.

      Ich kann noch nichtmal behaupten, das ich mich in Billbrook aufgrund der AFD-Wahlergebnisse als Linker unsicher fühler. Es gibt dort eher die typischen Probleme die arme Randbezirke in Großstädten eben so haben.

      Um ostdeutsche Orte mit 27.5 Prozent AFD Stimmen macht man dagegen besser einen Bogen, als Person mit Migrationhintergrund oder erkennbar Linker/Alternativer etc.

      Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal einen äußerlich erkennbaren Nazi in Hamburg gesehen habe. In Sachsen muss ich nur einmal an der Autobahnsraststätte aussteigen und ich sehe bestimmt drei Nasen

      • 0G
        05031 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        "In Sachsen muss ich nur einmal an der Autobahnsraststätte aussteigen und ich sehe bestimmt drei Nasen"



        dachte ich neulich auch. sone schränke, furchterregend. wie sich herausstellte, waren es drei (im übrigen sehr freundliche) polnische fernfahrer.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        Danke für die Schilderung.

        Hegemoniales Auftreten von Nazis habe ich bisher auch nur in Ostdeutschland erlebt.

        Überhaupt können die sich dort wohl eine wesentlich größere Sichtbarkeit erlauben.

        Weil sie auf die stille Duldung oder sogar offene Unterstützung durch die Bürgerinnen und Bürger setzen können.

        Szenen wie in Clausnitz, wo ein Mob einen Bus mit Flüchtlingen blockierte, sind hier völlig undenkbar.

        Natürlich raunen einige hinter vorgehaltener Hand, aber sie raunen eben, sie schreien nicht.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      100% Zustimmung, Danke!

  • Naja, nicht einzelne lokal sehr begrenzte Hochburgen machen das Image aus, sondern eben der Gesamteindruck.



    Und da ist schon festzustellen, dass im Westen der AfD nur im Süden gelingt an die 10% zu kommen, während im gesamten Osten meisten so um die 20% zu erwarten sind.

    Richtig ist aber auch, dass im Osten DIE LINKE als antifaschistische Gegenkraft wesentlich stärker ist als im Westen. Wobei man auch da noch reflektieren müsste, ob DIE LINKE im Osten wirklich als Gegenkraft dazu zu sehen ist.

  • Zitat: „Aber hey, was weiß er schon von Selbstkritik und Reflexion. So isser, der Alman.“

    Äh… wie meinen?

    Wenn er eine Adresse hat, „der Alman“, dann hätte ich die gern, werte Fatma Aydemir. Mir wäre dabei völlig egal, ob es eine Postanschrift oder eine E-Mailadresse ist. Wichtig wäre nur, dass ich „den Alman“ erreichen kann. Denn eins steht fest: Ich bin das nicht. Ich würde mir „den Alman“ also gerne einmal ansehen. So, wie ich mir alles Fremde gerne erst einmal ansehe, bevor ich drüber urteile. Wegen der potentiellen Konsequenzen.

    Und nun mal ohne Scheiß: Wie es gekommen ist, dass die Popularität der von Wessis geführten Partei AfD allein auf das Wesen Ostdeutschlands zurückgeführt wird? Ganz einfach: Der Umstand ist Ausdruck eines Prinzips: Teile und herrsche.

    Das Prinzip verspricht jedem den Sieg, der alle Phänomene teilt. In einen profitablen und einen riskanten Teil. Den profitablen muss sich der Möchtegern-Sieger umgehend unter den berühmten privaten Nagel reißen. Den riskanten muss er schnellstmöglich jemand anderem aufs Auge drücken. Jemandem, der sich nicht genügend wehrt. So hat es der angehende Kapitalist gelernt, so praktiziert er es. Man nennt das Ideologie.

    Ja, es ist bequem, für die negativen Konsequenzen des eigenen Verhaltens Sündenböcke in die Wüste zu schicken. Es ist sogar üblich. Seit mehr als 2000 Jahren schon. Was so lange schon üblich ist, kann eigentlich nicht falsch sein, heißt es oft. Ich denke, das ist ein Irrtum. Im besten Fall. Einer, der uns demnächst Kopf und Kragen kosten wird, wenn wir ihn nicht bald ganz entschieden korrigieren. Aus kalten Kriegen werden einfach zu schnell ganz reale Flächenbrände. Nicht nur am Amazonas, da aber auch. Und wer (fast) jedes Engagement bereits im Keim erstickt, hat gegen Flächenbrände einfach keine Chance.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Der Osten; das sind abzüglich Berlin noch 12.55 Millionen Einwohner.

    Baden-Württemberg alleine hat schon 11 Millionen Einwohner, Bayern mit 13 Millionen sogar mehr als die neuen Bundesländer zusammen und NRW mit fast 18 Millionen Einwohner ist sowiso 4 mal Sachsen und einmal Thüringen.

    Das Größenverhältnis steht aber in keiner Relation zur Berichterstattung. Wie?-Der Ostler wurde zu wenig beachtet? Von wem denn das? Die Medien schreiben nicht erst seit der AFD andauernd über den Osten.

    Vielleicht sollte man den Baden Württembergern und NRWlern mal empfehlen auch mal AFD zu wählen. Dann liest man auch ganz viele Artikel die da lauten "Warum der Ruhrpottler kein Rassist ist" oder " die Verletzlichkeit der Schwaben". Man bekommt nämlich langsam den Eindruck das sich der ein oder andere Ostler denkt: "Wenn ich AFD wähle, dann reden wenigstens alle über uns"

    Diese Relativierungen sind einfach Blödsinn. Klar, in BW gibt es auch unangenehme Personen, aber BW und NRW haben mit den höchsten Migrationsanteil in Deutschland.

    Rassismus gibt es auch im Westen, aber im Osten sollte man manche Regionen schon weitäumig umfahren. Sowas gibt es im Westen halt nicht

  • Was die Entwicklung gerade im Schwarzwald angeht (kenne das Kinzigtal sehr gut) sehe ich die auch mit großer Besorgnis. Nur sagen wir mal so ,der Wessi leugnet indem er sagt die Nazis gibts im Osten und der Ossi leugnet mit im Westen ists genauso schlimm. Beides ist offenkundig gelogen und paßt in den üblichen Umgang mit diesen. Dritter Satz in diesem Zusammenhang Opa war kein Nazi und Satz vier davon haben wir nichts gewußt. Satz fünf heißt ich bin ja kein Nazi aber... Hier wird der Übergang zur eigenen Anbräunung fließend.

  • Der Spiegel und andere Hamburger Medien sollten ihren Sitz zur Stärkung der Demokratie in ein östliches Bundesland verlegen, Leipzig, Dresden oder Stettin würden sich freuen!

    • @Reinhard Muth:

      Ja, auf nach Stettin, heim ins Reich!

      Man, man, Mann.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Reinhard Muth:

      Genau, wir sollten alle der AFD folgen. Da wo die AFD am stärksten ist, da verlegen wir jetzt als "Strafe" die Arbeitsplätze hin. Ach was, am besten machen wir Dresden zur Hauptstadt, wegen der Stärkung der Demokratie. Da würde Pegida aber dumm kucken.



      Bestimmt würde auch keiner mehr die AFD wählen, wenn wir die Wähler einfach nur mit Watte bewerfen und uns ein wenig rankuscheln.



      Wir sollten ausserdem unbedingt das Geld von westdeutschen Bonzenländern wie dem Saarland und NRW nehmen um den Sachsen noch ein bischen mehr den Hintern zu pudern. Überall da wo die AFD gewählt wird, senden wir jetzt Milliardenbeträge hin. Das wird die Wähler dort schon von der Demokratie überzeugen.

    • @Reinhard Muth:

      Vielleicht machen die Ossis ja mal selbst was, was von Belang ist

    • @Reinhard Muth:

      Also mal abgesehen davon dass Leipzig und Dresden keine Bundesländer sind ist Stettin jetzt wirklich ein völliger Fehlgriff...

  • Na na na.... wen man weiß, daß brutalster Nationalismus schon immer Staatsräson in der DDR war, sollte man nicht so tun, als wären das "Wendeerscheinungen". Glatzen patroullierten, mit Wissen und mit Wunsch der SED schon 1976 durch Dresden. Der Südamerikaner wurde schon in den 70 igern in den Fluß geworfen- unter Beifall und Gejohle der Umstehenden. Hören wir auf, nach alter Tradition UNS im demokrat. teil der Republik immer voreilend schuldig zu fühlen.



    Die militanten Nazi- Anschläge in den westl. Ländern wurden doch auch mehrheitlich von Ossis, die hier leben und sich dadurch aus der Ossi- Statistik fallen, begangen.



    Klar, zieht Rechtsradikalismus auch bei Uns- aber diese Brutalohetze, das Fordern nach "Absaufen lassen" gibts hier nicht.

    • 0G
      06455 (Profil gelöscht)
      @ophorus:

      diese rufe nach "Absaufen lassen", die gibt es hier nicht. Richtig.



      Bei Wessis ist die Rhetorik eine andere und sie tragen Schlips und Anzug oder gutsetzende Kostümen oder Hosenanzüge.



      Die Wessis sind nur einfach besser getarnt.

    • @ophorus:

      Uiuiui, da fühlt sich aber jemand in seinem schwarz-weisen rassistischen elfenbeinturm richtig wohl....



      und ja: ein Teil der Bevölkerung als allgemein grundsäzlich babarisch-rassistisch zu bezeichnen IST rassistisch. Man tausche nur mal "ossi" mit "flüchtling aus und siehe da: die selben rassistisch-nationalistischen denkstrukturen

    • @ophorus:

      Leider gibt es sehr wohl Nazistrukturen und Mentalitäten in Westdeutschland.



      Man erinnere sich nur mal an die Nachrichten von ausgehobenen Waffenlagern in den 1980er Jahren.



      Übergriffe sind daher leider vorgekommen und das "Absaufen lassen" ist nur noch nicht auf Versammlungen provoziert worden.



      WIR Wessis sollten uns nicht zu sicher fühlen.

      • @aujau:

        Ich habe all diese relativierenden Antworten erwartet. Der voreilende Gehorsam ist einfach ungebrochen. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Natürlich wurde rechtsradikalität von den Amis schon seit den 60 ern in stay behind Gruppen im Hintergrund organisrert- aber dieser primitive, ausufernde Haß der Durchführer, Hetzjagden, Pegidademos, und offen gezeigte Kriminalität der Fettsäcke da drüben, DAS alles gibt es erst, seit der Wende. Die Glorifizierung des Lübckemordes, das Verachten der Bundesrepublik und der offene Wunsch so zu sein wie die Whitepowers in den USA- sorry. Gleichwohl besteht natürlich der Verdacht, daß WIR im Westen das ganze politisch und geheimdienstlich sehr begrüssten, um der Industrie wieder nNationalimus und Krieg präsentieren zu können. Also für diese Art der moralischen entgelisung sind einzig die Ossis zuständig. Das hat nichts mit s/w Denken zu tun-- es IST so! Die DDR war zu 100% eine Nachfolgeorganisation der NSDAP. Nur NIE entnazifiziert- wenigstens scheinheilg den Versuch unternommen- NICHTS. Dieser scheinstaat war per DEKRET ein "sozialistischer", aber nie ein linker.