Homophobes Verbrechen in Chile: Lebenslang für Mörder
Nach der Ermordung eines Homosexuellen in Chile stehen die Haftstrafen fest. Ein Anti-Diskriminierungsgesetz wurde nach dem Fall benannt, aber noch nicht angewendet.
BUENOS AIRES epd | Im Prozess um die tödliche Misshandlung eines Homosexuellen in Chile sind die Strafen verkündet worden. Einer der Täter, Patricio Ahumada Garay, erhielt eine lebenslange Haftstrafe, zwei weitere jeweils 15 Jahre Haft und einer sieben Jahre Haft, wie die Tageszeitung La Tercera berichtete.
Die vier Männer wurden am 17. Oktober wegen Mordes schuldig gesprochen. Nach Auffassung des Gerichts handelten die Täter mit äußerster Grausamkeit, um das Leiden ihres Opfers Daniel Zamudio absichtlich zu verschlimmern.
Zamudio war nach Erkenntnissen des Gerichts im März 2012 in einem Park in Santiago so schwer misshandelt worden, dass er 25 Tage später im Krankenhaus starb. Die vier jungen Täter hatten ihn schwer geprügelt, ihm ein Bein gebrochen und mit zerbrochenen Glasflaschen Hakenkreuze in seinen Körper geritzt. Schwer verletzt wurde der junge Mann zurückgelassen.
Das Verbrechen hatte in Chile großes Entsetzen und eine Debatte über die Anfeindungen gegen Lesben und Schwule ausgelöst. Der Kongress beschleunigte die Verabschiedung eines Anti-Diskriminierungsgesetzes, das die Strafen für Verbrechen verschärft, die aus Hass auf Homosexuelle oder eine andere Bevölkerungsgruppe begangen wurden. Diese Regelung, obwohl in Chile als „Gesetz Zamudia“ bekannt, galt aber in diesem Fall noch nicht.
Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden in Chile im vergangenen Jahrzehnt mehr als 20 Homosexuelle ermordet und mehr als 800 Übergriffe gegen Schwule und Lesben gezählt.
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