Hastig arrangierter Außenbordeinsatz: Kesselflickerei an der ISS
Zwei Astronauten der ISS mussten am Samstagnachmittag ins All, um eine undichte Stelle im Kühlsystem der Internationalen Raumstation zu reparieren.
CAPE CANAVERAL ap | Zwei Astronauten der Internationalen Raumstation ISS haben am Samstagnachmittag (MESZ) einen Außenbordeinsatz unternommen, um eine undichte Stelle im Kühlsystem des Orbitalkomplexes ausfindig zu machen und wenn möglich zu reparieren. Die US-Astronauten Thomas Marshburn und Christopher Cassidy verließen am Samstag die 410 Kilometer über der Erde im All kreisende Raumstation. Der hastig arrangierte Außenbordeinsatz war auf sechs Stunden angesetzt.
Der Projektmanager des NASA-Raumstationprogramms, Michael Suffredini, erklärte am Freitag, eines der acht Sonnensegel für die Stromversorgung der ISS sei wegen des Ammoniak-Lecks abgeschaltet worden. Die Raumstation habe weiterhin genügend Strom. Im Falle eines weiteren Defekts blieben aber nur wenige Reserven. Möglicherweise müssten dann Experimente unterbrochen werden, um Strom zu sparen.
Das Leck sei vermutlich von Weltraumschrott verursacht worden, der auf ein Kühlrohr geprallt sei, sagte Suffradini. Es handele sich um eine „ernste Lage“, sagte er. Zugleich bezeichnete er den Zwischenfall als Ärgernis.
Derartig kurzfristig anberaumte Außenbordeinsätze der US-Raumfahrtbehörde NASA sind selten. In weniger als 48 Stunden hatten die Flugkontrolleure in Houston die nötigen Vorbereitungen für den Einsatz am Samstag getroffen. Die Astronauten hatten sich vor ihrem Flug ins All auf ein derartiges Einsatzszenario vorbereitet. Reparatureinsätze wie der am Samstag zählen zu den sogenannten „Big 12“ der NASA.
Drei der aktuellen ISS-Besatzungsmitglieder – Hadfield, Marshburn und der russische Kosmonaut Roman Romanenko – sollen am Montag die Rückreise zur Erde beginnen. Auch deshalb sollte der Außenbordeinsatz am Wochenende erfolgen. „Auf einmal (habe ich) viel zu tun“, schrieb der am Außenbordeinsatz beteiligte Marshburn am Freitag auf Twitter.
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