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Grüne wollen Dialog

Fraktionschef Anjes Tjarks hält die Bezahlbarkeit der Stadt für das zentrale Thema in Hamburg

Von Sven-Michael Veit

Für Anjes Tjarks gibt es in Hamburg ein zentrales Thema: „Die Bezahlbarkeit der Stadt bewegt die Menschen am meisten“, glaubt der Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Bürgerschaft. Kitas, Bildung, Kultur und vor allem Wohnungen zu erschwinglichen Mieten seien deshalb vordringliche Probleme, welche die Grünen und die rot-grüne Koalition lösen müssten. Dabei müsste dann wohl auch, so Tjarks, „mit einigen grünen Lebenslügen“ aufgeräumt werden. „Es tut vielen Grünen in der Seele weh, da zu bauen, wo mal eine grüne Wiese war. Aber wir kommen nicht drum herum“, sagte Tjarks am Mittwoch im Gespräch mit Journalisten. „Wir können diesem Konflikt ausweichen.“

Zugleich aber seien „größere Strategien zur Wiederbesiedelung der Innenstadt“ erforderlich. Zwischen Alster und Hafencity könnten statt 2.000 Menschen auch 25.000 leben. Mehr Wohnungen in der City wären ein Mittel gegen die Verödung der Innenstadt. Dazu müsste auch über höhere Häuser nachgedacht werden: „Wer nicht in die Fläche bauen will, muss in die Höhe bauen.“

Beflügelt von den guten Umfragewerten für die Grünen will der 37-Jährige im Hinblick auf die Bürgerschaftswahl 2020 künftig verstärkt breitere Wählerschichten „nicht nur in Ottensen, sondern auch in Neugraben“ ansprechen. Denn grüne Anliegen würden aktuell den Trend prägen: Luftschadstoffe, Fahrverbote, ein neuer Umgang mit der Mobilität seien die Zukunftsthemen.

Eine Umfrage des Instituts Forsa sieht die Grünen in Hamburg mit 18 Prozent als zweitstärkste Partei vor der CDU mit 16 Prozent, die SPD liegt mit 36 Prozent noch in Front. Man dürfe Umfragen nicht überbewerten, warnte Tjarks, „aber wir wollen schon noch ein bisschen mehr“.

Dazu wollen die Grünen ab sofort „den Dialog mit der Stadt“ suchen. In Debattenrunden mit BürgerInnen in allen Bezirken, beginnend am Freitag um 19 Uhr im Restaurant Peacetanbul auf Kampnagel, will Tjarks zusammen mit grünen Abgeordneten mehr zuhören als reden. Und wenn er was sagt, dann „ohne Sprechblasen“.

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