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Grüne nach Hessen-WahlKurz vorm Platzen

Die Grünen heben auch bei der Wahl in Hessen ab. Doch im nächsten Jahr stehen gleich drei Landtagswahlen im Osten an.

Sie jubeln, aber sind nicht übermütig: die Grünen Foto: dpa

Berlin/Wiesbaden taz | Während in der CDU die Gegner Merkels heimlich jubilieren, zollt die Chefin der Partei, die in der Opposition sitzt, der Kanzlerin erst mal Respekt. Sie sei ja erst seit einem dreiviertel Jahr Parteivorsitzende, sagt die Grüne Annalena Baerbock in der Berliner Bundespressekonferenz. Für Merkel sei der Rückzug keine leichte Entscheidung gewesen, sie habe als erste Frau die CDU geführt und „für modernes Gesellschaftsbild geöffnet“.

Eine faire Geste, die zum Image der Grünen passt, die letzten Merkel-Fans im Lande zu sein. Eigentlich hat Baerbock an diesem Montagmittag anderes zu tun: Wieder darf sie den Journalisten eine Sensation verkaufen. Wieder hat die Ökopartei einen Sieg eingefahren, von dem sie vorher nicht zu träumen wagte.

19,8 Prozent in Wiesbaden, das sind fast 9 Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren – und ein hauchdünner Vorsprung vor der SPD. Am Ende lagen die Grünen mit ihren SpitzenkandidatInnen Tarek Al-Wazir und Priska Hinz 94 Stimmen vor den Sozialdemokraten. Nach dem Sieg in Bayern ist Hessen die nächste Wegmarke zum Ziel, „führende Kraft der linken Mitte“ zu werden.

Der Triumph wird von der Merkel-Nachfolgedebatte in den Schatten gestellt, die Journalistenreihen im Saal sind spärlich gefüllt. Baerbock, die neben der Hessen-Spitzenkandidatin Priska Hinz Platz genommen hat, dankt erst mal für das Interesse. Was bedeutete ein CDU-Chef Jens Spahn für grüne Machtoptionen, was ein Friedrich Merz? Würde Schwarz-Grün erschwert?

Eine kleine Spitze

Baerbock lässt sich nicht auf dieses Spielchen ein. Was ihr zu Herren in der CDU einfalle, sei nicht entscheidend. Die Grünen wollten gestalten. Dann zählt Baerbock ein paar Classics auf, Klimaschutz, eine Politik, die nicht spalte, sondern sich etwas traue. Was man eben so sagt, als Vorsitzende in diesen Tagen.

Nur die eine Spitze gönnt sie sich: Sie finde es ja schon interessant, dass Merkel zurücktrete, während der Mann, der schon drei Mal seinen Rücktritt angekündigt habe, weiter bleibe. Seehofer wird damit leben können.

Aber was bleibt nun von dem grünen Sieg? In Wiesbaden könnte es wieder auf ein schwarz-grünes Bündnis hinauslaufen. CDU-Ministerpräsident Volker Bouffier und Al-Wazir können gut miteinander – und die FDP hat bereits abgelehnt, in einer Jamaika-Koalition das „Ersatzrad“ (Spitzenkandidat René Rock) zu sein. Hinz kündigt in der Bundespressekonferenz dennoch an, dass die Grünen mit allen Parteien sprechen würden, mit denen es rechnerisch gehe. Das wäre eine Ampel mit SPD und FDP unter grüner Führung.

Bei dieser, betont Hinz, wäre ihr Co-Spitzenkandidat Al-Wazir am Ende Ministerpräsident. 94 Stimmen hin- oder her, die Grünen würden auf ihrem Vorsprung bestehen. Der legendäre Pragmatismus der Hessen-Grünen zeigt sich, wenn man Hinz fragt, warum eigentlich der Mann Ministerpräsident wäre – und nicht sie. Seltsam für eine gendersensible Partei, oder? Al-Wazir sei nun mal der beliebteste Politiker, antwortet Hinz.

Demut ja, Übermut nein

Bei den Zielen in einer neuen Regierung bleibt Hinz im Ungefähren. Irgendwie noch mehr Öko, mehr soziale Themen und mehr Bildungspolitik wollen sie erreichen. „Wir waren Motor, wollen Motor bleiben und noch einen Zacken zulegen“, sagt Hinz. Bei einem spannenden Punkt weicht sie lieber aus. Wäre für sie ein Nein zu der von der Groko geplanten Ausweitung der sicheren Herkunftsstaaten eine rote Linie? Das sei eine „Symboldebatte“, die nichts an dem Problem ändere, dass Asylverfahren schneller entschieden werden müssten.

Würden die Hessen-Grünen in Koalitionsverhandlungen mit der CDU der Asylrechtsverschärfung zustimmen, wäre die Bundespartei brüskiert, die sich gegen die Reform stemmt. Baerbock lächelt etwas gezwungen.

Jenseits von Hessen müht sich die Partei, demütig zu bleiben. „Übermut ist nicht angebracht“, sagt der erfahrene Chef der Europa-Grünen, Reinhard Bütikofer. Leicht fällt ihnen das nicht. Schließlich haben sie in Hessen – ähnlich wie in Bayern – in verschiedenen Milieus dazu gewonnen. Sie zogen laut „Tages­schau“ von der SPD 142.000 WählerInnen herüber. Aber auch von der CDU wanderten 108.000 Menschen zu den Grünen. Das ist schon bemerkenswerter: Auch der mittige Kurs eines Volker Bouffier konnte Abflüsse zur Ökopartei nicht stoppen.

Ein Grund war die Popularität ihres Spitzenmannes Al-Wazir, der in Befragungen sogar SPD-Herausforderer Thorsten Schäfer-Gümbel und Ministerpräsident Bouffier abhängte. Doch auch urgrüne Themen spielten eine wichtige Rolle. So gaben in einer Infratest-dimap-Erhebung 85 Prozent der Befragten an, mit der Bundesregierung beim Thema Diesel unzufrieden zu sein. 33 Prozent glaubten, die Grünen könnten Probleme mit Diesel-Autos in den Griff kriegen. Viel weniger Leute trauten das der CDU (12 Prozent) und der SPD (10 Prozent) zu.

Schöne bunte grüne Welt

Alles schön bunt also in der grünen Welt? Schon im nächsten Jahr stehen drei Wahlen in Ostdeutschland an: Thüringen, Brandenburg, Sachsen. Dort kämpfen die Grünen um den Einzug in die Parlamente. Sie stehen vor handfesteren Problemen als dem, sich Gedanken zu machen, ob sie jetzt Volkspartei sind oder nicht. Was erzählt man dem Lausitzer Kohlekumpel, der Angst vor der Arbeitslosigkeit hat? Wie umgehen mit dem Hass der AfD?

StrategInnen in Berlin beobachten mit Sorge, dass der Bundestrend im Osten nicht so hilft wie im Westen. Die drei Landesverbände legten nach der Inthronisierung des Chef-Duos Habeck und Baerbock im Januar in Umfragen auch zu, aber nur leicht. Und den Grünen fehlen Mitglieder, um Plakate in jedes Dorf zu hängen. In Brandenburg sind es 1.260, in Thüringen 823 und in Sachsen 1.724. Zum Vergleich: Allein der Kreisverband München hat 2.100 Mitglieder.

StrategInnen in Berlin beobachten mit Sorge, dass der Bundestrend im Osten nicht so hilft wie im Westen

Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt kommt aus Thüringen. Sie glaubt, dass die Frage, wie es dem Osten gehe, an Bedeutung gewonnen habe. Wenn sie dort zulegen wollten, „wird es darauf ankommen, die Ostdeutschen und ihre Fragen und Themen sichtbar zu machen und eigene grüne Antworten zu formulieren.“ Die müssten auf Augenhöhe sein.

Man kann es auch so sagen: Die echte Herausforderung wartet noch auf die Grünen – im Osten.

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54 Kommentare

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  • Man sollte auch nicht vergessen das die Grünen der Abholzung des Hambacher Forstes zugestimmt haben.

    Wenn sie jetzt für den Klimaschutz stimmen, wirkt das bei den Grünen einfach nur lächerlich.

  • Man sollte nicht vergessen, was die Grünen sind, eine neoliberale sehr wirtschaftsfreundliche Partei.

    Mit den Grünen ist ein sozialer Wohnungsmarkt, eine soziale Energieversorgung oder Familienförderung nicht zu machen.

  • Welche der Positionen der Grünen sind für Sie NICHT modern? Der Mindestlohn? Gleiche Chancen und faire Löhne für Frauen? Leiharbeit und Befristungen eindämmen? Raus aus der Niedriglohnfalle? ... www.gruene-bundestag.de/arbeit.html gruene.berlin/chan...ht-und-solidarisch

    • @Rudolf Fissner:

      war @ eins tiefer

  • @DHIMITRY - Was vestehen Sie denn unter "moderne Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik." Macht Frau Göring-Eckardt wieder "Bewegungsangebote"?

    "Die mit Hartz-IV eingeführten Sanktionsmöglichkeiten wie zum Beispiel Leistungskürzungen seitens der Jobcenter charakterisierte sie als „Bewegungsangebote“ für die Betroffenen"



    Quelle: de.wikipedia.org/w...%C3%B6ring-Eckardt

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Frederik Andersen:

      Die Sanktionen haben sich als nicht sinnvoll erwiesen. Deshalb wollen die Grünen und andere Parteien sie auch abschaffen.

  • Schon merkwürdig, dass Parteien erst so richtig groß werden nachdem sie die ursprünglichen Ideale verraten haben und beweisen dass ei zu "Realpolitik" in der Lage sind, was meistens nur bedeutet vor Lobbyisten den Bückling zu machen...

  • Horschemal.

    Mit de 5 Stimme von uns, kaafst de dir nix, un des wisse Sie aach.

    Des mit de Grii Soß, des verstehen de maste net. Es gibt unsre Gri Soß und des was die Kasseläner als Griene Sose bezeichnen, die Kräuter sin anners. Ebe deshalb, is das bei uns so, des mer mit de Leut obberhalb von Gieße nix zu tun habbe, da gibt es an de Kass net ma en odentliche Ebbelwoi.

    Un de Tarek, des is en Bub hier aus de Egg, is zwar en Offemicher, aber der macht des scho.

    • @Sven Günther:

      @ lowandorder

      • @Sven Günther:

        Babbel net.

        • @Lowandorder:

          Richtig wäre, wenn man dem Anderen Unsinn unterstellt, sabbel net ;-)

          • @Sven Günther:

            Das mach ich gern.



            Sie trumpfe groß aaf - mit ehre Lieblingspunkte.



            &



            Zaage doch bloß zu Bund/Land/GG.



            Koa Ahnung nich - un kapiere dess aach dazu net.

            kurz&gern - Sabbel net.

            (Sorry - nich so maans - aber wenns der fein Herr doch unbedingt heere mächt.



            Bitte - mer wollen‘ ja net aach noch unnötig quäle. Gelle!;))

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "Kann mir jemand erklären für was genau die Grünen eigentlich stehen?"

    Ich würde aktuell sagen: Klima- und Umweltschutz, offene Gesellschaft/Willkommenskultur/Miteinander, moderne Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Ich übersetze das mal kurz.

      Klima- und Umweltschutz



      Sie schwingen große Reden, und fahren dann mit ihren SUV nach Hause.



      Viel heiße Luft, keine Konsequenzen.



      Klima- und Umweltschutz ist von den Grünen absolut nicht zu erwarten.

      offene Gesellschaft/Willkommenskultur/Miteinander



      Für offene Grenzen steht diese Partei tatsächlich.



      Da offene Grenzen für eine neoliberale Wirtschaftsausrichtung notwendig sind, ergänzt sich die Wirtschaft- und Kapitalismus-freundliche Grundhaltung der Grünen optimal mit der Forderung nach offenen Grenzen.

      moderne Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik



      Oder anders gesagt, perfekte Ausbeutung von Lohnabhängigen.



      Harz 4 lässt grüßen.

  • Also die Grünen haben keine Antwort auf die Zukunftsfragen, und wenn die Macht lockt, vergessen sie sogar die Zukunftsfragen.

    • @Jenaer:

      Nur die Partei Bibeltreuer Christen kann dem süßen Lockruf der Macht wiederstehen!



      Nur sie vermag das jenseitige Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und beschmutzt sich nicht die Hände mit der schmutzigen Gegenwart.

  • Es geht nicht darum was sie wählen, sondern warum sie es wählen.

  • In vielen Fällen sind es die ökologisch bewegten WählerInnen, deren Interessen die Grünen verraten, stattdessen die grünen Mandate für linkere Sozial- und Gesellschaftspolitik einsetzen, als es viele ihrer WählerInnen gewollt hätten.

    • @meerwind7:

      Sorry. Kanitverstan.

      Is das‘n an- oder is das‘n ablandiger Meerwind*¿* - Stärke …?



      Sachan. Klicker verstellt?

  • Wie oft schreiben Sie das noch ab?

  • 10% der Wähler der Linkspartei sind wieder einmal zur AfD abgewandert. www.zeit.de/politi...-landtagswahl-2018 Mit Linkspopulismus zieht man nur AfD Wähler heran. Linke Mehrheiten lassen sich damit nicht gewinnen.

  • Ha no & keine Überraschung - Gelle.

    Greenwashing vom übelFeinsten:



    “…Wäre für sie ein Nein zu der von der Groko geplanten Ausweitung der sicheren Herkunftsstaaten eine rote Linie? Das sei eine „Symboldebatte“, die nichts an dem Problem ändere, dass Asylverfahren schneller entschieden werden müssten.…“

    Nö. Das ist nicht cremig - das is kotzig. •

    Na Mahlzeit

    • @Lowandorder:

      Liggers - aber ziemlich gro…;((



      Newahr.

  • 9G
    91867 (Profil gelöscht)

    Kann mir jemand erklären für was genau die Grünen eigentlich stehen? Wenn ich mir die Politik der Rot-Grünen Schröder Ära ansehe wird mir tlw. heute noch schlecht. Stichworte Sozialpolitik, Niedriglohnsektor, Hedge-Fonds begünstigt, Kriegsbeteiligung etc.

    • @91867 (Profil gelöscht):

      Sie haben doch schon genannt wofür die Grünen stehen.

      Niedriglohnsektor, Hedge-Fonds begünstigt, Kriegsbeteiligung.

      Damit werden sie weitermachen wenn sie wieder an die macht kommen.

      Sie werden den Niedriglohnsektor weiter ausbauen, Hedge-Fonds weiter und mehr begünstigten, weitere Kriegsbeteiligung anzetteln.

      Vielleicht sollte die Wehrpflicht wieder eingeführt werden. Jeder Wähler der Grünen müsste dann mindestens 12 Monate an der Grenze zu Russland nur einen Schuss von der gut ausgebildeten russischen Arme verbringen, in der Angst das der nächste Knall der Schuss sein könnte der ihn töten wird. Vielleicht überlegt man sich dann zwei mal eine Kriegstreiber-Partei wie die Grünen zu wählen.

    • @91867 (Profil gelöscht):

      Sie haben doch selbst aufgezählt, wofür die Grünen stehen.

      In Hessen übrigens für den Ausbau des Flughafens mit noch mehr Lärmbelästigung. Und in Frankfurt stehen sie mit einer Klage GEGEN Dieselfahrverbote. Und in BW müssen Sie mal Mercedes Benz fragen, für was die Grünen stehen.



      Ach ja: In NRW STANDEN sie für die Abholzung des Restwaldes in Hambach. Und für eine extrem miserable Schulpolitik.



      Aber da sich die Grünen auch stets selbst die Absolution erteilen, stehen sie wahrscheinlich auch für das Beichtgeheimnis.

  • Wenn sie einfach ihr Gewissen beruhigen wollen, dann wählen sie doch weiterhin die Grünen.



    Ich hingegen schaue mir die Regierungspraxis der Grünen an.

    Also ich weiß, wieso ich die Grünen nicht wähkle.



    Sie setzen sich nicht für:



    - Frieden,

    - Gerechtigkeit,

    - Bewahrung der Schöpfung



    ein.

    • @Jenaer:

      Ich kann ihnen nur zustimmen.

    • @Jenaer:

      Was wählen Sie dann?



      Frieden - sicherlich nicht die Linke, die mit dem Kriegsherren Putin solidarisiert!



      Gerechtigkeit - auch Herr Lindner findet seine Verteilungsziele gerechter?



      Bewahrung der Schöpfung - blieben noch ÖDP und V3-Partei. Unter 5% ändern die aber keine Gesetzgebung.

      • @meerwind7:

        "Frieden - sicherlich nicht die Linke, die mit dem Kriegsherren Putin solidarisiert!"

        Also ich habe keine Angst vor Putin oder seinen Panzern. Ein russischer Angriff auf Mitteleuropa oder gar Deutschland ist sehr unwahrscheinlich.

        Putin hat über Jahre hinweg den freundschaftlichen Kontakt zum Westen und zu Europa gesucht. Seit Merkel haben wir ihm aber die kalte Schulter gezeigt. Das Putin dann irgendwann angepisst ist ist wohl mehr als verständlich.

        Insofern ist für Frieden die Wahl der Linken oder der AfD notwendig, diese wollen ein besseres Verhältnis zu Russland.







        "Gerechtigkeit - auch Herr Lindner findet seine Verteilungsziele gerechter?"

        Für Gerechtigkeit gibt es



        Ansätze bei den Linken, aber garantiert nicht bei den neoliberalen Grünen. Diese sind eine Partei der Besserverdienenden.

        "Bewahrung der Schöpfung - blieben noch ÖDP und V3-Partei. Unter 5% ändern die aber keine Gesetzgebung."

        V3 kenne ich nicht, wenn ich in Bayer hätte wählen können dann wäre es die ÖDP geworden.

        Das die unter 5 % nichts ändern können stimmt zwar, aber solange alle nur auf die Parteien über 5 % starren wird sich nichts ändern. Ansonsten wären weder Grüne noch AfD in den Parlamenten.

  • Wenn sie einfach ihr Gewissen beruhigen wollen, dann wählen sie doch weiterhin die Grünen.



    Ich hingegen schaue mir die Regierungspraxis der Grünen an.

    • @Jenaer:

      Ich habe da ein sehr ruhiges Gewissen, keine Sorge. Und Hessen ist schon wesentlich schlechter regiert worden als jetzt.

      • @Sven Günther:

        Stimmt, bei der Landtagswahl 1932 erhielt die NSDAP 44 % der Stimmen.

        • @Sven S:

          Und von 1945 bis 1987 hat hier die SPD regiert, was soll das beweisen?

      • @Sven Günther:

        Wenn sie sich so einfach zu beruhigen lassen, ist das hier Problem.



        Also schlechter regieren geht immer, wichtig ist es aber besser zu regieren als bisher.

        Die Grünen Hessens haben keine Antwort auf die wichtigsten Zukunftsfragen.

        • @Jenaer:

          Mir ist im Wahlkampf niemand aufgefallen, der bessere Antworten gehabt hätte.

          • @Sven Günther:

            Wer nur das Wahlprogramm der Grünen liest bzw. nur auf deren Wahlkampf schaut, kann auch keine andere Partei sehen.

            • @Jenaer:

              Lassen Sie mich raten, Linke?

              Mit denen will in Hessen keiner koalieren und das Wahlprogramm, naja, wenn ich jede Menge Punkte aufnehme, für die das Land nicht zuständig ist und es eine Landtagswahl ist...

              Hier meine Lieblingspunkte,



              - wir verbieten die Spekulation mit Wohnungen / dafür ist nicht das Land Hessen zuständig



              - Niemand soll mehr als ein Drittel seines Gehalts für Wohnen ausgeben müssen / wie will man das begrenzen?



              - Für große Vermögen von mehr als einer Million Euro werden wir wieder eine Vermögenssteuer erheben. Die Lohnsteuer für durchschnittliche und niedrige Einkommen senken wir und erhöhen den Spitzensteuersatz. Damit es gerechter wird in unserem Land, sollen Superreiche endlich mehr Steuern bezahlen / für keinen der Punkte ist das Land Hessen zuständig

              • @Sven Günther:

                Mal abgesehen davon, dass die Grünen für Hartz 4 mit verantwortlich sind.

                Im Grundsatzprogramm der Grünen findet sich nichts zu:

                - Ende der sachgrundlosen Befristung,,

                - Erhöhung von Hartz 4,

                - Abschaffung der diesbezüglichen Sanktionen,

                - Einführung einer Bürgerversicherung,

                - eine wirklich bremsende Mietpreisbremse,

                - Steigerung des sozialen Wohnungsbaus,

                - mehr Geld für Kinder

                und das ist entscheidend.

                Die Wahlprogramme der Grünen sind voll mit Versprechungen und Absichtserklärungen, wenn sie dann aber in einer Koalition sind, passen sie sich ihrem Koalitionspartner an.

  • Also ich weiß, wieso ich die Grünen nicht wähkle.



    Sie setzen sich nicht für:

    - Frieden,

    - Gerechtigkeit,

    - Bewahrung der Schöpfung

    ein.

    • @Jenaer:

      Wie oft schreiben Sie das noch ab?

      • @meerwind7:

        Na. Nu seiese doch mal nich so strenge.



        Sie sann doch nich die Marion U.v.D.



        & - wie ich’s aber seh - jede Menge -



        “wähkle“ - is doch‘n fein Gescheckle.;)

  • Die Grünen sind keine Eigenständige Partei, sondern eine liberale Partei mit grünem Anstrich, die, wenn sie in einer Koalition sind, sich ihrem Koalitionspartner anpassen.

    Sie setzen sich nicht für:

    - Frieden,

    - Gerechtigkeit,

    - Bewahrung der Schöpfung

    ein.

    • @Jenaer:

      Ja und darum wähle z.B. ich die Grünen ja. Ich möchte eine liberale Partei wählen, ohne den Deregulierungsquatsch der FDP und ich habe auch relativ wenig Schmerzen mit dem aktuellen Abgabensatz, ich brauche keine Sprüche, ala "mehr Netto vom Brutto,"



      der Staat braucht die Kohle und solange er nicht zu viel Quatsch damit anstellt, ist es eben so.

      Die Frage ist immer, ob man mit dem was man macht, bei den eigenen Wählern ankommt...

      • @Sven Günther:

        Wenn sie einfach ihr Gewissen beruhigen wollen, dann wählen sie doch weiterhin die Grünen.

        Ich hingegen schaue mir die Regierungspraxis der Grünen an.

        Also ich weiß, wieso ich die Grünen nicht wähkle.

        Sie setzen sich nicht für:

        - Frieden,

        - Gerechtigkeit,

        - Bewahrung der Schöpfung

        ein.

        • @Jenaer:

          Vielleicht ist keiner von den 3 Punkten für mich Wahlentscheidend. Da das hier eine Demokratie ist, wähle ich was ich will und sie was sie wollen.

          • @Sven Günther:

            Als Besserverdiener mit einem geschätztem Netto von über 3000 € kann einem Gerechtigkeit natürlich egal sein.

            Ich nehme mal an sie sind Beamter mit A13 aufwärts.

            Dann kann es ihnen auch egal sein, das Familien und Geringverdiener keine Wohnungen mehr finden, sie können ja locker 900 € oder mehr Warnmiete für zwei Zimmer zahlen.

            Ich bevorzuge jedenfalls soziale Gerechtigkeit in der ein gutes Leben mit mittleren oder geringen Einkommen möglich ist. Und ich will nicht das Beamte besser gestellt werden mit der Pension als Rentner. Hier wäre eine einheitliche Versorgung im alter notwendig notwendig. Von den Grünen ist hier aber nicht zu erwarten.

            Liberalität ist mit ehrlich gesagt egal, brauche ich nicht und interessiert mich auch nicht.

            Frieden sollte ihnen aber auch wichtig sein, wenn die Grünen einen Krieg mit Russland vom Zaun brechen, den wir verlieren würden, ist auch ihr besser gestelltes Leben weg.

            • @Sven S:

              Ich bin kein Beamter und arbeite auch nicht für den öffentlichen Dienst, was ich bekomme, tut nichts zur Sache.

              Hier wird eine völlig unrealistische kriegerische Konfrontation mit Russland heraufbeschworen. Weder werden wir die Russen angreifen noch umgekehrt, solange den Russen klar gemacht wird, daß das Baltikum nicht das nächste Urlaubsziel kleiner grüner Männchen wird und dass die Balten mit unserer Rückendeckung rechnen können.

              Das die Beamten und auch die Freiberufler nicht in die Rentenkasse einzahlen ist ein Grundfehler des Systems, der geändert werden muss.

              Und ich habe nichts gehört, wie Sie den von Ihnen gewünschten Zustand der sozialen Gerechtigkeit herbeizuführen wollen.

  • ...und keinem fallen die Sprechblasen von Harbeck und Bearbock auf? Was tun den die Grünen in der Regierung etwa gegen Feinstaub und Diesel-Skandal? Mischterpräsident Kretschmann in BaWü stellt sich hinter Daimler und Co, Fahrverbot muss gegen den grünen Bürgermeister von Stuttgart und die Landesregierung erstritten werden. Wohnungsmisere - Fehlanzeige-, Tempolimits - never. Bürgermeister Palmer macht in Tübingen den Höcke in grün. Aber der Wahlerfolg gibt ihnen recht, es wählen diejenigen Grün, die sich den Pelz waschen, aber nicht dabei nass werden wollen. Verzicht auf Konsum, radikaler Schwenk in der Verkehrspolitik, Aktivitäten gegen Sozialabbau - ja ja, aber es darf unseren Konsum nicht beeinträchtigen. Und mit den wirklich Mächtigen im Land legen wir uns ins Bett - nicht an. Also brav getrennt Müll sammeln, das beruhigt das Gewissen, egal ob die gelben Säcke dann in Afrika oder Asien auf dem Müll landen. An den Problemen ändern Wazir, Kretschmann, Palmer und Co nichts, sie bieten nur eine ökologische Wärmestube - und genau damit sind die Wähler zufrieden, na dann spielt mal schön auf dem Achterdeck der sinkenden Titanic weiter die lauen Lieder der grünen Kapelle.

    • @Philippe Ressing:

      exakt!

  • Die Grünen sollten eine Kampagne zur Mitgliederwerbung im Osten starten und freiwillige Wahlkampfhelfer dorthin schicken.

  • Die AFD ist der beste Wahlhelfer der Grünen. Daher könnte ich mir vorstellen, dass sie auch im Osten stark zulegen, gerade auch in Ländern wie Sachsen, wo die CDU der AFD hinterhechelt. Als Anti-AFD sind die Grünen dank Sarah Wagenknecht mittlerweile glaubwürdiger als die Linken.