Großbritanniens neue Regierung: Premier Sunak verliert ersten Minister
Zwei Wochen nach dem Amtsantritt von Rishi Sunak kündigte Staatsminister Gavin Williamson seinen Rücktritt an. Über Mobbing geriet er unter Druck.
Williamson wird vorgeworfen, Drohnachrichten und in anderer Weise unangemessene Nachrichten an Parlamentarier und ehemalige Kollegen verschickt zu haben. Insbesondere die ehemalige parlamentarische Geschäftsführerin der Tory-Fraktion, Wendy Morton, soll eine ganze Serie solcher Nachrichten erhalten haben. So habe Williamson ihr vorgeworfen, sie wolle Abgeordnete „bestrafen“; dann habe er gedroht: „Alles hat seinen Preis.“
In seinem Rücktrittsschreiben verwies Williamson auf die verschiedenen Vorwürfe gegen ihn, die nun untersucht würden. Er weise die dabei getroffene „Charakterisierung“ seiner Handlungen zurück, sehe aber ein, dass dies die Arbeit der Regierung beeinträchtigen könne.
Der 46-jährige Williamson bekleidete auch schon Ministerämter in den Regierungen von Theresa May und Boris Johnson, wurde aber von beiden Premierministern entlassen. Sunak erklärte zu Williamsons Rücktritt, er wolle erst unabhängige Untersuchungsergebnisse abwarten, bevor er in diesem Fall urteile.
Sunak hatte sein Amt als Premierminister am 25. Oktober angetreten. Er folgte der glücklosen Liz Truss, die nach nur anderthalb Monaten im Amt wegen einer verfehlten Finanzpolitik zurücktreten musste.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier