Virgunga-Nationalpark Foto: Alexis Huguet
Der Virunga-Nationalpark im Osten der DR Kongo ist einer der bestausgerüsteten Parks Afrikas, denn er liegt mitten im Kriegsgebiet. Ein Problem vor Ort sind ungeklärte Parkgrenzen. Ein Beispiel: Rund um die Vulkane der Gegend gelten laut Verträgen von 1925 alle mit Lava bedeckten Gebiete als Teil des Parks. Doch die Vulkane sind seitdem mehrfach ausgebrochen und haben zum Beispiel Ackerland mit Lava bedeckt. Landkonflikte sind so unvermeidbar.
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Die Parkbehörde baut nun elektrische Zaunanlagen. Kongolesen nennen den Virunga auch eine „Festung“. Mit EU-Geldern wurde eine Justizpolizei für den Park aufgestellt. Die Wildhüter nehmen Menschen fest, verhören sie und überstellen sie an die Justiz. Laut der Parkverwaltung werden jährlich rund 1.000 Menschen festgenommen. Die Hälfte kommt gegen eine informelle „Freilassungsgebühr“ frei. Die Strafverfolgungsbehörden sagen, dass sie mehr Verstöße gegen das Naturschutzgesetz (PDF) als Fälle von Raub, Mord und Vergewaltigung behandeln würden. Verurteilungen zu Haftstrafen kommen oft Todesurteilen gleich, da die Bedingungen in Kongos Gefängnissen zu den schlimmsten weltweit zählen. Nicht zuletzt deshalb sind die meisten Beschuldigten bereit, die „Entlassungsgebühren“ aufzubringen, auch wenn diese das Monatseinkommen einer Bauernfamilie übersteigt. Der Anwalt des örtlichen Bauernverbandes bezeichnet diese Vorgänge als „willkürliche Geiselnahmen und Erpressung“. Wildhüter werden sehr viel seltener angeklagt, wenn ihnen Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden.
Virgunga-Nationalpark , 09.03.2020
Ort: Bibeneti, am Rande des Parks nahe Nyamilima
Opfer: eine alte Bäuerin
Täter: Ecoguards
Foto: Alexis Huguet
D ie Bäuerin erzählt: "Wir sind von unserem Acker gekommen und stießen auf die Wildhüter des Parks. Wir trugen unsere Maniokernte mit uns, und sie sagten uns, die Ernte sei nicht erlaubt, und sie rissen uns den Maniok aus den Händen. Sie fragten uns, wieso wir in den Park gegangen sind. Ich antwortete: Weil wir Hunger haben. Sie fragten uns daraufhin, ob wir die Strafen kennen für diejenigen, die in den Park gehen: Sie werden getötet! Wir bekamen Angst, dass sie uns umbringen.
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Ich bekam große Angst. Sie haben angefangen uns die Ernte aus der Hand zu reißen und haben mir mit einem Stock eines Kaffeebusches auf die Hände geschlagen. Ich habe nun einen Finger gebrochen. Ich bekam große Angst und habe angefangen zu weinen. Seitdem schlagen sie uns jedes Mal, wenn wir versuchen auf den Acker zu gehen. Ein Teil des Ackers liegt im Park. Sie bauen nun den Zaun direkt durch meine Felder. Ich besitze einen Hektar, direkt an der Grenze des Parks. Dort baue ich Maniok und Reis an. Der Reis war schon geerntet, aber den Maniok wollte ich noch einholen. Ich nutze diesen Acker schon seit sehr vielen Jahren, schon seit 1998. Der Acker gibt uns alles, was wir täglich essen. Doch jetzt hat die Parkverwaltung diesen Zaun gebaut, und ein Teil meiner Felder liegt nun hinter dem Zaun, ich kann ihn nur noch erreichen, wenn ich durch die Eingangspforte des Parks gehe, aber die ist geschlossen. Wenn sie die Eingangspforte nicht aufmachen und wir nicht auf den Acker können, müssen wir uns ins Flüchtlingslager retten, um zu überleben. Wir müssen sogar bis nach Uganda fliehen, um zu überleben."
Virgunga-Nationalpark , Anfang März 2020
Ort: Auf dem Weg zwischen dem Park und Nyamilima
Opfer: junger Mann mit anderen Bauern der Gemeinde
Täter: Ecoguards
Foto: Alexis Huguet
D er junge Mann berichtet: „Wir sind an diesem Tag von unseren Feldern gekommen, wir waren rund 20 Leute. Ich hatte meine Ernte auf meinem Fahrrad. Dann haben wir die Parkwächter gesehen, die uns gefolgt sind und uns festnehmen wollten. Da sind wir geflohen und haben alles liegen lassen, was wir bei uns hatten, auch das Fahrrad. Als wir zurückgekommen sind, um die Sachen zu holen und mein Fahrrad, sahen wir, dass alles verbrannt war.
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Da näherten sich die Parkwächter, sie waren wie in einer Kolonne mit den Uniformen des Parks. Sie haben die Waffen durchgeladen, und wir dachten, sie werden uns nun erschießen. Da sind wir geflohen. Wir sind dann wieder auf unsere Felder gegangen. Zu diesem Zeitpunkt gab es dort noch keinen Zaun. Wir haben dann die Ernte wieder eingeholt und abtransportiert. Seit sie meine Sachen verbrannt haben und den Zaun errichtet haben, suchen wir nun nach anderen Feldern, wo wir anbauen können. Alle unsere Felder liegen nun innerhalb des Parks hinter dem Zaun. Doch unser ganzes Leben hängt davon ab, und wir wissen nun nicht, was wir nun machen sollen. Am Tag, als wir gegen den Zaun protestiert haben, war ich auch dort. Sie haben uns geschlagen. Aber ich denke, wir müssen so lange kämpfen, bis sie uns die Felder zurückgeben. Das sind unsere Felder seit langer Zeit. Ich kenne viele Leute, die mit den Parkwächtern Probleme haben. Einer meiner Freunde wurde getötet, und wir denken, es waren die Parkwächter, die ihn erschossen haben. Sogar das Rote Kreuz kam hierher, um seine Leiche zu suchen, aber sie wurden auch vertrieben, als sie in die Gegend gehen wollten, wo wir die Leiche vermuteten. Seitdem sie nun den Zaun gebaut haben, können wir nicht mehr nach der Leiche suchen. Das ist wirklich beklagenswert.“
Virgunga-Nationalpark , 11.06.2019
Ort: Nzulo
Opfer: Familie mit sechs Kindern
Täter: Ecoguards
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Z wei neue Häuser, die auf Lava gebaut waren, wurden zerstört wegen Landkonflikten zwischen Park und Gemeinde. Die Verträge zwischen den lokalen Chefs und dem Park von 1925 besagen, die Stellen, die mit Lava vom Vulkan bedeckt sind, gehören dem Park und die grünen Weideflächen gehören der Dorfgemeinschaft. Doch nach mehreren Vulkanausbrüchen war fast die ganze Gegend rund um das Dorf mit Lava bedeckt und die Häuser waren zerstört. Die Besitzer sagen, sie hätten die Häuser genau dort errichtet, wo sie vor dem Vulkanausbruch 2002 bereits standen. Die Parkbehörde sagt, die Häuser seien auf Lava errichtet und deswegen illegal.
Virgunga-Nationalpark , 28.03.2019
Ort: Buvonga
Opfer: zwei Männer
Täter: Ecoguards
G egen 9 Uhr wurden zwei Männer, die gerade mit ihren angrenzenden Holzkohleöfen beschäftigt waren, von Schüssen überrascht. Sie versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Einem gelang es, zu seinem Haus zu flüchten, doch fand er seinen Kollegen später nicht in dessen Haus vor. Am darauffolgenden Tag fand eine Gruppe von EinwohnerInnen aus Buvunga die Leiche des Mannes in der Nähe seines Holzkohleofens. Er hatte eine Kugel im Ohr, zwei in der Brust und drei in den Armen. Sie bargen die Leiche und brachten sie ins Dorf. Der überlebende Kollege glaubt, dass die Schuldigen eine Schnelle Eingreiftruppe (QRF) auf Patrouille gewesen seien, weil Anwohner am betreffenden Tag zwei Gruppen beobachtet hatten: Eine blieb im Bambusgebüsch, die andere betrat den Park. Bei ihrer Rückkehr schoss sie.
Virgunga-Nationalpark , 28.03.2019
Ort: Buvonga
Opfer: zwei Erwachsene und drei Kinder
Täter: Ecoguards
D er zuvor genannte Vorfall wird dadurch untermauert, dass noch eine Menschengruppe am Tag der Schießerei in derselben Gegend unterwegs war: Zwei Erwachsene und drei Kinder suchten nach Brennholz als Brennstoff. Als sie flüchteten, trafen sie in der Nähe des Bambusgebüschs auf eine Gruppe von Parkwächtern. Sie wurden daraufhin festgenommen, zum Hauptquartier der Parkverwaltung in Rumangabo gebracht und dort unter dem Vorwurf festgehalten, dass sie den Park illegal betreten hätten, um Feuerholz zu hacken und Holzkohle herzustellen. Sie wurden am 28. März um 10 Uhr verhaftet und am Morgen des 30. März freigelassen, ohne eine Strafe zahlen zu müssen.
Virgunga-Nationalpark , 23.05.2019
Ort: Vitshumbi
Opfer: fünf Fischer, zwei Milizionäre
Täter: Ecoguards
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Vier Fischer wurden auf dem Edwardsee von zwei bewaffneten Mai-Mai-Milizionären mit ihrem Boot als Geisel genommen. Ein Boot der Ecoguards kam vorbei. Doch anstatt die Fischer zu retten, haben sie auf alle geschossen. Die zwei Milizionäre und drei Fischer starben. Ein Fischer fiel ins Wasser und wurde von einer Kugel in die Hand getroffen und überlebte. Die Ecoguards haben ihn aus dem Wasser gezogen, sonst wäre er ertrunken.
Virgunga-Nationalpark , 23.05.2019
Ort: Rumangabo
Opfer: 21-jährige Frau
Täter: damaliger Vize-Chef des Parks
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L aut Aussagen der Frau sei Folgendes passiert: Als sie abends um kurz nach 19 Uhr an der Eingangsstation der Parkverwaltung in Rumangabo vorbeikam, wo sie daneben in einem Haus wohnt, rief der Vize-Parkchef nach ihr, den sie gut kennt. Sie hat die Stimme erkannt. Er war wohl irritiert, weil sie sich mit einem Ecoguard am Eingang unterhalten hat. Sie sagt, er sei sehr eifersüchtig. Da hörte sie Schüsse.
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Eine Kugel flog an ihrem Kopf vorbei, die andere traf sie ins Bein. Der Krankenpfleger von Rumangabo hat sie verarztet und musste sie mehrfach nachts reanimieren, weil sie so viel Blut verlor. Sie sei fast die ganze Zeit ohnmächtig gewesen. Erst am nächsten Morgen konnte sie mit einem Krankenwagen nach Goma gebracht werden. In ihrer Aussage vor Gericht gab sie an, dass sie mehrfach von dem Vize-Parkchef vergewaltigt worden sei, auch schon als Minderjährige. Sie hat mehrfache Abtreibungen vollzogen und letztlich mit 16 Jahren ein Kind von ihm zur Welt gebracht.
Virgunga-Nationalpark , 20.03.2019
Ort: Mugunga
Opfer: alter Bauer
Täter: Ecoguards auf Patrouille
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Der Mann sagt: „Es war der 20. März 2019, als ich auf meinem Acker auf dem Hügel dort von zwei Parkwächtern überrascht wurde. Sie haben gerufen und versucht mich zu verscheuchen. Dann haben sie geschossen. Ich bin sofort weggelaufen. Doch dann bin ich gestolpert und hingefallen und habe mich verletzt.“
Virgunga-Nationalpark , 15.03.2019
Ort: Mugunga
Opfer: eine alte Frau
Täter: Ecoguards auf Patrouille
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S eit 2018 besteht die Naturschutzbehörde ICCN darauf, dass das Gebiet um den Grünen See zum Park gehöre. Seitdem gibt es regelmäßige Patrouillen durch Ecoguards. Die Frau sagt: „Es war am 15. März 2019, als drei Parkwächter auf mein Feld gekommen sind, wo ich gerade Maniok geerntet habe und dann Bohnen aussähen wollte. Sie haben gesagt, ich dürfte hier nichts anpflanzen, dieser Acker liege im Park.
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Sie haben mir verboten, die Bohnen auszusäen. Ich habe darauf bestanden, dass dies schon seit Jahrzehnten mein Acker sei. Dann haben sie angefangen, die Maniokpflanzen herauszureißen. Ich wollte mit ihnen diskutieren, aber sie trugen Waffen und ich hatte Angst vor ihnen. Ich habe alle Pflanzen, die sie herausgerissen haben, eingesammelt. Ich habe alles mitgenommen und bin später dann zu ihrem Posten hingegangen und habe Entschädigung verlangt, doch sie haben mir nichts gegeben. Dann bin ich nach Hause. Bis heute habe ich jedes Mal, wenn ich auf meinen Acker gehe, Angst, dass sie wiederkommen.“
Virgunga-Nationalpark , 01.02.2019
Ort: Mugunga
Opfer: 38-jährige Frau und Mutter von 5 Kindern
Täter: Ecoguards auf Patrouille
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D ie Frau sagt: „Seit September 2018 kommen die Parkwächter regelmäßig hier zu uns und sagen, der Grüne See sei Teil des Parks. Auch im Februar 2019 sind sie wieder gekommen und haben dieselbe Nachricht verbreitet. Bei dieser Gelegenheit haben sie mich auf meinem Acker angetroffen. Sie haben darauf bestanden, dass ich das Feld räume. Ich habe mich zuerst geweigert.
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Doch dann sind sie auf mich zugegangen. Ich wollte fliehen und einer hat versucht, mich an meinem Rock festzuhalten. Das Tuch, das ich als Rock trug, ist gerissen und ich bin ohne davongelaufen. Als sie mich wenige Tage später wieder auf meinem Acker antrafen, haben sie gefragt, warum ich hier immer noch das Feld beackere. Ich habe geantwortet, sie müssen mich schon töten, damit ich aufhöre, denn dieses Feld gehört meiner Familie schon seit vielen Generationen. Dann hat der eine angefangen zu schießen. Ich bin davongerannt. Bis heute habe ich Angst, wenn ich auf den Acker gehe. Aber ich habe keine Wahl. Dieser Acker gehört meiner Familie schon seit vielen, vielen Jahren.“
Virgunga-Nationalpark , Zwischen 27.12.2018 und 4.01.2019
Ort: Ndwali im Lubero-Territorium, Provinz North Kivu
Opfer: Einwohner des Dorfes
Täter: Ecoguards und Armee-Einheiten
Alle Straßen von und nach Ndwali wurden von den Wildhütern der Naturschutzbehörde ICCN und Soldaten der Armee blockiert; 4.000 Menschen wurden dadurch daran gehindert, ihre Stimme bei der Präsidentschaftswahl abzugeben. Aufgrund der Militäroperationen wurden insgesamt 7.000 Menschen in andere Dörfer vertrieben, unter anderem nach Kamandi Gite, Kamandi Lac, Kiserera und Taliha.
Virgunga-Nationalpark , 30.11.2018
Ort: Mugunga
Opfer: zwei junge Männer
Täter: Ecoguards auf Patrouille
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D er eine Mann sagt: „Ich war mit meinem Kollegen sowie der Minenpolizei, mit welcher wir hier zusammenarbeiten, an unserer Zollstation dort oben an der Straße. Dann kam ein Geländewagen der Parkwächter angefahren mit 27 Parkwächtern darauf. Sie sind zu uns gekommen und haben gefragt, was wir hier treiben. Wir haben ihnen erklärt, dass wir hier an der Zollstation arbeiten. Daraufhin haben sie uns direkt befohlen, auf ihr Fahrzeug zu steigen. Ich bin aufgestiegen. Doch mein Freund hat sich geweigert und hat gefragt, wo sie uns hinbringen. Dann haben sie ihn geschlagen und uns nach Rumangabo ins Hauptquartier des Parks gebracht."
Virgunga-Nationalpark , 28.11.2018
Ort: Vitshumbi
Opfer: eine Frau
Täter: Ecoguards
Nach den Schülerprotesten gegen die Naturschutzbehörde ICCN wurde eine einflussreiche Frau aus Vitshumbi verhaftet und vor Gericht in Goma angeklagt, sie saß zum Zeitpunkt der Recherche nach wie vor im Zentralgefängnis.
Virgunga-Nationalpark , 28.11.2018
Ort: Vitshumbi
Opfer: zwei Fischer, drei Schüler, ein Ecoguard
Täter: Ecoguards
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D ie Schüler der Sekundarschule haben eine Demonstration gegen die Naturschutzbehörde ICCN veranstaltet, weil diese die Lieferung von Baumaterialien nach Vitshumbi am der Kontrollstation am Dorfeingang konfisziert hatten. Die Häuser in Vitshumbi sind alt und verfallen, doch die Parkverwaltung besteht darauf, dass innerhalb des Parks nicht gebaut werden darf. Die Schüler demonstrierten: Sie marschierten die Hauptstraße hinunter zum See, wo ICCN eine Station hat. Vor der Station ist die Demo gewaltsam eskaliert. Die Ecoguards haben in die Menge geschossen. Dabei sind drei Schüler verletzt worden, zwei davon durch Schüsse. Eine Kugel traf einen weiteren Ecoguard, der an den Verletzungen gestorben ist.
Virgunga-Nationalpark , 11.09.2018
Ort: Mugunga
Opfer: Mann
Täter: Ecoguards
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D er Mann sagt: „Es war am 11. September 2018. Ich war auf meinem Posten, ich arbeite als Staatsangestellter an einer Zollstation. Da sind die Parkwächter angekommen und haben mich terrorisiert. Sie haben mich festgenommen, sagten, ich arbeite innerhalb des Parks.
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Ich habe sie gefragt, wie jetzt der Park innerhalb der Gemeinde sein kann? Sie haben Gewalt angewandt und mich gepackt, da habe ich Angst bekommen. Sie haben mich auf ihre Station mitgenommen dort oben. Dort haben sie auch weitere Verhaftete hingebracht und sie haben uns alle zusammen bis in ihr Hauptquartier nach Rumangabo gefahren. Wir haben die Nacht im Gefängnis dort verbracht, und am nächsten Tag haben sie uns dem Gericht überstellt. Doch vorher haben sie mir alles Geld weggenommen, auch die Einnahmen von unserer Zollstation. Es waren 12.000 Franc. Am nächsten Tag wollten sie uns schon ins Zentralgefängnis bringen. Doch dann ist mein Chef gekommen und hat ihnen Geld bezahlt, daraufhin haben sie uns freigelassen. Es waren 200 US-Dollar."
Virgunga-Nationalpark , Zwischen August 2018 und dem 30.01.2019
Ort: Ndwali im Lubero-Territorium, Provinz North Kivu
Opfer: illegale Siedler innerhalb des Parks
Täter: Eine Brigade aus ICCN und FARDC-Soldaten, die mit einer sechs Monate währenden Militäroperation die illegale Siedlung aufzulösen versuchte
Unter anderem kam es zu Morden an vier ZivilistInnen, darunter einer schwangeren Frau, und Folter von zehn ZivilistInnen. Die Militäroperationen führten zudem zur Zerstörung von 102 Häusern sowie Feldern und Ernten und zu Zerstörung und Diebstahl persönlicher Güter wie Geld, Handys, Hühnern und Ziegen.
Virgunga-Nationalpark , 25.04.2018
Ort: Katale
Opfer: zwei Bauern
Täter: Ecoguards und Soldaten der Armee gemeinsame Patrouille
U m 16 Uhr wurden in Katale zwei Bauern von Schüssen überrascht, als sie sich gerade auf dem Rückweg von ihren Eukalyptusbäumen befanden. Sie flohen, einer wurde getroffen und stürzte. Dem anderen gelang es, in ein Versteck im Busch zu flüchten, wo er während der Nacht blieb. Am folgenden Morgen kehrte er nach Hause zurück und erfuhr, dass sich eine Patrouille aus Parkwächtern und Soldaten der Armee (FARDC) des 3416. Regiments in der Gegend aufgehalten hatte. Mehrere Anwohner sagten aus, dass sie beobachtet hatten, wie die Patrouille bei der Arbeit mehrfach schoss. Da die gemischte Patrouille aus Ecoguards und Soldaten noch für zwei weitere Tage in der Gegend blieb, konnten sie nicht nach der Leiche suchen.
Virgunga-Nationalpark , 01.03.2018
Ort: auf dem See bei Tshegera Insel
Opfer: ein Fischer
Täter: Ecoguards auf der Insel
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Ein Fischer ist der Insel Tshegera im Kivu-See, die zum Park gehört, zu nahe gekommen – innerhalb des Parks darf nicht gefischt werden. Ecoguards haben auf den Fischer geschossen.
Virgunga-Nationalpark , 2018
Ort: Nyarangongo
Opfer: 16- oder 17-jähriges Mädchen
Täter: Ecoguard
Ein Mädchen, das entlang der Parkgrenze Feuerholz sammeln war, wurde mutmaßlich von Wildhütern vergewaltigt.
Virgunga-Nationalpark , 20.12.2017
Ort: Edwardsee
Opfer: sieben Personen, davon angeblich fünf Zivilisten und zwei Milizionäre
Täter: Ecoguards
D ie Schnelle Eingreiftruppe (QRF) der Naturschutzbehörde ICCN mit ihrer Station in Kyangiro hat ab 7 Uhr am Edwardsee eine Routinekontrolle in den Buchten von Magiso, Mwiga und Mutimachanga sowie am Rutshuru-Fluss durchgeführt. Während der Patrouille kam es in zwei unterschiedlichen Fällen zu Schusswechseln zwischen QRF und Mai-Mai-Milizen in Booten. In beiden Fällen sagte die QRF, dass sie unter Beschuss geraten sei. Im zweiten Fall schoss sie mehrfach auf das Boot der Milizen, das daraufhin zu sinken begann, und erbeutete zwei Waffen.
Virgunga-Nationalpark , 2016 oder 2017
Ort: Grüner See Mugunga
Opfer: minderjähriges Mädchen
Täter: Ecoguard
E ine Bewohnerin der Dörfer um den Grünen See brachte 2017 im Alter von nur 12 Jahren ein Kind zur Welt. Sie und ihre Familie behaupten, dass der Vater des Kindes ein Parkwächter sei. Er kam mit einem Kollegen zu ihrem Haus und sagte, dass er den Fall mit einer „gütlichen Einigung“ beilegen wolle. Jedoch wurde er kurze Zeit später auf die Insel Tshegera versetzt. Dort schoss er auf einen Kollegen, wurde deshalb verurteilt und im Gefängnis Musanze in Goma inhaftiert, wo er bis heute ist.
Virgunga-Nationalpark , 05.12.2016
Ort: nahe Buhumba, Nyiragongo-Territorium
Opfer: ein Mann
Täter: Ecoguard
Ein Parkwächter schoss mit scharfer Munition auf eine Gruppe von Tagelöhnern, die an einem Projekt zur elektrischen Versorgung des Parks arbeiteten. Sie hatten sich versammelt, um ihren Lohn für 21 Tage einzufordern. Ein Mann wurde von einer Kugel verwundet.
Virgunga-Nationalpark , 27.11.2015
Ort: Kalindi
Opfer: drei Bauern
Täter: Ecoguards
G egen 10 Uhr wurden in Kalindi drei Bauern, die alle auf ihren eigenen, angrenzenden Feldern arbeiteten, von einer Patrouille überrascht, die aus drei Parkwächtern und einem FARDC-Soldaten bestand. Die Patrouille hatte schon zwei andere Bauern festgenommen. Einer der nun angetroffenen Bauern wurde direkt mit den anderen beiden festgehalten und bewacht; man beschuldigte ihn, innerhalb des Parks Felder zu bestellen. Die zwei anderen Bauern versuchten zu fliehen, obwohl der Ecoguard sie aufforderte, stehenzubleiben. Daraufhin eröffnete der Ecoguard das Feuer und ging anschließend zur Gruppe der Verhafteten.
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Dort soll er einen der Bauern sechsmal mit dem Ast eines Baumes ausgepeitscht und ihn beschuldigt haben, Mitglied der Mai-Mai-Miliz zu sein. Die Bauern wurden dann zum Wachposten von Kahunga gebracht und ihre Werkzeuge konfisziert. Von dort wurden die Opfer weiter nach Rwindi überführt, wo sie befragt und dann am 30. November 2019 weiter ins Büro des Staatsanwalts in Rutshuru überführt wurden. Einer der Bauern, die vor den Schüssen geflüchtet waren, kehrte zurück, um sein Fahrrad in Kahunga zu holen, und ging heim. Als er am nächsten Tag zum Haus des anderen ging, um zu sehen, ob er nach Hause zurückgekehrt war, fand er ihn nicht vor. Daraufhin fuhr eine Delegation nach Kalindi, um ihn zu suchen, und fand seine von mehreren Kugeln durchsiebte Leiche.
Virgunga-Nationalpark , 16.01.2015
Ort: von Kyavinyonge auf dem Weg zum Edwardsee
Opfer: ein Fischer
Täter: Ecoguard
G egen 17.30 Uhr wurde ein Fischer von einem Mitarbeiter des ICCN angeschossen, auf Anweisung von dessen Vorgesetzten, dem Chef des Patrouillepostens, der seine Basis in Muramba hat. Zu diesem Zeitpunkt war der Fischer aus Kyavinyonge auf dem Weg zum Edwardsee. Das ICCN behauptete, dass der Fischer sich weigerte, einem Befehl, zu halten, Folge zu leisten. Das Opfer wurde zunächst in ein Gesundheitszentrum und dann ins Krankenhaus von Kyondo gebracht.
Virgunga-Nationalpark , 08.12.2014
Ort: Kirabwe-Ndwali in Lubero
Opfer: Zahl umstritten, verschiedene Quellen sprechen von mindestens 10, höchstens 15 Menschen, mutmaßlich Milizionäre
Täter: Ecoguards gemeinsam mit Soldaten der Armee FARDC
Eine Militäroperation von Soldaten des 801. Regiments der Armee und Parkwächtern der Naturschutzbehörde ICCN führte zu einem Schusswechsel mit Mai-Mai-Milizen. Während des Kampfs wurden schätzungsweise 10 bis 15 Menschen getötet. Laut der Menschenrechtsorganisation CIDDHOPE handelte es sich um 15 Zivilisten.
Virgunga-Nationalpark , 29.09.2014
Ort: Rumangabo vor dem Parkeingang
Opfer: drei junge Männer
Täter: Ecoguards
U m 10 Uhr protestierten vor dem Eingang des Hauptquartiers der Parkverwaltung in Rumangabo mehrere Jugendliche aus den nahe gelegenen Siedlungen Rugari und Kisigari mit einer Kundgebung gegen die Rekrutierungsmethoden des ICCN. Ein Parkwächter vertrieb sie, feuerte dabei scharfe Munition und verletzte drei Jugendliche: Einer von ihnen wurde von einer Kugel ins Becken getroffen, ein anderer in die linke Schulter, eine dritte Person in den linken Kieferbereich. Sie wurden sofort ins Krankenhaus von Rutshuru gebracht. Die Wunden eines jungen Mannes waren so schwerwiegend, dass er nach Goma verlegt werden musste und dort schließlich verstarb.
Virgunga-Nationalpark , 16.12.2012
Ort: Bucht von Magiso im Edwardsee
Opfer: zwei Fischer aus Vitshumbi
Täter: zwei Ecoguards
E in Einwohner von Vitshumbi fischte illegal zusammen mit einem Freund im Laichgebiet der Bucht von Magiso, mit einem Kunstköder, was ebenfalls illegal ist. Um 13 Uhr wurden sie von einem Inspektor der ICCN und seinem Kollegen überrascht. Sie sollen drei Stunden festgehalten worden sein, verschwanden dann und wurden nie wieder gesehen. Laut einem anderen Fischer wurden die beiden von den ICCN-Mitarbeitern getötet. Der Familie wurde es nicht gestattet, das Magiso-Gebiet zu betreten, um die Leiche zu bergen.
Virgunga-Nationalpark , 07.12.2012
Ort: Mbongy, ein umkämpftes Gebiet des Parks, das Teil des Mayangos-Gebietes ist
Opfer: zwei Menschen
Täter: Ecoguards
Eine Patrouille, bestehend aus 13 Parkwächtern, versuchte, Menschen von illegaler Landwirtschaft auf dem Gebiet abzuhalten. Dabei wurden mehrere Menschen gefoltert und zwei getötet. Beide wurden an der Stelle begraben, wo sie ermordet wurden.
Virgunga-Nationalpark , erste Julihälfte 2011
Ort: Chondo, Edwardsee, nahe Vitshumbi
Opfer: Fischer aus Vitshumbi
Täter: Ecoguard
Laut Aussagen des Mannes habe sich Folgendes zugetragen: Er fischte illegal im Laichgebiet des Chondo, als er von einer Patrouille der Naturschutzbehörde ICCN entdeckt wurde, die das Feuer auf ihn eröffnete. Ihm gelang die Flucht. Zwei Monate später starb er in der Nähe des Flusses Rutshuru unter, wie es heißt, ähnlichen Umständen
Virgunga-Nationalpark , 22.12.2010 bis 4.01.2011
Ort: Ndwali im Lubero-Territorium, Provinz North Kivu
Opfer: dutzende Opfer
Täter: Ecoguards und Soldaten der Armee
V om 2. bis 10. Juli 2013 schickte die UN-Mission im Kongo (Monusco) ein Ermittlungsteam auf Mission, das aus RepräsentantInnen der Justizbehörden und MitarbeiterInnen der Monusco bestand. Die ErmittlerInnen dokumentierten 63 Vergewaltigungen, mindestens vier Fälle militärischer Hinrichtungen und weitere Fälle von Misshandlung oder Folter, Zwangsarbeit, willkürlicher Verhaftung, illegaler Internierung und Zerstörung von Eigentum. Die Verbrechen wurden mutmaßlich zwischen dem 22. Dezember 2010 und dem 4. Januar 2011 von Soldaten und Parkrangern der Naturschutzbehörde ICCN begangen. Berichten zufolge geschahen die Menschenrechtsverstöße im Zuge versuchter Vertreibungen der Bevölkerung, da die Behörden Ländereien zurückgewinnen wollten, die angeblich zum Virunga-Nationalpark gehörten.
Messok-Dja-Nationalpark Foto: mauritius images
Der Messok-Dja-Nationalpark im Norden der Republik Kongo ist immer noch im Gründungsprozess. 2017 hat der WWF mit der Naturschutzbehörde der Republik Kongo einen entsprechenden Vertrag aufgesetzt (PDF) . Er ist Teil eines trinationalen Schutzgebiets (Tridom) mit den Nachbarländern Kamerun und Gabun, der von der EU finanziert werden soll. In ihm leben rund 24.000 Menschen in 67 Dörfern, die meisten von der Ethnie der Baka, traditionelle Waldbewohner. Sie ernähren sich von der Landwirtschaft, vom Fischen und der Jagd. Laut internationalen Standards, zu welchen sich auch der WWF bekennt (PDF) , sollen Schutzgebiete nur mit freier, vorheriger und informierter Zustimmung der dort ansässigen Menschen errichtet werden. Die Baka würden im Wald nicht nur Heilkräuter sammeln, sondern auch Elefanten jagen, erklärt ein WWF-Bericht (PDF) . Deswegen müsse mit ihnen ein Konsens gefunden werden, wie sie in einem Teil des Waldes ihrem traditionellen Lebensstil nachgehen können, ohne die Gründung des Parks generell abzulehnen, so die Empfehlung. Die Baka jedoch haben sich gegen den Park ausgesprochen. Dies belegen Briefe, die sie 2018 an die EU schrieben. „Wir wollen frei sein und in unserem Dorf in Frieden leben, wir wollen nicht jeden Tag geschlagen werden.“ Die NGOSurvival Internationalveröffentlichte die übersetzten Briefe auf ihrer Webseite (PDF) . Diese Beschwerden sind laut einer Recherche des US-Onlinemagazins Buzzfeed auch dem WWF bekannt gewesen. In einem Bericht an die EU aus dem Jahre 2018 seien diese Passagen jedoch gestrichen worden, um finanzielle Zusagen von einer Million Euro zu sichern.
Messok-Dja-Nationalpark , 01.04.2018
Ort: Lipoua-Sembe
Opfer: eine Gemeinde der Baka
Täter: Ecoguards
Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Drei Menschen gingen in den Wald, jagten viel und schossen gutes Fleisch. Am Tag danach waren sie alle in einem Camp. Sie hörten weinende Kinder und kehrten ins Camp zurück. Dort sahen sie Ecoguards, die in die Luft schossen, die Kinder hatten Angst und flohen. Die Ecoguards nahmen das gesamte Fleisch an sich, verbrannten die Zeltplanen und zerstörten unsere Kochtöpfe.
Messok-Dja-Nationalpark , 20.03.2018
Ort: Mokunuku
Opfer: eine Frau der Ethnie der Baka
Täter: Ecoguards
Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Eine aus dem Wald kommende Frau rief ihn, weil sie dachte, die Ecoguards hätten ihren Ehemann verhaftet. Aber der Ehemann und andere Baka im Wald konnten entkommen und wurden nicht verhaftet. Offenbar hatten die Ecoguards die Baka im Wald überrascht, und weil sie immer irgendjemanden festnehmen und weil die Baka Essen dabeihatten, flohen sie.
Messok-Dja-Nationalpark , 24.03.2018
Ort: Dja Forest
Opfer: ein Mann der Ethnie der Baka
Täter: Ecoguards
Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Ein Baka ging in den Wald und ruhte sich anschließend an einer Straße aus, als Ecoguards ihn fanden. Sie nahmen das Hasenfleisch, das er bei sich trug, und seine Waffe an sich. Dann brachten sie ihn zurück ins Dorf. Er schrie, dass er die Waffe zurückbekomme, und sie gaben sie ihm, aber nicht das Fleisch. Sie legten es in eine Tasche. Sie waren in einem Auto unterwegs.
Messok-Dja-Nationalpark , Um den 24.03.2018
Ort: Egnabie (8 Kilometer von Sembe entfernt)
Opfer: zwei Männer und zwei Frauen von der Ethnie der Baka
Täter: Ecoguards
Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Zwei Baka-Paare (zwei Männer und eine Frau) kehrten ins Dorf zurück, nachdem sie den ganzen Tag im Wald verbracht hatten. Ecoguards kamen, verprügelten sie mit ihren Gürteln und traten sie. Sie sagten, das habe mit dem Elefantenschutz zu tun. Die zwei Baka-Männer wurden verhaftet und sitzen in Ouesso im Gefängnis.
Messok-Dja-Nationalpark , Etwa am 07.01.2018
Ort: Etwa 23 Kilometer östlich von Sembe, in Richtung Ouesso, nördlich des Odzala-Kokoua National Park
Opfer: ein Mann der Ethnie der Baka
Täter: Ecoguards
Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Ein Baka-Mann wurde von Ecoguards gefesselt und geschlagen und seine Frau wurde belästigt; dann wurde der Mann vier Tage lang ohne Essen ins Gefängnis gesperrt. Er wurde verdächtigt, Elefanten gejagt zu haben.
Messok-Dja-Nationalpark , 01.12.2017
Ort: Die Straße zwischen Souanke und Ntam
Opfer: eine Gruppe der Ethnie der Baka
Täter: Ecoguards
L aut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Ein Mann und seine Ehefrau gingen mit anderen Baka aus Seh am Staudamm zum Fischen. Ungefähr zu dieser Zeit fand eine Beerdigung statt. Ecoguards entdeckten sie, legten allen Handschellen an, peitschten die Menschen aus und brachten sie zurück nach Seh. Dort schlugen sie sie, zerstörten Häuser und den Treffpunkt der Gemeinde. Er und eine Gruppe anderer Leute ging nach Souanke, um den Polizeichef zu treffen. Der sagte ihnen: „Wenn ihr so weitermacht, sperren wir euch hier ein. Ihr habt kein Recht mehr, am Staudamm zu fischen oder überhaupt Fische zu töten. Dieser Wald ist verkauft worden und ihr habt kein Recht, einen Fuß da hineinzusetzen.“ Sie gingen anschließend zum Unterpräfekten von Souanke, der ankündigte, mit dem Chef der Ecoguards zu sprechen und sie anzuhalten, die zerstörten Besitztümer zu reparieren.
Messok-Dja-Nationalpark , Nach November 2017
Ort: Die Straße zwischen Sembe und Ngbala
Opfer: ein Mann der Ethnie der Baka
Täter: Ecoguards
L aut einem Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Ein Mann hatte gerade seine Fallen kontrolliert, nur zwei Kilometer von seinem Haus entfernt, er hatte ein kleines Pangolin gefangen. Er briet es über dem Feuer, als Ecoguards aus Sembe kamen. „Was machen Sie hier? Was braten Sie über dem Feuer?“ „Ein Pangolin.“ Die Ecoguards nahmen es und befahlen ihm, die Drähte seiner Fallen zu holen. Sie gingen in sein Haus, nahmen alle Drähte und legten ihm Handschellen an. „Wir bringen Sie nach Sembe.“ An diesem Punkt aber verhandelte der muslimische Händler, der ihm die Drähte gegeben hatte, mit den Ecoguards, und zahlte ihnen 30.000 CFA (rund 50 Dollar). „Sonst wäre er im Gefängnis gelandet und gefoltert worden, wie das normalerweise passiert.“
Messok-Dja-Nationalpark , Etwa Oktober 2017
Ort: Dia Endenge
Opfer: ein Mann der Ethnie der Baka
Täter: Ecoguards
D er Mann sagt: „Ich war hier vor Ort, wir hatten eine kleine Jagd gemacht, nicht weit von hier. Wir hatten vier Patronen. Wir waren die ganze Nacht unterwegs gewesen, hatten aber nichts gefunden, also sind wir ins Dorf zurückgekehrt. Wir kehrten am Morgen zurück und saßen den ganzen Tag im Dorf. Als der Abend kam, gegen 16 oder 17 Uhr, tauchten die Ecoguards auf, sie kamen zu Fuß von der Schranke von Motamayake.
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Wir waren drei Personen im Haus. Ein Bantu in Motamayake hatte ihnen unsere Namen gegeben. Sie wollten Informationen über Elefanten-Wilderer. Wir haben ihnen gesagt: Wir waren auf einer kleinen Jagd unterwegs, haben aber nichts gefunden. Vier Ecoguards waren bei uns. Das Gewehr, das wir von einer Bantu-Frau hatten, wurde konfisziert. Um es zurückzubekommen, mussten wir den Ecoguards einen Beutel Kakao geben, der kostet 130.000 Francs. Die Frauen gaben ihnen den Beutel und sie sind gegangen. Wir wussten, dass nichts passiert, wenn wir uns beschweren. Sie betrachten die Baka als Tiere. Es gibt niemanden, der uns hilft, eine Beschwerde durchzubringen.“
Messok-Dja-Nationalpark , 2017
Ort: Bethel
Opfer: eine Familie
Täter: Ecoguards
Laut Aussagen der Dorfbewohner habe sich Folgendes zugetragen: Die Ecoguards sind nachts gekommen und haben die Türen der Leute aufgebrochen. Sie haben einen Mann, seine Frau und seine Kinder geschlagen. Sie haben auch noch einen anderen Mann geschlagen und ihn nach Sembe gebracht, wo er vier Tage im Gefängnis verbrachte.
Messok-Dja-Nationalpark , Anfang 2017
Ort: Die Straße zwischen Souanke und Ntam
Opfer: Dorfgemeinde der Baka
Täter: Ecoguards
L aut Aussagen der Einwohner habe sich Folgendes zugetragen: Ecoguards haben Männern, Frauen und Kindern der Baka befohlen, sich bis auf die Hüften auszuziehen, sich auf den Boden zu legen und „wie Schlangen zu kriechen“, während die Ecoguards sie traten und mit ihren Gürteln auspeitschten. Das dauerte über eine Stunde an und betraf das gesamte Dorf, abgesehen von denen, die es geschafft hatten, zu flüchten, als die Ecoguards kamen. Die Ecoguards fanden mutmaßlich kein belastendes Material im Dorf, versuchten aber, die Baka zu zwingen, lokale Elefantenjäger zu identifizieren. Eine Mutter der Baka war entkommen, hatte aber ihren Sohn, erst eineinhalb Jahre alt, zurückgelassen. Die Ecoguards nahmen das Kind und setzten es in ihr Auto. An diesem Punkt wurden die Einwohner von Ntam, die nicht zu den Baka gehörten, wütend, nahmen Stöcke und drohten, das Auto zu beschädigen. Letztendlich handelten sie eine „Strafe“ in Form eines jungen Hahns und einer Henne aus, die sie den Ecoguards gaben, um das Kind zurückzuerhalten. Nach diesem Vorfall flohen viele Baka an andere Orte: nach Ntam in Kamerun, in Camps nahe Mbalam an der Straße, die von Souanke nach Norden geht, und in andere kongolesische Gemeinden wie Sangha-Mbila. Die Leute in Ntam sagen, es habe dort keine weiteren Angriffe gegeben.
Messok-Dja-Nationalpark , Zwischen September 2016 und Januar 2018
Ort: Seh
Opfer: ein Mann der Ethnie der Baka
Täter: Ecoguards
L aut Aussagen des Überlebenden habe sich Folgendes zugetragen: Ecoguards erschienen und begannen, zu fragen: „Wo ist er? Wo ist er?“ Und sie begannen alle möglichen Leute zu verprügeln. Sie kamen am Morgen, die Baka-Einwohner waren entspannt, sie aßen etwas. Die Ecoguards kamen in einem weißen Auto mit WWF-Logo. Es waren viele, zu viele, um sie zu zählen. Sie stiegen aus dem Auto und suchten eine gewisse Person.
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„Wo ist er? Wo ist er?“ Ich wurde geschlagen, alle wurden geschlagen. Ich selbst wurde von drei Ecoguards verprügelt. Sie haben mit einem Buschmesser auf mich eingestochen. Ich wurde bewusstlos, und sie stachen mir in den Rücken bis zum Knochen mit der Machete. Im Krankenhaus von Souanke bin ich wieder zu mir gekommen. Als sie auf mich einstachen, sagten sie: Gib zu, dass du den Elefanten getötet hast! Im Krankenhaus stellten sie mir Fragen. Ich habe gesagt, dass sie es sind, die die Medikamente zahlen müssen. Aber nichts, sie haben überhaupt nichts gezahlt. Ich war zwei Monate im Krankenhaus. Die Medikamente konnte ich dank eines Bantu aus Sembe zahlen. Der Kapitän der Ecoguards hat den Ecoguards befohlen, nichts zu bezahlen: "Ihr seid Pygmäen, man tötet euch genau so. Der Wald ist nichts für euch." Sie haben die Frauen übrigens auch geschlagen. „Das Kind war krank und ist bei seiner Mutter geblieben, deshalb haben sie ihm nichts getan.“ „Ich habe gehört, was passiert ist. Ich war auf den Feldern und bin gekommen.“ Sie haben die beiden gleichzeitig verprügelt. Mit ihren Stiefeln haben sie die Kochtöpfe zertreten. Sie haben Elfenbein in den Häusern gesucht, aber nichts gefunden. Es gab Leute, die entkommen sind, als die Ecoguards kamen. Einer der Ecoguards hat gesagt: Sie sind der Präsident des Dorfes, Sie wissen, was hier passiert, und sie haben mir drei Ohrfeigen ins Gesicht gegeben und mich auf den Boden geworfen auf die Asche, die noch heiß war. „Ich war im Haus mit jemandem, als sie gekommen sind. Sie haben ein Gewehr in meinen Rücken gedrückt, er hat gesagt: Du musst reden! Er hat mich überall mit dem Gürtel ausgepeitscht. Mein Rücken ist angeschwollen und bereitete mir Schmerzen. Ich habe zwei Tage nichts gegessen."
Messok-Dja-Nationalpark , 2016
Ort: Bethel
Opfer: mehrere Baka
Täter: Ecoguards
L aut Aussagen der Bewohner habe sich Folgendes zugetragen: Ein Mann wurde geschlagen und verhaftet. Sie kamen nachts in sein Haus, es handelte sich um sieben Personen. Sie haben ihn mit dem Gewehrkolben auf den Rücken und auf die Brust geschlagen. Dann nahmen sie ihn mit auf die Polizeistation in Sembe und sagten: Gib zu, dass du den Elefanten getötet hast. Die Polizisten aber sagten, dass er wegen gar nichts beschuldigt sei, und ließen ihn gehen.
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Er hat sich nicht beschwert, weil er weiß, dass man der Sache nicht nachgehen wird. Während der Mann geschlagen wurde, wurde die Frau isoliert, sie haben aber auch die beiden Eltern geschlagen. Sie waren gerade dabei zu kochen. Sie wurden mit der Machete und mit Fausthieben geschlagen und die Mutter ist auf den Boden gestürzt. Auch der Vater ist zu Boden gestürzt, und sie sind auf ihn getreten wie auf ein Tier. An diesem Tag, als sie geschlagen wurden, war eine Frau schwanger und ist in den Wald geflohen. Sie musste dort entbinden.
Messok-Dja-Nationalpark , 2016
Ort: Bethel
Opfer: mehrere Baka
Täter: Ecoguards
E in Mann war gerade auf der Arbeit, direkt vor Bethel beim Goldabbau. Er hat die Arbeit verlassen und auf dem Weg den Jeep mit dem WWF-Logo gesehen. Die Ecoguards sind aus dem Auto gestiegen, haben ihn festgenommen, ihn ausgepeitscht, ihm Handschellen angelegt und ihn in den Wagen gesteckt. Dann sind sie aufgebrochen, um die anderen Leute festzunehmen, die dort gearbeitet haben. Mit ihm haben sie noch fünf Personen aufgesammelt. Die Ecoguards haben das Gold und die Arbeitsmaterialien an sich genommen und die Leute in ein Gasthaus nach Souanke gebracht. Am Morgen, als sie uns freigelassen haben, haben sie uns gesagt: „Ihr seid Wilderer.“ Er hat gesagt: „Was denn für Wilderer? Wir waren gerade bei der Arbeit. Ihr habt uns das Gold weggenommen. Sucht ihr nicht Elfenbein?“
Messok-Dja-Nationalpark , 2016
Ort: Bethel
Opfer: ein Mann der Ethnie der Baka
Täter: Ecoguards
L aut Aussagen der Frau habe sich Folgendes zugetragen: Ihr Ehemann war im Lager. Er hat das Lager verlassen, um zum Dorfchef zu gehen, und dabei sind ihm die Ecoguards über den Weg gelaufen. Sie haben ihn festgenommen, mit dem Gürtel ausgepeitscht, mit kaltem Wasser überschüttet und ihn wieder geschlagen. Dann haben sie ihm Handschellen angelegt und ihn einen Kilometer mitgenommen und verprügelt. Später haben sie ihm befohlen, zurückzugehen.
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Anschließend war er krank, so krank, dass er gestorben ist. Seine Frau hat im Leben jetzt große Schwierigkeiten, sie muss auf den Feldern von den Bantu-Bauern arbeiten, um etwas zu essen zu bekommen. Als ihr Mann noch lebte, hat er sie mit Essen versorgt. Sie hat keine Machete. Sie hatte vier Kinder, drei sind an Krankheiten gestorben.
Messok-Dja-Nationalpark , 2016
Ort: Bethel
Opfer: eine Frau der Ethnie der Baka
Täter: Ecoguards
L aut Aussagen der Frau habe sich Folgendes zugetragen: Sie war zu Hause, als die Ecoguards gekommen sind. Sie haben sie mit zum Chef genommen und haben angefangen, sie zu schlagen, vor den Augen des Chefs. Als die Ecoguards kamen, war sie gerade mit den Kindern dabei, sich anzuziehen, und die Ecoguards dachten, sie würde den Wilderern helfen, in den Wald zu fliehen. Ein Ecoguard hat sie mit dem Gürtel geschlagen. Danach sind sie gegangen und sie ist krank geworden. An diesem Tag haben sie Lebensmittel mitgenommen, die für sechs Monate vorbereitet waren.
Messok-Dja-Nationalpark , kein Datum bekannt
Ort: Dia Endenge
Opfer: eine Frau und ein Mann der Ethnie der Baka
Täter: Ecoguards
L aut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Vor Oktober 2017 fischte eine Frau am Staudamm und wurde von Ecoguards geschlagen. Sie befand sich im Wald nahe Modiba. Sie war mit vier Frauen unterwegs, einer Baka und drei Bantu. Die Ecoguards kamen auf dem Motorrad an. Die Frau war mit einigen Fischen zurückgekehrt und befand sich zu Hause, als sie auftauchten. Sie fragten: „Also los, Madame, wo befindet er sich?“ Sie sagte, sie wisse es nicht, sie sei gerade erst vom Fischen zurückgekehrt. „Man hat mich festgenommen und mit dem Gürtel ausgepeitscht.“ Sie riefen ihren Onkel, um ihn auch auszupeitschen. Der Onkel kam, und sie peitschten ihn aus.
Kahuzi-Biéga-Nationalpark Foto: Alexis Huguet
Die Bundesregierung ist seit 1986 der wichtigste Geldgeber für den Kahuzi-Biéga-Nationalpark. Ohne diese Unterstützung hätten die Gorillas die Kriegszeiten nicht überstanden. Über die deutsche Entwicklungsbank (KfW) werden den 225 Wildhütern Leistungenprämien bezahlt. Seit September 2019 jedoch fließen keine Gelder mehr. Die Parkverwaltung weiß nicht, warum, die KfW hält sich bedeckt: „Aus vertragsrechtlichen Gründen können wir zu Zahlungen zugunsten unserer Projektpartner keine Auskünfte geben.“ Der 1970 gegründete Park wurde 1976 auf 6.000 Quadratkilometer erweitert, was zu einer Vertreibung von rund 13.000 Menschen führte, darunter rund 6.000 Batwa, traditionelle Waldbewohner, so die Parkverwaltung . Die Parkverwaltung bemüht sich, mit deutschen Geldern die Batwa zu entschädigen.
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Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 17.02.2020
Ort: Tshibati
Opfer: zwei Jugendliche
Täter: Ecoguard
Laut Berichten kam es zu einem Zusammenstoß zwischen einem Ecoguard und zwei Jugendlichen, bei dem einer der Jugendlichen verstarb.
Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 26.01.2020
Ort: Tshibati
Opfer: Ecoguards
Täter: unbekannt
Laut Berichten wurde der Posten der Naturschutzbehörde ICCN in Tshibati überfallen, wobei ein Ecoguard getötet wurde. Ein während dieses Vorfalls entführter Ecoguard sei inzwischen wieder frei.
Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 28.01.2020
Ort: Museyni
Opfer: zwei Zivilisten, ein Ecoguard
Täter: unbekannt
Laut Berichten wurde bei einem Überfall in der Nähe von Musenyi zwei Zivilisten getötet und ein Ecoguard verletzt.
Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 01.08.2019
Ort: Bagumanda in Kalehe
Opfer: ein Mann der Ethnie der Batwa, ein Ecoguard
Täter: Ecoguards und Batwa
Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: In Bugamanda im Bezirk Kalehe, einem Ort im Innern des Parks, der von Batwa besetzt ist, wurden infolge einer Auseinandersetzung zwischen Ecoguards und Batwa ein Batwa und ein Ecoguard erschossen. Täglich ist von weiteren Zusammenstößen zwischen Ecoguards und Batwa zu hören.
Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 17.07.2019, gegen Mittag
Ort: Straße von Miti nach Tshivanga
Opfer: Ecoguards
Täter: Bewaffnete Bande mit Batwa-Mitgliedern
L aut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Bei einer Patrouille gerieten Ecoguards gegen 12.47 Uhr in einen Hinterhalt, der von einer Gruppe Batwa gelegt worden war. Ein Mann aus dieser Gruppe und Bandenführer, bewaffnet und Polizei-Deserteur seines Gebiets, schoss direkt auf die Ecoguards. Einer von ihnen wurde durch eine Kugel verletzt, zwei weitere erlitten Verletzungen durch Macheten, Lanzen, Messer, Äxte. Auch eine AK-47 des Parks trugen die Batwa-Banditen bei sich. Nach diesem Zwischenfall feuerte das Ecoguard-Team Warnschüsse, um die Kollegen aus der Geiselhaft zu retten und die Verletzten ins Hauptquartier zu bringen.
Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 17.07.2019, in der Nacht
Ort: Muyange
Opfer: acht Menschen der Ethnie der Batwa
Täter: Soldaten und Ecoguards
Foto: Alexis Huguet
L aut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Tief in der Nacht stürmten über 30 Soldaten der Armee gemeinsam mit Ecoguards das kleine Batwa-Dorf Muyange und nahmen den Dorfchef, dessen Frau und weitere sechs Männer fest. Die Batwa-Frauen des Dorfes sagen, die Soldaten hätten ihnen dabei die letzten Habseligkeiten geklaut. Sie fanden auch eine alte AK-47, die laut Registriernummer der Armee gehört. Die Batwa-Frauen und Kinder schlafen seitdem aus Angst nicht mehr nachts in ihren Häusern, sondern verstecken sich im Wald.
Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 17.07.2019
Ort: Straße nach Kadjedje
Opfer: zwei Bantus
Täter: Ecoguards
Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Am frühen Morgen des 17. Juli 2019 führten die Ecoguards des Tshivanga-Sektors eine Überwachungspatrouille durch und verhafteten zwei Wilderer. Zwei Bantus wurden beim Abholzen für Holzkohle und beim Sägen auf der Straße nach Kadjedje überrascht. Die Ecoguards verhafteten die zwei und fuhren sie zum Hauptquartier des Parks nach Tshivanga.
Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 17.07.2019
Ort: Straße nach Kadjedje
Opfer: zwei Männer der Ethnie der Batwa, ein Ecoguard
Täter: Ecoguards und Batwa
L aut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Gegen 9.30 Uhr brach ein Team von sieben Ecoguards auf, um die verhafteten Wilderer zu transportieren. Vorab hatten sie das Hauptquartier in Tshivanga informiert. Die Batwa von Kadjedje allerdings blockierten zusammen mit ihren Mitbürgern aus Muyange den Ecoguards den Weg, damit ihre Bantu-Arbeiter nicht zum Verhör ins Hauptquartier von Tshivanga gebracht werden könnten. Von dort sollten sie, sobald ihre Schuld erwiesen wäre, zum Gericht von Kabare überstellt werden.
Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 01.07.2019
Ort: Innerhalb des Parks
Opfer: ein Mann der Ethnie der Batwa
Täter: Ecoguards
Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Ein Batwa-Mann wurde von einem Parkwächter getötet. Die Leiche lag tagelang für alle sichtbar auf dem Boden des Park-Hauptquartiers
Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 23.04.2019
Ort: Innerhalb des Parks
Opfer: ein Mann der Ethnie der Batwa
Täter: Ecoguards
Ein Batwa-Mann wurde von Parkwächtern im Park getötet
Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 23.04.2019
Ort: Ein paar Meter vom Patrouilleposten der Ecoguards entfernt, auf dem Teilstück Madirhiri-Kalonge, Kalehe-Gebiet
Opfer: ein junger Mann der Etznie der Batwa
Täter: unbekannt
L aut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Am 23. April 2019 wurde der leblose Körper eines Batwa im Park gefunden, wenige Meter vom Patrouillenposten der Ecoguards entfernt im Abschnitt Madirhiri-Kalonge im Bezirk Kalehe. Er hatte im Unterdorf von Bumoga gelebt. Der Ehrenpräsident der örtlichen Zivilgesellschaft und Abgeordnete war durch Kugeln, mutmaßlich von Wachen am Patrouillenposten von Madirhiri, tödlich getroffen worden, wenige Meter vom Batwa-Camp entfernt, das im Park gelegentlich für die Holzkohleproduktion errichtet wird. Junge Bantu und Batwa trafen in ihrer Wut auf zwei Ecoguards und folterten sie. Der eine erlag Krankenhaus von Kalonge seinen Verletzungen, der andere wurde für weitergehende Behandlung ins Krankenhaus nach Miti verlegt.
Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 24.04.2019
Ort: Kalonge
Opfer: Ecoguards
Täter: Batwa und Miliz
Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Im Park Kahuzi Biéga in der Provinz Süd-Kivu wurde am Mittwoch, 24. April 2019, ein Parkwächter bei einer Auseinandersetzung mit den einheimischen Batwa erschossen. Der Vorfall trug sich in Kalonge im Bezirk Kalehe zu. Laut der kongolesischen Polizei wurde ein anderer Ecoguard verletzt.
Kahuzi-Biéga-Nationalpark ,
04.02.2019
Opfer: Ecoguards
Täter: Vertreter der Ethnie der Batwa womöglich mit Milizionären
Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Fünf Ecoguards wurden angegriffen und drei von ihnen entführt. Dabei wurden ihnen zwei Dienstwaffen entrissen, die drei Tage später wieder zurückgegeben wurden. Zwei weitere Ecoguards wurden durch Macheten-, Lanzen- und Messerstiche schwer verletzt.
Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 01.07.2018
Ort: Umuga
Opfer: zwanzig Farmer
Täter: FARDC und Polizei
W ir verurteilen die Zwangsvertreibung, deren Opfer wir geworden sind, ausgeführt durch die Ecoguards des Kahuzi-Biéga-Parks und unterstützt durch das kongolesische Militär.“Einer der Bauern sagte, dass 45 Häuser niedergebrannt worden seien. Fünf Menschen wurden festgenommen, und die Bauern verloren 500 Kühe, 60 Schafe und 20 Ziegen. Die meisten Bauern, die in der Gegend leben, sagen, sie hätten Dokumente über Landbesitz, die bis 1954 zurückreichen, lange bevor der Nationalpark existierte. Die Naturschutzbehörde ICCN hat in Zusammenarbeit mit dem beratenden Wald-Ausschuss der Provinz Süd-Kivu, einem Gremium verschiedener staatlicher Dienste einschließlich Regierungs- und Bodenbesitzbehörden, Vor-Ort-Reisen durchgeführt. Im Ergebnis wurden 18 illegale Höfe identifiziert und es wurde gefordert, die Eigentumsurkunden für ungültig zu erklären. Allerdings dauert die Situation schon viel zu lange an und ICCN hat seit Jahrzehnten erfolglos versucht, diese Höfe umzusiedeln.
Kahuzi-Biéga-Nationalpark , 26.08.2017
Ort: Bahaya Hill, innerhalb des Parks
Opfer: 17-jähriger Batwa-Junge und sein Vater
Täter: Ecoguard
D ie Batwa-NGO CAMV, die den Fall untersucht hat, sagt: „Am Morgen des 26. August, einem Samstag, beschloss ein Batwa-Mann, in Begleitung seines Kindes in den Kahuzi-Biéga-Nationalpark zu gehen, weil er sich um sein Kind kümmern wollte, das an Durchfall leidet. Sie erreichten den Bahaya-Hügel in der Mitte des Kahuzi-Biéga-Nationalparks und stießen dort auf vier Ecoguard-Fährtensucher. Plötzlich schoss einer von ihnen auf den Vater und verletzte ihn schwer am rechten Arm. Trotz seiner Verletzung gelang es ihm, zu entkommen, er ließ sein Kind zurück, das beim Versuch, sich zu verstecken, erschossen wurde.
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Der Vater hatte großes Glück, trotz der Schusswunde, am Arm zu entkommen. Es gelang ihm, die Batwa-Gemeinschaft zu alarmieren; die schickte einen Suchtrupp in den Wald, um Christian zu finden. Gegen zwei Uhr nachmittags kam der Vater wie durch ein Wunder in Buyungule an und berichtete von den schlimmen Ereignissen, die sich gerade zugetragen hatten. Angesichts seines Gesundheitszustands wurde er zu einer angemessenen Behandlung sehr schnell ins Allgemeine Krankenhaus in Bukavu gebracht. Unterdessen ging eine Delegation von Pygmäen in den Park, um nach dem Sohn zu suchen. Gegen 6 Uhr abends erreichte die Delegation den Tatort und fand den leblosen Körper, den man im Wald liegen gelassen hatte. Am kommenden Tag wird die indigene Gruppe die Überreste zurückbringen.“Die Parkverwaltung schildert den Vorfall folgendermaßen: „Das Fährtensucher-Team fuhr mit dem Jeep Nr. STA 1162 von Tshivanga nach Chilerha. Als sie durch den Park gingen, hörten die Fährtensucher um 7 Uhr Geräusche einer Männergruppe, die auf sie zukam und die sie als Wilderer identifizierte; einer der Fährtensucher feuerte Warnschüsse, weil der Vorgang im Herzen des Waldes geschah und die Dunkelheit des Waldes ihnen nicht ermöglichte, die Leute zu identifizieren und einzuschätzen, was sie bei sich trugen. Außerdem geschah das meiste wenige Meter von der Cimanuka-Gorillafamilie entfernt, und die Guards wussten nicht, wie sie das Gewaltpotenzial der Gruppe einschätzen sollten. Sie wollten Überraschungen vermeiden, die immer zum Tod von patrouillierenden Rangern führen, und verhindern, dass die Wilderer auf die wenige Meter entfernten Gorillas treffen. In genau dieser Gegend war ein Team von Fährtensuchern fast gestorben, als eine Gruppe Wilderer überraschend auf sie schoss. Das Team ging zum Angriff über, aber umsonst, denn sie erwischten keine Wilderer. Und während der Suche fanden sie die Leiche des 19-jährigen Batwa-Jungen, der, ebenso wie sein Vater, als Wilderer und Wiederholungstäter bekannt ist. Das Team setzte dann seine planmäßige Route fort. Als sie die Gorillafamilie entdeckt hatten, rief der Teamführer Touristen an, die auf Besuch in Tshivanga waren. Sie konnten die Gorillas sehen und waren zufrieden.
Queen-Elisabeth-Nationalpark Foto: Laura Grier/robertharding/imago
Der Queen-Elisabeth-Park in Uganda ist einer jener Parks in Afrika, in denen sich als Ergebnis des erfolgreichen Kriegs gegen die Wilderei die Elefantenpopulation extrem vermehrt hat. Dieser Erfolg für Regierung und Naturschützer ist für die Bevölkerung am Rande des Parks eine Katastrophe. Denn die Elefanten ernähren sich hauptsächlich von Melonen, Kürbissen und Mais der Bauern. „Es ist ein Krieg zwischen Mensch und Tier“, sagt ein Dorfvorsteher. Jede Nacht müssten die Einwohner auf ihren Feldern Wache schieben, um ihre Ernte und damit ihr Überleben zu sichern . Sie sind mit Speeren, Stöcken und Trillerpfeifen bewaffnet, zur Notwehr.
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„Wenn wir Elefanten töten, werden wir verhaftet oder erschossen“, wissen die Bewohner. Eigentlich seien die Parkwächter mit ihren Kalaschnikows zuständig, die Wildtiere im Park zu halten.Mit internationalen Geldern wurde 2019 ein elektrischer Zaun um den Park errichtet. Dadurch kommt es ebenfalls zu Landkonflikten. Die Dorfbewohner dürfen nur noch an bestimmten Tagen im Wald Feuerholz sammeln. Wenn sie an anderen Tagen Holz holen, riskieren sie, wegen mutmaßlicher Wilderei zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt oder sogar erschossen zu werden. Seit Ugandas Präsident Yoweri Museveni einen Schießbefehl auf mutmaßliche Wilderer ausgegeben hat, kommt es zu mehr Toten. Parkdirektor Eduard Asalu verteidigt dies: „Für diejenigen, die nicht legal durch unsere Parkpforten kommen, Eintritt zahlen und in unseren Registrierbüchern unterschreiben – für diese Menschenleben bin ich nicht verantwortlich!“
Queen-Elizabeth-Nationalpark , 26.06.2018
Ort: innerhalb des Parks
Opfer: fünf Männer
Täter: Der überlebender Augenzeuge sagt, Ranger der UWA hätten geschossen
VIDEO
L aut des überlebenden Mannes habe sich Folgendes zugetragen: Fünf unbewaffnete Männer hatten am frühen Morgen im Park Fallen aufgestellt und darin einen Büffel gefangen. Als sie gerade dabei waren, das Tier zu zerlegen, kam ein Konvoi mit rund einem Dutzend Rangern der Parkbehörde angefahren. Sie haben angeblich direkt geschossen. Ein 21-Jähriger wurde ins Knie getroffen, konnte aber fliehen. Sein Bruder und die drei Freunde starben an Ort und Stelle.
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Die Parkverwaltung hat der Polizei erst nach drei Tagen den Zutritt in den Park gestattet, um den Tatort zu begehen. Dort fanden sie Blutspuren, aber keine Leichen. Es wurden zum Vergleich DNA-Proben von den Kindern der Verstorbenen genommen. Doch es kam nie zu einem Prozess. Der Parkchef gibt an, er habe selbst mit Drohnen nach den Leichen suchen lassen, doch diese seien wohl von Wildtieren vollkommen verzehrt worden. Die Bauerngemeinde vermutet, die Ranger haben die Leichen im Fluss versenkt oder Krokodilen vorgeworfen.
Queen-Elizabeth-Nationalpark , 24.07.2017
Ort: Nyakahita
Opfer: ein Bauer
Täter: Dorfvorsteher sagt, es war ein Ranger der Wildtierschutzbehörde UWA. Die UWA sagt, es war ein Wilderer, der geschossen hat
L aut Aussagen des Dorfvorstehers sei Folgendes passiert: Ein Nilpferd hatte die Baumwollernte des Bauern zerstört. Der Bauer habe sich mit einem Speer gewehrt, um das Hippo zu vertreiben. Dann kamen Parkranger und er wurde angeschossen. Der Dorfvorsteher zeigt Fotos des Verwundeten. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und starb dort nach drei Tagen. Die Parkranger der Wildtierschutzbehörde UWA sagen, der Bauer sei von einem bewaffneten Wilderer getötet worden und nicht von einem Ranger. Es sei eine Kugel aus einem Jagdgewehr gewesen und nicht aus einem AK-47-Sturmgewehr.
Salonga-Nationalpark Foto: imago
Von Mord, Folter und Vergewaltigung durch Parkwächter ist in einem Bericht (PDF) die Rede, der im Februar 2019 unter anderem dem WWF in Berlin und der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zugesandt wurde. Der WWF veranlasste daraufhin gemeinsam mit Kongos Naturschutzbehörde ICCN eine Untersuchung (PDF) . Diese bestätigte, dass Wildhüter Frauen vergewaltigt und Fischer an den Genitalien gefoltert hatten. Noch bevor die Anschuldigungen öffentlich wurden, wurde einer der Berichterstatter von Parkwächtern mit dem Tode bedroht und musste fliehen. Im April 2019 beschäftigte sich der Deutsche Bundestag mit den Vorwürfen und lud den Präsidenten des deutschen WWF , Christoph Heinrich, ein. Der machte deutlich: „Für den WWF hat die Achtung der Menschenrechte oberste Priorität.
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Wir empfinden tiefes Mitgefühl mit den Betroffenen und lassen alle Vorwürfe unabhängig untersuchen.“ Der WWF versicherte, dass Beschwerdemechanismen eingerichtet werden. Es wurde eine Handreichung entworfen (PDF) , die den Parkwächtern die Menschenrechtsprinzipien nahebringen soll. 2019 kam es vor Ort immerhin zu einem Gerichtsprozess. Prozessbeobachter berichteten jedoch per Telefon von Unregelmäßigkeiten, Einschüchterungsversuchen gegen die Opfer und betrunkenen Staatsanwälten. Im November 2019 bestätigte der kongolesische Parkdirektor den erneuten Fund einer Leiche. Der WWF stellte daraufhin die Förderung der Patrouillen der Wildhüter vorübergehend ein.
Salonga-Nationalpark , 01.08.2018
Ort: Besoma-Camp, Loile-Fluss, Sektor und Gebiet von Monkoto
Opfer: zwei Männer
Täter: Ecoguards
L aut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Das Opfer und sein jüngerer Bruder trafen sich im Besoma-Camp am Fluss Loile im Park, um die Feier am Ende einer Trauerzeit zu organisieren, und gingen auf Jagd. Nach 19 Tagen Jagd hatten sie vier Antilopen erlegt. Am 21.8.2018 machten sie sich bereit, ins Dorf zurückzukehren, als sie von einer gemischten Patrouille aus vier Ecoguards und drei Soldaten festgenommen und sofort mit Handschellen die gesamte Nacht aneinandergekettet wurden. Am Morgen wurden sie, immer noch an den Handgelenken aneinandergefesselt, gezwungen, ihre gesamte Ladung zu transportieren und in ein Kanu zu steigen, trotz der Einwände eines der Soldaten, der darauf drängte, dass man ihnen im Kanu die Handschellen löse, da sie sich nicht retten könnten, falls das Boot kentere. Der Chef der Ecoguards weigerte sich jedoch bis zur Station der Naturschutzbehörde ICCN von Mundjoku, ihre Handschellen zu öffnen.
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Einen Tag später befragte sie der stellvertretende Chef der Ecoguards und legte ihnen einen Strafzettel vor, den sie anschließend unterzeichneten, ohne den Inhalt zu verstehen, da sie weder lesen noch schreiben konnten. Am Schluss seiner Anweisungen gab ihnen der stellvertretende Ecoguardchef zwei Optionen zur Auswahl: ein Jahr Gefängnis oder eine Bußgeldzahlung. Die Opfer stimmten der festgelegten Zahlung von 300.000 Francs (175 Dollar) zu. Am 24. August 2018 wurde er auf freien Fuß gesetzt, um ins Dorf zurückzukehren und dort das geforderte Bußgeld zu holen. Seinen jüngeren Bruder ließ er als Bürgen in Haft. Am 26. August 2018 zahlten sie 140.000 Francs (82 Dollar), ohne von der ICCN eine Quittung zu erhalten, und unterzeichneten eine Erklärung, dass sie die verbleibenden 160.000 Francs (93 Dollar) im Folgemonat zahlen würden. Der Mann weiß nicht, wo er dieses Geld auftreiben soll, und beabsichtigt aus Angst vor Repressalien der Ecoguards zu fliehen und seine Familie zu verlassen. Das Opfer hat eine frische Narbe am rechten Arm.
Salonga-Nationalpark , Mai 2018
Ort: Dorf Ifumu-Isaka
Opfer: unbekannt
Täter: Ecoguards des Patrouillepostens Ifumu-Isaka
Der Vorwurf: Folter, willkürliche Verhaftung. Details sind nicht dokumentiert.
Salonga-Nationalpark , August 2017
Ort: Landwirtschaftliches Gebiet von YOKO, Monkoto-Gebiet
Opfer: unbekannt
Täter: unbekannt
Der Vorwurf: Vergewaltigung einer Minderjährigen. Details sind nicht dokumentiert.
Salonga-Nationalpark , 2017
Ort: Wald in der Nähe von Bompona, Bianga-Sector, Monkoto-Gebiet
Opfer: zwei Männer
Täter: unbekannt
D ie Augenzeugen sagen: Die Männer jagten mit einer Schusswaffe innerhalb des Korridors in einem Wald, den sie ihren angestammten Wald nennen. Auf dem Rückweg ins Dorf wurden sie von Ecoguards angehalten. Einer von ihnen wurde erschossen – die Umstände sind unklar, seine Cousins sagen, es sei aufgrund seines Fluchtversuchs geschehen. Der andere Mann wurde körperlich misshandelt und starb einige Tage später im Dorf Bompona. Die Familie fand die Leiche Tage später im Wald.
Salonga-Nationalpark , 2017
Ort: Im Wald in der Nähe von Bongimba
Opfer: ein Mann
Täter: neun Ecoguards
Laut Aussagen von Augenzeugen: Ein Mann wurde im Wald von Ecoguards geschlagen und gefoltert. Einzelheiten sind unbekannt.
Salonga-Nationalpark , 2016
Ort: Im Wald in der Nähe von Tshikapa
Opfer: ein Mann
Täter: Ecoguard
Der Mann war laut seiner Aussage unterwegs, um Buschfleisch zu kaufen. Er wurde von einem Ecoguard angehalten, der auf ihn schoss.
Salonga-Nationalpark , 01.02.2016
Ort: In der Nähe von Bongimba
Opfer: ein Mann
Täter: unbekannt
Der Mann wurde laut seinen Aussagen im Wald von Ecoguards verhaftet, gefesselt und sieben Tage lang „gefoltert“. Dann wurde er zurück ins Dorf Bongimba gebracht und verbrachte vier Tage in einer Zelle. Gegen eine Strafzahlung von 30.000 Francs (18 Dollar) wurde er entlassen.
Salonga-Nationalpark , 01.12.2016
Ort: Dorf Bongimba Beach
Opfer: ein Mann
Täter: unbekannt
Der Mann sagt, er wollte gerade Hautpflegeprodukte im Dorfladen kaufen. Ecoguards hielten ihn an und schossen in die Luft, um ihm Angst einzujagen. Er wurde in den Fuß getroffen.
Salonga-Nationalpark , 2015
Ort: Bombole
Opfer: ein Mann
Täter: Ecoguards
Laut Aussagen von Augenzeugen: Ecoguards nahmen einen Mann fest, um zwei Schusswaffen, Kaliber 12, zu beschlagnahmen. Er wurde gefoltert und dann freigelassen, nachdem er 150.000 Francs (88 Dollar), eine Ziege, ein Radio und eine Schachtel Munition abgegeben hatte.
Salonga-Nationalpark , Februar 2015
Ort: Bendola Fischercamp, Iyenge-Fluss, Monkoto-Gebiet
Opfer: vier Frauen
Täter: Patrouille aus der Ecoguards aus der ICCN-Station Watsikengo (gemeinsame Patrouille mit Soldaten der Armee)
Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Vier junge Frauen wurden zusammengeschlagen und gefoltert, man schnürte ihre Brüste ein und zog an der Schnur. Zudem wurden sie von einer Gruppe von Ecoguards unter Aufsicht des Chefs der ICCN Station von Watsikengo vergewaltigt. Eine der Frauen war im dritten Monat schwanger und hatte am nächsten Tag eine Fehlgeburt. Eine weitere war im sechsten Monat schwanger und hatte später eine Totgeburt.
Salonga-Nationalpark , August 2015 oder 2016
Ort: Camp Lula-Fluss (nahe Bombole)
Opfer: eine Frau
Täter: zwei Ecoguards. Andere Ecoguards und Soldaten der Armee sind noch nicht identifiziert
L aut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Die Frau befand sich mit ihrem Bruder, der der Wilderei verdächtigt wurde, in einem Camp nahe dem Lula-Fluss. Ecoguards tauchten auf und versuchten den Bruder zu erschießen, trafen ihn aber nicht – er entkam. Die Ecoguards wandten sich daraufhin der Frau zu, schlugen sie heftig und stachen sie in die Brust. Sie brachten sie ins Dorf Bombole zurück und wollten an ihr ein Exempel statuieren. Die Frau wurde ins Krankenhaus von Bombole gebracht, starb aber etwa drei Stunden später an ihren Wunden.
Salonga-Nationalpark , August 2015 oder 2016
Ort: Luila-Fluss, in der Nähe von Bekoma
Opfer: eine Frau
Täter: fünf Ecoguards, mutmaßlich vom OPS Bonobo – Identitäten unbekannt
Laut Augenzeugen habe sich Folgendes zugetragen: Die Frau wurde vor den Augen ihrer beiden Söhne von fünf Ecoguards vergewaltigt. Sie befand sich mit ihren Kindern am Fluss und kochte Fisch. Eine große Gruppe Ecoguards erschien in drei Kanus. Sie fanden eine Antilope im Lager, die von einem anderen Mann erjagt worden war. Er bestätigte das gegenüber dem Ermittlungsteam. Sie fesselten die beiden Söhne, und fünf Ecoguards vergewaltigten die Mutter.
Salonga-Nationalpark , 2015
Ort: Dorf Bongimba Beach
Opfer: ein Mann
Täter: unbekannt
Ein Mann mit Behinderung wurde laut seinen Aussagen zu Hause mitten in der Nacht festgenommen und in die örtliche Kirche gebracht, wo sich Ecoguards aufhielten. Er wurde gefoltert. Er sagt, er könne auf seinem rechten Auge nicht mehr richtig sehen.
Salonga-Nationalpark , 2014
Ort: Bongimba Camp am Strand
Opfer: ein Mann
Täter: unbekannt
Der Vorwurf: Körperliche Misshandlung, die zu Behinderung führte. Details sind nicht dokumentiert.
Salonga-Nationalpark , 2014
Ort: Lula-Fluss
Opfer: zwei Männer
Täter: unbekannt
Laut Aussagen der Einwohner: Die zwei Männer fischten im Lula-Fluss. Sie wurden festgenommen, gefesselt und im Wald sieben Tage lang geschlagen
Salonga-Nationalpark , Juli bis September 2012
Ort: BONDO und IKUMU, WINI-Gebiet, Sektor Monkoto
Opfer: unbekannt
Täter: gemischte Patrouille, Identitäten sind nicht bekannt
Der Vorwurf: Mehrere Vergewaltigungen, auch an Minderjährigen, Plünderung, Gewalt durch Schläge. Details sind nicht dokumentiert.
Salonga-Nationalpark , Juli bis September 2012
Ort: Wini/Watsikengo
Opfer: unbekannt
Täter: gemischte Patrouille, Identitäten sind nicht bekannt
Der Vorwurf: Folter, außergerichtliche Tötung, Vergewaltigung. Details sind nicht dokumentiert.
Salonga-Nationalpark , 2012
Ort: Bombole
Opfer: ein Mann
Täter: unbekannt
Der Mann sagt: Als Ecoguards nach einer Schusswaffe, Kaliber 12, in seinem Haus suchten, schlugen sie den Mann und brachen ihm den Arm.
Salonga-Nationalpark , 2012
Ort: Dorf Mondjoku
Opfer: ein Mann
Täter: die FARDC-Mitglieder 'Mardochée, Franck, Leutnant Rago' auf gemeinsamer Patrouille
D er Dorfvorsteher von Mondjoku hatte ein Wildschwein in der Pufferzone erlegt. Auf seinem Rückweg ins Dorf traf er drei Ecoguards aus der Station Mondjoku. Sie nahmen ihn nicht fest, sondern aßen alle gemeinsam. Aber als er zurück in Mondjoku war, erschienen FARD-Mitglieder, die offenbar von den Ecoguards von Mondjoku erfahren hatten, dass der Dorfvorsteher eine Schusswaffe und Buschfleisch bei sich trug. Sie kamen zu seinem Haus, feuerten in die Luft und zerbrachen Fenster sowie andere Gegenstände. Sie stahlen außerdem Maniok, Matratzen, fünf Hühner und 200.000 Francs.
Salonga-Nationalpark , 2012
Ort: Iyenge-Fluss
Opfer: ein Mann
Täter: Ecoguards der Station Mondjoku
Der Mann fischte im Iyenge-Fluss; er wurde von Ecoguards festgenommen und geschlagen. Die Misshandlung hinterließ eine Narbe an seiner Wade.
Salonga-Nationalpark , 01.09.2013
Ort: Nkuma
Opfer: unbekannt
Täter: unbekannt
Der Vorwurf: Mittäterschaft bei Wilderei und Mord an Ecoguard. Details sind nicht dokumentiert.
Salonga-Nationalpark , 2013
Ort: Iyenge-Fluss
Opfer: ein Mann
Täter: Ecoguards der Station Mondjoku
Der junge Mann sagt, er habe gefischt, um seine Schulgebühren zu bezahlen. Ecoguards nahmen ihn fest, fesselten ihn und brachten ihn zur Station in Mondjoku. Er wurde heftig geschlagen. Man entließ ihn erst auf Intervention des Gruppenchefs, der erklärte, dass der junge Mann nur ein Schüler sei
Salonga-Nationalpark , 2013
Ort: Yalita
Opfer: zwei Frauen
Täter: gemischte Patrouille – Personen nicht offiziell identifiziert
L aut der Schwester des Opfers habe sich Folgendes zugetragen: Ihr Bruder hatte mit einem Freund eine Antilope erlegt; er wurde von Ecoguards angehalten, die ihn heftig schlugen und ihn vor den Dorfvorsteher brachten. Während die Frau ihren Bruder verteidigte, verprügelten ihn die Ecoguards, um ihn dafür zu bestrafen, dass er einem Einwohner von Yalita gestattet hatte, die Wildtierschutzgesetze zu brechen. Er wurde gefesselt und nach Bongimba Beach gebracht, wo er ein oder zwei Tage in einer Zelle verbrachte, bis er gegen Strafzahlung entlassen wurde. Er wurde dann im Krankenhaus von Bongimba Beach behandelt. Die Zeugenaussagen gehen bei der Frage, wann er an den Wunden verstarb, auseinander. Die behandelnde Krankenschwester sagte, es sei weniger als eine Woche nach dem Vorfall gewesen.
Salonga-Nationalpark , 2002
Ort: Iyenge-Fluss, Monkoto-Gebiet
Opfer: eine Frau
Täter: drei Ecoguards
Der Vorwurf: Gruppenvergewaltigung. Details sind nicht dokumentiert.
Salonga-Nationalpark , unbekannt
Ort: Lokapi-Camp, in der Nähe von Bongimba
Opfer: ein Mann
Täter: sechs Ecoguards
Laut Aussagen von Augenzeugen: Ecoguards schossen in die Luft und „folterten“ die Männer in der Nähe des Camps. Dann brachten sie sie ins Dorf Lomasa und nahmen all ihre Güter an sich.
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