Gewalt im Westjordanland: Mindestens vier Tote bei Anschlag
Im Westjordanland hat ein palästinensischer Angreifer mehrere Menschen getötet. Zuvor waren mehrere Palästinenser von Israels Armee getötet worden.
Die israelischen Sicherheitskräfte schossen auf den Täter und waren noch auf der Suche nach möglichen Komplizen. Eine offizielle Mitteilung, ob der mutmaßliche Angreifer tot war, gab es zunächst nicht. Im Internet machten aber Fotos die Runde, die einen Mann mit dem Gesicht nach unten am Boden zeigten, neben ihm ein Sturmgewehr. Der Angriff ereignete sich nahe der Siedlung Eli nördlich der palästinensischen Stadt Ramallah.
Zuvor hatten Israelische Soldaten im Westjordanland ein Mitglied der Miliz Islamischer Dschihad getötet. Wie die israelische Armee und das palästinensische Gesundheitsministerium am Dienstag bestätigten, wurde der 20-jährige Palästinenser am Montagabend bei Bethlehem erschossen, nachdem er mutmaßlich Molotow-Cocktails in Richtung der Soldaten geworfen hatte.
Das israelische Militär gab an, dass Soldaten bei „Routine-Aktivitäten“ in der Stadt Husan südlich von Jerusalem gewesen seien, als „ein Verdächtiger Molotow-Cocktails in Richtung der israelischen Soldaten geworfen“ habe. Die Soldaten hätten daraufhin das Feuer eröffnet. Der 20-Jährige war nach Angaben der radikalislamischen Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad ein Mitglied der Gruppe gewesen.
Die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von Auseinandersetzungen zwischen jungen Palästinensern und israelischen Streitkräften, die scharfe Munition abfeuerten und Tränengas und Blendgranaten einsetzten. Der Vorfall folgte auf heftige Kämpfe in Dschenin im Westjordanland am Montag, bei denen sechs Palästinenser getötet und mehr als 90 Menschen verletzt wurden.
Die Gewalt im israelisch-palästinensischen Konflikt hat seit Jahresbeginn deutlich zugenommen. Bislang wurden in diesem Jahr laut Zählungen der Nachrichtenagentur AFP bereits mindestens 166 Palästinenser, 21 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener getötet.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Frieden in der Ukraine
Europa ist falsch aufgestellt
Die Neuen in der Linkspartei
Jung, links und entschlossen
Nachruf auf Nutella-Erfinder
Eine Creme für die Ewigkeit
Renaissance der Linkspartei
Wiederauferstehung einer Totgesagten
Wirtschaft warnt vor rechts außen
Moderne Firmen halten nichts von der AfD